Tapferkeit und Vilfredo Pareto: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Tapferkeit''' oder '''Starkmut''' ({{ELSalt|ἀνδρεία}} ''andreia'', bei Platon noch {{ELSalt|αγαθὸς}} ''agathós'' = "gut", [[Latein|lat.]] ''fortitudo''), auch '''Herzhaftigkeit''' genannt, ist eine der vier von [[Platon]] genannten [[Kardinaltugend]]en. Diese [[Tugend]] hängt mit den Kräften des [[Herz]]ens zusammen und zielt auf die Beherrschung des [[Rhythmisches System|rhythmischen Systems]]. Hier ergreift die [[Moral]]ität unmittelbar den [[Astralleib]].
[[Datei:Vilfredo Pareto.jpg|mini|Vilfredo Pareto]]
'''Vilfredo Federico Pareto''' (gebürtig ''Wilfried Fritz Pareto''; * [[15. Juli]] [[1848]] in [[Paris]]; † [[19. August]] [[1923]] in [[Céligny]], [[Kanton Genf]]) war ein italienischer [[Ingenieur]], [[Wirtschaftswissenschaftler|Ökonom]] und [[Soziologe]].


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Er gilt als Vertreter der [[Lausanner Schule]] der volkswirtschaftlichen [[Neoklassische Theorie|Neoklassik]] und machte sich als Begründer der [[Wohlfahrtsökonomik]] einen Namen. Die [[Pareto-Verteilung]], das [[Paretodiagramm]], das [[Pareto-Optimum]] und das [[Paretoprinzip]] (80-zu-20-Regel) sind nach ihm benannt. Er wandte sich der [[Soziologie]] zu und arbeitete zu den Themen [[Ideologiekritik]], politischer Systemwechsel ([[Revolution]], [[Evolution]]) und [[Elitesoziologie|Elitenkreislauf]].
"Der Brustteil, der das Herz umschließt, wäre das Gebiet, wo die
Herzhaftigkeit, der Starkmut, die seelische Tüchtigkeit aus der Moralitätssphäre
einstrahlt. Wir können sagen: Da ergreift die Moralität,
indem sie weiterstrahlt, insbesondere das Astralische und belebt den
Brustteil mit dem Herzen." {{Lit|{{G|170|79}}}}
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== Leben ==
"Eine andere Tugend ist diejenige, welche wir mit einem Worte, das
Pareto wurde 1848 in Paris als Wilfried Fritz Pareto geboren. Seine Eltern waren Marquis Raffaele Pareto, ein einer [[Genua|Genueser]] Kaufmannsfamilie entstammender adeliger italienischer Emigrant und Mitstreiter [[Giuseppe Mazzini|Mazzinis]], und die Französin Marie Méténier. Seinen Namen ''Wilfried Fritz'' erhielt er in Anspielung auf die [[Deutsche Revolution 1848/49]]. Die Familie Paretos zog 1858 nach Oberitalien zurück.
eigentlich schwer zu bilden ist, die mutartige Tugend nennen können.
Sie ist von derartiger Gemütsverfassung, daß sie dem Leben gegenüber
nicht passiv bleibt, sondern geneigt ist, die Kräfte anzuwenden.
Die mutartige Tugend kommt, wie man sagen könnte, aus dem Herzen.
Von einem solchen, der diese Tugend im gewöhnlichen Leben
hat, kann man sagen: Er hat das Herz auf dem rechten Fleck. - Und
das ist auch ein guter Ausdruck dafür, wenn wir imstande sind, nicht
feige uns zurückzuziehen von den Dingen, die das Leben von uns
verlangt, sondern wenn wir fähig sind, uns in die Hand zu nehmen,
einzugreifen verstehen, wo es notwendig ist. Wenn wir in solcher
Weise unsere Aktivität in Bewegung zu setzen geneigt sind, kurz,
wenn wir wacker sind - der Ausdruck «wacker» ist auch ein guter
für diese Tugend -, dann haben wir diese Tugend des wackeren Lebens.
Man könnte auch sagen, diese Tugend, die mit einem gesunden
Gemütsleben zusammenhängt, das im richtigen Momente die Tapferkeit
erzeugt, deren Fehlen die Feigheit im Leben mit sich bringt, diese
Tugend kann natürlich im physischen Verlaufe des Lebens nur durch
gewisse Organe geübt werden. Diese Organe, zu denen das physische
und das Ätherherz gehört, sind solche, welche nicht so vollendet sind
wie diejenigen, die der Weisheit dienen. Diese Organe sind noch auf
dem Wege, anders zu werden, und werden auch in Zukunft anders
werden.


Zwischen dem Gehirn und dem Herzen ist ein großer Unterschied
[[Datei:Pareto - Lettere a Maffeo Pantaleoni, 1960 - 5488919.tif|mini|''Lettere a Maffeo Pantaleoni'', 1960]]
in bezug auf das kosmische Werden. Nehmen Sie einmal an, ein
1870 schloss Pareto sein Studium als Ingenieur am [[Politecnico di Torino]] ab. Er arbeitete zunächst für eine Eisenbahngesellschaft, dann für ein Eisenhüttenwerk. 1889 heiratete er die Russin Alexandra Bakunin (1860–1940). 1890 nahm er den Briefwechsel mit [[Maffeo Pantaleoni]] auf, damals Direktor der Wirtschaftshochschule in Bari, später Professor an den Universitäten Rom, Neapel und Genua.
Mensch geht durch die Pforte des Todes, geht durch das Leben zwischen
dem Tod und einer neuen Geburt. Sein Gehirn ist überhaupt
ein Götterprodukt. Das Gehirn ist von Kräften durchzogen, die, wenn
man durch die Pforte des Todes geht, eigentlich ganz fortgehen und
beim nächsten Leben wird dann das Gehirn vollständig neu aufgebaut,
auch die inneren Kräfte dazu, nicht nur das Materielle. Also auch die
Kräfte dazu werden neu aufgebaut. Das ist beim Herzen nicht der
Fall. Beim Herzen liegt die Sache so, daß nicht das physische Herz,
wohl aber die Kräfte, die im physischen Herzen tätig sind, bestehen
bleiben. Diese Kräfte gehen zurück in das Astralische und in das Ich
und bleiben auch zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Dieselben
Kräfte, die in unserem Herzen darinnen klopfen, klopfen auch
das nächste Mal bei unserer neuen Inkarnation. Das, was im Gehirn
funktioniert, ist fort, das kommt nicht in einer nächsten Inkarnation
heraus. Aber die Kräfte, die das Herz durchzucken, sind auch in der
nächsten Inkarnation wieder da. Wenn wir in ein Haupt hineinschauen,
können wir sagen: Darin funktionieren unsichtbare Kräfte,
die das Gehirn zusammensetzen. Aber wenn der Mensch durch die
Pforte des Todes gegangen ist, werden diese Kräfte dem Kosmos
übergeben. Wenn wir aber den Herzschlag eines Menschen vernehmen,
vernehmen wir geistige Kräfte, die nicht nur in dieser Inkarnation
vorhanden sind, sondern auch in einer nächsten Inkarnation leben
werden, die hindurchgehen durch den Tod und durch die neue Geburt.
Solche Dinge ahnte das Volksgemüt in wunderbarer Weise. Daher
legt es so viel Wert auf das Fühlen des Herzschlages, nicht weil man
den physischen Herzschlag so sehr wertschätzt, sondern weil wir auf
ein viel Ewigeres blicken, wenn wir den Herzschlag eines Menschen
in Betracht ziehen. Wenn wir die Tugend des Mutartigen, des Wakkeren
haben, so können wir nur einen Teil von gewissen Kräften für
dieses Mutartige verwenden. Den andern Teil müssen wir verwenden
für die Organe, die als Werkzeug für das Mutartige dienen. Das sind
Organe, für die wir immer noch ein Stück der Kräfte verwenden müssen.
Sind wir nicht mutartig begabt, entwickeln wir die Tugend der
Wackerheit nicht, lassen wir uns gehen, treten wir feige vom Leben
zurück, überlassen wir uns der Schwere unseres Wesens, dann können
wir nicht diejenigen Kräfte beleben, die mitleben müssen mit der
Auslebung der Tugend der Wackerheit, des Mutartigen.


Während wir feige im Leben dastehen, bleiben auch die Kräfte untätig,
1893 wurde er an den Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften an der [[Universität Lausanne]] berufen. Er übernahm dort die Nachfolge des stark mathematisch orientierten [[Léon Walras]]. Dort wurde er zu einem Mitbegründer der [[Wohlfahrtsökonomik]]. Im Jahr 1896 entdeckte Pareto, dass die Einkommensverteilung keiner [[Normalverteilung]] folgt; vielmehr erkannte er, dass sie meist [[Schiefe (Statistik)#Interpretation der Schiefe|rechtsschief]] ist. Nach ihm ist auch die [[Pareto-Verteilung]] (1897) benannt.
die unser Herz durchzucken sollen. Sie sind eine Saat für Luzifer.
Der bemächtigt sich ihrer, und wir haben sie dann im nächsten
Leben nicht. Feige sein dem Leben gegenüber bedeutet, Luzifer eine
Anzahl Kräfte auszuliefern, die uns fehlen, wenn wir in unserer nächsten
Inkarnation unsere Herzen aufbauen wollen, die eigentlich die
Organe, die Werkzeuge des Mutartigen sind. Wir kommen mit defekten,
unausgebildeten Organen zur Welt." {{Lit|{{G|159|18ff}}}}
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== Literatur ==
Ab 1898 wandte Pareto sich der Soziologie zu. 1900 oder 1901 zog er nach [[Céligny]] am [[Genfersee]] und trennte sich dort 1903 von seiner ersten Frau. Er bekam 1905 mit Jeanne Régis (1879–1948) eine Tochter namens Marguarita Antoinette Régis. Ab 1906 unterhielt er eine Lebensgemeinschaft mit der Mutter des Kindes, die er 1923 nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete. Er starb in Céligny am 19. August 1923.<ref>[http://agso.uni-graz.at/lexikon/klassiker/pareto/37bio.htm Biografie Vilfredo Pareto]</ref>
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}


{{GA}}
== Soziologisches Werk ==
Vilfredo Pareto, ein polemisch, aber gut formulierender Analytiker, gilt als bedeutender nicht-[[Marxismus|marxistischer]] früher Soziologe. Seine naturwissenschaftlich-technische Methodik ist seinen Werken bis zum Ende deutlich anzumerken. Er veröffentlichte seine Arbeiten zunächst auf Französisch, später immer häufiger in italienischer Sprache.


[[Kategorie:Tugend]]
Sein soziologisches Hauptwerk ist der ''Trattato di sociologia generale (eng. "The Mind and Society"),'' das in vier Bänden mit insgesamt 2612 Paragraphen den gesamten Umfang der soziologischen Theorie Paretos darlegt:
[[Kategorie:Tapferekeit|!]]
* Der erste Band erläutert den wissenschaftlichen Zugang des Autors und legt dessen Handlungstheorie dar.
* Im zweiten Band geht es um die Theorie der ''[[Residuum (Pareto)|Residuen]]'', die für Pareto die emotionale Grundlage menschlichen Verhaltens darstellen.
* Im dritten Band wird die Theorie der ''Derivationen'' entwickelt, wobei es sich um pseudo-logische Erklärungen handelt, mit denen die Menschen versuchen das auf den Residuen basierende Verhalten zu rechtfertigen.
* Im vierten Band schließlich werden auf makrosoziologischer Ebene Fragen der ''Form der Gesellschaft'', des ''gesellschaftlichen Gleichgewichts'' und der ''Eliten'' behandelt. Insbesondere die Theorie von der ''Zirkulation der Eliten'' hat Pareto bekannt gemacht.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vilfredo Pareto}}
 
== Einzelanchweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118591711|LCCN=n/79/18804|VIAF=2475156}}
 
{{SORTIERUNG:Pareto, Vilfredo}}
[[Kategorie:Soziologe]]
[[Kategorie:Sozialwissenschaftler]]
[[Kategorie:Sozialphilosoph]]
[[Kategorie:Systemtheoretiker]]
[[Kategorie:Ökonom]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaftler]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheoretiker]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Italiener]]
[[Kategorie:Geboren 1848]]
[[Kategorie:Gestorben 1923]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Pareto, Vilfredo
|ALTERNATIVNAMEN=Pareto, Vilfredo Federico (vollständiger Name); Pareto, Wilfried Fritz (Geburtsname)
|KURZBESCHREIBUNG=italienischer Ingenieur, Ökonom und Soziologe
|GEBURTSDATUM=15. Juli 1848
|GEBURTSORT=[[Paris]]
|STERBEDATUM=19. August 1923
|STERBEORT=[[Céligny]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 20. September 2017, 05:56 Uhr

Vilfredo Pareto

Vilfredo Federico Pareto (gebürtig Wilfried Fritz Pareto; * 15. Juli 1848 in Paris; † 19. August 1923 in Céligny, Kanton Genf) war ein italienischer Ingenieur, Ökonom und Soziologe.

Er gilt als Vertreter der Lausanner Schule der volkswirtschaftlichen Neoklassik und machte sich als Begründer der Wohlfahrtsökonomik einen Namen. Die Pareto-Verteilung, das Paretodiagramm, das Pareto-Optimum und das Paretoprinzip (80-zu-20-Regel) sind nach ihm benannt. Er wandte sich der Soziologie zu und arbeitete zu den Themen Ideologiekritik, politischer Systemwechsel (Revolution, Evolution) und Elitenkreislauf.

Leben

Pareto wurde 1848 in Paris als Wilfried Fritz Pareto geboren. Seine Eltern waren Marquis Raffaele Pareto, ein einer Genueser Kaufmannsfamilie entstammender adeliger italienischer Emigrant und Mitstreiter Mazzinis, und die Französin Marie Méténier. Seinen Namen Wilfried Fritz erhielt er in Anspielung auf die Deutsche Revolution 1848/49. Die Familie Paretos zog 1858 nach Oberitalien zurück.

Lettere a Maffeo Pantaleoni, 1960

1870 schloss Pareto sein Studium als Ingenieur am Politecnico di Torino ab. Er arbeitete zunächst für eine Eisenbahngesellschaft, dann für ein Eisenhüttenwerk. 1889 heiratete er die Russin Alexandra Bakunin (1860–1940). 1890 nahm er den Briefwechsel mit Maffeo Pantaleoni auf, damals Direktor der Wirtschaftshochschule in Bari, später Professor an den Universitäten Rom, Neapel und Genua.

1893 wurde er an den Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lausanne berufen. Er übernahm dort die Nachfolge des stark mathematisch orientierten Léon Walras. Dort wurde er zu einem Mitbegründer der Wohlfahrtsökonomik. Im Jahr 1896 entdeckte Pareto, dass die Einkommensverteilung keiner Normalverteilung folgt; vielmehr erkannte er, dass sie meist rechtsschief ist. Nach ihm ist auch die Pareto-Verteilung (1897) benannt.

Ab 1898 wandte Pareto sich der Soziologie zu. 1900 oder 1901 zog er nach Céligny am Genfersee und trennte sich dort 1903 von seiner ersten Frau. Er bekam 1905 mit Jeanne Régis (1879–1948) eine Tochter namens Marguarita Antoinette Régis. Ab 1906 unterhielt er eine Lebensgemeinschaft mit der Mutter des Kindes, die er 1923 nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete. Er starb in Céligny am 19. August 1923.[1]

Soziologisches Werk

Vilfredo Pareto, ein polemisch, aber gut formulierender Analytiker, gilt als bedeutender nicht-marxistischer früher Soziologe. Seine naturwissenschaftlich-technische Methodik ist seinen Werken bis zum Ende deutlich anzumerken. Er veröffentlichte seine Arbeiten zunächst auf Französisch, später immer häufiger in italienischer Sprache.

Sein soziologisches Hauptwerk ist der Trattato di sociologia generale (eng. "The Mind and Society"), das in vier Bänden mit insgesamt 2612 Paragraphen den gesamten Umfang der soziologischen Theorie Paretos darlegt:

  • Der erste Band erläutert den wissenschaftlichen Zugang des Autors und legt dessen Handlungstheorie dar.
  • Im zweiten Band geht es um die Theorie der Residuen, die für Pareto die emotionale Grundlage menschlichen Verhaltens darstellen.
  • Im dritten Band wird die Theorie der Derivationen entwickelt, wobei es sich um pseudo-logische Erklärungen handelt, mit denen die Menschen versuchen das auf den Residuen basierende Verhalten zu rechtfertigen.
  • Im vierten Band schließlich werden auf makrosoziologischer Ebene Fragen der Form der Gesellschaft, des gesellschaftlichen Gleichgewichts und der Eliten behandelt. Insbesondere die Theorie von der Zirkulation der Eliten hat Pareto bekannt gemacht.

Siehe auch

Einzelanchweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Vilfredo Pareto aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.