Damnatio memoriae

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Die Damnatio memoriae (lat. Verdammung des Angedenkens) war seit der altägyptischen Zeit ein beliebtes demonstratives Mittel zur Verdammung unliebsamer Personen; oft wurde allerdings gerade durch diese Verfluchung die Erinnerung besonders stark wachgehalten, teilweise vielleicht auch ganz bewusst im Sinne eines verwerflichen, abschreckenden Beispiels.

Sich dem Gedächtnis nachfolgender Generationen durch bedeutsame Taten im Erdenleben möglichst nachhaltig einzuschreiben, galt und gilt vielfach als erstrebenswertes Ziel, frei nach dem Motto von Goethes «Faust»: „Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“ Schon im alten Ägypten trachtete man danach, den Namen für die Nachwelt zu erhalten. Herostratos wollte seinen Namen unsterblich machen, indem er die Brandfackel in den Tempel der Artemis in Ephesos warf - nach Plutarch just in jener Nacht, in der Alexander der Große geboren wurde (am 20. Juli 356 v. Chr.).