Urpflanze und Seligpreisungen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Urpflanze.jpg|thumb|220px|[[Rudolf Steiner]], [[Urpflanze]], Aquarell 1924]]
[[Datei:Frescoangelico100216.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Fra Angeliko|Fra Angeliko]]: ''Die Bergpredigt'', Fresco im Markuskloster in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]], 1437-1445<br/>Hier wird sehr richtig dargestellt, dass die Bergpredigt nicht an das Volk, sondern als höhere Unterweisung nur an seine nächsten [[Jünger]] gerichtet war.]]
Die '''Urpflanze''' ist ein Begriff aus [[Goethe]]s [[Metamorphosenlehre]] für das Urbild (Idee, begriffliche Urgestalt), nach dem alle anderen Pflanzenarten durch Abwandlung entstanden sein sollen. Wesentliche Anregungen für seine Pflanzenstudien empfing Goethe auf seiner ''Italienreise'', die er 1786 antrat. Schon auf dem Weg über den Brenner konnte er wichtige Erkenntnisse darüber gewinnen, wie das Klima die Wuchsformen modifiziert:


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Der [[Christus]] Jesus deutet mit den '''Seligpreisungen''', mit denen die [[Bergpredigt]] beginnt, auf eine grundlegende Veränderung in der Welt hin, die durch das [[Mysterium von Golgatha]] geschehen wird, durch das sich der Christus durch seinen [[Tod]] mit der [[Erde]] verbunden hat. Wichtig zu beachten ist dabei, dass der Christus den Tod vorher nicht kannte, da er ein rein geistiges Wesen war und man den Tod nur auf der Erde oder auf Welten, die auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe stehen, erleben kann. Und durch den Tod auf der Erde konnte der Christus sich mit dieser verbinden.  [[Rudolf Steiner]] weist dabei ausdrücklich darauf hin, dass der [[Christus]] die [[Bergpredigt]] nur an seine Jünger richtete:
"Die Pflanzen betreffend, fühl' ich noch sehr meine Schülerschaft. Bis München glaubt' ich wirklich nur die gewöhnlichen zu sehen. Freilich war meine eilige Tag- und Nachtfahrt solchen feinern Beobachtungen nicht günstig. Nun habe ich zwar meinen Linné bei mir und seine Terminologie wohl eingeprägt, wo soll aber Zeit und Ruhe zum Analysieren herkommen, das ohnehin, wenn ich mich recht kenne, meine Stärke niemals werden kann? Daher schärf' ich mein Auge aufs Allgemeine, und als ich am Walchensee die erste Gentiana sah, fiel mir auf, daß ich auch bisher zuerst am Wasser die neuen Pflanzen fand.
 
<div style="margin-left:20px">"Christus Jesus gab selbst die eindringlichste Lehre von der Erfüllung der Zeiten in dem, was wir die Bergpredigt nennen. Sie war durchaus keine Volkspredigt, denn es heißt: «Da Christus das Volk sah, ging er hinweg und offenbarte sich seinen Jüngern.»" {{Lit|{{G|118|145}}}}</div>
 
 
== Die Seligpreisungen und die neun Wesensglieder des Menschen ==


Was mich noch aufmerksamer machte, war der Einfluß, den die Gebirgshöhe auf die Pflanzen zu haben schien. Nicht nur neue Pflanzen fand ich da, sondern Wachstum der alten verändert; wenn in der tiefern Gegend Zweige und Stengel stärker und mastiger waren, die Augen näher aneinander standen und die Blätter breit waren, so wurden höher ins Gebirg hinauf Zweige und Stengel zarter, die Augen rückten auseinander, so daß von Knoten zu Knoten ein größerer Zwischenraum stattfand und die Blätter sich lanzenförmiger bildeten. Ich bemerkte dies bei einer Weide und einer Gentiana und überzeugte mich, daß es nicht etwa verschiedene Arten wären. Auch am Walchensee bemerkte ich längere und schlankere Binsen als im Unterlande." ''(Goethe, Italienische Reise, 8. September, abends)''
Jeder der neun Seligpreisungen des [[Matthäus-Evangelium]]s deutet auf eine Veränderung eines [[Wesensglieder|Wesensgliedes]] des [[Mensch|Menschen]] hin.
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Goethe suchte die Urpflanze zunächst in der Natur als eine noch unbekannte [[Wikipedia:Art|Art]], oder auch in der Grundgestalt eines Blattes oder eines Stammes zu finden. Einmal glaubte er, sie im botanischen Garten von [[Wikipedia:Palermo|Palermo]] gefunden zu haben:
{{GZ|So wird in diesen wunderbaren Sätzen, die sich beziehen auf die
neun Glieder der Menschennatur, gezeigt, wie das Ich sich gestaltet,
wenn es ein Christus-Ich wird, für die verschiedenen Glieder der Menschennatur
und sie beseligt. In grandioser, in majestätischer Weise ist
im Matthäus-Evangelium (Matth. 5, 3-11) in den Sätzen nach der Versuchungsszene
ausgedrückt, wie die Christus-Kraft für die Neungliedrigkeit
des Menschen wirkt, zunächst in der Gegenwart, und dann, wie
sie wirkt in der nächsten Zukunft, wo diejenigen noch Kinder Gottes
genannt werden, in die hineinleuchtet das Geistselbst schon jetzt, wo
aber doch solche Kinder Gottes nur in einzelnen begnadeten Exemplaren
vorhanden sind. Gerade das ist das Wunderbare: das bestimmte
Sprechen für die ersten Glieder, die schon da sind, und das Auslaufen in
das Unbestimmte in den letzten Sätzen, die für fernere Zukünfte gelten.|123|181}}


