Technik und Kategorie:Paradies: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Technik''' ({{ELSalt|τέχνη}} [''téchne''], „Fähigkeit, Kunstfertigkeit, Handwerk“) umfasst im weitesten Sinn alle [[Verfahren]], [[Methode]]n, [[Fähigkeit]]en und [[Theorie|theoretischen Kenntnisse]] (Technologie), um die [[Natur]] durch die Erzeugung [[Kunst|künstlerischer]], [[Handwerk|handwerklicher]] oder [[Industrie|industrieller]] Produkte zweckvoll zu verwandeln oder [[Dienstleistung]]en zu vollbringen, um dadurch [[Materie|materielle]], aber auch [[Kultur|kulturelle]] Bedürfnisse zu befriedigen.
 
Die '''Geschichte der Technik''' ist aufs Engste mit der [[Menschheitsgeschichte]] verflochten. Technik war von Anfang an ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil des [[Mensch]]seins, beschränkte sich aber für lange Zeit auf die engsten Bedürfnisse. Einen ersten wesentlichen Aufschwung erlebte die Technik mit den ersten [[Hochkulturen]] der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Zeit]], als die [[Menschheit]] begann, die [[Empfindungsseele]] zu entwickeln. Ein weiterer Fortschritt wurde in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Zeit]] erreicht. Der große, geradezu explosionsartige Durchbruch der Technik kam aber erst mit unserem gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], insbesondere mit der im späten [[18. Jahrhundert]] und verstärkt ab Mitte des [[19. Jahrhundert]]s einsetzenden [[Industrielle Revolution|industriellen Revolution]]. Die Technik wurde dabei selbst zu einer wesentlichen und notwendigen Antriebskraft für die weitere Entwicklung der [[Bewusstseinsseele]]. Verbunden damit sind weitreichende Auswirkungen auf die [[Natur|natürliche]] und [[sozial]]e [[Umwelt]]. Um die mit dem rasanten '''technischen Fortschritt''' verbundenen Risiken für [[Mensch]] und [[Erde (Planet)|Erde]] abzuschätzen, entstand in den 1960er-Jahren in den [[USA]] das Forschungsgebiet der [[Technikfolgenabschätzung]] ('''TA'''; {{EnS|technology assessment}}), das sich ab den 1970er-Jahren zunehmend auch in [[Europa]] verbreitete.
 
'''Technologie''' ({{ELSalt|τεχνολογία}} ''technologia'') ist ein etwas unscharf gebrauchter Begriff, der gegenwärtig hauptsächlich im Sinn von „Lehre vom Handwerk“ und „Wissenschaft von der Technik“ gebraucht wird. Technik, die dem neusten technischen Stand entspricht und die modernsten Verfahren einsetzt, wird als '''Hochtechnologie''', '''Spitzentechnologie''' oder '''Hightech''' ({{EnS}}) bezeichnet. Die '''Technikphilosophie''' beschäftigt sich mit den [[Philosophie|philosophischen]] und die '''Technikethik''' speziell mit den [[Ethik|ethischen]] Implikationen der Technik und ihr Verhältnis zu [[Mensch]] und [[Welt]] bzw. [[Natur]].
 
== Die Technik auf dem Weg von der Natur zur Unter-Natur ==
 
[[Rudolf Steiner]] hat deutlich gemacht, dass die [[Menschheit]] mit der hochindustrialisierten Technik der [[Neuzeit]], insbesondere seit der immer weiter um sich greifenden Anwendung der modernen [[Elektrotechnik]], den Weg von der [[Natur]] zur [[Unter-Natur]] eingeschlagen hat und dadurch verstärkt in den Einflussbereich [[Ahriman]]s geraten ist. Das ist ein an sich notwendiger Schritt in der [[Menschheitsentwicklung]], er bedarf aber des Ausgleichs durch eine entsprechende [[Bewusstsein|bewusste]] [[Schulungsweg|geistige Entwicklung]], wenn die Menschheit dadurch nicht Schaden nehmen soll.
 
{{GZ|Man spricht davon, daß mit der Überwindung des philosophischen Zeitalters das naturwissenschaftliche in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts heraufgezogen ist. Und man spricht auch so, daß dieses naturwissenschaftliche Zeitalter heute noch andauert, indem zugleich viele betonen, man habe sich zu gewissen philosophischen Intentionen wieder zurückgefunden.
 
Das alles entspricht den Erkenntniswegen, die die neuere Zeit eingeschlagen hat, nicht aber den Lebenswegen. Mit seinen Vorstellungen lebt der Mensch noch in der Natur, wenn er auch das mechanische Denken in die Naturauffassung hineinträgt. Mit seinem Willensleben aber lebt er in so weitem Umfange in einer Mechanik des technischen Geschehens, daß dies dem naturwissenschaftlichen Zeitalter seit lange eine ganz neue Nuance gegeben hat.
 
Will man das menschliche Leben verstehen, so muß man es zunächst von zwei Seiten her betrachten. Aus den vorigen Erdenleben bringt sich der Mensch die Fähigkeit mit, das Kosmische aus dem Erden-Umkreis und das im Erdenbereich wirkende vorzustellen. Er nimmt durch die Sinne das auf der Erde wirksame Kosmische wahr, und er denkt durch seine Denkorganisation das aus dem Erden-Umkreis auf die Erde hereinwirkende Kosmische.
 
So lebt er durch seinen physischen Leib im Wahrnehmen, durch seinen Ätherleib im Denken.
 
Das, was in seinem astralischen Leib und in seinem Ich vor sich geht, waltet in verborgeneren Regionen der Seele. Es waltet zum Beispiel im Schicksal. Aber man muß es zunächst nicht in den komplizierten Schicksalszusammenhängen, sondern in den elementarischen, einfachen Lebensvorgängen aufsuchen.
 
Der Mensch verbindet sich mit gewissen Erdenkräften, indem er seinen Organismus in diese Kräfte hineinorientiert. Er lernt aufrechtstehen und gehen, er lernt mit seinen Armen und Händen sich in das Gleichgewicht der irdischen Kräfte hineinstellen.
 
Nun sind diese Kräfte keine solchen, die vom Kosmos hereinwirken, sondern die bloß irdisch sind.
 
In Wirklichkeit ist nichts eine Abstraktion, das der Mensch erlebt. Er durchschaut nur nicht, woher das Erlebnis kommt, und so bildet er aus Ideen über Wirklichkeiten Abstraktionen. Der Mensch redet von der mechanischen Gesetzmäßigkeit. Er glaubt, sie aus den Naturzusammenhängen heraus abstrahiert zu haben. Das ist aber nicht der Fall, sondern alles, was der Mensch an rein mechanischen Gesetzen in der Seele erlebt, ist an seinem Orientierungsverhältnis zur Erdenwelt (an seinem Stehen, Gehen usw.) innerlich erfahren.
 
Damit aber kennzeichnet sich das Mechanische als das rein Irdische. Denn das Naturgesetzmäßige, in Farbe, Ton und so weiter ist im Irdischen aus dem Kosmos zugeflossen. Erst im Erdenbereich wird auch dem Naturgesetzmäßigen das Mechanische eingepflanzt, wie ihm der Mensch mit seinem eigenen Erleben erst im Erdenbereich gegenübersteht.
 
Das weitaus meiste dessen, was heute durch die Technik in der Kultur wirkt und in das er mit seinem Leben im höchsten Grade versponnen ist, das ist nicht Natur, sondern Unter-Natur. Es ist eine Welt, die sich nach unten hin von der Natur emanzipiert.
 
Man sehe, wie der Orientale, wenn er nach dem Geiste strebt, herauszukommen sucht aus den Gleichgewichtszuständen, die bloß vom Irdischen kommen. Er nimmt eine Meditationsstellung an, die ihn in das bloße kosmische Gleichgewicht hineinbringt. Die Erde wirkt dann nicht mehr auf die Orientierung seines Organismus. (Dies sei nicht zur Nachahmung, sondern nur zur Verdeutlichung des hier Vorgebrachten gesagt. Wer meine Schriften kennt, weiß, wie sich in dieser Richtung östliches und westliches Geistesleben unterscheiden.)
 
Der Mensch brauchte die Beziehung zu dem bloß Irdischen für seine Bewußtseinsseelenentwickelung. Da kam denn in der neuesten Zeit die Tendenz zustande, überall auch im Tun das zu verwirklichen, in das sich der Mensch einleben muß. Er trifft, indem er sich in das bloß Irdische einlebt, das Ahrimanische. Er muß sich mit seinem eigenen Wesen in das rechte Verhältnis zu diesem Ahrimanischen bringen.
 
Aber es entzieht sich ihm in dem bisherigen Verlauf des technischen Zeitalters noch die Möglichkeit, auch gegenüber der ahrimanischen Kultur das rechte Verhältnis zu finden. Der Mensch muß die Stärke, die innere Erkenntniskraft finden, um von Ahriman in der technischen Kultur nicht überwältigt zu werden. Die Unter-Natur muß als solche begriffen werden. Sie kann es nur, wenn der Mensch in der geistigen Erkenntnis mindestens gerade so weit hinaufsteigt zur außerirdischen Über-Natur, wie er in der Technik in die Unter-Natur heruntergestiegen ist. Das Zeitalter braucht eine über die Natur gehende Erkenntnis, weil es innerlich mit einem gefährlich wirkenden Lebensinhalt fertig werden muß, der unter die Natur heruntergesunken ist. Es soll hier natürlich nicht etwa davon gesprochen werden, daß man zu früheren Kulturzuständen wieder zurückkehren soll, sondern davon, daß der Mensch den Weg finde, die neuen Kulturverhältnisse in ein rechtes Verhältnis zu sich und zum Kosmos zu bringen.
 
