Kelim

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Als Kelim (oder Keilim; hebr. כלים Gefäße, Singular: כלי, kli) bezeichnet die jüdische Kabbala in der Lehre Isaak Lurias die Gefäße der 10 Sefirot, die sich nach dem Tzimtzum, dem Rückzug der Gottheit im Schöpfungsakt, im Zentrum des Ain Soph (hebr. אין סוף nicht endlich) zuerst aus dem feinen Lichtstrahl Kav (oder Qav) (hebr. קו, Linie [des Lichts]) gebildet hatten, der aus dem göttlichen Licht Ain Soph Aur (hebr. אין סוף אוֹר) hervorgegangen war, um das göttliche Licht in sich aufzunehmen.

Die drei äußeren Gefäße (für die Sefirot Keter, Ḥochmā und Binā) hielten aufgrund ihrer Nähe zu Ain Soph dem Licht stand, während die inneren sechs Gefäße zersprangen. So kam es zum Schvirat ha-Kelim (hebr. שבירת הכלים), dem Bruch der Gefäße. Ihre Scherben blieben in der Welt erhalten als "Schalen" (Qlīpōt) und bildeten die Grundlage des Bösen. Das göttliche Licht stieg wieder auf, doch ein Funke (hebr. נִיצוֹץ Nitzotz) davon belebte weiterhin die Scherben. Beim Abstieg von Adam Kadmon durch die Vier Welten vervielfältigten sich die Funken. Jede menschliche Seele trägt einen solchen Funken Adams in sich.