== Die neun Seligpreisungen der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium ==
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"Palermo, Dienstag, den 17. April 1787. Es ist ein wahres Unglück, wenn man von vielerlei Geistern verfolgt und versucht wird! Heute früh ging ich mit dem festen, ruhigen Vorsatz, meine dichterischen Träume fortzusetzen, nach dem öffentlichen Garten, allein eh' ich mich's versah, erhaschte mich ein anderes Gespenst, das mir schon diese Tage nachgeschlichen. Die vielen Pflanzen, die ich sonst nur in Kübeln und Töpfen, ja die größte Zeit des Jahres nur hinter Glasfenstern zu sehen gewohnt war, stehen hier froh und frisch unter freiem Himmel, und indem sie ihre Bestimmung vollkommen erfüllen, werden sie uns deutlicher. Im Angesicht so vielerlei neuen und erneuten Gebildes fiel mir die alte Grille wieder ein, ob ich nicht unter dieser Schar die Urpflanze entdecken könnte. Eine solche muß es denn doch geben! Woran würde ich sonst erkennen, daß dieses oder jenes Gebilde eine Pflanze sei, wenn sie nicht alle nach einem Muster gebildet wären?" ''(Goethe, Italienische Reise, 17. April 1787)''
'''1. Selig sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Vers 3 wörtlich: Selig die Armen im Geist)''' (Mt 5,3).  
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Gerade dieser Satz wird häufig falsch verstanden, was man auch gut an der hier verwendeten Einheitsübersetzung erkennen kann. [[Rudolf Steiner|Steiner]] sagt folgendes dazu:


Und schon am 17. Mai schrieb er an [[Theaterwiki:Herder|Herder]]:
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"Früher konnte nur derjenige zur geistigen Welt aufsteigen, der angefüllt war mit den Strömungen dieser geistigen Welt; nur dieser konnte seliggepriesen werden als ein Reicher des Geistes. Das war der Hellseher im alten Sinne, und der gehörte zu den seltensten Persönlichkeiten. Die meisten waren Bettler geworden im Geiste. Jetzt aber konnten diejenigen das Reich der Himmel finden, die es in ihrem Ich suchten [...]


