Eiche und Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Eichen''' (''Quercus'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Buche|Buchengewächse]] (Fagaceae).
== Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Naturwissenschaft  ==
[[Datei:Illustration Quercus robur0.jpg|mini|Illustration der [[Stieleiche]] (''Quercus robur'')]]


== Beschreibung ==
[[Image:Goethe portraitskizze joseph karl stieler 1828.jpg|thumb|250px]] [[Image:Farbenkreis.jpg|thumb|250px]]  
[[Datei:Quercus petraea 04.jpg|mini|Blütenstände von ''[[Quercus petraea]]'']]
[[Datei:Quercus ithaburensis ssp.macrolepis MHNT.BOT.2004.0.80.jpg|mini|Eichel mit Cupula von ''[[Quercus ithaburensis]]'' subsp. ''macrolepis'']]


=== Vegetative Merkmale ===
__TOC__
Eichen-Arten sind sommergrüne oder immergrüne [[Baum|Bäume]], seltener auch [[Strauch|Sträucher]].


Die wechselständigen und spiralig an den Zweigen angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die dünnen bis ledrigen, einfachen Blattspreiten sind gelappt oder ungelappt. Die Blattränder sind glatt oder gezähnt bis stachelig gezähnt. Die unscheinbaren, extrapetiolaren [[Nebenblatt|Nebenblätter]] fallen früh ab (nur bei ''Quercus sadleriana'' sind sie auffälliger).
== Goethe als Naturforscher  ==


=== Generative Merkmale ===
Bereits in jungen Jahren hatte [[Goethe]] eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene «Augenmensch». Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen [[Halluzination]]en, sog. eidetischen Bildern ([[wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.  
Eichen-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die meist zu mehreren an der Basis junger Zweige sitzenden [[Blütenstände]] sind eingeschlechtig. Die [[Blüte]]n sind sehr einfach gebaut, wie es bei windbestäubten ([[anemophil]]en) [[Taxon|Taxa]] häufig der Fall ist. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen (Kätzchen) zusammengefasst. Die [[Blütenhüllblatt|Blütenhüllblätter]] sind verwachsen. Die männlichen Blüten enthalten meist sechs (zwei bis zwölf) [[Staubblatt|Staubblätter]]. Die weiblichen Blüten enthalten meist drei (bis sechs) [[Fruchtblätter]] und Stempel. Jede Cupula enthält nur eine weibliche Blüte.


Eichen sind insbesondere an ihrer [[Frucht]], der Eichel, zu erkennen und in den einzelnen Arten zu unterscheiden. Die Eichel ist eine [[Nussfrucht]]. Sie reifen im ersten oder zweiten Jahr nach der Bestäubung. Jede Nussfrucht ist von einem [[Fruchtbecher]] eingeschlossen, der ''Cupula'' genannt wird.
Goethe war stets der Ansicht, dass seine [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die [[Quantitativ]]e Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.  


Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 12.
Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[Sinnlich]] [[Erfahrung|erfahrbaren]] [[Erscheinung]]en. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren [[Phänomen]]en voran, um endlich zu den [[Urphänomen]]en zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das [[Denken]] niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „[[Anschauende Urteilskraft]]“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige [[Goetheanismus|Goetheanistische Naturwissenschaft]] bezeichnet werden darf.  


== Ökologie ==
== Schriften zur Naturwissenschaft  ==


Schon von alters her ist den Menschen aufgefallen, dass Eichen eine ungewöhnliche Vielfalt von [[Insekten]] beherbergen (bis zu 1000 Arten in einer Krone). Die Spezialisierung zahlreicher Insekten-Arten auf ''Quercus''-Arten gilt als ein Zeichen des hohen entwicklungsgeschichtlichen Alters ([[Koevolution]]).
=== Farbenlehre  ===


