Stoffwechsel und Kategorie:Paradies: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Stoffwechsel''' oder '''Metabolismus''' (von {{ELSalt|μεταβολισμός}}, ''metabolismós'' „Umwandlung, Veränderung“) ist im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] zentriert, umfasst dabei aber die Gesamtheit aller [[Biochemie|biochemischer]] Vorgänge des [[Organismus]] und wird sehr wesentlich durch [[Rhythmus|rhythmische]] [[Prozess]]e bestimmt, in denen sich das Verhältnis der [[Erde (Planet)|Erde]] zum [[Kosmos]] widerspiegelt. Der Metabolismus umfasst Aufbau und Abbbau, die im rhythmisch wechselnden Gleichgewicht gehalten werden müssen. Die Stoffwechselprodukte des '''Primärstoffwechsels''' werden als '''Metaboliten''' bezeichnet.
[[Kategorie:Genesis]]
 
Darüber hinaus erzeugen viele [[Lebewesen]] durch ihren '''Sekundärstoffwechsel''' auch '''Sekundärmetaboliten''' bzw. '''sekundäre Pflanzenstoffe''', z. B. [[Alkaloide]], die für ihren Stoffwechsel zwar funktionell nicht lebensnotwendig sind, aber vielfältige Wirkungen auf andere Lebewesen haben. Häufig dienen sie der Abwehr anderer Organismen. Viele sind für den [[Mensch]]en als [[Wirkstoff]]e bedeutsam, z. B. als [[w:Antibiotikum|Antibiotika]], [[Toxine]], [[w:Insektizid|Insektizid]]e oder [[Botenstoff]]e.
 
Die Umwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe, z.B. durch [[Photosynthese]], wird als [[Assimilation]] bezeichnet. Grundsätzlich laufen im menschlichen [[Körper]] dieselben [[physik]]alischen und [[Chemie|chemischen]] Prozesse ab wie in der ihn umgebenden [[Physische Welt|physischen Welt]], doch stehen sie, wie auch die [[Chronobiologie]] zeigt, im [[leben]]digen [[Organismus]] unter der höheren [[Rhythmus|rhythmisch]]-[[zeit]]lichen Ordnung des [[Ätherleib]]s.
 
{{GZ|Den physischen Körper mit allen seinen Organen, einschließlich
des Nervensystems, des Gehirns und aller Sinnesorgane
kann die Theosophie nach ihrer Beobachtung nur
ansehen als eines der Glieder, aus dem der ganze, volle
Mensch besteht. Dieser physische Körper enthält Stoffe und
Kräfte, die der Mensch gemeinschaftlich hat mit der ganzen
übrigen physischen Welt. Dasjenige, was sich in uns in
chemischen und physikalischen Prozessen abspielt, ist nichts
anderes, als was sich auch außerhalb unseres Körpers in der
physischen Welt, in den chemischen Vorgängen abspielt.
Aber wir müssen uns fragen: Warum spielen sich diese physikalischen
und chemischen Prozesse innerhalb unseres Körpers
so ab, daß sie vereinigt sind zu einem physischen Organismus?
Darüber kann uns keine physische Wissenschaft
einen Aufschluß geben. Die physische Naturwissenschaft
kann uns nur über das belehren, was sich an physischen und
chemischen Prozessen in uns abspielt, und es wäre gewiß
nicht angemessen, wenn der Naturforscher den Menschen
deshalb einen wandelnden Kadaver nennen würde, weil er
als Anatom nur Physisches in dem menschlichen Körper
entdecken kann. Es muß etwas da sein, was die chemischen
und physikalischen Prozesse zusammenhält, sie gleichsam
gruppiert in der Form, wie sie sich innerhalb des menschlichen
Körpers abspielen. Dieses nächste Glied der menschlichen
Wesenheit nennen wir in der Theosophie den sogenannten
Ätherdoppelkörper.|52|254f}}
 
{{GZ|Sie werden niemals begreifen können, wie durch Summierung von
mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgängen die Erscheinungen
des Lebens erklärbar sein sollen. Daß sich Lebendiges
in Lebloses verwandle, ist durchaus begreiflich und durch die
tägliche Erfahrung bewiesen; daß sich Lebendiges aus Leblosem
entwickle, widerstreitet aller in das Wesen der Dinge dringenden
Beobachtung. Die unorganischen Vorgänge sind im organischen
Körper in gesteigerter Form vorhanden, in einer Form, die ihnen
innerhalb der unorganischen Natur nicht zukommt. Sie können
sich nicht selbst zu organischer Tätigkeit steigern, sondern müssen,
um dem Leben zu dienen, erst von einem Organismus eingefangen,
angeeignet werden.|30|355}}
 
{{GZ|... gewiß, es sind im
physischen Menschenleibe dieselben Stoffe und Kräfte wirksam
wie im Mineral; aber ihre Wirksamkeit ist während
des Lebens in einen höheren Dienst gestellt. Sie wirken erst
der mineralischen Welt gleich, wenn der Tod eingetreten ist.
Da treten sie auf, wie sie ihrer eigenen Wesenheit gemäß
auftreten müssen, nämlich als Auflöser der physischen Leibesgestaltung.|13|53}}
 
Die rein [[Mechanik|mechanischen]], physikalischen und chemischen Vorgänge werden im lebendigen Organismus gleichsam im dreifachen Sinn von [[Hegel]]s [[Dialektische Aufhebung|dialektischer Aufhebung]] in ihrer rein anorganischen Tätigkeit ''aufgehoben'', auf ein höheres funktionales Niveau ''hinaufgehoben'' und in dieser erhöhten Form zugleich ''bewahrt''.
 