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Früher mußte beim Eingehen in die geistige Welt der Ätherleib
"Ferner muß ich Dir vertrauen, daß ich dem Geheimnis der Pflanzenzeugung und -organisation ganz nahe bin und daß es das einfachste ist, was nur gedacht werden kann. Unter diesem Himmel kann man die schönsten Beobachtungen machen. Den Hauptpunkt, wo der Keim steckt, habe ich ganz klar und zweifellos gefunden; alles übrige seh' ich auch schon im ganzen, und nur noch einige Punkte müssen bestimmter werden. Die Urpflanze wird das wunderlichste Geschöpf von der Welt, um welches mich die Natur selbst beneiden soll. Mit diesem Modell und dem Schlüssel dazu kann man alsdann noch Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen, das heißt, die, wenn sie auch nicht existieren, doch existieren könnten und nicht etwa malerische oder dichterische Schatten und Scheine sind, sondern eine innerliche Wahrheit und Notwendigkeit haben. Dasselbe Gesetz wird sich auf alles übrige Lebendige anwenden lassen." ''(Goethe, Italienische Reise, 17. Mai 1787)''
sich leicht trennen von dem [[Physischer Leib|physischen Leib]]; dieser mußte also ganz
besonders geartet sein. Christus Jesus sagte daher mit Hinweis auf den
physischen Leib: Selig können sein die Bettler, das heißt, die arm
sind an Geist, denn sie werden, wenn sie diesen vom Ich beherrschten
äußeren Leib richtig entwickeln, das Reich der Himmel finden." {{Lit|{{G|118|145}}}}
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<div style="margin-left:20px">'''2. Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.''' (Mt 5,4)</div>
Damit ist folgendes gemeint:
<div style="margin-left:20px">"Sodann sagte er vom [[Ätherleib]]: Früher konnten die Menschen vom leiblichen und seelischen Leid geheilt werden durch Hinaufsteigen in die geistige Welt mittels der Ekstase. Wenn sie nun gotterfüllt, gottinnig werden, dann können, die da Leid tragen, geheilt, getröstet werden und können in sich selber den Grund, den Trost finden." {{Lit|{{G|118|146}}}}</div>
<div style="margin-left:20px">'''3. Selig sind die, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.''' (Mt 5,5)</div>
Mit diesen Worten bezieht sich Christus auf den [[Astralleib]]:
<div style="margin-left:20px">"Weiter sagte er vom Astralleib: Früher mussten diejenigen, die wilde, stürmische Leidenschaften und Impulse im Astralleib hegten, dadurch besänftigt werden, dass ihnen Gleichmut, Gelassenheit und Läuterung zuströmte von den geistig-göttlichen Wesenheiten. - Jetzt aber sollten die Menschen durch die Kraft ihres eigenen Ich unter der Einwirkung Christi die Kraft finden, ihren Astralleib zu läutern. Die Stätte, wo der Astralleib sich läutern kann, ist jetzt die Erde geworden. Daher musste dieser Einschlag für den Astralleib so dargestellt werden, dass gesagt wurde: Selig und gotterfüllt im Astralleib können nur diejenigen sein, die sich das Gleichnis, Gleichmaß erwerben, und ihnen wird als Los, als Lohn aller Trost und alles Gute auf der Erde zufallen." {{Lit|{{G|118|146}}}}</div>
<div style="margin-left:20px">'''4. Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.''' (Mt 5,6)</div>
Jetzt spricht der Christus von der [[Empfindungsseele]].
<div style="margin-left:20px">"Auf die Empfindungsseele bezieht sich die vierte Seligpreisung. Wer sich in seiner Empfindungsseele recht läutern und eine höhere Entwickelung durchmachen will, der wird in seinem Ich einen Einschlag des Christus bekommen; er wird einen Durst im Herzen nach Gerechtigkeit verspüren, gottinnig werden und sein Ich wird in sich selber gesättigt sein." {{Lit|{{G|118|146}}}}</div>
<div style="margin-left:20px">'''5. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.''' (Mt 5,7)</div>
<div style="margin-left:20px">"Das nächste Glied ist die [[Verstandes- oder Gemütsseele]]. Das Ich schlummert dumpf in der Empfindungsseele und erwacht erst in der Verstandes- oder Gemütsseele. Wenn wir mit unserem Ich in der Empfindungsseele schlummern, dann können wir nicht in allen Menschen das finden, was sie erst zu wirklichen Menschen macht: das Ich. Bevor der Mensch das Ich in sich entwickelt hat, muss er seine Empfindungsseele in höhere Welten hinaufwachsen lassen, um dort etwas wahrnehmen zu können. Wenn er aber in der Verstandes- oder Gemütsseele sich entwickelt, kann er den Menschen neben sich wahrnehmen. Bei allen bisher genannten Gliedern müssen wir uns an das erinnern, was in früheren Reichen gegeben war. Erst in der Verstandes- oder Gemütsseele kann sich die Seele mit dem erfüllen, was von Mensch zu Mensch strömt. Es wird in dem Satzgefüge der fünften Seligpreisung etwas Besonderes eintreten müssen; es muss Subjekt und Prädikat gleich sein, weil hingedeutet werden soll auf das, was das Ich in sich entwickelt. Dieser fünfte Satz sagt: «Wer Mitleid und Barmherzigkeit entwickelt, der wird Barmherzigkeit wiederfinden.» Das ist eine Kreuzprobe, die wir hier bei einem okkulten Dokument machen. Christus hat in bezug auf die einzelnen Glieder der menschlichen Natur alles verheißen, alles stimmt." {{Lit|{{G|118|146}}}}</div>
<div style="margin-left:20px">'''6. Selig sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.''' (Mt 5,8)</div>