Eichen-Arten ist [[Nahrungshabitat]] der Raupen von vielen [[Schmetterlinge|Schmetterlingsarten]]. Sie wird in Mitteleuropa nur von der [[Salweide]] übertroffen. Beide beherbergen über 100 Arten.<ref>Helmut Hintermeier: ''Der Liguster und seine Gäste.'' In: ''[[Allgemeine Deutsche Imkerzeitung]].'' November 2008, Seiten 30, 31.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von den farbigen Schatten|Von den farbigen Schatten (1792)]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken|Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken (1794)]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre|Zur Farbenlehre (1810)]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zu einem Lehrbuch der Physik |Zu einem Lehrbuch der Physik von Professor Neumann]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Regenbogen|Regenbogen]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Regenbogen|Über den Regenbogen (1832)]]
*([[Bibliothek:Goethe/Gespräche/1829/1187|Gespräch mit Eckermann am 19. Februar 1829 über farbige Schatten]])


=== Krankheiten und Schädlinge ===
=== Wissenschaftslehre  ===


* [[Gemeine Eichengallwespe|Eichengallwespen]]: Diese verursachen die Bildung der Gallen auf den Blättern, die den Baum jedoch kaum beeinträchtigen.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Studie nach Spinoza|Studie nach Spinoza]]
* [[Eichenwickler]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt|Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt]]
* [[Eichenmehltau]] (''Microsphaera alphitoides'')
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Symbolik|Symbolik]]
* [[Eichen-Prozessionsspinner]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Beobachtung und Denken|Beobachtung und Denken]]
* [[Eichen-Feuerschwamm]] (''[[Phellinus robustus]]'', siehe auch „[[Gemeiner Feuerschwamm]]) – verursacht [[Weißfäule]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Physikalische Wirkungen|Physikalische Wirkungen]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Polarität|Polarität]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Glückliches Ereignis|Glückliches Ereignis]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfahrung und Wissenschaft|Erfahrung und Wissenschaft]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedenken und Ergebung|Bedenken und Ergebung]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Einwirkung der neueren Philosophie|Einwirkung der neueren Philosophie]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Anschauende Urteilskraft|Anschauende Urteilskraft]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Newtons Persönlichkeit|Newtons Persönlichkeit]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort|Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen|Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Vorschlag zur Güte|Vorschlag zur Güte]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Analyse und Synthese|Analyse und Synthese]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfinden und Entdecken|Erfinden und Entdecken]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Das Sehen in subjektiver Hinsicht|Das Sehen in subjektiver Hinsicht, von Purkinje - 1819]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang|Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Tonlehre|Tonlehre]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Meteore des literarischen Himmels|Meteore des literarischen Himmels]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Philosophie|Zur Philosophie]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur|Die Natur (Fragment)]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur#Goethe_an_den_Kanzler_v._M.C3.BCller_.281828.29|Goethe an den Kanzler v. Müller (1828) über den aphoristischen Aufsatz: Die Natur]]


== Standorte der Eichen-Arten in Mitteleuropa ==
=== Botanik  ===
In [[Deutschland]] nehmen die Eichen nach der [[Bundeswaldinventur|Dritten Bundeswaldinventur (2012)]] mit einer Fläche von 1,1 Millionen Hektar einen Anteil von 11,6 Prozent an der Waldfläche ein. Die Eichenfläche in den [[Wald in Deutschland|deutschen Wäldern]] hat sich zwischen 2002 und 2012 um 70.000 Hektar vergrößert. Die Eichen sind damit nach der [[Rotbuche]] die zweithäufigste Laubbaumgattung in Deutschland. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die einheimischen Eichenarten [[Stieleiche]] und [[Traubeneiche]]. Die aus Nordamerika eingeführte [[Roteiche]] nimmt mit einer Fläche von 55.000 Hektar nur einen Anteil von 0,5 Prozent ein.
Eichen-Arten traten bereits im [[Tertiär (Geologie)|Tertiär]] auf. Sie finden sich [[fossil]] schon vor zwölf Millionen Jahren, etwa in [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimenten]] der [[Geologie der Niederrheinischen Bucht|Niederrheinischen Bucht]]. Das im [[oligozän]]en/[[eozän]]en Baltischen [[Bernstein]] sehr häufige [[Trichom|Sternhaar]] wird ebenfalls Eichen zugeschrieben. Auch Eichenblüten sind im Baltischen Bernstein nicht selten.<ref>W. Weitschat und W. Wichard: ''Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein.'' München 1998.


