Anthroposoph und Pontius Pilatus: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Anthroposophen''' werden die Anhänger und Vertreter der von [[Rudolf Steiner]] entwickelten [[anthroposophisch]]en [[Geisteswissenschaft]] bezeichnet.
[[Datei:Munkacsy - christ before pilate.jpg|miniatur|350px|''Christus vor Pilatus'', Gemälde von [[Wikipedia:Mihály von Munkácsy|Mihály von Munkácsy]], 1881]]
Gemeinsam bilden sie als [[geist]]ige Gemeinschaft [[frei]]er [[Individuum|Individuen]] die weltweite '''anthroposophische Bewegung''', die sich teils in vielfältigen freien Initiativen, vor allem aber auch im Rahmen der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] auf [[Wikipedia:vereinsrecht|vereinsrecht]]licher Grundlage organisiert. Das Streben nach [[geist]]iger [[Erkenntnis]] und eine darauf gegründete Lebensführung ist den Anthroposophen inneres Herzensbedürfnis. Die anthroposophische Bewegung ist soziologisch und weltanschaulich-religiös sehr heterogen, die Interpretation von Steiners Werk aufgrund von dessen inhaltlichem und massemäßigen Umfang (28 Schriften und ca. 5900 Vorträge zu den unterschiedlichsten Lebensbereichen) in ihr nicht einheitlich. Anthroposophen, betonte daher Rudolf Steiner auch schon im ersten seiner [[Anthroposophische Leitsätze|Anthroposophischen Leitsätze]],  
'''Pontius Pilatus''' war von 26 bis 36 n. Chr. [[Wikipedia:Statthalter|Statthalter]] ([[Wikipedia:Präfekt (Römisches Reich)|Präfekt]]) des römischen Kaisers [[Wikipedia:Tiberius|Tiberius]] in [[Wikipedia:Judäa|Judäa]] und ist vor allem durch die Schilderungen im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]] bekannt. Tatsächlich liegt dem Namen des Pontius Pilatus eine tiefere Bedeutung zugrunde. In der leicht abgewandelten Form [[Póntos Pyletós]] ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] wörtlich ''zusammengezogenes Meer'') ist er eine esoterische Bezeichnung für die zusammengezogene feste sinnliche [[Materie]], in der sich der [[Mensch]] und auch der [[Christus]] auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarnieren]] und die damit verbundenen [[Leid]]en auf sich nehmen muss. In diesem Sinn ist auch seine Erwähnung im [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolischen Glaubensbekenntnis]] (''"gelitten unter Pontius Pilatus"'') aus [[okkult]]er Sicht zu verstehen, das in Wahrheit eine Schilderung der christlichen [[Initiation]] enthält.


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Im Neuen Testament tritt ''Pontius Pilatus'' als philosophisch gebildeter Römer auf, was er durch seine Frage: "Was ist [[Wahrheit]]?" erkennen läßt.
"... können daher nur Menschen sein, die gewisse Fragen über das Wesen des Menschen und die Welt so als Lebensnotwendigkeiten empfinden, wie man Hunger und Durst empfindet." {{Lit|{{G|026|14}}, 1. Leitsatz}}
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Aus diesem inneren Bedürfnis widmen sie sich dem Studium der [[Anthroposophie]] und versuchen sie für alle Lebensgebiete fruchtbar zu machen. Ganz besondere Bedeutung für das Leben hat dabei die [[Erkenntnis]] von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] in einer Form, wie sie unserem gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], das sich auf die [[geist]]ige [[Freiheit]] des [[Individuum]]s gründet, angemessen ist.  
"Nehmen wir einmal an, die alte hebräische Lehre hätte nicht eine
Regeneration erfahren durch das Christentum, es hatte ja dasjenige
herauskommen müssen, was für Paulus eine unbedingte Überzeugung
vor dem Ereignis von Damaskus war. Paulus hat etwa so gedacht: Es
gibt eine althergebrachte Lehre. Ursprünglich war sie vorhanden als
eine göttlich-geistige Offenbarung, die an die Menschen geistig herangekommen war in Urzeiten, so wie ich es eben heute charakterisiert
habe. Dann ist sie durch das Schrifttum aufbewahrt worden. Unter
den hebräischen Menschen gab es Schriftgelehrte, die aus der Schrift
wußten, was da noch aufbewahrt worden war von der alten Götterweisheit her. Aus diesen Schriftgelehrten heraus entstand das Urteil,
das den Christus Jesus zum Tode verurteilt hat. Solch ein Mensch wie
Paulus, als er noch Saulus war, sieht also hinauf zu der Urgötterweisheit. Aus der strömt herunter bis zu den Schriftgelehrten seiner Zeit
dasjenige, was diese Götterweisheit dem Menschen geworden ist. Indem hervorragende Menschen sich hingegeben haben dem Schrifttum,
konnte diese Götterweisheit nur dazu führen, daß gerechte Urteile
gesprochen wurden. Ein Unschuldiger, der zum Kreuzestod verurteilt
wird: unmöglich, unmöglich! wenn sich alles so vollzog, wie es sich
vollzogen hat bei der Verurteilung des Christus Jesus. Nur der römische Landpfleger Pontius Pilatus, der war schon instinktiv hineinverstrickt in eine ganz andere Weltanschauung, der konnte das inhaltsvolle Wort aussprechen: Was ist Wahrheit? - Für Paulus, als er noch
Saulus war, war keine Möglichkeit, auch nur daran zu denken, daß
das, was nach gerechtem Urteile sich vollzogen hat, nicht hätte Wahrheit sein sollen."
(Lit.: [[GA 211]], S. 117f).