[[Theaterwiki:Schiller|Schiller]] wies in einem Gespräch mit Goethe am 20. Juli 1794 darüber hinaus auf den platonischen Ideencharakter der Urpflanze hin. Sie hatten gerade eine Sitzung der von ''Batsch'' begründeten Naturforschenden Gesellschaft in Jena verlassen und waren ins Gespräch gekommen. Schiller war wenig befriedigt von der dort gepflegten abstrakten Naturanschauung. Da entwickelte ihm Goethe die Vorstellung einer plastisch-ideellen Form, die sich dem Geiste offenbart, wenn er die Mannigfaltigkeit der Pflanzengestalten überschaut und das Gemeinsame der sich ständig metamorphosierenden Formen erlebend verstehen lernt. Nicht willkürlicher Spekulation, sonder unbefangener Beobachtung glaubte er diese "Urpflanze" zu verdanken:
<div style="margin-left:20px">"Auf die [[Bewusstseinsseele]] bezieht sich der nächste Satz der Seligpreisungen. Durch sie kommt das Ich als reines Ich derart zur Entwickelung, dass es den Gott in sich aufnehmen kann. Wenn also der Mensch so weit heraufdringen kann, dann kann er den Tropfen des Göttlichen, sein Ich in sich wahrnehmen. Er kann durch seine gereinigte Bewusstseinsseele Gott schauen. Dieser sechste Satz der Seligpreisungen muss sich also auf das Gottschauen beziehen. Der äußere physische Ausdruck für das Ich und die Bewusstseinsseele ist das physische Blut, und worin sich dieses besonders zum Ausdruck bringt, das ist das menschliche Herz als Ausdruck des gereinigten Ich. Christus sprach daher: «Selig werden die sein, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.» Damit ist geradezu bis in diese Intimität herein angedeutet, dass unser Herz, der Ausdruck des Ich, des Göttlichen im Menschen ist." {{Lit|{{G|118|147}}}}</div>
 
 
<div style="margin-left:20px">'''7. Selig sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.''' (Mt 5,9)</div>
 
 
<div style="margin-left:20px">"Der gegenwärtige Mensch kann wohl die drei Seelenglieder ausbilden, aber in ferner Zukunft erst die höheren Glieder: Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Diese können im Menschen noch nicht in sich selber leben, er muss dazu aufschauen zu höheren Wesen. Sein Geistselbst ist noch nicht in ihm; es ergießt sich erst später über ihn. Er ist noch nicht genügend entwickelt, um das Geistselbst völlig in sich aufzunehmen, er steht in dieser Beziehung erst im Anfang der Entwickelung, ist nur gleichsam ein Gefäß, um es allmählich in sich aufzunehmen. Das deutet auch der siebente Satz der Seligpreisung an. Das Geistselbst kann ihn zunächst nur durchwärmen, durchweben. Allein die Tat Christi bringt es auf die Erde herunter als die Kraft der Liebe und Harmonie. Daher sagt Christus: Selig sind die, welche das [[Geistselbst]] als erstes geistiges Glied zu sich herunterholen, denn sie werden Gottes Kinder werden. - Das weist die Menschen hinauf in die höheren Welten." {{Lit|{{G|118|147f}}}}</div>
 
 
<div style="margin-left:20px">'''8. Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.''' (Mt 5,10)</div>
 
 
<div style="margin-left:20px">"Fernerhin wird Bezug genommen auf dasjenige, was für die Zukunft herbeigeführt werden soll, was aber von der Gegenwart mehr und mehr angefochten und mit allen Kräften und Mächten verfolgt wird. Es ist angedeutet in dem achten Satz der Seligpreisungen: Gotterfüllt oder selig sind diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn sie werden erfüllt sein in ihrem Selbst von den Reichen des Himmels, vom [[Lebensgeist]], von [[Buddhi]]." {{Lit|{{G|118|148}}}}</div>