=== Informationen zu einzelnen Arten ===
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bildung und Umbildung organischer Naturen|Bildung und Umbildung organischer Naturen]]  
Die in Mitteleuropa heimischen [[Stieleiche|Stiel-]] und [[Traubeneiche|Trauben]]-Eichen sind typische Vertreter der Weißeichen, wobei diese beiden Arten in weiten Bereichen gemeinsam vorkommen und zur Bastardisierung neigen, daher häufig nicht eindeutig zu differenzieren sind.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Metamorphose der Pflanzen|Die Metamorphose der Pflanzen]]  
Sie haben Blätter mit abgerundetem Rand. Sie sind sogenannte Lichtbaumarten, das heißt, sie benötigen im Wachstum mehr Licht als etwa die [[Rotbuche]] und bilden selbst offene, lichte Kronen. Die Nutzung von Wäldern zur Waldweide ([[Hutewald]]) hat deshalb die Ausbildung von Eichenwäldern gefördert, weil die weidenden Tiere den Nachwuchs der Rotbuchen gehemmt haben. Das verkernende [[Holz]] der Weißeichen ist sehr dauerhaft und wurde viel im [[Schiffbau]] verwendet. Die heimischen Arten bieten etwa 350 Insektenarten einen Lebensraum.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Metamorphose der Pflanzen Zweiter Versuch|Metamorphose der Pflanzen: Zweiter Versuch]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über die Spiraltendenz der Vegetation|Über die Spiraltendenz der Vegetation]]


Die ursprünglich im östlichen Nordamerika heimische Roteiche wird erst seit etwa 100 Jahren in Mitteleuropa angebaut. Man findet die Roteiche in Mitteleuropa in [[Park]]s und [[Botanischer Garten|Botanischen Gärten]], seltener werden sie in [[Forst]]en angebaut.
==== Aufsätze zur allgemeinen Botanik ====
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bildungstrieb|Bildungstrieb]]  
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Problem und Erwiderung|Problem und Erwiderung]]  


Roteichen zeichnen sich durch spitze Blätter aus sowie durch Eicheln, die innerhalb von zwei Jahren reifen. Das [[Holz]] der Roteichen ist aufgrund von Porengängen nicht wasserdicht und daher weniger wertvoll als das der Weißeichen. Es wird aufgrund der lebhaften Maserung vielfach für [[Möbel]] verwendet.
=== Vergleichende Anatomie - Zoologie  ===


== Kultur ==
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Metamorphose der Insekten|Die Metamorphose der Insekten, besonders der Schmetterlinge, wie auch ihre übrigen Eigenschaften und Ökonomie betreffend]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie|Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Principes de philosophie zoologique|Principes de philosophie zoologique. Discutés en mars 1830 au sein de l'Academie royale des sciences par Mr. Geoffroy de Saint-Hilaire. Paris 1830]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Tiere|Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Tiere]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Versuch einer allgemeinen Vergleichungslehre|Versuch einer allgemeinen Vergleichungslehre]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Versuch über die Gestalt der Tiere|Versuch über die Gestalt der Tiere]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Vorträge über die drei ersten Kapitel|Vorträge über die drei ersten Kapitel des Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie]]


=== Religion ===
=== Zur Physiognomik  ===
In den alten [[Religion]]en, [[Mythos|Mythen]] und [[Sage]]n war die Eiche ein [[heilig]]er Baum. Häufig wurde sie mit blitztragenden Göttern oder Götterfürsten in Verbindung gebracht.


