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| '''Jitro''' ({{HeS|יתרו}}; auch: '''Jethro''' oder ''Jetro''), der an anderen Stellen '''Reguel''' (''Reguël'') {{B|Ex|2|18}} bzw. '''Hobab''' {{B|Ri|4|11}} genannt wird, war nach dem Bericht aus dem [[Wikipedia:2. Buch Mose|2. Buch Mose]] ein [[Priester]] oder ''Priesterkönig'' aus [[Wikipedia:Midian|Midian]], zu dem [[Moses]] flüchtete, nachdem ihm der [[Wikipedia:Ägypten|ägyptische]] [[Wikipedia:Pharao|Pharao]] nach dem Leben trachtete, weil Moses im [[Zorn]] ob der Unterdrückung seines Volkes einen Aufseher erschlagen hatte. Jitro lebte in der Nähe des Heiligen Berges [[Horeb]], wo [[JHWH]] sich später dem Moses aus dem [[Brennender Dornbusch|brennenden Dornbusch]] zu erkennen gab. Jito hatte [[sieben]] Töchter, deren älteste, [[Zippora]], er dem Moses zur Frau gab und dadurch dessen [[Wikipedia:Schwiegervater|Schwiegervater]] wurde. Die Grabstätte des Jitro wird - besonders von den [[Drusen]] - in [[Wikipedia:Hittin|Hittin]] verehrt, das etwa 8 km nördlich des heutigen [[Wikipedia:Tiberias|Tiberias]] in [[Wikipedia:Galiläa|Galiläa]] liegt.
| | #WEITERLEITUNG [[Vril]] |
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| {{Zitat|15 Der Pharao hörte von diesem Vorfall und wollte Mose töten; Mose aber entkam ihm. Er wollte in Midian bleiben und setzte sich an einen Brunnen.
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| 16 Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zum Wasserschöpfen und wollten die Tröge füllen, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu tränken.
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| 17 Doch die Hirten kamen und wollten sie verdrängen. Da stand Mose auf, kam ihnen zu Hilfe und tränkte ihre Schafe und Ziegen.
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| 18 Als sie zu ihrem Vater Reguël zurückkehrten, fragte er: Warum seid ihr heute so schnell wieder da?
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| 19 Sie erzählten: Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt; er hat uns sogar Wasser geschöpft und das Vieh getränkt.
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| 20 Da fragte Reguël seine Töchter: Wo ist er? Warum habt ihr ihn dort gelassen? Holt ihn und ladet ihn zum Essen ein!
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| 21 Mose entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben, und dieser gab seine Tochter Zippora Mose zur Frau.
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| 22 Als sie einen Sohn gebar, nannte er ihn Gerschom (Ödgast) und sagte: Gast bin ich in fremdem Land.|[[Wikipedia:2. Buch Mose|Exodus]]|{{BB|2|15-22}}}}
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| "Was wir in der Bibel über die Schicksale des Moses
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| lesen und über alles, was er an Schmerzen über das Geknechtetsein
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| seines Volkes im Ägypterlande erlebt, das können
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| wir als eine Darstellung äußerer Verhältnisse ansehen.
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| Dann geht aber wieder die Darstellung - man muß sagen
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| unvermerkt - über in eine Schilderung innerer Seelenerlebnisse
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| des Moses. Das geschieht da, wo Moses die Flucht ergreift
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| und zu einem Priester geführt wird, zu dem midianitischen
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| Priester Jethro oder Reguel. Wer eine solche Darstellung
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| aus der Gepflogenheit alter geistiger Darstellungen
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| erkennen kann, der findet bis auf die Namen hin heraus,
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| daß hier die Schilderung in die Beschreibung von Seelenerlebnissen
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| des Moses übergeht. Das ist nicht etwa so gemeint,
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| als wenn Moses nicht wirklich eine solche Reise nach
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| einer Tempelstätte, einer priesterlichen Lehrstätte angetreten
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| hätte, aber die Darstellung ist kunstvoll so gegeben,
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| daß das Äußere verwoben wird in die Erlebnisse, die des
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| Moses Seele durchmacht. So sind die äußeren Erlebnisse, die
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| uns da gegeben werden, an dieser Stelle, überall Andeutungen
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| von dem, wozu Moses sich durchkämpft, um zu
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| einer erhöhteren Stellung der Seele hinaufzugelangen. Was
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| ist in Jethro angedeutet? Man kann aus der Bibel leicht
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| entnehmen, daß es eine der Individualitäten ist, zu denen
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| wir immer wieder und wieder geführt werden, wenn wir
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| das Menschheitswerden durchgehen, die sich in hohem
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| Grade zu einer überschauenden Erkenntnis durchgerungen
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| haben, zu einer Erkenntnis, die man nur gewinnen kann,
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| wenn man sich langsam und allmählich und durch innere
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| Seelenkämpfe in das einlebt, was erst jenen Geisteshöhen
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| Verständnis geben kann, auf denen solche Menschen wandeln.
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| Angeregt werden sollte Moses zu seiner Mission dadurch,
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| daß er gewissermaßen der Schüler einer solchen geheimnisvollen
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| Gestalt wurde, die sich mit ihrem Sinnen für
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| die übrige Menschheit zurückziehen und nur die Lehrer der
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| Führer der Menschheit sind. Ich weiß wohl, daß hiermit
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| etwas gesagt wird, was bei vielen Menschen heute Anstoß
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| findet. Aber es ist etwas, was jedem tieferen Betrachter des
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| geschichtlichen Menschheitswerdens schon äußerlich auffallen
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| sollte, daß es solche Geheimnisse und geheimnisvolle
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| Persönlichkeiten gibt.
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| Was Moses nun als Schüler dieses großen Priesterweisen
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| erleben sollte, wird uns so dargestellt, daß er zunächst an
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| dem Orte, wo er den Priester aufsucht, bei einem Brunnen -
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| wieder ein Symbol, ein Symbol für den Weisheitsquell - die
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| sieben Töchter des Priesterweisen trifft. Wer verstehen will,
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| was in einer solchen Schilderung Tieferes liegt, muß sich
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| vor allem daran erinnern, daß in aller mythischen Darstellung
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| immer, zu allen Zeiten, das, was die Seele an
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| höheren Erkenntnissen und Seelenkräften überhaupt in sich
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| entwickeln kann, durch das Symbol von weiblichen Ge-
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| stalten dargestellt wird - bis herunter zu Goethe in seinen
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| Worten am Schlüsse des «Faust» vom «Ewig-Weiblichen».
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| So erkennen wir in den «sieben Töchtern» des Priesters
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| Jethro die sieben menschlichen Seelenkräfte wieder, über
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| welche die Weisheit des Priesterweisen zu verfügen hatte.
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| Da muß man bedenken, daß in jenen alten Zeiten, die noch
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| durchaus von dem Bewußtsein des alten Hellsehens belebt
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| waren, andere Anschauungen über das herrschten, was die
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| Menschenseele mit ihren einzelnen Kräften ist. Wir können
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| uns über dieses Bewußtsein nur eine Vorstellung bilden,
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| wenn wir von Begriffen ausgehen, die wir heute selber
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| haben. Wir sprechen heute von der menschlichen Seele und
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| ihren Kräften, dem Denken, Fühlen und Wollen, in der
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| Weise — und es ist richtig vom Standpunkte des intellektualistischen
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| Bewußtseins aus so zu sprechen -, daß wir
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| in uns haben dessen Kräfte, daß sie gleichsam Einschlüsse
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| der Seele bilden. Anders dachte der alte Mensch unter dem
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| Einflüsse der hellseherischen Begabung. Er fühlte zunächst
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| einmal in seiner Seele kein solches einheitliches Wesen und
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| in seinem Denken, Fühlen und Wollen nicht solche Kräfte,
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| die aus dem Zentrum des Ich wirken und einheitlich die
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| Seele organisieren. Sondern der alte Mensch fühlte sich wie
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| hingegeben an den Makrokosmos und die einzelnen Kräfte,
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| und die einzelnen Seelenkräfte fühlte er wie im Zusammenhange
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| stehend mit besonderen göttlich-geistigen Wesenheiten.
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| Wie wir - was wir aber nicht tun — uns vorstellen
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| können, daß unser Denken befruchtet wird, getragen wird
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| von einer anderen geistigen Weltenkraft als unser Fühlen
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| und unser Wollen, so daß sich verschiedene Strömungen,
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| verschiedene geistige Kräfte aus dem Makrokosmos in unser
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| Denken, Fühlen und Wollen hineinergössen, und daß wir
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| mit diesen in Beziehung stünden - so fühlte der alte Mensch
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| nicht die Seele als ein Einheitliches, sondern der Mensch
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| sagte sich: Was in mir ist, das ist nur der seelische Schauplatz,
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| und geistig-göttliche Kräfte aus dem Universum sind
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| es, welche sich ausleben auf diesem Schauplatz.
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| Sieben solcher Seelenkräfte waren es, die bei Moses gegeben
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| sind, die hereinwirkten auf den Schauplatz des Seelenlebens.
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| Wenn wir sehen wollen, wie überhaupt für die
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| Entwickelung des menschlichen Bewußtseins die ganzen
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| Anschauungen abstrakter und abstrakter, intellektueller
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| und intellektueller wurden, so können wir zum Beispiel
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| auf Plato hinschauen, dessen Ideen lebendige Wesen sind,
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| die ein Dasein führen wie für den heutigen Menschen nur
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| die Stoffe. Und die einzelne Seelenkraft hat etwas, was sich
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| auswirkt auf dem Schauplatze der gesamten Seele. Aber
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| immer mehr und mehr werden die Fähigkeiten der Seele zu
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| abstrakten Begriffen, und die Einheit des Ich tritt immer
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| mehr und mehr in ihre Rechte. Wir können - so sonderbar
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| es klingt - in einer abstrakten Form das, was uns die sieben
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| Töchter des midianitischen Priesterweisen symbolisieren
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| sollen, als die sieben lebendigen Geistkräfte, die auf dem
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| Schauplatz der Seele wirken sollen, noch in den mittelalterlichen
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| sieben freien Künsten erkennen; wie da die sieben
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| freien Künste aus der menschlichen Seele sich hervorleben,
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| das ist der letzte abstrakte Nachklang des Bewußtseins,
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| daß sieben Fähigkeiten sich in dem Seelischen ausleben, daß
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| diese sieben Fähigkeiten eben die Seele zu ihrem Schauplatz
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| haben.
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| Wenn wir dies berücksichtigen, werden wir vor die Tatsache
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| geführt, daß Moses mit seinem Seelischen vor dem
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| Gesamtaspekt der sieben menschlichen Seelenkräfte stand,
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| daß er aber vorzugsweise die Aufgabe hatte, eine einzige
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| derselben ganz und gar wie einen Impuls der menschlichen
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| Entwickelung einzuimpfen. Das konnte er dadurch, daß es
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| der besonderen Blutanlage und dem Temperament seines
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| Volkes gegeben war, dieser Seelenkraft, die in ihren Wirkungen
| |
| bis zu uns herunterreicht, ein besonderes Interesse
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| entgegenzubringen. Das war die Seelenkraft, welche die
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| übrigen, vorher getrennt gedachten Seelenkräfle in ein
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| einheitliches inneres Seelenleben zusammenschließt, in ein
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| Ich-Leben. Darum wird erzählt: Eine der Töchter des
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| Jethro heiratet Moses. Das heißt: in seiner Seele machte
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| sich insbesondere eine der Seelenkräfte wirksam, machte
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| sich so wirksam, daß sie unter seinem Impulse für eine
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| lange Zeit der Menschheitsentwickelung die tonangebende
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| Seelenkraft wird, welche die anderen zu einer einheitlichen
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| Ich-Seele zusammenfaßt." {{Lit|{{G|060|421ff}}}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}} | |
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Bibel]] [[Kategorie:Altes Testament]] [[Kategorie:Moses]]
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