Heute fühlen noch die wenigsten, welch bedeutsamen geistigen Aufgaben sich da für den Menschen herausbilden. Die Elektrizität, die nach ihrer Entdeckung als die Seele des natürlichen Daseins gepriesen wurde, sie muß erkannt werden in ihrer Kraft, von der Natur in die Unter-Natur hinabzuleiten. Es darf der Mensch nur nicht mitgleiten.
 
In der Zeit, in der es eine von der eigentlichen Natur unabhängige Technik noch nicht gab, fand der Mensch den Geist in der Naturanschauung. Die sich unabhängig machende Technik ließ den Menschen auf das Mechanistisch-Materielle als das für ihn nun wissenschaftlich werdende hinstarren. In diesem ist nun alles Göttlich-Geistige, das mit dem Ursprünge der Menschheitsentwickelung zusammenhängt, abwesend. Das rein Ahrimanische beherrscht die Sphäre.
 
In einer Geistwissenschaft wird nun die andere Sphäre geschaffen, in der ein Ahrimanisches gar nicht vorhanden ist. Und gerade durch das erkennende Aufnehmen derjenigen Geistigkeit, zu der die ahrimanischen Mächte keinen Zutritt haben, wird der Mensch gestärkt, um in der Welt Ahriman gegenüberzutreten.|26|255ff}}
 
== Technik und geistige Entwicklung ==
 
Indem wir der [[Natur]] die notwendigen Materialien für unsere Technik entnehmen, wird der Naturzusammenhang zunehmend zerstört. Die in der Natur wirkenden [[Elementarwesen]] werden dadurch aus der Natur ausgetrieben, was diese Elementarwesen aber durchaus als Befreiung, als Wohltat empfinden. Allerdings wird die Natur dadurch auch immere ärmer an Elementarwesen. Fügen wir nun die der Natur entnommenen toten Materialen zu [[Maschine]]n zusammen, so werden diese unweigerlich von [[ahrimanisch]]en Elementarwesen besiedelt. In unserer zunehmend technisierten Welt sind wir daher auch zunehmend den Wirkungen dieser ahrimanischen Elementarwesen ausgesetzt, namentlich im Schlaf, und unsere geistige Entwicklung wird dadurch immer mehr erschwert. Diese Entwicklung wird nicht aufzuhalten sein und sich dagegen zu sträuben, wird uns nichts nützen, wie auch [[Rudolf Steiner]] nachdrücklich betont. Es wird künftig alles davon abhängen, dass es uns gelingt, unsere geistigen Kräfte an diesem Widerstand so zu stärken, dass sie das notwendige Gegengewicht zur zunehmenden Ahrimanisierung unserer Welt schaffen. Nur auf diesem Weg ist es auch möglich, eine [[moralische Technik der Zukunft]] zu entwickeln, die sich nicht allein auf die toten, ahrimanisierten [[physik]]alischen Kräfte stützt, sondern [[Ätherkräfte]] zur Wirksamkeit bringt, wie es etwa Rudolf Steiner in seinem dritten [[Mysteriendrama]] «[[Der Hüter der Schwelle]]» durch den sogenannten [[Strader-Apparat]] angedeutet hat (siehe auch → [[#Technik und moralische Gesinnung|Technik und moralische Gesinnung]]).
 
{{GZ|Nehmen wir zunächst ganz äußerlich das, was geschieht, wenn wir
die moderne Technik ausbilden. Was da geschieht, ist ja nichts anderes
zunächst, als, ich möchte sagen, ein Arbeiten in zwei Etappen. Die
erste Etappe besteht darin, daß wir den Zusammenhang der Natur
zerstören. Wir zerklopfen die Steinbrüche, holen aus ihnen heraus die
Steine, wir malträtieren die Wälder, holen aus ihnen heraus das Holz -
man könnte das noch weiter ausführen - , kurz, man schafft zunächst
Rohmaterialien, indem man den Naturzusammenhang zerklopft und
zermürbt. Und die zweite Etappe besteht darinnen, daß das, was man
so aus der Natur herausgeschlagen hat, wieder zusammengefügt wird
zu einer Maschine nach den Gesetzen, die man erkannt hat als Naturgesetze.
Das sind die zwei Etappen, wenn man die Sache äußerlich
betrachtet.
 
Aber wie ist die Sache innerlich betrachtet? Innerlich betrachtet ist
die Sache so; Wenn wir die Natur zermürben, zunächst die mineralische,
so ist dies - wir wissen es aus früheren Betrachtungen - verknüpft
mit einem gewissen Wohlgefühl, welches das geistige Elementarische
darinnen empfindet. Das soll uns aber hier weniger bekümmern.
In dem aber, was da vorgeht, ist das wichtig, daß wir aus der
Natur austreiben die die Natur zusammenhaltenden Elementargeister,
welche zu dem Reiche, der Sphäre der regelrecht fortschreitenden
Hierarchien gehören. In allem Naturdasein sind elementare geistige
Wesen. Indem wir die Natur zermürben, pressen wir in das Reich des
Geistigen hinaus die Naturgeister. Das ist in der Tat dasjenige, was
mit der ersten Etappe fortwährend verknüpft ist. Wir zerschlagen,
zermürben die materielle Natur und lösen dadurch heraus aus dieser
Natur die Naturgeister, die wir gewissermaßen aus ihrer, ihnen von
den, ich mochte sagen, Jahvegöttern angewiesenen Sphäre hinausjagen
in das Reich, wo sie frei flattern können und nicht mehr gebunden
sind an den ihnen angewiesenen Wohnplatz. Also die erste
Etappe können wir auch nennen die Austreibung der Naturgeister.
Die zweite Etappe ist diese, wo wir zusammenfügen nach den von uns
erkannten Naturgesetzen das, was wir aus der Natur herausgemürbt,
herausgemartert haben. Ja, wenn wir nach einem Naturgesetze, das wir
erkannt haben, aus Rohmaterialien eine Maschine oder einen Zusammenhang
von Maschinen bilden, dann versetzen wir wiederum gewisse
geistige Wesenheiten hinein in das Gebilde, das wir also formen.
 
Das Gebilde, das wir also formen, ist keineswegs ein geistloses.
Indem wir es formen, schaffen wir das Bett für andere geistige Wesen,
und diese geistigen Wesen, die wir jetzt aber in unsere maschinellen
Gebilde hineinzaubern, sind die Wesenheiten, die zur ahrimanischen
Hierarchie gehören. Also in der ersten Etappe treffen wir die Naturgeister
an, die in fortlaufender Entwickelung sind, treiben sie heraus,
und in der andern Etappe vereinigen wir diese ahrimanischen Geister
mit dem, was wir als Mechanismen oder sonstige Werke der Technik
aufbauen. Das aber bewirkt, indem wir in diesem technischen Milieu
in der neueren Zeit darinnen leben, daß wir uns für dasjenige, was wir
entweder bei Nacht oder bei Tag in uns schlafend haben, durchaus
eine ahrimanische Umgebung schaffen. Es ist daher kein Wunder, daß
der, welcher auf der ersten Stufe der Initiation steht, wenn er beim
Aufwachen dasjenige hereinbringt, was er erlebt hat draußen in dem
Gebrause, Gezerre und Getöse, es als ein Zerstörendes empfindet,
wenn er mit demselben in seinem Ich und seinem astralischen Leibe
in den physischen und ätherischen Leib hineinkommt. Denn er bringt
sich ja sozusagen die Folge eines Zusammenlebens mit den ahrimanischen
Elementargeistern mit hinein in seinen eigenen Organismus.
Wir können sagen: Als dritte Etappe jetzt, als Kulturetappe, haben
wir das von der uns umgebenden Technik, daß wir uns mit ahrimanischen
Geistern ausstopfen, so recht mit ihnen durchstopfen. - So
sieht sich die Sache innerlich an.
 
Blicken wir jetzt von dem, was wir so gleichsam als die okkulte
Seite des modernen Lebens kennengelernt haben, zurück auf jene
Zeiten, wo der Mensch mehr so gelebt hat, daß er nur von der Natur
durch die geistig leicht durchlässigen Mauerwände getrennt schlief,
oder auch arbeitete bei Tag innerhalb der Natur, in der noch die
rechten Geister von der Jahve-Hierarchie darinnen waren, so müssen
wir sagen: Damals brachten sich die Seelen der Menschen, das Ich
und der astralische Leib, in den physischen und Ätherleib hinein die
Naturgeistigkeiten, welche anregend auf das innere Seelenleben wirkten.
Und je weiter wir zurückgehen in der Entwickelungsgeschichte
der Menschheit, um so mehr finden wir dasjenige, was heute immer
seltener und seltener wird, daß die Menschen sich nicht durchstopfen
mit den ahrimanischen Geistern der Technik, sondern mit den in
gerader Linie sich fortlaufend entwickelnden Naturgeistern, welche,
wenn wir den Ausdruck gebrauchen dürfen, die guten Geister der
Hierarchien vereinigt haben mit dem, was in der Natur draußen an
Tatsachen oder an Wesenheiten sich vollzieht oder vorgeht.
 
