Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at, anthro.world, biodyn.wiki und steiner.wiki mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier. |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Apostel: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Odyssee |
imported>Odyssee Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß | Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß | ||
er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.|94|291f}} | er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.|94|291f}} | ||
{{GZ|Erinnern Sie sich, wie da, wo gleich | |||
im Beginne des Markus-Evangeliums von der Bestellung der Zwölf | |||
geredet wird und wo die Rede ist von der Namengebung, wie er da zwei | |||
von seinen Aposteln die «Donnerssöhne» nennt (3, 17). Das ist nicht | |||
etwas, über das man einfach hinweglesen darf; das ist etwas, was man | |||
wohl beachten muß, wenn man das Evangelium verstehen will. Warum | |||
nennt er sie die Donnerssöhne? Weil er, damit sie seine Diener | |||
werden, ein Element in sie verpflanzen will, das nicht von der Erde | |||
ist, das von außerhalb der Erde herkommt, weil es das Evangelium | |||
aus den Reichen der Angeloi und Archangeloi ist, weil es ein ganz | |||
Neues ist und weil es nicht mehr genügt, bloß von den Menschen zu | |||
sprechen, sondern von einem himmlischen, überirdischen Element, | |||
dem Ich, und weil es notwendig ist, dies zu betonen. Er nennt sie | |||
Donnerssöhne, um zu zeigen, daß auch die Seinigen eine Beziehung zu | |||
dem überirdischen Element haben. Die nächste Welt, die an die unsrige | |||
angeknüpft ist, ist die elementarische Welt, durch die erst erklärlich | |||
wird, was in unsere Welt hereinspielt. Und der Christus gibt seinen Jüngern | |||
Namen, durch die gesagt wird, daß unsere Welt an eine nächste | |||
übersinnliche angrenzt. Er gibt ihnen die Beinamen von den Eigenschaften | |||
der elementarischen Welt. Dasselbe ist der Fall, wenn er Simon | |||
den «Felsenmann» nennt (3, 16). Wieder ist dabei auf ein Übersinnliches | |||
hingewiesen. So wird durch das ganze Evangelium angekündigt | |||
das Hereintreten des «Angelium», der Impulse aus der geistigen Welt. | |||
Um das zu verstehen, braucht man nur richtig zu lesen, braucht man | |||
nur die Voraussetzung zu machen, daß das Evangelium zugleich ein | |||
Buch ist, aus dem die tiefste Weisheit herauszuholen ist. Der ganze | |||
Fortschritt, der gemacht worden ist, besteht darin, daß die Seelen individualisiert | |||
werden, daß sie nicht mehr bloß auf dem Umwege durch | |||
die Gruppenseelenhaftigkeit, sondern durch das Element der Individualseele | |||
ihre Beziehung zur übersinnlichen Welt haben. Und der, | |||
welcher so vor die Menschheit hintritt, daß er innerhalb der Erdenwesen | |||
erkannt wird, aber auch erkannt wird von den übersinnlichen | |||
Wesenheiten, er bedarf, um hineinzuversenken in die Seelen derer, | |||
die ihm dienen sollen, etwas von einem übersinnlichen Element, | |||
dazu des besten Menschenelementes. Derjenigen Menschen bedarf er, | |||
die es nach der alten Art in ihren Seelen selbst schon am weitesten gebracht | |||
haben. | |||
Es ist im höchsten Sinne interessant, den seelischen Werdegang derjenigen | |||
zu verfolgen, die der Christus Jesus um sich versammelt, die | |||
er beruft zu seinen Zwölfen, die, man möchte sagen, wenn sie einem | |||
in ihrer Einfachheit entgegentreten, am allergrandiosesten das durchgemacht | |||
haben, was ich Ihnen gestern zeigen wollte bei mehr auseinanderliegenden | |||
Inkarnationen von Menschenseelen. Der Mensch muß | |||
sich erst hineinfinden in das Individuelle. Er kann da zunächst sich | |||
selber schwer zurechtfinden, wenn er von dem, was in seiner Seele im | |||
Element des Volkstums gewurzelt hat, versetzt wird in das Auf-sichselbst- | |||
Gestelltsein. Die Zwölf waren es. Sie wurzelten tief in einem | |||
Volkstum, das sich gerade wieder in der grandiosesten Weise als Volkstum | |||
erfaßt hatte. Und sie waren wie mit nackter Seele, mit einfacher | |||
Seele dastehend, als der Christus sie wiederfand. Man hat es dabei mit | |||
ganz unregelmäßigen Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen zu | |||
tun. Richten konnte sich der Blick des Christus auf die Zwölf: Diejenigen | |||
Seelen erschienen wieder, die in den sieben Makkabäersöhnen<ref name="Makkabäer>''in den sieben Makkabäersöhnen'' und ''den sieben Söhnen der Makkabäermutter'': Hier liegen offensichtlich Fehler in der Nachschrift vor. Gemeint sind die sieben Brüder aus | |||
2.Makkabäer 7. Diese hießen früher gewöhnlich die sieben makkabäischen Brüder, weil | |||
sie in der makkabäischen Zeit den Tod erlitten und dieser in den Büchern der | |||
Makkabäer erzählt ist; sie sind aber keine Makkabäer - als Makkabäer werden die | |||
Mitglieder der Familie des Mattathias bezeichnet und später werden auch die Anhänger | |||
