Klimawandel

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Globaler Temperaturindex Oberflächentemperaturen Land und See 1880–2016 relativ zum Mittelwert von 1951–1980
Veränderung der Oberflächentemperaturen 2000–2009 (oben) und 1970–1979 (unten), bezogen auf die Durchschnittstemperaturen von 1951 bis 1980

Als globale Erwärmung bezeichnet man den Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere seit der Industrialisierung in den letzten 150 Jahren. Der berechnete Erwärmungstrend über die letzten 50 Jahre (1956 bis 2005) in Höhe von 0,13 °C ± 0,03 °C pro Jahrzehnt ist fast zweimal so groß wie derjenige über die letzten 100 Jahre (1906 bis 2005) in Höhe von vs. 0,07 °C ± 0,02 °C pro Jahrzehnt.[1] Dieser Prozess verläuft erheblich schneller als alle bisher bekannten Erwärmungsphasen der jüngeren Erdgeschichte, das heißt während des 66 Millionen Jahre umfassenden Känozoikums (Erdneuzeit).[2][3] So erwärmte sich die Erde beim Übergang von Eiszeit in eine Zwischeneiszeit binnen ca. 10.000 Jahren etwa um 4 bis 5 °C. Bei der menschengemachten globalen Erwärmung wird jedoch eine Temperaturerhöhung von 4 bis 5 °C binnen 100 Jahren erwartet; die Erwärmungsgeschwindigkeit ist also etwa 100 mal größer als bei historischen natürlichen Klimaveränderungen.[4]

2016 war das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1880. Es war ca. 1,1 °C wärmer als in vorindustrieller Zeit und mit großer Wahrscheinlichkeit das wärmste Jahr seit dem Ende der Eem-Warmzeit vor 115.000 Jahren. 16 der 17 wärmsten jemals gemessenen Jahre traten im 21. Jahrhundert auf, die vier wärmsten Jahre waren in absteigender Reihenfolge 2016, 2017, 2015 und 2014.[5] Der Temperaturanstieg zwischen 1880 und 2012 betrug nach Angaben des Weltklimarates (IPCC) 0,85 K.[6] 2015 stieg die von der Messstation Mauna Loa gemessene mittlere Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Erdatmosphäre, die der wichtigste Faktor für die Erwärmung ist,[7] erstmals auf über 400 ppm.[8]

Im Gegensatz zum Wetter, das kurzfristig-aktuelle Zustände der Atmosphäre beschreibt, werden hinsichtlich des Klimas Mittelwerte über längere Zeiträume erhoben. Üblicherweise werden dabei Normalperioden von jeweils 30 Jahren betrachtet. Oft werden die Bezeichnungen „Klimawandel“ und „globale Erwärmung“ synonym verwendet, obwohl die Gleichsetzung missverständlich ist: Der natürliche Klimawandel wird mittlerweile vom anthropogenen (menschengemachten) Einfluss deutlich überlagert. Der IPCC schreibt in seinem 2013 erschienenen fünften Sachstandsbericht, dass es extrem wahrscheinlich ist, dass die Menschen mehr als 50 % der 1951–2010 beobachteten Erwärmung verursacht haben. Nach der besten Schätzung stimmt der menschliche Einfluss auf die Erwärmung in etwa mit der insgesamt beobachteten Erwärmung während dieses Zeitraums überein.[9]

Die fortdauernde anthropogene Anreicherung der Erdatmosphäre mit Treibhausgasen (Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und Distickstoffmonoxid), die vor allem durch die Nutzung fossiler Energie (Brennstoffe), durch weltumfassende Entwaldung sowie Land- und insbesondere Viehwirtschaft freigesetzt werden, erhöht das Rückhaltevermögen für infrarote Wärmestrahlung in der Troposphäre. Nach Modellrechnungen trägt Kohlenstoffdioxid am meisten zur globalen Erwärmung bei.

Die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum anthropogenen Treibhauseffekt stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.[10] Etwa ab den 1960er Jahren gab es auf internationaler Ebene erste Gespräche zu dem Thema. Seit etwa Anfang der 1990er Jahre besteht ein wissenschaftlicher Konsens, dass die gegenwärtige globale Erwärmung vom Menschen verursacht wird.

Zu den laut Klimaforschung erwarteten und teils bereits beobachtbaren Folgen der globalen Erwärmung gehören je nach Erdregion: Meereis- und Gletscherschmelze, ein Meeresspiegelanstieg, das Auftauen von Permafrostböden, wachsende Dürrezonen und zunehmende Wetter-Extreme mit entsprechenden Rückwirkungen auf die Lebens- und Überlebenssituation von Menschen und Tieren (Artensterben). Nationale und internationale Klimapolitik zielt sowohl auf das Stoppen des Klimawandels wie auch auf eine Anpassung an die zu erwartende Erwärmung. Um die menschengemachte globale Erwärmung aufhalten zu können, müssen weitere Treibhausgasemissionen langfristig vollständig vermieden werden. Mit Stand 2016 sind bereits ca. 2/3 der maximal möglichen Emissionen für das im Übereinkommen von Paris vereinbarten Zwei-Grad-Ziel aufgebraucht, sodass die weltweiten Emissionen schnell gesenkt werden müssen, wenn das Ziel noch erreicht werden soll.

