imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| [[Datei:Leontocephaline-Ostia.jpg|miniatur|Löwenköpfige Gottheit aus einem Mithräum in [[Wikipedia:Ostia Antica|Ostia Antica]] ([[Wikipedia:Corpus Inscriptionum et Monumentorum Religionis Mithriacae|CIMRM]] 312)]] | | [[Kategorie:Schriftsteller (Italiener)|!]] |
| '''Zaruana Akarana''' (auch ''Zeruane Akarene'' oder ''Zurvan Akarano'', „die unbegrenzte oder unerschaffene Zeit“), als doppelgeschlechtliche Urgottheit auch '''Zurvan''' (von [[Wikipedia:Mittelpersische Sprache|mittelpers.]] ''zurwān'' [[Awestisch|awest.]] zrvan = Zeit) genannt, ist gemäß der späteren persischen Mythologie, wie sie besonders im [[Zurvanismus]] überliefert wurde, die '''unerschaffene Zeit''' und zugleich die oberste und ursprünglichste [[Gottheit]]. Dargestellt wird Zurvan oft auch als bärtiger Mann mit Löwenkopf und Flügeln, um dessen Füße sich eine [[Schlange]] windet.
| | [[Kategorie:Schriftsteller nach Staat]] |
| | | [[Kategorie:Schriftsteller nach Land]] |
| Zurvans Kinder sind die Zwillinge [[Ahura Mazdao]], der Gott des Lichts, und [[Ahriman]], der Geist der Finsternis. Ahriman, der meinte, dass dem Erstgeborenen die Herrschaft zufallen würde, erzwang seine vorzeitige Geburt, doch Zurvan wies sein Opfer zurück (vgl. [[Kain und Abel]]) und [[Ahura Mazdao]] wurde zum König des [[Himmel]]s erhoben. Ahriman aber wurde in die [[Unterwelt]] verbannt, wo er als die [[Große Schlange]] für 9000 Jahre herrschen sollte. Nach der [[Kosmogonie]] und [[Kosmologie]] des [[Bundahischn]] währt der Kampf zwischen [[Gut]] und [[Böse]] 3 bzw. 4 mal 3000 Jahre.
| | [[Kategorie:Schriftsteller (Europa)]] |
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| Der [[Tierkreis]] (Zodiak) ist der äußere Ausdruck von Zaruana Akarana. In ihm wirken zwölf geistige Mächte, die [[Amshaspands]], wovon sich [[sieben]] zur lichten Seite und [[fünf]] zur finsteren Seite neigen<ref>Gelegentlich wird auch nur ganz grob von sechs lichten und sechs finsteren Mächten gesprochen.</ref> Gemeinsam bilden sie die Anlage für die [[Gehirnnerven|zwölf Nervenpaare des Hauptes]].
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| {{GZ|Es ist nun sehr schwierig, einen Begriff
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| davon hervorzurufen, was Zarathustra als das Einheitliche
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| hinter Ormuzd und Ahriman ansah, von dem uns
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| schon die griechischen Schriftsteller sagten, daß die alten
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| Perser es als das in Einheitlichkeit Lebende verehrten, und
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| was Zarathustra nannte «Zeruane akarene», das ist, was
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| hinter dem Licht steht. Wodurch können wir uns einen
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| Begriff für das schaffen, was Zarathustra und die Zarathustra-
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| Lehre unter «Zeruane akarene» oder «Zaruana
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| akarana» versteht?
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| Denken wir uns einmal den Verlauf der Entwickelung.
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| Wir müssen uns vorstellen, daß die Entwickelung gegen die
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| Zukunft hin so verläuft, daß die Wesen immer vollkommener
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| und vollkommener werden, so daß wir, wenn wir in
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| die Zukunft blicken, immer mehr und mehr den Schein des
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| Lichtreiches, des Ormuzd, sehen. Wenn wir in die Vergangenheit
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| den Blick richten, sehen wir, wie da die Kräfte
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| liegen, welche mit der Zeit völlig aufhören müssen, die
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| besiegt werden müssen, so daß wir da in die dem Ormuzd
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| gegnerischen Kräfte, in die ahrimanischen Kräfte hereinblicken.