des Judas Makkabäus, des dritten Sohnes des Mattathias, Makkabäer genannt.</ref> | |||
und in den fünf Söhnen des Mattathias, in Judas und seinen Brüdern, | |||
verkörpert waren; daraus setzte sich das Apostolat zusammen. Sie | |||
waren hineingeworfen in das Element der Fischer und der einfachen | |||
Leute; aber sie waren in der Zeit, als das jüdische Element zu einem | |||
Kulminationspunkt hinaufgestiegen war, von dem Bewußtsein durchdrungen, | |||
daß dieses Element zu dieser Zeit höchste Kraft war, aber | |||
nur Kraft, während es jetzt individualisiert auftrat, als es sich um den | |||
Christus herumgruppierte. | |||
Man könnte sich vorstellen, daß jemand ein ganz Ungläubiger wäre | |||
und nur künstlerisch das ins Auge fassen wollte, wie am Ende des | |||
Alten Testamentes Sieben und Fünf auftreten und wie Zwölf wieder | |||
am Anfange des Neuen Testamentes zu finden sind. Wenn man dies | |||
rein als künstlerisch-kompositionelles Element nimmt, kann man schon | |||
von der Einfachheit und der künstlerischen Größe des Bibelbuches ergriffen | |||
sein, ganz abgesehen davon, daß die Zwölfsich zusammensetzen | |||
aus den fünf Söhnen des Mattathias und den sieben Söhnen der | |||
Makkabäermutter<ref name="Makkabäer></ref>. Man wird lernen müssen, die Bibel auch als Kunstwerk | |||
zu nehmen; dann wird einem erst das Gefühl für die Größe aufgehen, | |||
die in die Bibel als Kunstwerk hineingelegt ist. Und man wird | |||
ein Gefühl dafür erhalten, worauf sich das, was da künstlerisch hineingelegt | |||
ist, eben beziehen muß.|139|42ff}} | |||
== Anmerkungen == | |||
<references /> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}} | #Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}} | ||
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}} | |||
{{GA}} | {{GA}} | ||
[[Kategorie:Christologie]] | [[Kategorie:Christologie]] |
Version vom 9. Oktober 2016, 23:22 Uhr
Als Apostel (griech.: απόστολος/apóstolos bzw. aramäisch: saliah = Gesandter, Sendbote) werden jene Jünger des Jesus Christus bezeichnet, die direkt von ihm selbst als „Gesandte“ beauftragt wurden.
Die zwölf Apostel
„Die Namengebung, um die es sich in der Bibel handelt, ist genommen von der inneren Wesenheit der Menschen. Ein Beispiel dafür sind die Namen der zwölf Apostel. Sie weisen hin auf die Beziehung zwischen ihnen und dem Herrn, dem Christus, der das Haupt ist und als Zeichen den Widder oder das Lamm hat. Johannes bedeutet der die Budhi Verkündende. Sie können den Menschen in zwölf Teile einteilen, der ganze Mensch ist eine Zwölfheit. Der Mensch so, wie er jetzt ist, entstand allmählich. Jedesmal, wenn die Sonne in ein neues Sternbild trat, entwickelte sich ein neues Organ im Menschen. Als die Sonne im Zeichen des Löwen stand, bildete sich zum Beispiel das Herz aus. Wenn der Mensch höher aufsteigt, involviert er in sich eine Gruppenseele. Das nun, was die Teile des Menschen sind, finden Sie wieder in den Namen der zwölf Apostel, da sind sie hineingeheimnißt. Was in einem gewöhnlichen Leib die zwölf Wesensbestandteile sind, bedeuten die zwölf Apostel im Kollektivleib Christi. Der Teil, der das Ich darstellt, in welchem der Egoismus herrscht, der dem Christus den Tod bringt, der ist genannt Judas Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.“ (Lit.:GA 94, S. 291f)
„Erinnern Sie sich, wie da, wo gleich im Beginne des Markus-Evangeliums von der Bestellung der Zwölf geredet wird und wo die Rede ist von der Namengebung, wie er da zwei von seinen Aposteln die «Donnerssöhne» nennt (3, 17). Das ist nicht etwas, über das man einfach hinweglesen darf; das ist etwas, was man wohl beachten muß, wenn man das Evangelium verstehen will. Warum nennt er sie die Donnerssöhne? Weil er, damit sie seine Diener werden, ein Element in sie verpflanzen will, das nicht von der Erde ist, das von außerhalb der Erde herkommt, weil es das Evangelium aus den Reichen der Angeloi und Archangeloi ist, weil es ein ganz Neues ist und weil es nicht mehr genügt, bloß von den Menschen zu sprechen, sondern von einem himmlischen, überirdischen Element, dem Ich, und weil es notwendig ist, dies zu betonen. Er nennt sie Donnerssöhne, um zu zeigen, daß auch die Seinigen eine Beziehung zu dem überirdischen Element haben. Die nächste Welt, die an die unsrige angeknüpft ist, ist die elementarische Welt, durch die erst erklärlich wird, was in unsere Welt hereinspielt. Und der Christus gibt seinen Jüngern Namen, durch die gesagt wird, daß unsere Welt an eine nächste übersinnliche angrenzt. Er gibt ihnen die Beinamen von den Eigenschaften der elementarischen Welt. Dasselbe ist der Fall, wenn er Simon den «Felsenmann» nennt (3, 16). Wieder ist dabei auf ein Übersinnliches hingewiesen. So wird durch das ganze Evangelium angekündigt das Hereintreten des «Angelium», der Impulse aus der geistigen Welt.
