Projectio und Emotion: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''projectio''' ([[Wikipedia:Latein|lat.]] ''Projektion'') oder '''Tingierung''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]] tingo = ''bestreichen'', ''eintauchen'', ''färben'') wurde in der [[Alchemie]] jener Prozess bezeichnet, durch den die [[Transmutation]] unedler [[Metalle]] zu [[Gold]] bewerkstelligt werden sollte. Es wurde dazu der [[Stein der Weisen]] (''[[lapis philosophorum]]'') entweder in gepulverter Form oder in einem Wachskügelchen in geschmolzenes [[Blei]], seltener auch in flüssiges [[Quecksilber]] gestreut, wobei sehr geringe Mengen des ''lapis philosophorum'' genügten, um eine viel größere Menge des unedlen Metalls zu transformieren. Nach [[Wikipedia:Arnaldus de Villanova|Arnaldus de Villanova]] konnte ein Teil des ''philosophischen Steins'' 100 Teile Quecksilber in [[Silber]] oder [[Gold]] verwandeln, nach [[Wikipedia:Libavius|Libavius]] sind es sogar 1000 Teile. [[Wikipedia:Raimundus Lullus|Raimundus Lullus]] gibt an, dass man aus einer [[Wikipedia:Unze|Unze]] des ''lapis'' aus Quecksilber 1000 Unzen "verdünnter Lapis-Substanz" erzeugen könnte; dieser Vorgang ließe sich dreimal wiederholen und jede Unze des so vervielfältigten ''lapis'' würde ausreichen, um 1000 Unzen Quecksilber in lauteres Gold zu verwandeln. Viele [[Alchemist]]en geben an, dass sich das künstlich hergestellte Gold, das [[aurum nostrum]], sehr wohl von dem natürlich gewonnenen, dem ''aurum vulgi'', unterscheide. Ein viel gebrauchtes Motto lautete: ''aurum nostrum non est aurum vulgi.'' Es herrscht aber keine Einigkeit darüber, worin dieser Unterschied besteht. Manche, wie etwa [[Wikipedia:Nicholas Flamel|Nicholas Flamel]], geben an, dass das künstliche Gold "besser" als das natürliche sei, nämlich weicher und geschmeidiger, andere sagen, es sei "leichter". [[Wikipedia:Arnaldus de Villanova|Arnaldus de Villanova]] hingegen meinte, dass das künstlich hergestellte Gold nicht jene geheimen Kräfte besäße, die dem natürliche innewohnten, und daher nicht geeignet sei, um daraus Arzneien zuzubereiten. {{Lit|Biedermann, S 73 und S 360}}
'''Emotion''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''ex'' „heraus“ und ''motio'' „Bewegung, Erregung“) ist ein Zustand heftiger [[gefühl]]s- und [[wille]]nsartiger Erregung, bei der aber, anders als bei einem reinen [[Gefühl]]serleben, der [[Astralleib]] und insbesondere das [[Ich]] gelockert und ein wenig aus dem [[Leib]] ''herausbewegt'' werden, wodurch der [[Mensch]] teilweise, ähnlich wie im [[Traum]]erleben, die Kontrolle über sein [[Seele]]nleben verliert. Der Astralleib, insofern er stärker mit dem Leib verbunden bleibt als das Ich, gewinnt mit seiner ungezügelten, [[trieb]]haften Kraft die Herrschaft über das [[Gemüt]]. Emotionen können, wie die Gefühle, die ganze Skala von [[Lust]] und [[Leid]], von [[Freude]] und [[Schmerz]], von [[Sympathie]] und [[Antipathie]] durchlaufen, werden aber in der Regel intensiver als die Gefühle erlebt. Gerade durch diese Intensität des Erlebens werden die höheren [[Wesensglieder]] gelockert. Je höher [[geist]]ig entwickelt ein Mensch ist, um so stärkere Gefühle vermag er zu erleben, ''ohne'' dass sie in Emotionen umschlagen, durch die das [[Ich]] die voll bewusste Herrschaft über das [[Seelenleben]] verliert.


Von den meisten wahren Alchemisten wurde das "Goldmachen" allerdings nur als ein weniger bedeutendes Nebenwerk der [[Alchemie]] angesehen. In der [[Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459|Chymischen Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459]] heißt es dazu nur lapidar, dass das ''"wol auch ein stuck dieser Kunst, aber nit das fürnembst, nöttigst und beste ist."''
Emotionen können jedoch, je nach der definierenden Abgrenzung zu [[Gefühl]] und [[Empfindung]], auch nur leichte, subtile Regungen sein, die im Erleben nicht vom Gefühl unterschieden sein müssen. Wenn z.B. bei einer Begegnung mit einem Menschen eine Unbehaglichkeit in der Seele aufsteigt, wäre dies entsprechend eine Emotion, und die (oft nur unbewußte) Wahrnehmung dieser Emotion wäre als das Gefühl zu bezeichnen.  


== Literatur ==
[[Kategorie:Seelenleben]]
#Hans Biedermann: ''Lexikon der magischen Künste'', VMA-Verlag, Wiesbaden 1998, ISBN 3-928127-59-4
 
[[Kategorie:Alchemie]]

Version vom 26. Juni 2017, 08:46 Uhr

Emotion (von lat. ex „heraus“ und motio „Bewegung, Erregung“) ist ein Zustand heftiger gefühls- und willensartiger Erregung, bei der aber, anders als bei einem reinen Gefühlserleben, der Astralleib und insbesondere das Ich gelockert und ein wenig aus dem Leib herausbewegt werden, wodurch der Mensch teilweise, ähnlich wie im Traumerleben, die Kontrolle über sein Seelenleben verliert. Der Astralleib, insofern er stärker mit dem Leib verbunden bleibt als das Ich, gewinnt mit seiner ungezügelten, triebhaften Kraft die Herrschaft über das Gemüt. Emotionen können, wie die Gefühle, die ganze Skala von Lust und Leid, von Freude und Schmerz, von Sympathie und Antipathie durchlaufen, werden aber in der Regel intensiver als die Gefühle erlebt. Gerade durch diese Intensität des Erlebens werden die höheren Wesensglieder gelockert. Je höher geistig entwickelt ein Mensch ist, um so stärkere Gefühle vermag er zu erleben, ohne dass sie in Emotionen umschlagen, durch die das Ich die voll bewusste Herrschaft über das Seelenleben verliert.

Emotionen können jedoch, je nach der definierenden Abgrenzung zu Gefühl und Empfindung, auch nur leichte, subtile Regungen sein, die im Erleben nicht vom Gefühl unterschieden sein müssen. Wenn z.B. bei einer Begegnung mit einem Menschen eine Unbehaglichkeit in der Seele aufsteigt, wäre dies entsprechend eine Emotion, und die (oft nur unbewußte) Wahrnehmung dieser Emotion wäre als das Gefühl zu bezeichnen.