Nun gelangt der Mensch zu jenem Zusammenhang, den er haben
muß, wenn er im wahren Sinne des Wortes Mensch sein will, nur
dadurch, daß er diesen Zusammenhang durch das Leben in seinem
Inneren sucht, daß er in seinem inneren Erleben so weit in die Tiefen
seiner Seele hinabsteigen kann, daß er in diesen Tiefen die Kräfte
findet, die ihn zusammenbringen mit dem Geistigen des Kosmos, von
dem er abstammt und in das er eingebettet ist, und von dem er abgetrennt
werden kann, von dem er abgetrennt worden ist schon durch
Sinnes Wahrnehmung und Verstandesdenken, jetzt aber auch dadurch,
wie wir gesehen haben, daß ihn das moderne Leben mit ahrimanischen
Geistern ausstopft. Nur dadurch, daß der Mensch in seines eigenen
Wesens Tiefen hinuntersteigt, kommt er in Zusammenhang mit den
für ihn guten und heilsamen göttlich-geistigen Wesen, mit den in
geradem Schritte sich fortlaufend entwickelnden geistigen Hierarchien.
Dieses Zusammenkommen mit den geistigen Hierarchien,
für die wir eigentlich geistig geboren worden sind, dieses Zusammenleben
mit ihnen wird dem Menschen in hohem Grade erschwert durch
das immer mehr und mehr Durchsetztwerden der Welt mit dem Milieu
der modernen Technik. Der Mensch wird gewissermaßen herausgerissen
aus seinem geistig-kosmischen Zusammenhange, und es wird
abgedämpft und abgedämmert in seinem Inneren dasjenige, was er an
Kräften entwickeln soll, um mit dem Geistig-Seelischen des Kosmos
in Zusammenhang zu bleiben.
 
Derjenige, der die ersten Schritte der Initiation schon durchgemacht
hat, merkt daher, daß alles das, was an Maschinellem das
moderne Leben durchdringt, so in die geistig-seelische Menschlichkeit
eindringt, daß es vieles in ihr ertötet, zerstört. Und ein solcher
merkt, daß durch diese Zerstörung es ihm besonders schwierig gemacht
wird, die inneren Kräfte nun wirklich zu entwickeln, die den
Menschen in Zusammenhang bringen mit den rechtmäßigen - mißverstehen
Sie das Wort nicht - geistigen Wesenheiten der Hierarchien.
Wenn der, welcher so die ersten Schritte der Initiation gemacht hat,
in einem modernen Eisenbahnwagen oder auf einem modernen
Dampfschiffe meditierend sich einleben will in die geistige Welt, so
gibt er sich natürlich Mühe, in sich diejenige Schau- und Seherkraft
zu entwickeln, welche ihn hinaufträgt in die geistige Welt, aber er
merkt, wie die ahrimanische Welt ihn ausstopft mit allem, was widerstrebt
dieser Hingabe an die geistige Welt, und der Kampf ist dann ein
ungeheurer. Man kann sagen, es ist ein innerer, im Ätherleibe zu
erlebender, zermürbender und zerquetschender Kampf. Diesen Kampf
machen natürlich auch die andern durch, die nicht die ersten Schritte
der Initiation durchgemacht haben, und der Unterschied ist nur der,
daß ihn derjenige, der die ersten Schritte der Initiation durchgemacht
hat, bewußt erkennt. Durchmachen muß ihn jeder, in seinen Wirkungen
erlebt ihn jeder.
 
Es wäre das Allerfalscheste, wenn man nun etwa sagen würde, da
müsse man sich sträuben gegen das, was nun einmal die Technik uns
in dem modernen Leben gebracht hat, man müsse sich hüten vor dem
Ahriman, man müsse sich eben zurückziehen von diesem modernen
Leben. Das würde in gewissem Sinne eine spirituelle Feigheit bedeuten.
Das wahre Heilmittel besteht darinnen, nicht die Kräfte der
modernen Seele schwächen zu lassen und sich zurückzuziehen von
dem modernen Leben, sondern die Kräfte der Seele stark zu machen,
damit das moderne Leben ertragen werden kann. Ein tapferes Sich-Verhalten zum modernen Leben ist dasjenige, was notwendig ist nach
dem Weltenkarma, und deshalb hat die wahre Geisteswissenschaft
diesen eigentümlichen Charakter, daß sie von vornherein Anstrengungen,
mehr oder weniger sogar intensive Anstrengungen von der
menschlichen Seele fordert.|275|22ff}}
 
== Technik und Freiheit ==
 
{{GZ|In der Maschine hat sich der Mensch mit einem zwar Durchsichtigen,
aber ihm Fremden umgeben. Er hat sein Leben mit
diesem Fremden verbunden. Kalt und menschenfern steht die
Maschine da, ein Triumph der «sicheren» Erkenntnis; neben
ihr steht der Mensch selbst, Finsternis vor sich, wenn er mit
dieser Erkenntnis in sich selbst hineinsieht.
 
Und dennoch: ''diesen'' Blick in das durchsichtige Tote mußte
die Menschheit in sich erziehen, wenn sie völlig ''wach'' werden
sollte. Sie braucht das ''Bildwissen'' von dem, was ihrem eigenen
Wesen fremd ist, zum Wachsein. Denn alles vorangehende
Wissen ist aus dem Dunkel der eigenen Menschennatur mitbestimmt;
klar wird es erst vor der Seele, wenn die Menschenseele
zum bloßen Spiegel wird, der nur noch ''Bilder'' des Menschenfremden
entwirft. Vorher hatte der Mensch in seinem
Seeleninhalt, wenn er von Wissen sprach, die Triebe, die Inhalte
seiner eigenen Natur, die als solche nicht klar sein können.
Seine Ideen waren von einem Sein durchsetzt; aber sie
waren nicht klar. - Die ''Bilder'' des leblosen Seins sind klar. Nun
aber hat der Mensch an diesen Bildern ''nicht nur'' die Offenbarung
des Leblosen, sondern auch innere Erlebnisse. ''Bilder''
können durch ihre eigene Natur nichts veranlassen. Sie sind
kraftlos. Erlebt der Mensch seine sittlichen Impulse in dem
Reich des Bildlichen so, wie er es an der leblosen Natur sich
anerzogen hat, dann erhebt er sich zur Freiheit. Denn Bilder
können nicht wie Triebe, Leidenschaften oder Instinkte den
Willen bestimmen. Erst das Zeitalter, das am Toten das Mathematik-ähnliche Bilddenken entwickelte, kann den Menschen
zur Freiheit geleiten.
 
Die kalte Technik gibt dem Menschendenken ein Gepräge,
das in die Freiheit führt. Zwischen Hebel, Rädern und Motoren
lebt nur ein toter Geist; aber in diesem Totenreiche ''erwacht''
die freie Menschenseele. Sie muß den Geist in sich erwecken,
der vorher nur mehr oder weniger träumte, als er
noch die Natur beseelte. Aus dem träumenden wird waches
Denken an der Kälte der Maschine.|36|84f}}
 
== Gefahren der Technik ==
 
=== Schreibmaschinenschreiben ===
[[File:Adler 7 - ohne Deckel 2006-07-26.jpg|mini|300px|Stoßstangen-Schreibmaschine "Adler" Modell No. 7 (ohne Frontdeckel), Baujahr um 1915]]
Exemplarisch hat [[Rudolf Steiner]] auf die mit einzelnen technischen Erfindungen verbundenen gesundheitlichen Risiken hingewiesen. So wirkt etwa das [[Schreibmaschinenschreiben]] schädigend auf das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] ein.
 
<div style="margin-left:20px">
"Man kann dasjenige, was im Inneren des Menschen geschieht, besonders anschaulich vor Augen haben, wenn man es dann im hellsichtigen Imaginieren vor sich hingestellt findet: jeder Druck auf eine Taste wird zu einem Blitzschlag in diesem objektiven Anschauen des Subjektiven. Und dasjenige, was hingestellt ist als das menschliche Herz, das wird fortwährend von diesen Blitzschlägen durchstoßen. Und nun ist ja auf der Schreibmaschine nicht gerade nach einem spirituellen Prinzip eine Taste neben die andere gestellt, sondern nach dem reinen Utilitätsprinzip die Buchstaben, welche man öfter notwendig hat, so daß man schnell schreiben kann. Das alles bewirkt, daß dadrinnen nicht gerade viel Spirituelles ist. So daß das Fahren des Fingers von einer Taste auf die andere die Blitzschläge nicht nur als Blitzschläge erscheinen läßt, sondern noch dazu in Unordnung bringt. Kurz, es ist ein fürchterliches Gewitter, in dem sich ein Schreibmaschinenschreiben objektiviert." {{Lit|{{G|303|167f}}}}
</div>
 
=== Kernenergie ===
[[Datei:Nuclear fireball.jpg|thumb|300px|Oberirdische [[Wikipedia:Kernwaffenexplosion|Kernwaffenexplosion]] auf der [[Wikipedia:Nevada Test Site|Nevada Test Site]] am 18. April 1953]]
Auf die Frage, ob nach der [[Wikipedia:Albert Einstein|Einsteinsche]] Theorie, dass in einem Kilogramm Masse gemäß der Formel E = mc<sup>2</sup> eine ungeheure Energie aufgespeichert ist, durch Auflösung, also Vergeistigung, der Materie eine neue Kraftquelle erschlossen werden könne, hat Rudolf Steiner geantwortet:
 
