Ludwig Müllner: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon von früher Jugend an beschäftigte sich Müllner mit [[Goethe]] und [[Rudolf Steiner]]. Er studierte an der [[Veterinärmedizinische Universität Wien|Tierärztlichen Hochschule Wien]] und arbeitete dort auch als Assistent, ehe er in [[Wikipedia:Brunn am Gebirge|Brunn am Gebirge]] als Tierarzt tätig wurde. [[Wikipedia:1924|1924]] wurde Müllner Mitglied der [[Anthroposophische Gesellschaft in Österreich|Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich]]. Als durch und durch musischer Mensch mit dichterischer und schauspielerischer Begabung studierte er bei Hertha-Louise Zuelzer [[Sprachgestaltung]] und veranstaltete gerne Hausmusikabende und Gartenkonzerte. Seine besonderen Arbeitsgebiete, denen er sich mit großer Intensität widmete, waren Biologie, Entwicklungsgeschichte und Goethe-Forschung.
Schon von früher Jugend an beschäftigte sich Müllner mit [[Goethe]] und [[Rudolf Steiner]]. Er studierte bei Friedrich Thetter an der [[Wikipedia:Veterinärmedizinische Universität Wien|Tierärztlichen Hochschule Wien]] und arbeitete dort auch als Assistent, ehe er in [[Wikipedia:Brunn am Gebirge|Brunn am Gebirge]] als Tierarzt tätig wurde. [[Wikipedia:1924|1924]] wurde Müllner Mitglied der [[Anthroposophische Gesellschaft in Österreich|Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich]]. Als durch und durch musischer Mensch mit dichterischer und schauspielerischer Begabung studierte er bei Hertha-Louise Zuelzer [[Sprachgestaltung]] und veranstaltete gerne Hausmusikabende und Gartenkonzerte. Seine besonderen Arbeitsgebiete, denen er sich mit großer Intensität widmete, waren Biologie, Entwicklungsgeschichte und Goethe-Forschung.


Müllner, der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes in Brunn am Gebirge, lebte, ist es zu verdanken, dass hier eine frühe Wohn- und Wirkensstätte [[Rudolf Steiner]]s entdeckt und erhalten wurde. In dem unmittelbar an der [[Wikipedia:Südbahn (Österreich)|Südbahn]] gelegenen Ort, wo Steiners Vater als Stionsvorstand tätig war, wohnte die Familie Steiner von [[Wikipedia:1882|1882]] bis [[Wikipedia:1887|1887]]. Rudolf Steiner schrieb hier während seiner Studentenzeit an den [[Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften]] für [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Joseph Kürschner]]s ''National-Literatur'' sowie die [[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung]]. Und hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] gefunden haben, denn der Grundriss der ''Brunner Kirche'' weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit [[Wikipedia:1958|1958]] erhielt Müllner Nachricht von [[Emil Bock]], dass sich in [[Wikipedia:Eisenach|Eisenach]] 38 Briefe und Postkarten Steiners an [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Professor Kürschner]] gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.
Müllner, der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes in Brunn am Gebirge, lebte, ist es zu verdanken, dass hier eine frühe Wohn- und Wirkensstätte [[Rudolf Steiner]]s entdeckt und erhalten wurde. In dem unmittelbar an der [[Wikipedia:Südbahn (Österreich)|Südbahn]] gelegenen Ort, wo Steiners Vater als Stionsvorstand tätig war, wohnte die Familie Steiner von [[Wikipedia:1882|1882]] bis [[Wikipedia:1887|1887]]. Rudolf Steiner schrieb hier während seiner Studentenzeit an den [[Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften]] für [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Joseph Kürschner]]s ''National-Literatur'' sowie die [[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung]]. Und hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] gefunden haben, denn der Grundriss der ''Brunner Kirche'' weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit [[Wikipedia:1958|1958]] erhielt Müllner Nachricht von [[Emil Bock]], dass sich in [[Wikipedia:Eisenach|Eisenach]] 38 Briefe und Postkarten Steiners an [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Professor Kürschner]] gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.

Version vom 3. Juli 2011, 23:36 Uhr

Ludwig Müllner (1900-1974)

Ludwig Müllner (* 1900; † 26. September 1974 in Brunn am Gebirge, Österreich) war Tierarzt und Anthroposoph.

Schon von früher Jugend an beschäftigte sich Müllner mit Goethe und Rudolf Steiner. Er studierte bei Friedrich Thetter an der Tierärztlichen Hochschule Wien und arbeitete dort auch als Assistent, ehe er in Brunn am Gebirge als Tierarzt tätig wurde. 1924 wurde Müllner Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich. Als durch und durch musischer Mensch mit dichterischer und schauspielerischer Begabung studierte er bei Hertha-Louise Zuelzer Sprachgestaltung und veranstaltete gerne Hausmusikabende und Gartenkonzerte. Seine besonderen Arbeitsgebiete, denen er sich mit großer Intensität widmete, waren Biologie, Entwicklungsgeschichte und Goethe-Forschung.

Müllner, der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes in Brunn am Gebirge, lebte, ist es zu verdanken, dass hier eine frühe Wohn- und Wirkensstätte Rudolf Steiners entdeckt und erhalten wurde. In dem unmittelbar an der Südbahn gelegenen Ort, wo Steiners Vater als Stionsvorstand tätig war, wohnte die Familie Steiner von 1882 bis 1887. Rudolf Steiner schrieb hier während seiner Studentenzeit an den Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften für Joseph Kürschners National-Literatur sowie die Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung. Und hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des ersten Goetheanums in Dornach gefunden haben, denn der Grundriss der Brunner Kirche weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit 1958 erhielt Müllner Nachricht von Emil Bock, dass sich in Eisenach 38 Briefe und Postkarten Steiners an Professor Kürschner gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.

Werke

  • Rudolf Steiner und Brunn am Gebirge bei Wien, 1960; Anna Pichler Verlag, Wien 1997 ISBN 3-901087-70-2
  • Goethes Faust im Lichte seiner Naturforschung, Oedenburg 1932; Orient-Occident Verlag, Stuttgart 1981
  • Der Gliedererhof Heimathaus der Gemeinde Brunn am Gebirge mit Rudolf Steiner Gedenkstätte, Marktgemeinde Brunn, 1972

Weblinks