* [[Christentum]]: Die Eiche galt als Lebensbaum, sie stand in ihrem dauerhaften Holz und dem langen Leben des Baumes für das ewige Leben und das ewige Heil. Auch wurde der Baum mit der glaubensstarken Heiligen Maria in Verbindung gebracht. Die Eiche findet sich in der Gotik und der frühen Neuzeit etwa auf Bibeleinbänden.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Eingang|Eingang (Über den Geschlechtsunterschied von Mensch und Tier)]]  
* [[Antikes Griechenland]]: dem [[Zeus]] geweiht bei den Griechen (Eichenorakel von [[Dodona]])
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Physiognomische Diagnosen|Physiognomische Diagnosen (Rameau, Brutus, weitere)]]  
* [[Römisches Reich|Rom]]: dem [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] geweiht bei den [[Römisches Reich|Römern]],
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Tierschädel|Tierschädel]]  
* [[Kelten]]: Dem Himmelsherrscher und Wettergott [[Taranis]] gewidmet. Durch den römischen Geschichtsschreiber [[Plinius der Ältere|Plinius dem Älteren]] ist überliefert, dass die Kelten ohne Eichenlaub keine kultischen Handlungen vollzogen. Nach einer Herleitung könnte das Wort [[Druide]] für Priester von der [[Festlandkeltische Sprachen|festlandkeltischen]] Wurzel ''dru'' abgeleitet sein.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von den oft nur scheinbaren Fehlschlüssen des Physiognomisten|Von den oft nur scheinbaren Fehlschlüssen des Physiognomisten]]  
* [[Germanen]]: dem [[Gewitter]]gott [[Thor|Donar]] (= Thor) geweiht. Der Legende nach fällte der heilige [[Bonifatius]] (Apostel der Deutschen) im Jahr 723 die [[Donareiche]] bei Geismar, um den zu bekehrenden Heiden zu beweisen, dass ihr Gott ein ohnmächtiges Wesen sei, das nicht einmal seinen Baum schützen könne.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von der Physiognomik überhaupt|Von der Physiognomik überhaupt]]


=== Archäologie ===
=== Geologie und Mineralogie  ===
In der Archäologie kann Eichenholz mit einer ausreichenden Anzahl von Jahressringen mit Hilfe der [[Dendrochronologie]] zur Datierung herangezogen werden. Dies ist insbesondere bei der Datierung von Ereignissen hilfreich, die in [[Prähistorie|vorgeschichtlicher Zeit]] stattgefunden haben. Die [[Archäologie Nordamerikas|nordamerikanische Archäologie]] muss sich zu einem sehr großen Teil auf solche Methoden verlassen, da es keinerlei schriftliche Quellen aus der Zeit vor der europäischen Besiedelung gibt.


In den [[Ur- und Frühgeschichte|ur- und frühgeschichtlichen]] Siedlungen Europas gibt es viele Funde geschälter, verkohlter Eicheln allerdings selten in solchen Mengen wie in vielen Siedlungsgruben der [[Bronzezeit|bronzezeitlichen]] Siedlung in [[Oespel|Dortmund Oespel]]. Die Eicheln verkohlten vermutlich bei einem misslungenen Röstvorgang. Da Schälen und Rösten nicht erforderlich sind, wenn Eicheln als Schweinefutter dienen, ist anzunehmen, dass sie für den menschlichen Verzehr genießbarer gemacht werden sollten. Solche Vorgehensweisen kennen wir auch aus historischen Notzeiten. Das gehäufte Auftreten macht es jedoch fraglich, ob Eicheln nur in Notzeiten gegessen wurden. Eher waren sie eine leicht zu bevorratende Ergänzung im Speiseplan.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]


=== Sonstiges ===
=== Schriften zur Meteorologie  ===
* Der Volksmund legt nahe, dass Eichen häufiger als andere Bäume vom [[Blitz]] getroffen werden („Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“). Diese Aussage ist unwahr, vergleiche auch den Artikel über [[Blitz#Verhalten bei Gewittern|Blitze, Abschnitt „Verhalten bei Gewittern“]].
* Der Künstler [[Joseph Beuys]] präsentierte in [[Kassel]] zur [[documenta 7]] das Werk „[[7000 Eichen]]“.
* Die Eiche ist der [[Baum des Jahres]] 2016 in Österreich.


== Nutzung ==
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Witterungslehre|Versuch einer Witterungslehre]]
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Wolkengestalt nach Howard|Wolkengestalt nach Howard]]


=== Eichenholz ===
=== Aphorismen und Fragmente  ===
Eichenstämme haben in ihrer Mitte das graubräunliche [[Kernholz]], welches durch die eingelagerte [[Gerbsäure]] den typischen sauer-würzigen Eichengeruch erhält; zur Rinde hin und scharf abgegrenzt sind zwei bis fünf Zentimeter helles, junges, noch saftdurchflossenes Holz, das [[Splintholz]]. Das Holz der Stiel- und Traubeneiche hat eine Rohdichte bei [[Darrfeuchte]] (p0) von 0,39 bis 0,93&nbsp;g/cm³, im Mittel 0,65&nbsp;g/cm³, es ist hart und gut spaltbar.
Weitere technische Daten:
* Elastizitätzsmodul aus Biegeversuch E [N/mm² ] 13000,
* Zugfestigkeit längs Sigma ZB [N/mm² ] 110,
* Druckfestigkeit längs Sigma DB [N/mm² ] 52,
* Biegefestigkeit längs Sigma BB [N/mm² ] 95,
* Bruchschlagarbeit Omega [kJ/m²] 60–75,
* Härte nach Brinell  [N/mm² ] längs 64–66, quer 34–41