<div style="margin-left:20px">
"Hinter diesen Sachen steckt sehr viel, aufzusuchen die Kraft, die man bekommt, wenn man Masse zersplittert. Da handelt es sich dann darum - das Theoretische bietet ja keine besonderen Schwierigkeiten -, ob man diese Kraft technisch ausnützen kann. Und da würde es darauf ankommen, ob man diese Riesenkräfte, wenn man sie bloßlegt, verwerten kann. Denn wenn der Motor, durch den man sie ver­werten will, sogleich durch die Energie dieser Kräfte zersplittert wird, kann man sie nicht verwerten. Es handelt sich darum, daß man die Möglichkeit gewinne, diese Energien auch in mechani schen Maschinensystemen zu verwerten. Dann ist erst der Weg gefunden.
Rein theoretisch gedacht, brauchen wir, wenn wir die höchste Strahlungsenergie - oder eine hohe Strahlungsenergie - irgend einer Materie bloßlegen können, um sie verwerten zu können in einem mechanischen System, eine Materie, die einen Widerstand leistet gegen diese Energie. Die Möglichkeit, diese Energie frei­zumachen, ist vorhanden, sie liegt näher, als die Energie auszu nützen." {{Lit|{{G|342a|146}}}}
</div>
 
Die [[Wikipedia:Kernspaltung|Kernspaltung]], die erst [[Wikipedia:1938|1938]] gemeinsam von [[Wikipedia:Otto Hahn|Otto Hahn]] und [[Wikipedia:Fritz Straßmann|Fritz Straßmann]] und im Kontakt mit [[Wikipedia:Lise Meitner|Lise Meitner]] entdeckt wurde, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
 
=== Audiovisuellen Medien ===
[[Datei:Kinetograph.jpg|thumb|300px|Um 1891 von [[Wikipedia:William K. L. Dickson|William K. L. Dickson]] als Chef-Ingenieur der ''Edison Laboratories'' entwickelter [[Wikipedia:Kinetograph|Kinetograph]] mit horizontalem Filmlauf.]]
 
'''Kino''', '''Fernsehen''', '''Video''', '''Radio''', '''CD-Player''', '''Mobiltelefone''' und '''Computer''' sind heute in den modernen Industrieländern nahezu allgegenwärtig und so innig mit dem menschlichen Leben verbunden wie kein anderes technisches Produkt. Dass mit diesen [[Audiovisuelle Medien|audiovisuellen Medien]] ganz besondere Gefahren verbunden sind, hat [[Rudolf Steiner]] am Beispiel des [[Grammophon]]s verdeutlicht:
 
<div style="margin-left:20px">
"Aber all das, was die Menschheit wird durchmachen müssen, um wirklich hinaufzufinden den innersten Impuls in die geistige Welt, das hängt zusammen mit mancherlei scheinbar unbedeutenden Kulturzivilisationssystemen und -Symptomen.
 
Verzeihen Sie, daß ich Großes, das ich eben ausgesprochen habe, mit Kleinem zusammenbringe, aber man sieht an den kleinen Symptomen das Große. Ich habe vor einigen Tagen gesagt: Gerade hier, wo sich die Imaginationen wie fest hinstellen schon im Geiste, bekomme man die Autos störend hinein. Ich spreche nicht gegen die Autos, das habe ich schon erwähnt; Anthroposophie kann nichts Reaktionäres aussprechen. Ich fahre selbstverständlich leidenschaftlich gern im Auto, wenn es notwendig ist, denn man darf nicht die Welt zurückschrauben wollen, sondern man muß demjenigen, was auf der einen Seite auftritt, eben das andere entgegensetzen können, so daß das Im-Auto-Fahren ganz richtig ist. Aber neben dem Autofahren mit allem, was damit zusammenhängt, muß auftreten ein Herz, das hinneigt zur spirituellen Welt. Und dann wird sich die Menschheit, auch wenn noch andere Sachen kommen werden als das Autofahren, gerade durch ihre eigene Kraft und Freiheit, die entstehen mußte, die aber auch wiederum zum Bodhisattva führen muß, weiter durchringen können.
 
Den Dingen gegenüber, die für die mechanische Verrichtung der Menschendienste in die Welt eintreten, wird sich die Menschheit selber helfen können. Und so kann man schon sagen: gegen all das, was von Auto, Schreibmaschine und so weiter auftritt, wird sich die Menschheit selber helfen können.
 
Anders liegt die Sache - verzeihen Sie, daß ich mit diesem scheinbar Trivialen abschließe - beim Grammophon. Beim Grammophon ist es so, daß die Menschheit in das Mechanische die Kunst hereinzwingen will. Wenn die Menschheit also eine leidenschaftliche Vorliebe für solche Dinge bekäme, wo das, was als Schatten des Spirituellen in die Welt herunterkommt, mechanisiert würde, wenn die Menschheit also Enthusiasmus für so etwas, wofür das Grammophon ein Ausdruck ist, zeigen würde, dann könnte sie sich davor nicht mehr helfen. Da müßten ihr die Götter helfen.
 
Nun, die Götter sind gnädig, und heute liegt die Hoffnung ja auch vor, daß in bezug auf das Vorrücken der Menschheitszivilisation die gnädigen Götter selbst über solche Geschmacksverirrungen, wie sie beim Grammophon zum Ausdrucke kommen, weiter hinweghelfen." {{Lit|{{G|227|222f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Viele Erscheinungen des heutigen Kulturlebens wirken zerstörend, zum Beispiel insbesondere auch die Lichtbilder, die den Ätherleib durchaus schädigen. Lichtbilder erregen auch die Sinnlichkeit." {{Lit|{{G|130|326}}}}
</div>
 
* siehe auch: [[Audiovisuelle Medien]], [[Schreibmaschinenschreiben]]
 
=== Die Gefahren des mit der Technik verbundenen abstrakten Denkens ===
 
Nicht nur die Anwendung der Technik als solcher, sondern auch das zu ihrer Erzeugung notwendige abstrakte [[Denken]], wenn es einseitig ohne entsprechenden geistigen Ausgleich gepflegt wird, gefährdet die Zukunft der Menschheit:
 
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"Sehen Sie, heute kann es den Menschen verhältnismäßig noch harmlos erscheinen, wenn sie nur diejenigen Gedanken ausdenken, automatische, leblose Gedanken, welche entstehen, wenn man er faßt die mineralische Welt und das Mineral an Pflanzen, das Mineral an Tieren, das Mineral am Menschen. Ich möchte sagen, an diesen Gedanken, an denen laben sich heute die Menschen, mit denen fühlen sie sich als Materialisten wohl, denn nur sie werden heute gedacht. Aber bedenken Sie einmal, die Menschen dächten so fort, die Menschen würden wirklich nichts anderes ausbilden als solche Gedanken, bis zu dem Zeitpunkte, wo im 8. Jahrtausend das Mon dendasein wiederum sich mit dem Erdendasein vereinigt, was würde dann entstehen? Ja, die Wesenheiten, von denen ich gesprochen habe, sie werden nach und nach auf die Erde herunterkommen, Vulkanwesenheiten, vulkanische Übermenschen, Venus-Übermenschen, Merkur-Übermenschen, Sonnen-Übermenschen und so weiter werden sich mit dem Erdendasein vereinigen. Aber wenn die Men schen fortfahren, ihnen bloß Opposition zu machen, so wird das Erdendasein in ein Chaos im Laufe der nächsten Jahrtausende über gehen. Die Erdenmenschen werden ihren Intellekt ja weiter automa tisch entwickeln können; der kann sich auch innerhalb der Barbarei entwickeln; aber das Vollmenschentum wird nicht hineingezogen sein in diesen Intellekt, und die Menschen werden keine Beziehung haben zu denjenigen Wesenheiten, die sich ihnen hinunterneigen wollen ins Erdendasein herein. Und alle diejenigen Wesen, welche nun vom Menschen unrichtig gedacht werden, die Wesen, welche unrichtig gedacht werden aus dem Grunde, weil der bloße schatten hafte Intellekt nur das Mineralische, ich möchte sagen das grob Materielle im Mineralteich, im Pflanzen-, im Tierreich und sogar im Menschenreich denkt, diese Gedanken der Menschen, die keine Wirklichkeit haben, die bekommen mit einem Schlage Wirklichkeit, wenn der Mond sich mit der Erde vereinigt. Und aus der Erde wird aufsprießen ein furchtbares Gezücht von Wesenheiten, die in ihrem Charakter zwischen dem Mineralreich und dem Pflanzenreich drinnenstehen als automatenartige Wesen mit einem überreichlichen Verstande, mit einem intensiven Verstande. Mit dieser Bewegung, die über der Erde Platz greifen wird, wird die Erde überzogen werden wie mit einem Netz, einem Gewebe von furchtbaren Spinnen, Spinnen von einer riesigen Weisheit, die aber in ihrer Organisation nicht einmal bis zum Pflanzendasein heraufreichen, furchtbare Spinnen, die sich ineinander verstricken werden, die in ihren äußeren Bewegungen alles das imitieren werden, was die Menschen ausdachten mit dem schattenhaften Intellekt, der sich nicht anregen ließ von demjenigen, was durch eine neue Imagination, was über haupt durch Geisteswissenschaft kommen soll. All dasjenige, was die Menschen an solchen Gedanken denken, die irreal sind, das wird wesenhaft. Die Erde wird überzogen sein, wie sie jetzt mit einer Luftschicht überzogen ist, wie sie sich manchmal mit Heuschreckenschwärmen überzieht, mit furchtbaren mineralisch-pflanzlichen Spinnen, die sehr verständig, aber furchtbar bösartig sich inein anderspinnen. Und der Mensch wird, insoweit er nicht seine schattenhaften intellektuellen Begriffe belebt hat, statt sein Wesen mit den Wesen, die heruntersteigen wollen seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, zu vereinigen, er wird sein Wesen mit diesen furchtbaren mineralisch-pflanzlichen Spinnengetieren vereinigen müssen. Er wird selber zusammenleben mit diesen Spinnentieren, und er wird sein weiteres Fortschreiten im Weltendasein suchen müssen in derjenigen Entwickelung, die dann annimmt dieses Spinnengetier." {{Lit|{{G|204|244f}}}}
</div>
 