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== Literatur ==
"Gewiß, wir lernen vieles durch die Anthroposophie kennen. Wir lernen
kennen die Entwickelung der Menschheit, wir lernen kennen selbst
die Entwickelung unserer Erde und unseres Planetensystems. Alle diese
Dinge gehören zu den Grundlagen des anthroposophisch Strebenden.
Aber das hier Gemeinte, besonders Bedeutsame für den Anthroposophen
der Gegenwart ist das Erringen einer Überzeugung in bezug auf
die Fragen von Reinkarnation und Karma. Und die Art und Weise, wie
die Menschen sich aneignen werden diese Überzeugung von Reinkarnation
und Karma, wie sie die Möglichkeit finden werden, den Gedanken
von Reinkarnation und Karma in das allgemeine Leben überzuführen,
das wird eben dieses moderne Leben von der Gegenwart in die
Zukunft hinein im wesentlichen umgestalten. Es wird ganz neue Lebensformen,
ein ganz neues menschliches Zusammenleben schaffen;
ein solches Zusammenleben aber, wie es notwendig ist, wenn die Kultur
der Menschheit nicht dem Niedergang verfallen soll, sondern wirklich
aufwärtssteigen, vorwärtsgehen soll." {{Lit|{{G|135|85}}}}
</div>


==Literatur==
* Rudolf Steiner: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', ([[GA 211]]), Dornach 1986
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wiederverkörperung und Karma und ihre Bedeutung für die Kultur der Gegenwart'', [[GA 135]] (1990), ISBN 3-7274-1352-2 {{Vorträge|135}}


{{GA}}
== Siehe auch ==


[[Kategorie:Anthroposoph|!]]
* {{WikipediaDE|Pontius_Pilatus|Pontius Pilatus}}
[[Kategorie:Person]]
 
{{Personendaten
|NAME=Pilatus, Pontius
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=römischer Präfekt von Judäa zur Zeit von Jesus Christus
|GEBURTSDATUM=1. Jahrhundert v. Chr. oder 1. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=1. Jahrhundert n. Chr.
|STERBEORT=
}}
 
[[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Römer]] [[Kategorie:Christologie]]

Version vom 16. Mai 2013, 04:51 Uhr

Christus vor Pilatus, Gemälde von Mihály von Munkácsy, 1881

Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter (Präfekt) des römischen Kaisers Tiberius in Judäa und ist vor allem durch die Schilderungen im Neuen Testament bekannt. Tatsächlich liegt dem Namen des Pontius Pilatus eine tiefere Bedeutung zugrunde. In der leicht abgewandelten Form Póntos Pyletós (griech. wörtlich zusammengezogenes Meer) ist er eine esoterische Bezeichnung für die zusammengezogene feste sinnliche Materie, in der sich der Mensch und auch der Christus auf Erden inkarnieren und die damit verbundenen Leiden auf sich nehmen muss. In diesem Sinn ist auch seine Erwähnung im Apostolischen Glaubensbekenntnis ("gelitten unter Pontius Pilatus") aus okkulter Sicht zu verstehen, das in Wahrheit eine Schilderung der christlichen Initiation enthält.

Im Neuen Testament tritt Pontius Pilatus als philosophisch gebildeter Römer auf, was er durch seine Frage: "Was ist Wahrheit?" erkennen läßt.

"Nehmen wir einmal an, die alte hebräische Lehre hätte nicht eine Regeneration erfahren durch das Christentum, es hatte ja dasjenige herauskommen müssen, was für Paulus eine unbedingte Überzeugung vor dem Ereignis von Damaskus war. Paulus hat etwa so gedacht: Es gibt eine althergebrachte Lehre. Ursprünglich war sie vorhanden als eine göttlich-geistige Offenbarung, die an die Menschen geistig herangekommen war in Urzeiten, so wie ich es eben heute charakterisiert habe. Dann ist sie durch das Schrifttum aufbewahrt worden. Unter den hebräischen Menschen gab es Schriftgelehrte, die aus der Schrift wußten, was da noch aufbewahrt worden war von der alten Götterweisheit her. Aus diesen Schriftgelehrten heraus entstand das Urteil, das den Christus Jesus zum Tode verurteilt hat. Solch ein Mensch wie Paulus, als er noch Saulus war, sieht also hinauf zu der Urgötterweisheit. Aus der strömt herunter bis zu den Schriftgelehrten seiner Zeit dasjenige, was diese Götterweisheit dem Menschen geworden ist. Indem hervorragende Menschen sich hingegeben haben dem Schrifttum, konnte diese Götterweisheit nur dazu führen, daß gerechte Urteile gesprochen wurden. Ein Unschuldiger, der zum Kreuzestod verurteilt wird: unmöglich, unmöglich! wenn sich alles so vollzog, wie es sich vollzogen hat bei der Verurteilung des Christus Jesus. Nur der römische Landpfleger Pontius Pilatus, der war schon instinktiv hineinverstrickt in eine ganz andere Weltanschauung, der konnte das inhaltsvolle Wort aussprechen: Was ist Wahrheit? - Für Paulus, als er noch Saulus war, war keine Möglichkeit, auch nur daran zu denken, daß das, was nach gerechtem Urteile sich vollzogen hat, nicht hätte Wahrheit sein sollen." (Lit.: GA 211, S. 117f).

Literatur

  • Rudolf Steiner: Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung, (GA 211), Dornach 1986

Siehe auch