{{GZ|Unsere Naturauffassung strebt deutlich dem Ziele zu, das Leben
der Organismen nach denselben Gesetzen zu erklären, nach denen
auch die Erscheinungen der leblosen Natur erklärt werden müssen.
Mechanische, physikalische, chemische Gesetzmäßigkeit wird
im tierischen und pflanzlichen Körper gesucht. Dieselbe Art von
Gesetzen, die eine Maschine beherrschen, sollen, nur in unendlich
komplizierter und schwer zu erkennender Form, auch im Organismus
tätig sein. Nichts soll zu diesen Gesetzen hinzutreten, um
das Phänomen, das wir Leben nennen, möglich zu machen. Sie
sollen es in vielfältiger Verkettung allein imstande sein. Diese
mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen gewinnt immer
mehr an Boden. Sie wird aber denjenigen nie befriedigen, der
fähig ist, einen tieferen Blick in die Naturvorgänge zu tun. Ein
solcher wird erkennen, daß in dem Organismus Gesetze höherer
Art wirksam sind als in der leblosen Natur. Es wird ihm klar
werden, daß nur derjenige solche Gesetze leugnen kann, der sie
nicht sieht. Der tiefer Blickende wird sich mit niemandem gerne
über die Gesetze des organischen Lebens streiten, wie sich der
Farbensehende mit dem Farbenblinden nicht über die Farben
streitet. Ein solcher tiefer Blickender weiß, daß schon in der kleinsten
Zelle Gesetze höherer Art wirksam sind als in der Maschine.|30|549f}}
 
Nach ihrer Funktion werden grob zwei Arten des Stoffwechsels unterschieden:
 
*Der '''Katabolismus''' ({{ELSalt|καταβολισμός}}, ''katabolismós'', ursprünglich „Niederlegung, Kräfteverfall“) oder '''Energiestoffwechsel''' erzeugt die für das [[Leben]] nötige [[Energie]], die durch den Abbau der [[Nahrung]]sstoffe gewonnen wird. Dabei entstehen auch teilweise [[gift]]ige Stoffwechselendprodukte, die zur [[Entgiftung]] ausgeschieden werden müssen. Der Energieumsatz pro Zeiteinheit, der notwendig ist, um das [[Homöostase|homöostatische Gleichgewicht]] des Organismus aufrecht zu erhalten, wird als '''Grundumsatz''' oder auch als '''Ruheenergiebedarf''', '''Ruheenergieverbrauch''', '''Ruheenergieumsatz''', '''Grundenergieumsatz''', '''Grundbedarf''' oder '''basale Stoffwechselrate''' bezeichnet. Er wird in guter Näherung durch die 1918 von ''J. A. Harris'' und ''F. G. Benedict'' veröffentlich und nach ihnen benannte ''Harris-Benedict-Formel''<ref>{{cite journal| author = Harris J, Benedict F| title = A Biometric Study of Human Basal Metabolism| journal = Proc Sci U S a| volume = 4| issue = 12| pages = 370–3| year = 1918| pmid = 16576330| doi = 10.1073/pnas.4.12.370| pmc = 1091498}}</ref> berechnet, welche das [[Geschlecht]], die Körpermasse <math>m</math>, die Körpergröße <math>l</math> und das Alter <math>t</math> als Einflussfaktoren berücksichtigt. Auffallend ist, dass der erste, von der Körperstatur unabhängige Summand bei Frauen fast 10 mal so groß ist wie bei Männern:
:[[Mann|Männer]]: <math>G_\mathrm{m}(m,l,t) = (278{,}42  + 57{,}36 \tfrac{1}{\mathrm{kg}}\,m +20{,}93 \tfrac{1}{\mathrm{cm}}\,l - 28{,}47 \tfrac{1}{\mathrm{a}}\,t) \tfrac{\mathrm{kJ}}{\mathrm{24\,h}}\,,</math>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Frau]]en: <math>G_\mathrm{w}(m,l,t) = (2.742{,}35  + 40{,}19 \tfrac{1}{\mathrm{kg}}\,m + 7{,}54 \tfrac{1}{\mathrm{cm}}\,l - 19{,}68 \tfrac{1}{\mathrm{a}}\,t) \tfrac{\mathrm{kJ}}{\mathrm{24\,h}}\,.</math>
*Der '''Anabolismus''' (von {{ELSalt|αναβολισμός}}, ''anabolismós'', „Aufwurf“) oder '''Baustoffwechsel''' nutzt die gewonnene Energie zur '''Biosynthese''' ({{elS|βιοσύνθεσις|biosýnthesis|de=Lebenszusammenfügung}}), d.h. zum Aufbau bzw. Wiederaufbau [[körper]]eigener [[Stoff]]e.
 