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"Wir gelangten zu seinem Hause, das Gespräch lockte mich hinein; da trug ich die Metamorphose der Pflanzen lebhaft vor und ließ, mit manchen charakteristischen Federstrichen, eine symbolische Pflanze vor seinen Augen entstehen. Er vernahm und schaute das alles mit großer Teilnahme, mit entschiedener Fassungskraft; als ich aber geendet, schüttelte er den Kopf und sagte: «Das ist keine Erfahrung, das ist eine Idee". Ich stutzte, verdrießlich einigermaßen; denn der Punkt, der uns trennte, war dadurch aufs strengste bezeichnet. Die Behauptung aus Anmut und Würde fiel mir wieder ein, der alte Groll wollte sich regen; ich nahm mich aber zusammen und versetzte: «Das kann mir sehr lieb sein, daß ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie sogar mit Augen sehe»." ''(Goethe, Glückliches Ereignis)''
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Goethe anerkannte nur eine Quelle der Erkenntnis, die Erfahrungswelt, in der die objektive Ideenwelt mit eingeschlossen ist. Anders dachte Schiller. Ideenwelt und Erfahrungswelt empfand er als zwei getrennte Reiche.
<div style="margin-left:20px">'''9. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.''' (Mt 5,11)</div>


In Goethes botanischem Hauptwerk „Die Metamorphose der Pflanzen“ (1790) taucht das Wort „Urpflanze“ nicht auf. Das gab Raum für allerlei Spekulationen, was genau Goethe unter der Urpflanze verstanden haben könnte. In einer späteren Ausgabe seiner [[Wikipedia:Morphologie (Biologie)|morphologischen]] Arbeiten („Zur Morphologie“, 1817) griff er das Wort recht versteckt im Vorwort wieder auf: „wie ich früher die Urpflanze aufgesucht, so trachtete ich nunmehr, das Urtier zu finden, das heisst denn doch zuletzt, den Begriff, die Idee des Tiers.“ Wenige Wochen vor seinem Tod schrieb er an den Chemiker [[Wikipedia:Heinrich Wilhelm Ferdinand Wackenroder|Heinrich Wilhelm Ferdinand Wackenroder]]: „Es interessiert mich höchlich, inwiefern es möglich sei, der organisch-chemischen Operation des Lebens beizukommen, durch welche die Metamorphose der Pflanzen nach einem und demselben Gesetz auf die mannigfaltigste Weise bewirkt wird.“<ref>Zitiert nach Dorothea Kuhn: Goethe und die Chemie. In: Typus und Metamorphose. Goethe-Studien. Marbach 1988.</ref> Dieses wenig bekannte Zitat umschreibt nicht nur die Urpflanze als das allgemeine „Gesetz“ der Metamorphose. Es zeigt zugleich, dass Goethe (im hohen Alter jedenfalls) nicht der einseitige [[Wikipedia:Idealismus|Idealist]] war, zu dem er oft stilisiert wird. Er war davon überzeugt, dass die von ihm beschriebene Metamorphose organisch-chemisch ''bewirkt'' wird. Die ''Idee'' der Urpflanze ''wirkt'' demnach ''im'' Stofflichen.


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<div style="margin-left:20px">"Im Anschlusse daran finden wir noch Hinweise auf die besondere Mission des Christus selber, auch in dem Sinne, dass die intimen Schüler des Christus selig sein können, wenn sie um seinetwillen Verfolgung leiden müssen: eine leise Andeutung auf das [[Atma]], das erst in ferner Zukunft uns zuteil werden wird, ist damit verbunden." {{Lit|{{G|118|148}}}}</div>
"Goethe sieht in der Idee eines Dinges ein Element, das in demselben unmittelbar gegenwärtig ist, in ihm wirkt und schafft. Ein einzelnes Ding nimmt, nach seiner Ansicht, bestimmte Formen aus dem Grunde an, weil die Idee sich in dem gegebenen Falle in einer besonderen Weise ausleben muß. Es hat für Goethe keinen Sinn zu sagen, ein Ding entspreche der Idee nicht. Denn das Ding kann nichts anderes sein, als das, wozu es die Idee gemacht hat. Anders denkt Schiller. Ihm sind Ideenwelt und Erfahrungswelt zwei getrennte Reiche. Der Erfahrung gehören die mannigfaltigen Dinge und Ereignisse an, die den Raum und die Zeit erfüllen. Ihr steht das Reich der Ideen gegenüber, als eine anders geartete Wirklichkeit, dessen sich die Vernunft bemächtigt. Weil von zwei Seiten dem Menschen seine Erkenntnisse zufließen, von außen durch Beobachtung und von innen durch das Denken, unterscheidet Schiller zwei Quellen der Erkenntnis. Für Goethe gibt es nur eine Quelle der Erkenntnis, die Erfahrungswelt, in welcher die Ideenwelt eingeschossen ist. Für ihn ist es unmöglich, zu sagen: Erfahrung ''und'' Idee, weil ihm die Idee durch die geistige Erfahrung so vor dem geistigen Auge liegt, wie die sinnliche Welt vor dem physischen." {{Lit|GA 6, S 22f}}
</div>


