Sprachzentren und Kategorie:Komponist (Barock): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:BrocasAreaSmall.png|thumb|Die beiden Hauptkomponenten des Sprachzentrums: [[Broca-Areal]] (Sprachproduktion) und [[Wernicke-Areal]] (Sprachverständnis)]]
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Komponist nach Epoche]]
Als '''Sprachzentren''' werden zusammenfassend jene [[Hirnareal]]e bezeichnet, die an der Produktion, der Verarbeitung und dem Verständnis der [[Sprache]] beteiligt sind. Die hauptsächlichen Zentren sind das [[Wikipedia:1861|1861]] von dem französischen Chirurgen [[Wikipedia:Paul Broca|Paul Broca]] (1824–1880) entdeckte '''Broca-Areal''', das der [[Sprachproduktion]] dient, und das erstmals [[Wikipedia:1874|1874]] von [[Wikipedia:Carl Wernicke|Carl Wernicke]] (1848–1905) beschriebene '''Wernicke-Areal''', welches für das [[Sprachverständnis]] von essentieller Bedeutung ist. Daneben sind auch weitere relativ weit verteilte Areale der [[Großhirnrinde]] und vermutlich auch subkortikale Regionen an der Sprachverarbeitung beteiligt.
[[Kategorie:Komponist (Barock)|!]]
 
[[Kategorie:Musik des Barock]]
[[Rudolf Steiner]] würdigte die herausragende Leistung von Paul Broca im Jahr [[Wikipedia:1911|1911]] wie folgt:
 
{{GZ|Es hätte im April dieses Jahres das fünfzigjährige Jubiläum für
eine höchst bedeutsame Entdeckung der modernen Wissenschaft
gefeiert werden können, welche, wenn sie richtig verstanden wird,
ein voller Beleg für die geisteswissenschaftliche Evolutionslehre
ist, ein Zeugnis dafür. Gefunden werden können die geisteswissenschaftlichen
Ergebnisse nur durch Hellsehen, bestätigt werden
können sie durch die Tatsachen, welche die äußere Wissenschaft
zutage fördert. Das fünfzigjährige Jubiläum jener bedeutungsvollen
Rede hätte gefeiert werden können, die Broca, der große Arzt
und Philosoph, in der Pariser anthropologischen Gesellschaft im
April des Jahres 1861 gehalten hat über das Sprachzentrum. Denn
was Broca geleistet hat, ist ein voller Beweis davon, daß in den
inneren Gesetzen des physischen Gehirns die Anlagen liegen für
jene Konfiguration, für jene Formung eines bestimmten Teils des
Gehirns, die zu dem Bewußtsein der Sprachkunst und auch zum
Verständnis der Sprachlaute führt. Als Broca im April 1861 gefunden
hatte, daß das Werkzeug des Sprechens in der dritten Stirnwindung
des Großhirns liegt und daß dieses Werkzeug in der
Ordnung sein muß, wenn der Mensch die Sprachlaute verstehen
will, und ebenso ein anderer Teil, wenn er sie aussprechen soll,
war ein wichtiger Fortschritt getan, der geisteswissenschaftlich
verwertet werden kann und ein Beleg für die geisteswissenschaftlichen
Tatsachen ist. Warum? Weil sich gerade daran, wie dieses
Sprachzentrum sich ausbildet, zeigt, daß die äußeren Bewegungen
des Menschen, die Bewegungen seiner Hände, also das, was der
Mensch halb unbewußt im Leben vollzieht, mitwirkt an der Konfiguration
dieses Sprachzentrums. Warum ist dieses Sprachzentrum
bei den Menschen auf der linken Seite besonders ausgebildet?
Weil der Mensch nach den bisherigen Kulturbedingungen die
rechte Hand besonders gebrauchte. So ist es der ätherische und
astralische Leib, der aus dem Unterbewußtsein die Gesten der
Hände ausführt, der hineinwirkt in das Gehirn und dieses formt.
Anschaulich lehren heute die Anthropologen, daß von außen herein
durch makrokosmische Welttätigkeit das Gehirn geformt wird.
Wenn dieser Teil verletzt oder gelähmt wird, dann gibt es keine
Sprachfähigkeit. Wenn darauf gesehen wird, daß, wenn die eine
Seite des Gehirns, die gewöhnlich durch unsere Rechtshändigkeit
stark ausgebildet ist, von der linken Seite aus entfesselt wird, was
zum Beispiel in der Kindheit noch möglich ist und in der späteren
Zeit nicht mehr, dann zeigt sich, daß wirklich von außen durch
systematisierte Tätigkeit das Gehirn so geformt werden kann, daß
es ein Sprachzentrum erhält in der dritten entsprechenden Hirnwindung
dann auf der rechten Seite. Müssen wir da nicht sagen:
Es ist das Irrtümlichste, was wir uns vorstellen können, wenn wir
denken, daß die Sprachfähigkeit durch Gehirnanlage gebildet
wird? - Nein, die Gehirnanlagen machen sie nicht, sondern der
Mensch in seiner Tätigkeit, die er entwickelt. Aus dem Makrokosmos
heraus bildet sich die Sprachfähigkeit im Gehirn. Das Sprachorgan
kommt von der Sprache, nicht die Sprache von dem Sprachorgan.
Das ist es, was durch diese bedeutsame physiologische
Tatsache des Broca gefunden worden ist. Dadurch, daß die Götter
oder Geister der Hierarchien den Menschen verholfen haben,
solche Tätigkeiten auszuführen, welche ihm seine Sprachzentren
schaffen, ist von außen das Sprachzentrum gebildet worden. Aus
der Sprache entsteht das Sprachzentrum, nicht umgekehrt.|129|214ff}}
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Nervensystem]] [[Kategorie:Gehirn]]

Version vom 1. Juli 2019, 18:51 Uhr