Rad der Lehre und Predigt von Benares: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Predigt von Benares''' war die erste Lehrrede des historischen [[Buddha]] [[Siddhartha Gautama]] nach seiner [[Erleuchtung]] gehalten hat, die ihm unter dem [[Bodhi-Baum]] zuteil geworden war. Er war dazu zum ''Gazel­len­hain'' in ''Isipatana'' in [[Wikipedia:Benares|Benares]] ((बनारस Banāras)) gereist, das im nördlichen [[Wikipedia:Indien|Indien]] am [[Wikipedia:Ganges|Ganges]] liegt. Benares ist eine volkstümliche Abwandlung des eigentlichen [[Sanskrit]]-Namens [[Wikipedia:Varanasi|Varanasi]] ((वाराणसी). Hier verkündete der Buddha den 5 Mönchen, die ihn auf seiner Erkenntnissuche begleitet hatten, den von ihm gefundenen «[[Mittlerer Weg|Mittleren Weg]]», der die Extreme der Ausschweifung einerseits und strenger [[Askese]] anderseits meidet und zur Erkenntnis der [[Vier Edle Wahrheiten|Vier Edlen Wahrheiten]] führt, die in den edlen [[Achtfacher Pfad|Achtfachen Pfad]] münden, der zur Erlösung von den [[Leiden]] durch das endgültige Verlöschen im [[Nirvana]] führt.
 
{{Zitat|<poem>Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Benares am Sehersteine im Wildparke. Dort nun wandte sich der Erhabene an die fünf verbündeten Mönche:
 
"Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei?
 
    Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und
    sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen.
 
Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.
 
Und was ist dieses mittlere Vorgehen?
 
    Es ist der edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis (Erkenntnis), rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung. Das ist, ihr Mönche, das mittlere Vorgehen, zu dem der Vollendete erwacht ist, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsinn und Verzweiflung sind Leiden; vereint sein mit Unliebem ist Leiden, getrennt sein von Lieben ist Leiden; was man verlangt, nicht erlangen, ist Leiden. Kurz gesagt: die fünf Faktoren des Ergreifens sind Leiden.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, Genügens-reiz-verbundene, dort und dort sich ergötzende, nämlich der sinnliche Durst, der Daseinsdurst, der Nichtseinsdurst.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung: Es ist eben dieses Durstes restlose Entreizung und Auflösung, von ihm zurücktreten, ihn loslassen, sich von ihm lösen, nicht mehr an ihm haften.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Leidensauflösung führenden Vorgehen: Es ist eben dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung.
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== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
[[Kategorie:Buddhismus]]

Version vom 10. Juli 2014, 18:35 Uhr

Die Predigt von Benares war die erste Lehrrede des historischen Buddha Siddhartha Gautama nach seiner Erleuchtung gehalten hat, die ihm unter dem Bodhi-Baum zuteil geworden war. Er war dazu zum Gazel­len­hain in Isipatana in Benares ((बनारस Banāras)) gereist, das im nördlichen Indien am Ganges liegt. Benares ist eine volkstümliche Abwandlung des eigentlichen Sanskrit-Namens Varanasi ((वाराणसी). Hier verkündete der Buddha den 5 Mönchen, die ihn auf seiner Erkenntnissuche begleitet hatten, den von ihm gefundenen «Mittleren Weg», der die Extreme der Ausschweifung einerseits und strenger Askese anderseits meidet und zur Erkenntnis der Vier Edlen Wahrheiten führt, die in den edlen Achtfachen Pfad münden, der zur Erlösung von den Leiden durch das endgültige Verlöschen im Nirvana führt.

Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Benares am Sehersteine im Wildparke. Dort nun wandte sich der Erhabene an die fünf verbündeten Mönche:

"Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei?

    Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und
    sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen.

Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.

Und was ist dieses mittlere Vorgehen?

    Es ist der edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis (Erkenntnis), rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung. Das ist, ihr Mönche, das mittlere Vorgehen, zu dem der Vollendete erwacht ist, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsinn und Verzweiflung sind Leiden; vereint sein mit Unliebem ist Leiden, getrennt sein von Lieben ist Leiden; was man verlangt, nicht erlangen, ist Leiden. Kurz gesagt: die fünf Faktoren des Ergreifens sind Leiden.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, Genügens-reiz-verbundene, dort und dort sich ergötzende, nämlich der sinnliche Durst, der Daseinsdurst, der Nichtseinsdurst.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung: Es ist eben dieses Durstes restlose Entreizung und Auflösung, von ihm zurücktreten, ihn loslassen, sich von ihm lösen, nicht mehr an ihm haften.
    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Leidensauflösung führenden Vorgehen: Es ist eben dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung.
    

Buddha: Samyutta-Nikaya 56,11[1][2]

Anmerkungen

  1. Dhammacakkappavattana Vagga (Samyutta-Nikaya 56,11) (online)
  2. Dhammacakkappavattana-Sutta (Vinayapitaka Mahāvagga I 1,6) (online)