Ausgehend von der Urpflanze beschrieb Goethe die Umwandlung der drei Grundorgane [[Wurzel]], [[Sprossachse]] und [[Blatt]] zur Anpassung an besondere Lebens- und Umweltbedingungen als [[Metamorphose]]. Auch heute noch wird in der Botanik zwischen Wurzel-, Blatt- und Sprossmetamorphosen unterschieden. So sind etwa viele [[Ranke]]n und [[Dorn (Botanik)|Dorn]]bildungen Blattmetamorphosen.
== Die vier Seligpreisungen im Lukas-Evangelium ==


== Anmerkungen ==
Im Gegensatz zu den neun Seligpreisungen des [[Matthäus-Evangelium]]s erwähnt das [[Lukas-Evangelium]] nur vier, wobei die erste Seligpreisung des Lukas-Evangeliums mit der ersten Seligpreisung des Matthäus-Evangeliums korrespondiert, die zweite mit der vierten, die dritte mit der zweiten und die vierte mit der neunten Seligpreisung bei Matthäus:


<references/>
{{Zitat|vor=|nach=|<poem>20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.
22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen.
23 Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.</poem>|[[Lukas-Evangelium]]|{{BB|Lk|6|20-23}}}}


== Literatur ==
== Literatur ==
# Rudolf Steiner: ''Goethes Weltanschauung'', [[GA 6]] (1990)
#Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984), ISBN 3-7274-1180-5 {{Vorträge|118}}
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
 
{{GA}}


[[Kategorie:Botanik]] [[Kategorie:Morphologie]] [[Kategorie:Goethe]] [[Kategorie:Goetheanismus]]
== Weblinks ==


{{Wikipedia}}
# [http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/118_09.pdf GA 118: 9. Vortrag: Die Bergpredigt. Das Land Schamballa]
[[Kategorie:Christentum]][[Kategorie:Evangelium]][[Kategorie:Jesus]]

Version vom 14. April 2016, 00:37 Uhr

Fra Angeliko: Die Bergpredigt, Fresco im Markuskloster in Florenz, 1437-1445
Hier wird sehr richtig dargestellt, dass die Bergpredigt nicht an das Volk, sondern als höhere Unterweisung nur an seine nächsten Jünger gerichtet war.

Der Christus Jesus deutet mit den Seligpreisungen, mit denen die Bergpredigt beginnt, auf eine grundlegende Veränderung in der Welt hin, die durch das Mysterium von Golgatha geschehen wird, durch das sich der Christus durch seinen Tod mit der Erde verbunden hat. Wichtig zu beachten ist dabei, dass der Christus den Tod vorher nicht kannte, da er ein rein geistiges Wesen war und man den Tod nur auf der Erde oder auf Welten, die auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe stehen, erleben kann. Und durch den Tod auf der Erde konnte der Christus sich mit dieser verbinden. Rudolf Steiner weist dabei ausdrücklich darauf hin, dass der Christus die Bergpredigt nur an seine Jünger richtete:

"Christus Jesus gab selbst die eindringlichste Lehre von der Erfüllung der Zeiten in dem, was wir die Bergpredigt nennen. Sie war durchaus keine Volkspredigt, denn es heißt: «Da Christus das Volk sah, ging er hinweg und offenbarte sich seinen Jüngern.»" (Lit.: GA 118, S. 145)


Die Seligpreisungen und die neun Wesensglieder des Menschen

Jeder der neun Seligpreisungen des Matthäus-Evangeliums deutet auf eine Veränderung eines Wesensgliedes des Menschen hin.

„So wird in diesen wunderbaren Sätzen, die sich beziehen auf die neun Glieder der Menschennatur, gezeigt, wie das Ich sich gestaltet, wenn es ein Christus-Ich wird, für die verschiedenen Glieder der Menschennatur und sie beseligt. In grandioser, in majestätischer Weise ist im Matthäus-Evangelium (Matth. 5, 3-11) in den Sätzen nach der Versuchungsszene ausgedrückt, wie die Christus-Kraft für die Neungliedrigkeit des Menschen wirkt, zunächst in der Gegenwart, und dann, wie sie wirkt in der nächsten Zukunft, wo diejenigen noch Kinder Gottes genannt werden, in die hineinleuchtet das Geistselbst schon jetzt, wo aber doch solche Kinder Gottes nur in einzelnen begnadeten Exemplaren vorhanden sind. Gerade das ist das Wunderbare: das bestimmte Sprechen für die ersten Glieder, die schon da sind, und das Auslaufen in das Unbestimmte in den letzten Sätzen, die für fernere Zukünfte gelten.“ (Lit.:GA 123, S. 181)

Die neun Seligpreisungen der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium

1. Selig sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Vers 3 wörtlich: Selig die Armen im Geist) (Mt 5,3).

Gerade dieser Satz wird häufig falsch verstanden, was man auch gut an der hier verwendeten Einheitsübersetzung erkennen kann. Steiner sagt folgendes dazu:

"Früher konnte nur derjenige zur geistigen Welt aufsteigen, der angefüllt war mit den Strömungen dieser geistigen Welt; nur dieser konnte seliggepriesen werden als ein Reicher des Geistes. Das war der Hellseher im alten Sinne, und der gehörte zu den seltensten Persönlichkeiten. Die meisten waren Bettler geworden im Geiste. Jetzt aber konnten diejenigen das Reich der Himmel finden, die es in ihrem Ich suchten [...]

Früher mußte beim Eingehen in die geistige Welt der Ätherleib sich leicht trennen von dem physischen Leib; dieser mußte also ganz besonders geartet sein. Christus Jesus sagte daher mit Hinweis auf den physischen Leib: Selig können sein die Bettler, das heißt, die arm sind an Geist, denn sie werden, wenn sie diesen vom Ich beherrschten äußeren Leib richtig entwickeln, das Reich der Himmel finden." (Lit.: GA 118, S. 145)


2. Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. (Mt 5,4)

Damit ist folgendes gemeint:

"Sodann sagte er vom Ätherleib: Früher konnten die Menschen vom leiblichen und seelischen Leid geheilt werden durch Hinaufsteigen in die geistige Welt mittels der Ekstase. Wenn sie nun gotterfüllt, gottinnig werden, dann können, die da Leid tragen, geheilt, getröstet werden und können in sich selber den Grund, den Trost finden." (Lit.: GA 118, S. 146)


3. Selig sind die, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. (Mt 5,5)

Mit diesen Worten bezieht sich Christus auf den Astralleib:

"Weiter sagte er vom Astralleib: Früher mussten diejenigen, die wilde, stürmische Leidenschaften und Impulse im Astralleib hegten, dadurch besänftigt werden, dass ihnen Gleichmut, Gelassenheit und Läuterung zuströmte von den geistig-göttlichen Wesenheiten. - Jetzt aber sollten die Menschen durch die Kraft ihres eigenen Ich unter der Einwirkung Christi die Kraft finden, ihren Astralleib zu läutern. Die Stätte, wo der Astralleib sich läutern kann, ist jetzt die Erde geworden. Daher musste dieser Einschlag für den Astralleib so dargestellt werden, dass gesagt wurde: Selig und gotterfüllt im Astralleib können nur diejenigen sein, die sich das Gleichnis, Gleichmaß erwerben, und ihnen wird als Los, als Lohn aller Trost und alles Gute auf der Erde zufallen." (Lit.: GA 118, S. 146)


4. Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. (Mt 5,6)

Jetzt spricht der Christus von der Empfindungsseele.

"Auf die Empfindungsseele bezieht sich die vierte Seligpreisung. Wer sich in seiner Empfindungsseele recht läutern und eine höhere Entwickelung durchmachen will, der wird in seinem Ich einen Einschlag des Christus bekommen; er wird einen Durst im Herzen nach Gerechtigkeit verspüren, gottinnig werden und sein Ich wird in sich selber gesättigt sein." (Lit.: GA 118, S. 146)


5. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. (Mt 5,7)


"Das nächste Glied ist die Verstandes- oder Gemütsseele. Das Ich schlummert dumpf in der Empfindungsseele und erwacht erst in der Verstandes- oder Gemütsseele. Wenn wir mit unserem Ich in der Empfindungsseele schlummern, dann können wir nicht in allen Menschen das finden, was sie erst zu wirklichen Menschen macht: das Ich. Bevor der Mensch das Ich in sich entwickelt hat, muss er seine Empfindungsseele in höhere Welten hinaufwachsen lassen, um dort etwas wahrnehmen zu können. Wenn er aber in der Verstandes- oder Gemütsseele sich entwickelt, kann er den Menschen neben sich wahrnehmen. Bei allen bisher genannten Gliedern müssen wir uns an das erinnern, was in früheren Reichen gegeben war. Erst in der Verstandes- oder Gemütsseele kann sich die Seele mit dem erfüllen, was von Mensch zu Mensch strömt. Es wird in dem Satzgefüge der fünften Seligpreisung etwas Besonderes eintreten müssen; es muss Subjekt und Prädikat gleich sein, weil hingedeutet werden soll auf das, was das Ich in sich entwickelt. Dieser fünfte Satz sagt: «Wer Mitleid und Barmherzigkeit entwickelt, der wird Barmherzigkeit wiederfinden.» Das ist eine Kreuzprobe, die wir hier bei einem okkulten Dokument machen. Christus hat in bezug auf die einzelnen Glieder der menschlichen Natur alles verheißen, alles stimmt." (Lit.: GA 118, S. 146)


