Harn und Konrad Sandkühler: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
#WEITERLEITUNG [[Urin]]
[[Datei:Konrad_Sandkühler.jpg|mini|250px|Konrad Sandkühler]]
[[Kategorie:Nieren]] [[Kategorie:Harnblase]]
 
'''Konrad Sandkühler''' (* [[Wikipedia:15. Februar|15. Februar]] [[Wikipedia:1886|1886]] in [[Wikipedia:Würzburg|Würzburg]]; † [[Wikipedia:31. Mai|31. Mai]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Filderstadt|Filderstadt/Bonlanden]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Philologe]], [[Waldorflehrer]] und [[Anthroposoph]].
 
== Leben ==
 
Konrad Sandkühler wurde am 15. Februar 1886 als Sohn von Anton und Ida Sandkühler (geb. Bex) in Würzburg geboren, wo er gemeinsam mit seinen sechs Geschwistern in einem großen Haus mit einem riesigen Garten am Stadtrand aufwuchs. Früh schon weckten die Eltern seine lebenslange Liebe zur Musik und zur Sprache. Sein Vater stammte aus einer westfälischen Handwerkerfamilie, die Vorfahren seiner Mutter aus dem Rheinland. Die Eltern führten in der Stadt einen Feinkostladen.
 
Als Sandkühler 15 Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach [[Wikipedia:München|München]], wo er das Wilhelms-Gymnasium besuchte, an dem er auch Geigenunterricht nahm. Hier freundete er sich mit dem um drei Jahre älteren [[Fritz Graf von Bothmer]] an, der später sein Kollege in der [[Freie Waldorfschule Uhlandshöhe|Waldorfschule]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]] werden sollte. Nach dem Abitur studierte Sandkühler in München die neueren Sprachen. Im Studentenorchester spielte er während seiner Studienzeit die zweite Geige. Die Proben fanden im Haus des blinden, aber genial begabten Pianisten und Komponisten Hans Neumeyer (1887-1944) statt. Die Promotion erfolgte schließlich bei [[Wikipedia:Karl Vossler|Karl Vossler]] mit einer Dissertation über den „Drachenkampf des Heiligen Georg in der englischen Sage und Geschichte“.
 
Ab 1908 arbeitete Sandkühler als Hauslehrer bei einer gräflichen Familie in Belgien. Der Balkankrieg von 1912 verhinderte, dass er danach eine Hauslehrerstelle im Sultanspalast von [[Wikipedia:Istanbul|Istanbul]] antreten konnte. So wollte er eine Stelle als Lehrer an der Domschule in [[Wikipedia:Reval|Reval]] in [[Wikipedia:Estland|Estland]] antreten. Um die dazu notwendige Zusatzprüfung in [[Französisch]] abzulegen, ging er zuvor nach [[Wikipedia:Paris|Paris]], wo er vom Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] überrascht und in einem Lager in der Bucht von [[Wikipedia:Brest (Finistère)|Brest]] bis zum Kriegsende interniert wurde.
 
1918 kehrte Sandkühler nach München zurück und nahm seine musikalischen Studien bei Hans Neumeyer wieder auf. Hier lernte er auch seine spätere Frau, Jutta Kronecker, kennen. 1919 wurde Sandkühler überraschend als Studienrat an ein Gymnasium nach [[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]] berufen. 1924 lernte er hier während einer von [[Caroline von Heydebrand]], [[Eugen Kolisko]], [[Robert Killian]] und [[Karl Schubert]] veranstalteten „pädagogischen Woche“ die [[Waldorfpädagogik]] kennen, deren [[Menschenbild]] ihm den geistigen Hintergrund bot, nach dem er immer schon gesucht hatte. 1925 besuchte er deshalb die „Pädagogische Ostertagung“, wo ihn [[Erich Schwebsch]] als Mitarbeiter der Waldorfschule Stuttgart gewinnen konnte, wo er schließlich bis über das 75. Lebensjahr hinaus tätig blieb, unterbrochen nur durch die Zeit des Verbots der Waldorfschulen während des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|NS-Regimes]].
 
== Werke ==
 
* ''Der Drachenkampf des Heiligen Georg in der englischen Sage und Geschichte'', München (Pasing) 1912 (Dissertation)
* ''Wirken durch Worte und Klänge. Autobiographie eines Waldorflehrers'', Ogham Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 978-3884556016
 
;Übersetzungen
 
* Chrestíen de Troyes: ''Perceval der Gralskönig'', Edition Perceval, 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1983, ISBN 978-3723508565
* Chrestíen de Troyes: ''Gauwain sucht den Gral'', Edition Perceval, 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1986, ISBN 978-3723508541
* Chrestíen de Troyes: ''Perceval, oder die Geschichte vom Gral'', Edition Perceval, 7. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1991, ISBN 978-3723508572
* Robert de Boron: ''Die Geschichte des Heiligen Gral'', Edition Perceval, 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1998, ISBN 978-3723508251
* Robert de Boron: ''Merlin, der Künder des Grals'', Edition Perceval, 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 2000, ISBN 978-3723508268
* Francois Blade: ''Der Mann in allen Farben: Südfranzösische Volksmärchen'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3825173203
* Padraic Colum,‎ Marianne Haelssig (Illustrator): ''Der Königssohn von Irland'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772527630
 