Das wertvolle Hartholz gut gewachsener Stämme wird bevorzugt zu Furnieren verarbeitet. Kernholz hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit und wird selten von Wurmfraß befallen. Splint dagegen sehr schnell. Eichenholz wird für Möbel, Treppen, Fußböden, Außentüren und Fenster, Fachwerk und im Wasserbau eingesetzt.
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Allgemeines|Allgemeines]]  
Eichenholz gilt zudem als gutes [[Brennholz]] mit geringem Funkenflug. Sein Flammenbild ist jedoch nicht so schön wie bei [[Buche]]n- und [[Birke]]nholz oder bei Obsthölzern; außerdem ist der Heizwert etwas niedriger als bei der [[Rotbuche]].
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Urphänomen|Urphänomen]]
 
=== Mooreiche ===
[[Datei:Naturerlebnisraum Burg Mooreichen IMG 8760.JPG|mini|Mooreichen im Naturerlebnisraum [[Burg (Dithmarschen)]] am Waldmuseum<br />[[:Datei:Naturerlebnisraum Burg IMG 8758.JPG|Informationen zum Alter dieser Stämme]]]]
Eine Besonderheit stellt die [[Mooreiche]] dar. Dabei handelt es sich nicht um eine Baumart, sondern um Eichenstämme, die über Jahrhunderte in Mooren, Sümpfen oder in Flussufern gelegen hatten und ausgegraben wurden. Die Gerbsäure des Eichenholzes verbindet sich mit den Eisensalzen des Wassers, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Die Verfärbung kann sehr unregelmäßig sein und variiert von hellgrau über dunkelgelb, dunkelbraun, blaugrau bis tiefschwarz. Diese subfossilen Eichen können 600 bis 8500 Jahre alt sein.
 
=== Eicheln ===
Die Früchte (Eicheln) sind reich an [[Kohlenhydrate]]n und [[Protein]]en und wurden zur [[Eichelmast]] genutzt. Man trieb die Schweine zur [[Waldweide]] in die Wälder. In ur- und frühgeschichtlicher Zeit sowie in Notzeiten wurden Eicheln von Menschen als Nahrungsmittel genutzt. Dazu müssen die geschälten und zerstoßenen Eicheln durch mehrmaliges Baden in Wasser allmählich von den wasserlöslichen [[Gerbstoff]]en befreit werden, was sich durch die ausbleibende Verfärbung des Wassers leicht erkennen lässt, wobei eine höhere Temperatur den Vorgang beschleunigt. Sie enthalten in hohen Mengen [[Tannine]]. Danach können sie, zum Beispiel als Mehlersatz für Breie und Kuchen oder als Kaffeeersatz „[[Ersatzkaffee|Muckefuck]]“, verarbeitet werden, wobei bei letzterer Verwendung die Gerbsäure wahlweise auch nicht oder nicht vollständig entzogen werden kann, etwa aus medizinischen Gründen.
 
=== Rinde ===
Aus der jungen, glatten Rinde wurden Gerbstoffe für die [[Gerben|Lohgerberei]] gewonnen (Eichenschälwald). Die Borke der [[Korkeiche]] (''Quercus suber'') wird als [[Kork]] zur Herstellung von [[Korken]], Korkfußböden und mehr verwendet. Von allen Eichenarten eignen sich nur ungefähr 180 zur Herstellung von Weinfässern, siehe auch [[Barrique]]. In der Volksheilkunde wurde borkenlose Eichenrinde genutzt, um Entzündungen im Mund und der Schleimhäute zu heilen.
 
=== Gallen ===
Aus den [[Gallapfel|Galläpfeln]], die von der gemeinen Eichengallwespe hervorgerufen werden, hat man früher dokumentenechte [[Eisengallustinte]] gewonnen.
 