6. Selig sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,8)


"Auf die Bewusstseinsseele bezieht sich der nächste Satz der Seligpreisungen. Durch sie kommt das Ich als reines Ich derart zur Entwickelung, dass es den Gott in sich aufnehmen kann. Wenn also der Mensch so weit heraufdringen kann, dann kann er den Tropfen des Göttlichen, sein Ich in sich wahrnehmen. Er kann durch seine gereinigte Bewusstseinsseele Gott schauen. Dieser sechste Satz der Seligpreisungen muss sich also auf das Gottschauen beziehen. Der äußere physische Ausdruck für das Ich und die Bewusstseinsseele ist das physische Blut, und worin sich dieses besonders zum Ausdruck bringt, das ist das menschliche Herz als Ausdruck des gereinigten Ich. Christus sprach daher: «Selig werden die sein, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.» Damit ist geradezu bis in diese Intimität herein angedeutet, dass unser Herz, der Ausdruck des Ich, des Göttlichen im Menschen ist." (Lit.: GA 118, S. 147)


7. Selig sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. (Mt 5,9)


"Der gegenwärtige Mensch kann wohl die drei Seelenglieder ausbilden, aber in ferner Zukunft erst die höheren Glieder: Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Diese können im Menschen noch nicht in sich selber leben, er muss dazu aufschauen zu höheren Wesen. Sein Geistselbst ist noch nicht in ihm; es ergießt sich erst später über ihn. Er ist noch nicht genügend entwickelt, um das Geistselbst völlig in sich aufzunehmen, er steht in dieser Beziehung erst im Anfang der Entwickelung, ist nur gleichsam ein Gefäß, um es allmählich in sich aufzunehmen. Das deutet auch der siebente Satz der Seligpreisung an. Das Geistselbst kann ihn zunächst nur durchwärmen, durchweben. Allein die Tat Christi bringt es auf die Erde herunter als die Kraft der Liebe und Harmonie. Daher sagt Christus: Selig sind die, welche das Geistselbst als erstes geistiges Glied zu sich herunterholen, denn sie werden Gottes Kinder werden. - Das weist die Menschen hinauf in die höheren Welten." (Lit.: GA 118, S. 147f)


8. Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Mt 5,10)


"Fernerhin wird Bezug genommen auf dasjenige, was für die Zukunft herbeigeführt werden soll, was aber von der Gegenwart mehr und mehr angefochten und mit allen Kräften und Mächten verfolgt wird. Es ist angedeutet in dem achten Satz der Seligpreisungen: Gotterfüllt oder selig sind diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn sie werden erfüllt sein in ihrem Selbst von den Reichen des Himmels, vom Lebensgeist, von Buddhi." (Lit.: GA 118, S. 148)


9. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. (Mt 5,11)


"Im Anschlusse daran finden wir noch Hinweise auf die besondere Mission des Christus selber, auch in dem Sinne, dass die intimen Schüler des Christus selig sein können, wenn sie um seinetwillen Verfolgung leiden müssen: eine leise Andeutung auf das Atma, das erst in ferner Zukunft uns zuteil werden wird, ist damit verbunden." (Lit.: GA 118, S. 148)

Die vier Seligpreisungen im Lukas-Evangelium

Im Gegensatz zu den neun Seligpreisungen des Matthäus-Evangeliums erwähnt das Lukas-Evangelium nur vier, wobei die erste Seligpreisung des Lukas-Evangeliums mit der ersten Seligpreisung des Matthäus-Evangeliums korrespondiert, die zweite mit der vierten, die dritte mit der zweiten und die vierte mit der neunten Seligpreisung bei Matthäus:

20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.
22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen.
23 Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.

Lukas-Evangelium: 6,20-23 EU

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt, GA 118 (1984), ISBN 3-7274-1180-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Matthäus-Evangelium, GA 123 (1988), ISBN 3-7274-1230-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. GA 118: 9. Vortrag: Die Bergpredigt. Das Land Schamballa