Um das zu verstehen, braucht man nur richtig zu lesen, braucht man nur die Voraussetzung zu machen, daß das Evangelium zugleich ein Buch ist, aus dem die tiefste Weisheit herauszuholen ist. Der ganze Fortschritt, der gemacht worden ist, besteht darin, daß die Seelen individualisiert werden, daß sie nicht mehr bloß auf dem Umwege durch die Gruppenseelenhaftigkeit, sondern durch das Element der Individualseele ihre Beziehung zur übersinnlichen Welt haben. Und der, welcher so vor die Menschheit hintritt, daß er innerhalb der Erdenwesen erkannt wird, aber auch erkannt wird von den übersinnlichen Wesenheiten, er bedarf, um hineinzuversenken in die Seelen derer, die ihm dienen sollen, etwas von einem übersinnlichen Element, dazu des besten Menschenelementes. Derjenigen Menschen bedarf er, die es nach der alten Art in ihren Seelen selbst schon am weitesten gebracht haben.
Es ist im höchsten Sinne interessant, den seelischen Werdegang derjenigen zu verfolgen, die der Christus Jesus um sich versammelt, die er beruft zu seinen Zwölfen, die, man möchte sagen, wenn sie einem in ihrer Einfachheit entgegentreten, am allergrandiosesten das durchgemacht haben, was ich Ihnen gestern zeigen wollte bei mehr auseinanderliegenden Inkarnationen von Menschenseelen. Der Mensch muß sich erst hineinfinden in das Individuelle. Er kann da zunächst sich selber schwer zurechtfinden, wenn er von dem, was in seiner Seele im Element des Volkstums gewurzelt hat, versetzt wird in das Auf-sichselbst- Gestelltsein. Die Zwölf waren es. Sie wurzelten tief in einem Volkstum, das sich gerade wieder in der grandiosesten Weise als Volkstum erfaßt hatte. Und sie waren wie mit nackter Seele, mit einfacher Seele dastehend, als der Christus sie wiederfand. Man hat es dabei mit ganz unregelmäßigen Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen zu tun. Richten konnte sich der Blick des Christus auf die Zwölf: Diejenigen Seelen erschienen wieder, die in den sieben Makkabäersöhnen[1] und in den fünf Söhnen des Mattathias, in Judas und seinen Brüdern, verkörpert waren; daraus setzte sich das Apostolat zusammen. Sie waren hineingeworfen in das Element der Fischer und der einfachen Leute; aber sie waren in der Zeit, als das jüdische Element zu einem Kulminationspunkt hinaufgestiegen war, von dem Bewußtsein durchdrungen, daß dieses Element zu dieser Zeit höchste Kraft war, aber nur Kraft, während es jetzt individualisiert auftrat, als es sich um den Christus herumgruppierte.
Man könnte sich vorstellen, daß jemand ein ganz Ungläubiger wäre und nur künstlerisch das ins Auge fassen wollte, wie am Ende des Alten Testamentes Sieben und Fünf auftreten und wie Zwölf wieder am Anfange des Neuen Testamentes zu finden sind. Wenn man dies rein als künstlerisch-kompositionelles Element nimmt, kann man schon von der Einfachheit und der künstlerischen Größe des Bibelbuches ergriffen sein, ganz abgesehen davon, daß die Zwölfsich zusammensetzen aus den fünf Söhnen des Mattathias und den sieben Söhnen der Makkabäermutter[1]. Man wird lernen müssen, die Bibel auch als Kunstwerk zu nehmen; dann wird einem erst das Gefühl für die Größe aufgehen, die in die Bibel als Kunstwerk hineingelegt ist. Und man wird ein Gefühl dafür erhalten, worauf sich das, was da künstlerisch hineingelegt ist, eben beziehen muß.“ (Lit.:GA 139, S. 42ff)
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 in den sieben Makkabäersöhnen und den sieben Söhnen der Makkabäermutter: Hier liegen offensichtlich Fehler in der Nachschrift vor. Gemeint sind die sieben Brüder aus 2.Makkabäer 7. Diese hießen früher gewöhnlich die sieben makkabäischen Brüder, weil sie in der makkabäischen Zeit den Tod erlitten und dieser in den Büchern der Makkabäer erzählt ist; sie sind aber keine Makkabäer - als Makkabäer werden die Mitglieder der Familie des Mattathias bezeichnet und später werden auch die Anhänger des Judas Makkabäus, des dritten Sohnes des Mattathias, Makkabäer genannt.
Literatur
- Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |