Spinnenwesen und Aithon (Adler): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Spinnenwesen''' sind abnorme [[Elementarwesen]], die im [[Mensch]]en den Sinn für wirkliche [[Kunst]] erwecken. Sie sind stets in der Umgebung von Künstlern und Kunstwerken zu finden, aber nur sehr schwer [[Hellsehen|hellsichtig]] zu beobachten und keineswegs [[luziferisch]]er Natur, wie man irrtümlich annehmen könnte. Diese spinnenartigen Wesen sind geradezu Urbilder der [[Hässlichkeit]] und leben vorwiegend im [[Wasser]]- und [[Luftelement]]. Sie gehören dem gleichen [[Elementarreich]] an, wie die [[Sylphen]] und [[Undinen]], mit denen sie aber im beständigen Kampf stehen. Anders als die regulären Elementarwesen sind sie in absteigender Entwicklung.
[[Datei:Atlas Typhoeus Prometheus.png|mini|Der gefesselte Prometheus mit dem Adler; links sein Bruder [[Atlas (Mythologie)|Atlas]] (Trinkschale aus [[Wikipedia:Cerveteri|Cerveteri]], um 560/550 v. Chr., [[Wikipedia:Vatikanische Museen|Vatikanische Museen]], Rom)]]


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'''Aithon''' (griechisch Αἴϑων ''Aíthōn'' „der Glänzende“, „der Funkelnde“ oder „der Brennende“, [[Latein|latinisiert]] ''Aethon'') ist der nur lateinisch überlieferte Name eines Adlers in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]]. Der Adler galt in der Mythologie als göttlicher und himmlischer Vogel. Er war dem Göttervater [[Zeus]] heilig und ist in der Kunst dessen [[Attribut (Kunst)|Attribut]]. Der Sage zufolge verweigerte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendete der [[Titan (Mythologie)|Titan]] [[Prometheus]] den Göttern das Feuer und brachte es den Menschen. Deswegen wurde er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des [[Wikipedia:Kaukasus|Kaukasus]]gebirges festgeschmiedet. Dort suchte ihn regelmäßig der Adler auf und fraß von seiner Leber, die sich danach stets erneuerte. Erst nach langer Zeit erlöste der Held [[Herakles]] den Titanen von dieser Qual, indem er den Adler mit einem Pfeil erlegte. In der bildenden Kunst der Antike und der Neuzeit wurde die Folterung des Prometheus durch den Adler häufig dargestellt.
"Eine andere Art ist diejenige, welche vorzugsweise im wäßrigen
und luftförmigen Elemente lebt, so wie jene Wesenheiten, die Sie in
den angedeuteten Mysteriendramen als die sylphenartigen Wesenheiten
und so weiter von mir geschildert finden. Diese Wesenheiten,
die ich jetzt meine, haben es vorzugsweise mit der Welt des Scheines,
des schönen Scheines zu tun, sie hängen sich weniger an die gescheiten
Leute als an die künstlerischen Naturen an. Aber auch sie sind wiederum
sehr schwer zu entdecken, weil sie sich leicht verstecken können.
Sie sind da zu finden, wo wirkliche Kunstwerke sind, wo also im
Scheine vorhanden ist die menschliche Gestalt oder natürliche Gestalten
oder dergleichen. Da sind sie zu finden. Diese Wesenheiten
können wir, wie gesagt, auch wieder nur schwer entdecken. Wenn wir
uns nämlich fragen: Wie kommt es, daß der schöne Schein uns interessiert,
daß wir unter Umständen ein größeres Vergnügen an einer
schönen Statue haben als an einem lebendigen Menschen - allerdings
ein Vergnügen anderer Art, aber eben größeres Vergnügen -, oder
daß wir uns an der melodischen oder harmonischen Ausgestaltung
von Tönen erbauen und erfreuen? - so kollern wir wieder sehr leicht
in ein anderes Reich hinein, in das Reich der luziferischen Wesenheiten.
Aber es sind nicht nur die luziferischen Wesenheiten, welche das
Künstlerische tragen, sondern wiederum ein solches Reich von elementarischen
Wesenheiten, welche den Menschen, der sonst immer
geneigt sein würde, dem künstlerisch schönen Scheine gegenüber kein
Interesse zu haben, weil er unwirklich ist, in diesem Interesse wachhalten,
welche überhaupt das künstlerische Interesse anregen.


Nun ist es deshalb so schwierig, diese Wesenheiten zu entdecken,
Die einzige Quelle, die den Namen des Adlers überliefert, ist das [[Wikipedia:Mythographie|mythographische]] Handbuch ''[[Wikipedia:Genealogiae|Genealogiae]]'' des Gelehrten [[Wikipedia:Gaius Iulius Hyginus|Gaius Iulius Hyginus]], das auch unter dem Titel ''Fabulae'' bekannt ist.<ref>Hyginus, ''Genealogiae'' 31.</ref> In seinem astronomisch-mythographischen Handbuch ''[[Wikipedia:De astronomia|De astronomia]]'' berichtet Hyginus von einer Fassung der Sage, nach der die Eltern des Adlers die Monster [[Typhon (Mythologie)|Typhon]] und [[Echidna (Mythologie)|Echidna]] waren. Nach einer anderen von Hyginus mitgeteilten Version des Mythos hatte der Gott [[Hephaistos]] (bei den Römern [[Vulcanus]]) den Körper des Adlers geschaffen und [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] (Zeus) hatte ihn beseelt.<ref>Hyginus, ''De astronomia'' 2,15,3.</ref>
weil sie sich noch leichter als die [[Geistertoren|Toren]] in der Geisterwelt verstecken
können, denn sie sind eigentlich nur da, wo das Schöne sich geltend
macht. Und wenn man dem Schönen hingegeben ist, wenn man das
Schöne genießt, dann sieht man diese Wesen ganz gewiß nicht. Warum?


Man muß tatsächlich, um dieser Wesen auf eine normale Weise ansichtig
== Literatur ==
zu werden, versuchen, wenn man irgendwie künstlerischen
* Jean-Robert Gisler: ''Prometheus''. In: ''[[Wikipedia:Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae|Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae]]'' (LIMC), Band 7.1, Artemis, Zürich/München 1994, ISBN 3-7608-8751-1, S. 531–553, hier: 531 f., 536–543, 548–553 (Text) und Band 7.2, S. 422–427 (Abbildungen). Nachträge in den Ergänzungsbänden ''Supplementum 2009'': Supplementband 1, Artemis, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-538-03520-1, S. 436 f. (Text) und Supplementband 2, S. 208 f. (Abbildungen)
Eindrücken hingegeben ist, den hellseherischen Blick auf diejenigen
Wesenheiten zu richten, die Sie in derselben Szene als nymphen- oder
sylphenartige Wesen geschildert finden, die auch in den Elementarreichen
der Natur vorhanden sind, und man muß sich in diese hineinversetzen.
Man muß gewissermaßen mit diesen Luft- und Wasserwesen
die andern anschauen, die da vorhanden sind im Genüsse des
Schönen. Und da das schwer ist, so muß man sich noch auf eine andere
Weise helfen. Nun, zum Glück, möchte ich sagen, kann man diese
Wesen dann leicht entdecken, wenn man irgend jemandem zuhört, der
ziemlich schön spricht und dessen Sprache man nicht ordentlich versteht,
wo man nur die Laute hört, ohne daß man sie in ihrer Bedeutung
versteht. Wenn man sich dem hingibt, diesem Schön-Sprechen - aber
es muß schön gesprochen sein, es muß oratorisch gesprochen sein,
und man muß es doch nicht ordentlich verstehen - , dann kann man
sich die Fähigkeit aneignen, es ist eine intime, zarte Fähigkeit, diese
Wesenheiten zu sehen. Also man muß sozusagen versuchen, das Talent
der Sylphen sich anzueignen und es zu verstärken durch jenes
Talent, das sich dann ausbildet, wenn man Reden zuhört, die schön
gesprochen werden und die man nicht versteht, wobei man auch nicht
hinhört auf das, was sie bedeuten sollen, sondern nur auf das schöne
Sprechen. Dann entdeckt man diese Wesenheiten, welche überall da
sind, wo das Schöne ist, und ihre Unterstützung gewähren, so daß der
Mensch das rechte Interesse an dem Schönen haben kann.


Und dann folgt das große Enttäuschtsein, dann folgt das große
== Weblinks ==
furchtbare Erstaunen. Diese Wesen sind nämlich urhäßlich, das Häßlichste,
{{Commonscat|Ethon}}
was man entdecken kann, schauderhafte Wesen, die Urbilder
der Häßlichkeit. Und hat man einmal sich den geistigen Blick für
diese Wesen angeeignet und besucht dann mit diesem geistigen Blick
irgendein Atelier, in dem Künstlerisches geschaffen wird, dann findet
man, daß es diese Wesenheiten sind, die wie Spinnen eigentlich auf
dem Grunde des Weltendaseins auf Erden sind, damit der Mensch
an der Schönheit Interesse hat. Diese schauderhaften Spinnenwesen
elementarischer Art sind es, durch die das Interesse an der Schönheit
gerade wach wird. Der Mensch würde gar nicht das richtige Interesse
an der Schönheit haben können, wenn er nicht mit seiner Seele in eine
Welt von urhäßlichen Spinnenwesen eingesponnen wäre.
 
Man ahnt gar nicht, wenn man so durch eine Galerie geht - denn
das, was ich erzählt habe, ist alles nur zum Entdecken der Formen
dieser Wesenheiten, sie sind jedesmal da, wenn der Mensch das Schöne
genießt -, wie man in seinem Interesse für die schönsten Bilder dadurch
unterstützt wird, daß in allen Ohren und in allen Nasenlöchern
diese häßlichsten Spinnen aus- und einkriechen. Auf dem Grunde der
Häßlichkeit erhebt sich des Menschen Begeisterung für die Schönheit.
Das ist ein Weltengeheimnis. Man braucht, ich möchte sagen, die Aufstachelung
durch das Häßliche, damit gerade das Schöne zum Vorschein
kommt. Und die großen künstlerischen Naturen waren solche,
die durch ihre starke Leiblichkeit das Durchsetztsein mit diesen Spinnen
ertragen konnten, um eine Sixtinische Madonna oder dergleichen
hervorzubringen. Was in der Welt an Schönem hervorgebracht wird,
wird eben durchaus so hervorgebracht, daß es sich aus einem Meere
von Häßlichkeit durch den Enthusiasmus der menschlichen Seele
heraushebt.
 
Man darf nicht glauben, daß, wenn man hinter den Schleier des
Sinnlichen kommt, wenn man an das Gebiet jenseits der Schwelle
kommt, man da in lauter Schönes kommt. Glauben Sie nicht, daß von
irgend jemandem, der diese Dinge kennt, es etwa leichtsinnig ausgesprochen
ist, wenn er sagt: Die Menschen müssen, wenn sie nicht
ordentlich vorbereitet sind, an der Schwelle der geistigen Welt zurückgehalten
werden. - Denn zunächst muß man für alles, was man als das
Erhebende und Erbauende gewissermaßen vor dem Vorhang hat,
kennenlernen die durchaus nicht erbaulichen Untergründe. Und wenn
Sie daher in der elementarischen Welt, die der Luft und dem Wasser
angehört, sich schauend ergehen, dann sehen Sie wiederum den großen
Kampf der flüchtigen Sylphenwelt und Undinenwelt gegenüber diesen
Urbildern der Häßlichkeit. Ich sage Spinnentiere; sie bestehen nicht
aus dem Spinnengewebe, sondern sie sind aus dem Elemente des
Wassers und aus dem Elemente des Wasserdunstes gebaut. Sie sind
flüchtig gestaltete Luftgestalten, die ihre Häßlichkeit noch dadurch
erhöhen, daß sie in jeder Sekunde eine andere Häßlichkeit haben, wodurch
man immer das Gefühl hat, jede nächstfolgende Häßlichkeit,
die auf eine vorhergehende aufgesetzt wird, ist noch größer als die
vorhergehende. Das ist die Welt, welche ebenso in der Luft und im
Wasser vorhanden ist wie dasjenige, was erfreulich ist in Luft und
Wasser." {{Lit|{{G|219|78ff}}}}
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== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt. Die geistige Kommunion der Menschheit.'', [[GA 219]] (1994), ISBN 3-7274-2190-8 {{Vorträge|219}}
== Anmerkungen ==
<references />


{{GA}}
[[Kategorie:Griechischn Mythologie]]


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Elementarwesen]]
{{Wikipedia}}

Version vom 12. Juni 2017, 23:23 Uhr

Der gefesselte Prometheus mit dem Adler; links sein Bruder Atlas (Trinkschale aus Cerveteri, um 560/550 v. Chr., Vatikanische Museen, Rom)

Aithon (griechisch Αἴϑων Aíthōn „der Glänzende“, „der Funkelnde“ oder „der Brennende“, latinisiert Aethon) ist der nur lateinisch überlieferte Name eines Adlers in der griechischen Mythologie. Der Adler galt in der Mythologie als göttlicher und himmlischer Vogel. Er war dem Göttervater Zeus heilig und ist in der Kunst dessen Attribut. Der Sage zufolge verweigerte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendete der Titan Prometheus den Göttern das Feuer und brachte es den Menschen. Deswegen wurde er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des Kaukasusgebirges festgeschmiedet. Dort suchte ihn regelmäßig der Adler auf und fraß von seiner Leber, die sich danach stets erneuerte. Erst nach langer Zeit erlöste der Held Herakles den Titanen von dieser Qual, indem er den Adler mit einem Pfeil erlegte. In der bildenden Kunst der Antike und der Neuzeit wurde die Folterung des Prometheus durch den Adler häufig dargestellt.

Die einzige Quelle, die den Namen des Adlers überliefert, ist das mythographische Handbuch Genealogiae des Gelehrten Gaius Iulius Hyginus, das auch unter dem Titel Fabulae bekannt ist.[1] In seinem astronomisch-mythographischen Handbuch De astronomia berichtet Hyginus von einer Fassung der Sage, nach der die Eltern des Adlers die Monster Typhon und Echidna waren. Nach einer anderen von Hyginus mitgeteilten Version des Mythos hatte der Gott Hephaistos (bei den Römern Vulcanus) den Körper des Adlers geschaffen und Jupiter (Zeus) hatte ihn beseelt.[2]

Literatur

  • Jean-Robert Gisler: Prometheus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC), Band 7.1, Artemis, Zürich/München 1994, ISBN 3-7608-8751-1, S. 531–553, hier: 531 f., 536–543, 548–553 (Text) und Band 7.2, S. 422–427 (Abbildungen). Nachträge in den Ergänzungsbänden Supplementum 2009: Supplementband 1, Artemis, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-538-03520-1, S. 436 f. (Text) und Supplementband 2, S. 208 f. (Abbildungen)

Weblinks

Commons: Ethon - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Anmerkungen

  1. Hyginus, Genealogiae 31.
  2. Hyginus, De astronomia 2,15,3.


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