{{GZ|Wir wollen einen Blick werfen auf den Stoffwechsel.
Dieser Stoffwechsel, er ist ja auch für den Menschen schon in
einer gewissen Weise unregelmäßig geworden; aber es gibt auch
natürliche Ursachen, aus denen heraus der Mensch noch an einem
regelmäßigen Gang dieses Stoffwechsels festhält. Sie wissen ja, daß
der Mensch in einer gewissen Weise gestört wird, wenn er in bezug
auf den Stoffwechsel nicht zu seinem rhythmischen Rechte kommt.
Der Mensch kann davon abweichen; aber er versucht immer wiederum
zu einem gewissen Rhythmus im Stoffwechsel zurückzukommen,
und Sie wissen ja auch, daß das im Wesentlichen zur Gesundheit des
Menschen gehört. Dieser Rhythmus im Stoffwechsel, der ist ein
Rhythmus, welcher tatsächlich den Tag und die Nacht umfaßt.
Innerhalb von 24 Stunden vollzieht sich der Rhythmus im Stoffwechsel.
Sie brauchen nur daran zu denken, daß Sie eben, wenn
Sie gefrühstückt haben, nach 24 Stunden wiederum Appetit haben
zum Frühstücken und so weiter. Alles das, was da mit dem
Stoffwechsel zusammenhängt, das hängt auch mit dem Tageslauf
zusammen. Nun vergleichen Sie, wie fest Ihre Körperperipherie
liegt, und wie Ihr Stoffwechselleben ein Bewegtes ist. Sie können
sagen: Es gehen keine Veränderungen vor sich in Ihrer Körperperipherie,
während sich Ihr Stoffwechsel in 24 Stunden immer
wiederholt. Da geht viel innerhalb Ihres Organismus vor, aber
Ihre Peripherie bleibt unverändert. Suchen Sie sich nun das äußere
Gegenbild für diese innere Beweglichkeit des Stoffwechsels im
Verhältnis zu dem festbleibenden Äußeren der Gestalt: sehen Sie,
da finden wir das Entsprechende in dem äußeren Sternenhimmel,
dessen einzelne Sternbilder sich zunächst so wenig verschieben,
wie sich die Einzelheiten Ihrer Körperoberfläche verschieben.
Sie finden, daß der Widder, das Sternbild des Widders, immer
ebenso eine bestimmte Entfernung hat von dem Sternbild des Stieres,
wie Ihre beiden Augen voneinander eine bestimmte Entfernung
haben und sich nicht verschieben. Aber scheinbar verschiebt sich
dieser Sternenhimmel, scheinbar kreist er um die Erde herum. Nun,
über diesen Schein ist ja heute die Menschheit sich klar: es ist wirklich
ein Schein. Die Menschheit schreibt der Erde eine Drehung um
ihre Achse zu.
 
Nun hat man verschiedene Beweise gesucht für diese Drehung
der Erde um ihre Achse. Eigentlich erst seit den fünfziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts hat man ein Recht, wirklich von dieser Drehung
zu sprechen, seitdem der sogenannte ''Foucaultschen'' Pendelversuch
ja wirklich die Drehung der Erde um ihre Achse ergeben
hat. Aber darauf will ich heute nicht eingehen. Diese Drehung ist
gut begründet. Sie ist etwas, was sich in 24 Stunden wiederholt. Sie
ist im Verhältnis zu dem festgestalteten, bleibenden Sternenhimmel
dasjenige, was abbildet den täglichen Kreislauf des menschlichen
Stoffwechsels im Verhältnis zu der festen äußeren Peripheriegestalt
des Menschen. So daß Sie also, wenn Sie die Verhältnisse gut durchschauen,
den striktesten Beweis für die Bewegung der Erde in den
Vorgängen des menschlichen Stoffwechsels finden.|201|89f}}
 
{{GZ|Wenn wir also hinschauen auf den [[Tierkreis]], so bildet er für uns
den äußeren kosmischen Repräsentanten unserer äußeren Gestalt. Wenn wir hinschauen auf die Erde, so bildet
sie den Repräsentanten unseres Stoffwechsels im Innern. Und das
Bewegungsverhältnis zwischen beiden ist ein solches, daß eins dem
andern entspricht.|201|91}}
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989), ISBN 3-7274-0300-4 {{Vorträge|030}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Spirituelle Seelenlehre und Weltbetrachtung'', [[GA 52]] (1986), ISBN 3-7274-0520-1 {{Vorträge|052}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Biochemie]] [[Kategorie:Leben]]
[[Kategorie:Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]]
[[Kategorie:Stoffwechsel|!]]

Version vom 13. Mai 2020, 15:13 Uhr