== Technik und Naturrhythmen ==
 
{{GZ|Sobald wir über das bloß Spektrale, über das bloße Gespenstische
der Naturerscheinungen herauskommen, treffen wir Geistiges. Das
heißt, alles Forschen nach der sogenannten groben Materie ist überhaupt
ziemlich unsinnig. Wird man einmal aufgeben - und die Menschheit
wird es vor dem 4. Jahrtausend tun - das Suchen nach dem Grobsinnlichen
als der Natur zugrunde liegend, dann wird man auf etwas
ganz anderes kommen, dann wird man überall in der Natur Rhythmen
finden, rhythmische Ordnungen. Diese rhythmischen Ordnungen
sind vorhanden, nur macht sich die heutige materialistische Wissenschaft
über diese rhythmischen Ordnungen in der Regel lustig. Wir
haben diese rhythmische Ordnung bildhaft ausgedrückt in unseren
sieben Säulen, in der ganzen Konfiguration unseres Baues hier. Aber
diese rhythmische Ordnung ist in der ganzen Natur vorhanden.
Rhythmisch wächst an der Pflanze ein Blatt nach dem andern;
rhythmisch sind die Blumenblätter angeordnet, rhythmisch ist alles
angeordnet. Rhythmisch tritt das Fieber ein bei einer Krankheit,
flutet wieder ab; rhythmisch ist das ganze Leben. Das Durchdringen
der Naturrhythmen, das wird wahre Naturwissenschaft sein.
 
Aber durch das Durchdringen der Naturrhythmen kommt man
auch zu einer gewissen Benützung der Rhythmik in der Technik. Das
ist dann das Ziel der künftigen Technik: durch zusammenstimmende
Schwingungen, Schwingungen, die man im Kleinen erregt und die
sich dann ins Große übertragen, durch das einfache Zusammenstimmen
ungeheuere Arbeit zu verrichten.|184|295}}
 
== Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen ==
 
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass in der Zukunft eine immer engere Verbindung des Menschen mit den von ihm erzeugten Maschinen entstehen wird. Durch seine [[Gedanke]]nkraft wird der Mensch die Maschinen lenken, die zunehmend zu einem Teil seines eigenen Wesens werden. Deutliche Ansätze dazu sind heute bereits vorhanden.
 
{{GZ|Noch einmal will ich darauf hinweisen, daß der Menschheit bevorsteht
in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum, hineinzukommen
in eine besondere Behandlung großer Lebensfragen, die in einer gewissen
Weise verdunkelt gewesen sind durch die Weisheit der bisherigen
Zeit. Ich habe schon auf sie hingewiesen. Die eine große
Lebensfrage kann damit bezeichnet werden, daß man sagt: Es soll
versucht werden, das Geistig-Ätherische in den Dienst des äußeren
praktischen Lebens zu stellen. - Ich habe Sie aufmerksam darauf
gemacht, daß der fünfte nachatlantische Zeitraum das Problem wird
lösen müssen, wie menschliche Stimmungen, die Bewegung menschlicher
Stimmungen sich in Wellenbewegung auf Maschinen übertragen
lassen, wie der Mensch in Zusammenhang gebracht werden
muß mit dem, was immer mechanischer und mechanischer werden
muß. Ich habe deshalb heute vor acht Tagen hier darauf aufmerksam
gemacht, in welcher äußerlichen Weise von einem gewissen Teil
unserer Erdoberfläche diese Mechanisierung genommen wird. Ich
habe Ihnen ein Beispiel vorgeführt, wie aus amerikanischer Denkweise
heraus versucht wird, das Maschinelle über das Menschenleben
selber auszudehnen. Ich habe dieses Beispiel angeführt von den Pausen,
die man ausnützen will, so daß, statt viel weniger Tonnen, bis
gegen fünfzig Tonnen verladen werden können von einer Anzahl
Arbeitern: man braucht nur das Darwinsche Selektionsprinzip wirklich
ins Leben einzuführen.
 
An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.
 
Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.
 
Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
der Zukunft. Das andere Problem liegt in demjenigen, was die geistigen
Verhältnisse zu Hilfe rufen wird. Das kann aber nur gemacht
werden, wenn die Zeit reif ist, und wenn eine genügende Anzahl
Menschen dazu in der richtigen Weise vorbereitet ist.|178|218f}}
 
== Die Umgestaltung der Erde zu einem selbstfunktionierenden elektrischen Apparat ==
 
{{GZ|Wir gehen
einer Zeit entgegen, in der, wie ich neulich schon andeutete, das Verständnis
bis ins Atom hinein kommen wird. Man wird begreifen - auch
in der populären Meinung -, daß das Atom nichts anderes ist als geronnene
Elektrizität. Der Gedanke selbst ist aus derselben Substanz.
 
Man wird in der Tat so weit kommen, noch ehe die fünfte Unterrasse
zu Ende geht, daß man imstande sein wird, bis ins Atom hineinzuwirken.
Wenn man nur erst die Stofflichkeit zwischen dem Gedanken
und dem Atom begreifen kann, so wird man auch bald das Hineinwirken
ins Atom verstehen. Und nichts wird mehr für gewisse
Wirkungsarten verschlossen sein: Ich werde hier stehen und unbemerkt
auf einen Knopf, den ich in der Tasche trage, drücken können,
um einen Gegenstand in weiter Ferne, sagen wir in Hamburg,
in die Luft zu sprengen, so wie Sie jetzt schon drahtlos telegraphieren
können, indem Sie hier eine Wellenbewegung hervorbringen und sie
an einer anderen bestimmten Stelle in bestimmter Weise zum Ausdruck
bringen können. Das wird in dem Momente eintreten können,
wo die okkulte Wahrheit, daß Gedanke und Atom aus derselben Substanz
bestehen, im praktischen Leben durchgeführt sein wird.
 
Es ist unmöglich, sich auszudenken, was in einem solchen Falle
geschehen würde, wenn die Menschheit dann nicht bis zur Selbstlosigkeit
gelangt wäre. Nur durch das Erringen der Selbstlosigkeit
wird es möglich sein, die Menschheit vom Rande des Verderbens
zurückzuhalten. Der Untergang unserer gegenwärtigen Wurzelrasse
wird herbeigeführt werden durch den Mangel an Moralität. Die lemurische
Rasse ist durch Feuer zugrunde gegangen, die atlantische durch
Wasser; unsere wird zugrunde gehen durch den Krieg aller gegen alle,
das Böse, durch den Kampf der Menschen untereinander. Die Menschen
werden sich selbst im gegenseitigen Kampf vernichten. Und es
wird das Trostlose sein - trostloser als andere Untergangsarten -, daß
die Menschen selbst die Schuld daran tragen werden.
 
Ein kleines Häuflein wird sich hinüberretten in die sechste Wurzelrasse.
Dieses kleine Häuflein wird zur vollständigen Selbstlosigkeit
sich entwickelt haben. Die anderen werden alles Raffinement in der
Durcharbeitung und Dienstbarmachung der physischen Naturkräfte
anwenden, aber ohne den nötigen Grad der Selbstlosigkeit erlangt zu
haben. Sie werden den Kampf aller gegen alle inaugurieren, und das
bildet den Grund des Untergangs unserer Wurzelrasse.
 
Namentlich in der siebenten Unterrasse wird dieser Kampf aller
gegen alle sich in der furchtbarsten Weise austoben. Starke, gewaltige
Kräfte werden ausgehen von Entdeckungen, die den ganzen Erdball
zu einer Art selbstfunktionierendem elektrischem Apparat umgestalten
werden. Auf eine Weise, über die nicht gesprochen werden kann, wird
das kleine Häuflein geschützt werden.|93|122ff}}
 
== Technik und moralische Gesinnung ==
 
Die Technik wird sich künftig sehr stark verändern. Laut [[Rudolf Steiner]] wird man Maschinen entwerfen, die nur funktionieren, wenn sie von [[Mensch]]en mit entsprechend guter [[moral]]ischer Gesinnung in Gang gesetzt werden.
 
{{GZ|Vielleicht ist Ihnen bekannt, daß Keely einen Motor konstruiert hat,
der nur ging, wenn er selbst dabei war. Er hat damit den Leuten
nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft,
die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung
setzen kann. Eine Antriebskraft, die nur moralisch sein kann, das ist
die Idee der Zukunft; die wichtigste Kraft, die der Kultur eingeimpft
werden muß, wenn sie sich nicht selbst überschlagen soll. Das Mechanische
und das Moralische werden sich durchdringen, weil dann das
Mechanische ohne das Moralische nichts ist. Hart vor dieser Grenze
stehen wir heute. Nicht bloß mit Wasser und Dampf, sondern mit
spiritueller Kraft, mit spiritueller Moral werden in Zukunft die Maschinen
getrieben werden. Diese Kraft ist symbolisiert durch das Tau-
Zeichen und wurde schon poetisch angedeutet durch das Bild des
Heiligen Gral. Wie der Mensch nicht mehr nur angewiesen ist darauf,
zu benützen, was ihm die Natur freiwillig hergibt, sondern wie er die
Natur formt und umgestaltet, wie er zum Werkbaumeister des Unlebendigen
geworden ist, so wird er zum Werkbaumeister des Lebendigen
werden.|93|286}}
 
{{GZ|Die
feinen, in dem menschlichen Willensleben und Gesinnungsleben liegenden
Pulsationen werden sich immer mehr und mehr in dasjenigehin
ein verweben, hineingliedern, was der Mensch erzeugt, und es wird
nicht gleichgültig sein, ob man einen zubereiteten Stoff von dem einen
Menschen empfängt oder von dem anderen Menschen.
 