Ursachen für den weltweiten Anstieg der Temperaturen

Der Anthroposoph Joachim Stiller schrieb dazu u.a. auf Spiegel-online:

1. Argumentation

"Kürzlich sind Statistiken über die Zunahme des weltweiten Flugverkehrs nach 1933 und dem weltweiten Anstig der Temperaturen ausgewertet und verglichen worden, und es zeigt sich bis in die einzelnen Schwankungen hinen ein unmittelaber kausaler Zuammenhang... Das beduetet, dass der weltweite Anstig der Temperaturen in erster Linie auf den Anstieg des weltweiten Flugverkehrs zurückgeführt werden kann... Damit liegt die eigentliche Ursache des Klimawandels nahezu vollständig beim Flugverkehr... Wir müssen nur den weltweiten Flugverkehr um - sagen wir - die Hälfte reduzieren, und wir haben die drohende Klimakatastrophe nicht nur abgewendet, sondern wir können auch alle Klimaziele mit spielerischer Leichtigkeit einhalten... Warum das absolut Offensichtliche von neimandem gesehen wird, und warum es tatsächlich kein einziger Wissenschaftler auf der Agenda hat, enzieht sich mir völlig... Echte Phänomeologie und echter Goetheanismus kommen hier jedenfalls zu einem komplett anderen Ergebnis, als die herrschende Wissenschaft... (Stiller)

2. Argumentation

"Es könnte durchaus sein, dass der Treibhauseffekt gar nichts mit CO2 zu tun hat, und dass es sich bei dieser Festlegung nur um ein post hoc, propter hoc handelt... Tatsächlich weise ich Euch anhand entsprechender Statistiken viel genauer nach, dass der weltweite Anstig der Temperaturen einzig mit der weltweiten Zunahme von Höhenwolken auf diesem Planeten während der letzten - sagen wir - 50 Jahre zusammenhängt... Denn Höhenwolken reflektieren die Wärmestrahlung, die dann Nachts nicht mehr sauber ins Weltall entweichen kann... Treibhauseffekt - es ist also wie im Treibhaus... Da gibt es aber kein Mehr an CO2, sondern die Wärmestrahlen werden zurückgehalten durch die Isolationsschicht... Und so ist es bei den Höhenwolken auch... Und wenn man dann noch erkennt, dass die Zunahme der Höhenwolken einzig und allein mit der Zunahme des weltweiten Flugverkehrs zusmamenhängt, dann hat man den kausalen Zusammenhang... Mehr Fliegerei führt zu mehr Höhenwolken führt zu mehr "echtem" Treibhauseffekt..." (Stiller)

3. Argumentation

"Es sind klare Studien durchgeführt worden, die belegen, dass der weltweite Anstieg der Temperaturen in einem nicht nur signifikanten, sondern unmittelaber kausalen Zusammenhang mit dem weltweiten Anstieg des Flugverkehrs steht, und zwar bis hinein in kleinste Schwankungen... Der Befund ist absolut eindeutig... Es "gibt" diesen kausalen Zusammenhang, und der lässt sich auch nicht mehr wegdiskutieren... Man nimmt es nur nicht zur Kenntnis, weil man sich viel zu voreilig auf CO2 festgelegt hat... Denn Flugzeuge produzieren in dem Zusammenhang vernachlässigbar wenig CO2... Aber wenn man weiß, dass Höhenwolkenproduktion in einem ebenfalls kausalen Zusammenhang mit dem Flugverkehr steht, und wenn man die erste Studie nicht einfach unter den Tisch fallen lassen will, wie die herrschende Wissenschaft das macht, dann lässt das praktisch nur noch einen einzigen Schluss zu, und zwar zwingend: Höhenwolken sind als Einziges für den Treibhauseffekt verantwortlich..." (Stiller)

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Klimawandel – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Globale Erwärmung

Literatur

Weblinks

Commons: Global warming - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Erderwärmung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Lineare Trends Climate Change 2007: Working Group I: The Physical Science Basis,Executive Summary (englisch) (html). IPCC (2007). Abgerufen am 16. September 2015.
  2. Richard E. Zeebe, Andy Ridgwell, James C. Zachos: Anthropogenic carbon release rate unprecedented during the past 66 million years. (PDF) In: Nature Geoscience. 9, Nr. 4, April 2016, S. 325–329. doi:10.1038/ngeo2681.
  3. Frequently Asked Question 6.2: Is the Current Climate Change Unusual Compared to Earlier Changes in Earth’s History? Climate Change 2007: Working Group I: The Physical Science Basis (englisch) (html). IPCC (2007). Abgerufen am 20. Mai 2016.
  4. Hartmut Graßl: Klimawandel. Die wichtigsten Antworten. Freiburg im Breisgau 2007, S. 63f; Vgl. auch Haydn Washington, John Cook: Climate Change Denial. Heads in the Sand. Earthscan 2011, S. 34.
  5. 2016 hottest year ever recorded – and scientists say human activity to blame. In: The Guardian, 18. Januar 2017. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  6. Umweltbundesamt: Kernbotschaften des Fünften Sachstandsberichts des IPCC. Klimaänderung 2013: Naturwissenschaftliche Grundlagen (Teilbericht 1). Zuletzt abgerufen am 15. November 2016.
  7. https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase
  8.  J. Blunden, D.S. Arndt (Hrsg.): State of the Climate in 2015. In: Special Supplement to the Bulletin of the American Meteorological Society. 97, Nr. 8, 2016, S. S1–S275.
  9. IPCC, 2014: Climate Change 2014: Synthesis Report. Contribution of Working Groups I, II and III to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and L.A. Meyer (eds.)]. IPCC, Geneva, Switzerland, Seite 5.
  10. Naomi Oreskes, Erik M. Conway: Merchants of Doubt. How a handful of Scientists obscured the truth on issues from tobacco smoke to Global Warming. Bloomsbury Press, New York 2010, S. 170.
  11. Joachim Müller-Jung: Im Namen der Akademie. In: FAZ, 27. Februar 2014. Abgerufen am 2. März 2014.


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