== Weblinks ==
 
* {{Biographie|595}}
 
[[Kategorie:Philologe]] [[Kategorie:Waldorflehrer]] [[Kategorie:Anthroposoph]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1886]] [[Kategorie:Gestorben 1976]] [[Kategorie:Mann]]

Version vom 28. November 2017, 08:58 Uhr

Konrad Sandkühler

Konrad Sandkühler (* 15. Februar 1886 in Würzburg; † 31. Mai 1976 in Filderstadt/Bonlanden) war ein deutscher Philologe, Waldorflehrer und Anthroposoph.

Leben

Konrad Sandkühler wurde am 15. Februar 1886 als Sohn von Anton und Ida Sandkühler (geb. Bex) in Würzburg geboren, wo er gemeinsam mit seinen sechs Geschwistern in einem großen Haus mit einem riesigen Garten am Stadtrand aufwuchs. Früh schon weckten die Eltern seine lebenslange Liebe zur Musik und zur Sprache. Sein Vater stammte aus einer westfälischen Handwerkerfamilie, die Vorfahren seiner Mutter aus dem Rheinland. Die Eltern führten in der Stadt einen Feinkostladen.

Als Sandkühler 15 Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach München, wo er das Wilhelms-Gymnasium besuchte, an dem er auch Geigenunterricht nahm. Hier freundete er sich mit dem um drei Jahre älteren Fritz Graf von Bothmer an, der später sein Kollege in der Waldorfschule in Stuttgart werden sollte. Nach dem Abitur studierte Sandkühler in München die neueren Sprachen. Im Studentenorchester spielte er während seiner Studienzeit die zweite Geige. Die Proben fanden im Haus des blinden, aber genial begabten Pianisten und Komponisten Hans Neumeyer (1887-1944) statt. Die Promotion erfolgte schließlich bei Karl Vossler mit einer Dissertation über den „Drachenkampf des Heiligen Georg in der englischen Sage und Geschichte“.

Ab 1908 arbeitete Sandkühler als Hauslehrer bei einer gräflichen Familie in Belgien. Der Balkankrieg von 1912 verhinderte, dass er danach eine Hauslehrerstelle im Sultanspalast von Istanbul antreten konnte. So wollte er eine Stelle als Lehrer an der Domschule in Reval in Estland antreten. Um die dazu notwendige Zusatzprüfung in Französisch abzulegen, ging er zuvor nach Paris, wo er vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht und in einem Lager in der Bucht von Brest bis zum Kriegsende interniert wurde.

1918 kehrte Sandkühler nach München zurück und nahm seine musikalischen Studien bei Hans Neumeyer wieder auf. Hier lernte er auch seine spätere Frau, Jutta Kronecker, kennen. 1919 wurde Sandkühler überraschend als Studienrat an ein Gymnasium nach Nürnberg berufen. 1924 lernte er hier während einer von Caroline von Heydebrand, Eugen Kolisko, Robert Killian und Karl Schubert veranstalteten „pädagogischen Woche“ die Waldorfpädagogik kennen, deren Menschenbild ihm den geistigen Hintergrund bot, nach dem er immer schon gesucht hatte. 1925 besuchte er deshalb die „Pädagogische Ostertagung“, wo ihn Erich Schwebsch als Mitarbeiter der Waldorfschule Stuttgart gewinnen konnte, wo er schließlich bis über das 75. Lebensjahr hinaus tätig blieb, unterbrochen nur durch die Zeit des Verbots der Waldorfschulen während des NS-Regimes.

Werke

  • Der Drachenkampf des Heiligen Georg in der englischen Sage und Geschichte, München (Pasing) 1912 (Dissertation)
  • Wirken durch Worte und Klänge. Autobiographie eines Waldorflehrers, Ogham Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 978-3884556016
Übersetzungen
  • Chrestíen de Troyes: Perceval der Gralskönig, Edition Perceval, 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1983, ISBN 978-3723508565
  • Chrestíen de Troyes: Gauwain sucht den Gral, Edition Perceval, 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1986, ISBN 978-3723508541
  • Chrestíen de Troyes: Perceval, oder die Geschichte vom Gral, Edition Perceval, 7. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1991, ISBN 978-3723508572
  • Robert de Boron: Die Geschichte des Heiligen Gral, Edition Perceval, 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1998, ISBN 978-3723508251
  • Robert de Boron: Merlin, der Künder des Grals, Edition Perceval, 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 2000, ISBN 978-3723508268
  • Francois Blade: Der Mann in allen Farben: Südfranzösische Volksmärchen, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3825173203
  • Padraic Colum,‎ Marianne Haelssig (Illustrator): Der Königssohn von Irland, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772527630

Weblinks