Selbst die äußerste, kälteste technische Entwickelung tendiert nach
einem ganz bestimmten Ziele hin. Derjenige, der heute sich ahnende
Vorstellungen von der Zukunft der technischen Entwickelung machen
kann, der weiß, daß in der Zukunft ganze Fabriken individuell wirken
werden, je nach demjenigen, der die Fabrik leitet. Die Gesinnung wird
mit in die Fabrik hineingehen und sich übertragen auf die Art und
Weise, wie die Maschinen arbeiten. Der Mensch wird zusammenwachsen
mit der Objektivität. Alles, was wir berühren werden, wird nach
und nach den Abdruck menschlichen Wesens an sich tragen. Und Zeiten
werden kommen, so dumm es heute noch den gescheiten Leuten
auch erscheinen mag - aber schon der heilige Paulus sagte, dasjenige,
was die Menschen für gescheit halten, ist manchmal Torheit vor Gott -,
in denen ein Mechanismus dastehen wird, der in Ruhe verharrt; ein
Mensch wird hinzutreten, der wissen wird, daß er eine Handbewegung
so, eine andere in einer bestimmten Weise dazu, eine dritte so zu machen
hat, und durch dasjenige, was da als Luftschwingungen entsteht und
was die Folge eines bestimmten Zeichens ist, wird der Motor in Bewegung
gesetzt sein, der abgestimmt sein wird auf dieses Zeichen.
 
Und die nationalökonomische Entwickelung wird ein solches Gesicht
bekommen, daß äußere Patente und dergleichen völlig ausgeschlossen
sein werden, denn was in solchen Dingen liegt, wird durch
das ersetzt werden, was ich eben auseinandergesetzt habe. Dafür aber
wird auch alles dasjenige ausgeschaltet werden, was in keiner Beziehung
steht zur menschlichen Natur. Dadurch wird etwas ganz Bestimmtes
bewirkt werden können. Denn denken Sie sich einmal einen
recht guten Menschen in der Zukunft, einen Menschen, der wirklich
auf besonderer Höhe menschlicher Gesinnung ist, was wird der können?
Der wird Maschinen konstruieren und Zeichen für sie festsetzen können,
die nur vollzogen werden können von Menschen, die so gesinnt
sind wie er, die also auch gutgesinnt sind. Und alle Bösgesinnten werden
mit dem Zeichen eine ganz andere Schwingung erregen, und die
Maschine wird nicht gehen!
 
Davon, sagte ich, ahnen die Leute heute schon einiges. Ich habe Ihnen
nicht umsonst den Hinweis darauf gegeben, wie gewisse Leute Flammen
tanzen sehen unter dem Einfluß bestimmter Töne. Wird man einmal
nach dieser Richtung weiter forschen, dann wird man den Weg finden
zu dem, was ich gerade angedeutet habe, man könnte auch sagen, zurückfinden
zu gewissen alten Zeiten, wo der eine Alchimist, der nur
Geld in seinen Beutel stecken wollte, nichts erreichen konnte mit dem
nämlichen Prozesse, mit dem der andere, der nicht Geld in seinen Beutel
stecken wollte, sondern der ein Sakrament verrichten wollte zur Ehre
der Götter und zum Heile der Menschheit, etwas erzielte.|172|91ff}}
 
{{GZ|Und nun steht die Menschheit davor, ganz bestimmte Dinge lösen
zu müssen. Vor allen Dingen etwas, worauf ich schon aufmerksam
gemacht habe und was zusammenhängt mit der bewunderten modernen
Technik, die ein Ergebnis ist der auch von der Geisteswissenschaft
bewunderten Naturwissenschaft. Diese bewunderte moderne Technik
gelangt in verhältnismäßig nicht zu ferner Zeit an ein Ende, wo sie sich
in einer gewissen Weise selber aufheben wird. Dagegen wird etwas eintreten,
was dahin gehen wird - ich habe die Sache hier schon angedeutet
- , daß der Mensch die Möglichkeit erlangen wird, von jenen feinen
Vibrationen, feinen Schwingungen, die in seinem Ätherleib sind, Gebrauch
zu machen für die Imputation von Mechanismen. Maschinen
wird man haben, die an den Menschen gebunden sein werden, aber der
Mensch wird seine eigenen Vibrationen auf die Maschine übertragen,
und nur er wird imstande sein, unter dem Einfluß gewisser von ihm
erregter Schwingungen gewisse Maschinen in Bewegung zu setzen. Die
Leute, die sich heute als Praktiker betrachten, werden sich in gar nicht
zu ferner Zeit einer vollständigen Umänderung dessen gegenübergestellt
sehen, was man Praxis nennt, wenn der Mensch mit seinem Willen eingeschaltet
werden wird in das objektive Fühlen der Welt.|173|214f}}
 
== Technik und soziales Leben ==
 
Die moderne Technik hat das [[Soziales Leben|soziale Leben]] tiefgreifend verwandelt und fordert eine angemessene Neustrukturierung des ganzen [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]]. Anregungen dazu hat [[Rudolf Steiner]] durch seinen Impuls der [[Soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]] gegeben.
 
=== Technik und Nationalismus ===
Darüber hinaus hat Steiner sehr deutlich ausgesprochen, dass die moderne Technik nur dann segensvoll für die [[Menschheit]] sein kann, wenn sie nicht durch [[Nationalismus|nationalistische Gesinnungen]] missbraucht wird:
 
<div style="margin-left:20px">
"Heute gibt es - ich meine jetzt nicht bloß in bezug auf die menschliche Wissenschaft, sondern in bezug auf das soziale Leben, das ja alle Menschen angeht, nicht bloß diejenigen, die zu den sogenannten Gebildeten gehören -, heute gibt es wirksam im sozialen Leben eine große Anzahl von Dingen, die deshalb da sind, weil man gewisse rein technisch-mechanische, physikalische, chemische und ähnliche Gedanken hat, weil man einen gewissen Umfang der physischen Wissenschaft hat. Man kennt heute, benützt heute Maschinen, man benützt ein gewisses maschinelles Vorgehen auch in der Finanzgebarung der Welt. Man denkt mechanisch über die ganze Welt hin. Ich meine jetzt nicht bloß die mechanische Weltanschauung, sondern ich meine das, was jeden Menschen angeht, den einfachsten Bauern in der letzten Alphütte angeht, denn er weiß natürlich nichts von mechanischer Wissenschaft. Aber worinnen er lebt, das ist durchzogen von diesen Gedanken. Darauf kommt es ja an.
 
Wie im Altertum diese mechanischen, chemischen, physischen Verrichtungen sich mit luziferischer Kraft vermischten, so vermischen sie sich heute, wo sie nicht mehr hintangehalten werden können, mit ahrimanischen Kräften, und zwar durch einen ganz gewissen Umstand. Es ist ein Gesetz, daß alles das, was herstammt aus maschineller, mechanischer, chemischer, physischer Denkweise, in einer eigentümlichen Weise befruchtet werden kann von dem, was aus partieller Menschennatur stammt, in der folgenden Weise: Diese Gedankensummen, die sich auf Chemisches, Physikalisches, Mechanisches, Technisches beziehen, Finanzielles beziehen, die werden heute gedacht von Menschen, welche zum Beispiel - es kommen auch noch andere Dinge in Betracht - noch in nationaler Denkweise drinnen sind; aber damit vertragen sie sich nicht. Denkt man das, was heute physikalisch, mechanisch, chemisch ist, so, daß gleichzeitig dasselbe Hirn, das diese Dinge denkt, von nationaler Gesinnung durchdrungen ist, dann wirkt durch die nationale Gesinnung auf diese Dinge, die man denkt in bezug auf Physikalisches, Chemisches, Mechanisches, Technisches, dann wirkt Ahriman befruchtend, und es entstehen durch die Verbindungen von nationaler Gesinnung mit internationaler physischer Wissenschaft heute ahrimanische Elementarwesenheiten in unserer Umgebung. Denn verträglich sind Gedanken und Verrichtungen, wie sie die heutige Chemie, Physik, Mechanik, Technik, Finanzgebarung, die kommerzielle Gebarung hat, verträglich sind sie nur mit nichtnationaler Denkweise.
 