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| Nun hat man sich vorzustellen, daß dieser Bück
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| sowohl in die Zukunft wie in die Vergangenheit zu demselben
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| Punkte führt. Das ist eine Vorstellung, die für den
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| heutigen Menschen außerordentlich schwer zu vollziehen
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| ist. Denken wir uns dazu einen Kreis: wenn wir von dem
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| untersten Punkte nach der einen Seite gehen, kommen wir
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| zu dem gegenüberliegenden Punkte oben; wenn wir nach
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| der andern Seite gehen, kommen wir ebenfalls zu demselben
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| Punkte. Nehmen wir den Kreis größer, so müssen wir einen
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| weiteren Weg machen, und der Bogen wird dadurch flacher
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| und flacher. Nun können wir den Kreis immer größer und
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| größer machen, dann ist das Ende, daß die Kreislinie zuletzt
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| eine Gerade wird: dann geht der Weg nach der einen
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| Seite in die Unendlichkeit und nach der anderen Seite auch.
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| Aber kurz vorher, wenn wir nicht so weit gehen, wenn wir
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| den Kreis nicht so groß machten, dann würden wir, wenn
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| wir nach der einen Seite wie nach der andern Seite gingen,
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| zu einem und demselben Punkte kommen. Warum sollte
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| nun, wenn der Kreis so flach wird, daß seine Linie eine
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| Gerade wird, nicht dasselbe gelten? Dann muß der eine
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| Punkt in der Unendlichkeit der gleiche sein wie der auf
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| der anderen Seite. Und wenn man nur lange genug den
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| Atem halten könnte, müßte man nach der einen Seite gehen
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| können und auf der andern Seite zurückkommen. Das
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| heißt: es liegt für eine die Unendlichkeit ergreifende Vorstellung
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| eine Linie zugrunde, die nach beiden Seiten ins
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| Unendliche verläuft, die aber eigentlich eine Kreislinie ist.
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| Was ich Ihnen jetzt als eine Abstraktion vor Augen geführt
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| habe, das liegt in der Zarathustra-Anschauung dem
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| zugrunde, was er mit Zaruana akarana meinte. Wir blicken
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| auf der einen Seite - der Zeit nach - in die Zukunft hinein,
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| auf der andern Seite in die Vergangenheit; aber die Zeit
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| schließt sich zum Kreise, nur liegt dieser Zusammenschluß
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| erst in der Unendlichkeit. Und dieser sich selbst findenden
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| Schlange der Ewigkeit - die dargestellt werden kann durch
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| die Schlange, die sich selbst in ihren Schwanz beißt - ist
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| sowohl die Kraft des Lichtes einverwoben, die uns immer
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| heller und heller leuchtet, wenn wir nach der einen Seite
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| blicken, wie auch die Kraft der Finsternis, die uns nach der
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| andern Seite immer dunkler und dunkler scheint. Und
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| wenn wir selbst mitten drinnen stehen, haben wir selbst
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| Licht und Schatten - Ormuzd und Ahriman - durcheinandergemischt.
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| Alles ist einverwoben dem sich selbst findenden,
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| unendlichen Strome der Zeit: Zaruana akarana.|60|268ff}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
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| {{GA}}
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| == Weblinks ==
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| * {{EIr|zurvan-deity|Artikelname=Zurvan}}
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| * [https://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Zarathustra.pdf Rudolf Steiner: Zarathustra] - Vortrag in Berlin, 19. Januar 1911
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| == Einzelnachweise ==
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| <references/>
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| [[Kategorie:Urpersische Kultur]] | |
| [[en:Zaruana Akarana]] | |