== Medizin und Pharmakologie ==
Alle Teile der Eiche sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe leicht giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen (siehe dazu den Artikel: [[Liste giftiger Pflanzen]]). Als [[Heilpflanze]] wurde und wird die Eiche allerdings geschätzt. Auch die bis ins Mittelalter für die Frucht des Eiche gehaltene [[Eichenmistel]] fand magische und therapeutische Verwendung.
 
Die im Eichenholz enthaltenen [[Tannine]] und [[Aldehyd]]e können beim Einatmen allergische Reaktionen ([[Rhinitis]], [[Asthma]]) hervorrufen.
 
Eine indirekte Gefahr besteht durch den auch in Mitteleuropa immer stärker auffindbaren [[Eichen-Prozessionsspinner]]. Dieser siedelt sich ausschließlich auf Eichen an und birgt für den Menschen Gefahren: Die Larven des Eichen-Prozessionsspinners tragen Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten toxische und/oder allergische Reaktionen hervorrufen. Die Beschwerden reichen von heftig juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) bis zu [[Asthma bronchiale|Asthmaanfällen]]. Da die mikroskopisch kleinen Gifthaare hunderte Meter weit mit dem Wind vertragen werden können, stellen sie eine wichtige Ursache einer luftübertragenen Krankheit dar.
 
== Quellen ==
* Kevin C. Nixon: ''Fagaceae.'': in der ''Flora of North America'', Volume 3: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=127839 ''Quercus'' - textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): ''Flora of North America North of Mexico'', Volume 3 - ''Magnoliidae and Hamamelidae'', Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6. (Abschnitt Beschreibung)
* Chengjiu Huang, Yongtian Zhang, Bruce Bartholomew: ''Fagaceaen'': [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=127839 ''Quercus'', S. 370 - textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): ''Flora of China'', Volume 4 - ''Cycadaceae through Fagaceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1999, ISBN 0-915279-70-3. (Abschnitt Beschreibung)
 
== Weiterführende Literatur ==
* Joachim Krahl-Urban: ''Die Eichen. Forstliche Monographie der Traubeneiche und der Stieleiche.'' Parey, Hamburg 1959.
* Wolf Dieter Becker: ''Von verkohlten Nahrungsvorräten, geheimnisvollen Wällen und bitteren Mahlzeiten – Archäobotanische Untersuchungen in Westfalen.'' (S. 191–194) In: ''Ein Land macht Geschichte Archäologie in Nordrheinwestfalen.'' Köln 1995, ISBN 3-8053-1801-4.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Eiche}}
{{Commonscat|Quercus|Eichen (''Quercus'')}}
* [http://www.materialarchiv.ch/#/detail/244/eiche/ MATERIAL ARCHIV: Eiche] – Umfangreiche Materialinformationen und Bilder
* [http://www.uam.es/personal_pdi/ciencias/jcardiel/asignaturas/floraiberica/sabermas/quercus.pdf Bestimmungsschlüssel und Beschreibung der Eichenarten der iberischen Halbinsel.] (spanisch, PDF-Datei, 1,34&nbsp;MB)
 
[[Kategorie:Pflanzenreich]]
[[Kategorie:Pflanze]]
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Die sieben Planetenbäume|104]]
[[Kategorie:Laubbäume]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Juni 2009, 01:10 Uhr

Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Naturwissenschaft

Goethe als Naturforscher

Bereits in jungen Jahren hatte Goethe eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene «Augenmensch». Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen Halluzinationen, sog. eidetischen Bildern (griech. εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.

Goethe war stets der Ansicht, dass seine Farbenlehre das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die Quantitative Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.

Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen Phänomenologie der Sinnlich erfahrbaren Erscheinungen. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die Sinnesqualitäten selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren Phänomenen voran, um endlich zu den Urphänomenen zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das Denken niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „Anschauende Urteilskraft“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige Goetheanistische Naturwissenschaft bezeichnet werden darf.

Schriften zur Naturwissenschaft

Farbenlehre

Wissenschaftslehre

Botanik

Aufsätze zur allgemeinen Botanik

Vergleichende Anatomie - Zoologie

Zur Physiognomik

Geologie und Mineralogie

Schriften zur Meteorologie

Aphorismen und Fragmente