Das ist ein bedeutsames Geheimnis, das man kennen muß, wenn man das Gefüge des Lebens in der Gegenwart verstehen will. Es liegt nicht in der Zeitmöglichkeit, diese Dinge auf eine andere Weise hintanzuhalten als durch Erkenntnis. Die alten Mysterienführer suchten durch Sekretierung der Erkenntnisse die Dinge hintanzuhalten. Heute muß das Gegenteil eintreten: durch möglichst weite Verbreitung der entgegengesetzt wirkenden geistigen Erkenntnisse muß das Übel gebannt werden. In dieser Beziehung hat die Menschheit einen vollständigen Umschwung erfahren. Dazumal mußte man durch die Schranken der Mysterien etwas zurückhalten über die physischen Wissenschaften; heute muß man geistige Wissenschaft so viel verbreiten, als möglich ist, weil nur dadurch allmählich dasjenige, was in der Richtung wirkt, die eben geschildert worden ist, ausgetrieben werden kann. Die Menschheit hat ja heute vielfach gar keine Ahnung davon, was es bedeutet, wenn man auf der einen Seite national gesinnt ist und auf der ändern Seite internationale Physik treiben will. Diese Dinge begegnen sich aber in der Menschennatur und befruchten sich in der Menschennatur und führen, wie sie im Altertum geführt haben zu luziferischen Bildungen, in der Gegenwart zu ahrimanischen Bildungen. Die Menschheit hat ja keine andere Alternative, als entweder alles, was Physik, Chemie und dergleichen ist, zu lassen, oder international zu werden in der Denkweise.
 
Daß es solche Gesetze gibt, die innig zusammenhängen mit dem allgemeinen Leben, das ahnen ja die Menschen der Gegenwart noch nicht. Und doch ist es eine Wahrheit, die unmittelbar an die Türe unserer Gegenwartsentwickelung klopft und eingelassen werden muß zum Heile der Gegenwartsentwickelung. Die dem Menschenfortschritt am meisten feindlichen Mächte widerstreben solchen Dingen gerade und verführen heute die Menschen dazu, die Nationalitätsidee zum besonders radikalen Ausdruck zu bringen. Es müßte schon auf solche Dinge heute hingewiesen werden, denn sie enthalten dasjenige, was wahr ist, und sie sind vielleicht allein in der Lage, weil sie die lautere und wirkliche Wahrheit enthalten, die Menschen zu heilen vor solchem Zeug, wie es gegenwärtig in den Köpfen figuriert." {{Lit|{{G|180|53ff}}}}
</div>
 
=== Dämonomagie und Technik ===
 
{{GZ|Alles, was der Mensch der Erde einverleibt unter dem Gesichtspunkte der Erkenntnis, der Weisheit und Schönheit und des wahren sozialen Lebens, alles, was er an Symbolen in die äußere Welt hineinwirkt, selbst wenn er es nur in Gedanken bildet, wird zu einer großen erfreulichen fortschrittlichen Gewalt für die Fortentwickelung der Erde; es werden reale Kräfte und Formen der Zukunft sein. Unsere Maschinen und unsere Fabriken aber, alles, was wir nur machen, um der äußeren Nützlichkeit zu dienen, dem Utilitätsprinzip, wird in der nächsten Verkörperung unserer Erde ein schädliches Element sein. Wenn wir der Materie Symbole einprägen, die Ausdruck höherer Welten sind, werden sie fortschrittlich wirken; unsere Maschinen und Fabriken dagegen, die nur dem äußeren Nutzen dienen, werden zu einer Art dämonischer, verderblicher Wirkung in der nächsten Verkörperung unserer Erde. Wir formen uns also selbst unsere guten Kräfte und ebenso die dämonischen Gewalten für das nächste Zeitalter der Menschheit. Heute, in der fünften nachatlantischen Kulturepoche, sind wir am tiefsten in der Materie und schaffen die schlimmsten dämonischen Gewalten für die nächste Zeitepoche. Wo wir Uralt-Heiliges in physisch-mechanische Dinge umgestalten, da arbeiten wir unter den physischen Plan hinunter. Unterwelt wird das sein, was der Mensch so gestaltet. Man muß sich darüber im klaren sein, daß auch die bösen Mächte der Erdentwickelung eingefügt werden müssen. In der Zeit, wo sie überwunden werden müssen, wird der Mensch eine gewaltige Kraft aufzuwenden haben, um das Böse und das Dämonische wiederum in das Gute umzuwandeln. Aber seine Kraft wird dadurch wachsen, denn das Böse ist dazu da, die Kraft des Menschen zu stählen durch dessen Überwindung. Alles Böse muß wiederum umgeschmolzen werden in das Gute, und es ist geradezu im Blicke der Vorsehung gelegen, damit starke energische Wirkungen im Menschen zu entwickeln, viel höhere, als wenn er niemals Böses in Gutes zu verwandeln hätte.|101|237f}}
 
Den [[Geister der Persönlichkeit|Geistern der Persönlichkeit]], die in unserer Zeit zu [[schöpferisch]]en [[Geister der Form|Geistern der Form]] aufsteigen und dadurch die Impulsatoren der modernen [[Anthroposophie|anthroposophischen Geisteswissenschaft]] sind, stehen durch die sich immer weiter ausbreitende [[Maschine]]nwelt [[ahriman]]ische [[Geister der Finsternis]] gegenüber.
 
{{GZ|Sehen Sie, wenn heute gefragt wird, wieviel Menschen auf Erden
sind, so sagt man gewöhnlich: 1500 Millionen, nicht wahr. Das würde
die Konsequenz haben, daß auch auf der Erde nur so viel Arbeit
geleistet wird, als diese 1500 Millionen Menschen leisten. Das ist aber
nicht der Fall, sondern es ist heraufgezogen seit dem Beginne des
fünften nachatlantischen Zeitraums die Möglichkeit, daß außer den
1500 Millionen Menschen auf der Erde, von denen man gewöhnlich
spricht, noch fünfhundert weitere Millionen Arbeitskraft da sind. Das
ist durch die Maschinen! Wenn alle Maschinenarbeit heute verrichtet
würde von Menschen, so müßten fünfhundert Millionen Menschen
diese Arbeit verrichten.
 
Sie sehen daraus, daß gewissermaßen Menschenarbeit auf der Erde
einen Ersatz gefunden hat, daß etwas da ist, was wie Menschen wirkt,
aber nicht Mensch aus Fleisch und Blut ist. Diese Tatsache ist außerordentlich
wichtig für die Gesamtmenschheitsentwickelung. Diese
Tatsache hängt mit anderen Tatsachen in der Entwickelung der
Gegenwart zusammen. Die fünfhundert Millionen Menschen, die
eigentlich nicht als Menschen von Fleisch und Blut vorhanden sind,
aber als Arbeiter - die Arbeit leisten die Maschinen geradeso, wie
wenn Menschen sie leisten würden -, diese menschlichen Arbeitsleistungen,
die geben Gelegenheit, daß sich die finsteren Geister verwirklichen
können innerhalb unserer Menschheitsentwickelung, jene
finsteren Geister, die Gegner sind derjenigen Geister der Persönlichkeit,
die die neuen Offenbarungen bringen.
 
So haben wir auf der einen Seite die für ein neues Hellsehen hereinbrechenden
neuen Offenbarungen der Himmel, und auf der anderen
Seite haben wir, aus dem Unterirdischen gewissermaßen herauskommend,
die Körperlichkeit für die Gegner, für gewisse dämonische
Geister, für Geister der Finsternis, welche sich nun nicht durch
Menschen von Fleisch und Blut verwirklichen, aber die doch unter
uns wandeln dadurch, daß menschliche Kräfte ersetzt werden durch
Mechanismen, durch Maschinen.|186|274f}}
 
Dass dämonische ahrimanische Elementarwesenheiten durch die moderne Technik, durch die [[Maschine]]nwelt, immer mehr in unser modernes Zivilisationsleben einziehen, ist in unserer Zeit eine welthistorische Notwendigkeit. Und obwohl dadurch zerstörerische Kräfte in die ganze [[Erdentwicklung]] hereingetragen werden, macht es keinen Sinn, vor diesen Kräften fliehen zu wollen und sich in die Einsamkeit zurückzuziehen. Darauf hat [[Rudolf Steiner]], der ja selbst im Umfeld der damals modernsten Technik, der Eisenbahntechnik, aufgewachsen ist, wiederholt hingewiesen.
 
{{GZ|Nun machen wir uns einmal klar, wie - wenigstens für die weitaus
größte Zahl derjenigen Menschen, die bei den Geschicken der
Gegenwart in Betracht kommen - unsere Umgebung sich gerade
seit den letzten Jahrhunderten, seit dem fünfzehnten, sechzehnten
Jahrhundert verändert hat. Man braucht sich nur vorzustellen, was
von den Maschinerien der Gegenwart, von den Mechanismen der
Gegenwart zur Zeit, als die Jungfrau von Orleans wirkte, vorhanden
war. Wir können geradezu sagen, seit jener Zeit hat sich in mechanischer
Beziehung die Erde vollkommen verändert, denn alles,
was wir an Maschinen erleben, ist erst nachher gekommen. Diejenigen
von Ihnen, die einmal aufmerksam nachts in einem Schlafwagen
gefahren sind, können eine merkwürdige Erfahrung gemacht
haben, die Erfahrung, daß im Aufwachen - und man kann ja bei
einer solchen Gelegenheit recht oft aufwachen - etwas nachrumpelt
von dem, was ringsherum in der Maschinerie des Zuges ist, und
daß gewissermaßen im traumhaften Aufwachen etwas vernommen
werden kann von diesem Gekrächze und Gequietsche des Zuges
oder des Dampfschiffes, wo man dann ist, wenn man aufwacht.
Das kommt davon her, daß unsere Seele eigentlich nicht in unserem
Leibe, sondern in der Umgebung des Leibes ist und hineinversetzt
ist in diese Mechanismen.
 
Nun sind wir nicht nur bei so außerordentlichen Gelegenheiten
in das ganze Getriebe unserer Zeit hineinversetzt, sondern man darf
sagen: das maschinelle Leben erstreckt sich ja in der heutigen Zeit
auch hinaus auf das Land, und wir sind im Grunde genommen
immer in dieses maschinelle Leben der Zeit hineinversetzt. Unsere
Seele im schlafenden Zustande geht auf in alles, was Mechanismen
sind. Solche Mechanismen haben wir aber auf erbaut. Ein Mechanismus,
den wir auf erbaut haben, ist aber etwas ganz anderes als die
Natur draußen, die auferbaut ist von den Elementargeistern. Draußen,
wenn wir zum Beispiel im Walde sind, wo alles aufgebaut ist
von den Naturgeistern, da sind wir in einer ganz anderen Umgebung,
als wenn wir in der Umgebung der Mechanismen sind, die
wir auferbaut haben. Denn was tun wir, indem wir das, was wir
der Natur entnehmen, mechanisch zusammenfügen für unser Leben
zu Maschinen und Geräten? Da fügen wir nicht nur die Teile
der Materie zusammen. Sondern dadurch, daß wir Teile der Materie
zusammenfügen, geben wir jedesmal Gelegenheit, daß ein ahrimanisch-
dämonischer Diener sich mit der Maschine vereinigt. Bei
jeder Maschine, bei jedem Mechanismus, bei allem, was in dieser
Beziehung zum heutigen Kulturleben gehört, vollziehen wir das,
daß wir dämonischen Elementargeistern, den ahrimanischen Naturen
angehörenden Dienern einen Ansatzpunkt geben. Und indem
wir in dieser Umgebung der Maschinen leben, leben wir dann zusammen
mit diesen dämonisch-ahrimanischen Elementargeistern.
Wir durchdringen uns mit ihnen; wir durchdringen uns nicht nur
mit dem Gequietsche und Geknarre der Mechanismen, sondern
auch mit dem, was im eminentesten Sinne für unseren Geist, für
unsere Seele etwas Zerstörendes hat.
 
Wohlgemerkt - ich habe bei ähnlichen Gelegenheiten oftmals
eine ähnliche Bemerkung gemacht -, es soll das, was ich sage, nicht
eine Kritik unseres ahrimanischen Zeitalters sein. Denn das muß so
sein, daß wir überall Dämonen hineinströmen lassen und uns von
ihnen umgeben lassen. Das liegt in der Entwickelung der Menschheit.
Und weil wir es einfach als notwendig anerkennen müssen,
deshalb werden wir, wenn wir den eigentlichen Impuls der Geisteswissenschaft
verstehen, nun nicht etwa ein Lob anstimmen auf
die, welche da sagen: Also muß man sich möglichst schützen vor
den Dämonen und die Kultur fliehen, muß sich möglichst in der
Einsamkeit eine Kolonie erbauen, so daß man nichts mit diesen
dämonisch-ahrimanischen Elementargeistern zu tun hat. Das ist nie
der Tenor gewesen, den ich bei meinen Ausführungen angeschlagen
habe, sondern ich habe immer gesagt, daß das, was die Notwendigkeit
der Entwickelung über uns bringt, voll hingenommen werde,
daß man sich nicht zur Flucht vor der Welt dadurch verleiten
laßt. Aber ins Auge gefaßt, verstanden muß es werden, daß unser
Zeitalter dazu angetan ist, daß wir unsere Umgebung immer mehr
mit dämonischen Naturen durchdringen, daß wir immer mehr zu
tun haben mit dem, was unsere Kultur mechanisiert. Ein solches
Zeitalter erfordert etwas ganz anderes, als jenes Zeitalter erfordert
hat, aus dem die Jungfrau von Orleans zu ihrer Wirksamkeit berufen
worden ist.|157|96ff}}
 
{{GGZ|Ahrimanisches wirkt eben durchaus überall in unserer
Zeit. Nicht auflehnen können wir uns dagegen, nicht kritisieren
können wir es, nicht davor schützen sollen wir uns wollen, sondern
es als eine Notwendigkeit unserer Zeit ansehen, als etwas, was da
sein muß in unserer Zeit. Es fragt sich nur: Wie finden wir demgegenüber
die rechte Stellung? Wie finden wir dasjenige, was uns anweist,
wie wir uns zu verhalten haben gerade in unserem Zeitalter,
wenn wir den göttlich-geistigen Kräften und Mächten den Eingang
in unsere Handlungen möglich machen wollen?
 
Da muß ich auf ein Ereignis der geistigen Welt hinweisen, das einige
Jahrzehnte hinter uns liegt. Ich habe es öfter in den verschiedensten
Zusammenhängen erwähnt: jenes Ereignis, das stattgefunden
hat hinter den Kulissen unseres Daseins, in der geistigen Welt,
im November ungefähr des Jahres 1879. Wir wissen ja, daß von
Epoche zu Epoche immer gewissermaßen ein anderer Regent des
Erdendaseins da ist; ein Regent löst den andern ab. Bis zum Jahre
1879 war aus den geistigen Welten heraus wirkend der Geist, den
wir den Geist Gabriel nennen, um einen Namen zu haben. Seit
dem Jahre 1879 war es jener Geist, den wir Michael nennen. Er ist
derjenige, der die Zeitereignisse in unserer Zeit dirigiert; und wer
bewußt in die geistigen Welten hineinzuschauen vermag, der empfindet
den Geist Michael als den eigentlich dirigierenden, anführenden
Geist unserer Zeit. Michael ist in einer gewissen Weise der
stärkste der einander stets ablösenden führenden Geister der Zeiten.
In einer gewissen Weise, sagte ich, ist er der stärkste dieser Geister.
Die anderen waren vorzugsweise geistig im Geistigen wirksam. Michael
hat die Stärke, den Geist durchzupressen bis in die physische
Welt hinein. Er war derjenige Geist, der, bevor das Mysterium von
Golgatha herangekommen ist, gleichsam dem Christus voranschreitend
zur Erde hinunterstieg und damals - etwa durch vier bis fünf
Jahrhunderte - die Führung der Erde hatte. Er ist wieder in unserer
Zeit der führende Geist der Erde. Man möchte vergleichsweise sagen:
Was das Gold unter den Metallen ist, das ist Michael unter den
Geistern, die der Hierarchie der Archangeloi angehören. Wie alle
anderen Metalle vorzugsweise auf den Ätherleib wirken, das Gold
aber zugleich auf unseren physischen Leib wirkt als Arzneimittel,
so wirken alle anderen führenden Geister in die Seele hinein, Michael
dagegen ist der, welcher zugleich auf den physischen Verstand,
auf die physische Vernunft wirken kann. Wenn sein Zeitalter
gekommen ist, dann kann von dem Geist aus auf den physischen
Verstand, auf die physische Vernunft gewirkt werden. Er mußte
sich, weil er im fünfzehnten Jahrhundert nicht der eigentliche führende
Geist war, bei der Jungfrau von Orleans den Weg suchen
ohne menschlichen Verstand, ohne menschliches Begreifen, ohne
menschliches Vorstellungsvermögen, einen gewissermaßen ganz inneren
Weg durch die intimsten menschlichen Seelenkräfte. Der
Christus hat ja durch seinen michaelischen Geist auf die Jungfrau
von Orleans gewirkt; aber durch alles andere konnte er eher wirken
als durch die Verstandes- und Vernunftkräfte [...]
 
In unserem Zeitalter handelt es sich darum, daß wir
vor allem begreifen die Notwendigkeit des Gekettetseins an Ahriman,
an Ahrimanisches, das wir selber in unseren Mechanismen erzeugen,
und die Notwendigkeit, diese Zusammenhänge richtig zu
erkennen; denn sonst leben wir in Furcht vor vielem, was in unserem
Zeitalter vorhanden ist.
 
Daher entsteht die Frage: Wodurch bieten wir diesem Ahrimanischen
in unserem Zeitalter Widerstand, wie Widerstand geboten
wurde dem Luziferischen in dem Zeitalter der Jungfrau von Orleans?
Wir bieten dem Ahrimanischen dadurch Widerstand, daß wir
gerade jenen Weg gehen, der immer wieder und wieder innerhalb
unserer geisteswissenschaftlichen Strömung betont wird: den Weg
der Spiritualisierung der menschlichen Kultur, des menschlichen
Begriffs- und Vorstellungsvermögens. Daher haben wir es immer
wieder und wieder betont: Es gibt eine Möglichkeit, alles, was uns
die Geisteswissenschaft bringt, wenn es auch zunächst und zumeist
aus der geistigen Welt heraus gegeben ist, wirklich mit dem der
Menschheit heute seit dem sechzehnten Jahrhundert zugeteilten
Verstände, mit der Vernunft restlos zu begreifen. Und wenn wir
sagen, wir begreifen es nicht, so ist das nur aus dem Grunde der
Fall, weil wir hinhören auf die Vorurteile, die uns aus dem landläufigen
Materialismus der Zeit geboten werden [...]
 
Eine Natur wie die Jungfrau von Orleans, in unsere heutige Zeit
hineinversetzt, würde nichts vermögen. Sie würde eine interessante
Persönlichkeit sein, würde manches Wunderbare prophetisch und
sonstwie offenbaren können. Aber wie eine solche intime Offenbarungsnatur
wirksam den luziferischen Kräften begegnen kann, so
muß heute der Mensch den ahrimanischen Kräften Widerstand leisten,
muß sich stark machen gegen diese Kräfte, so stark, wie es dem
Zeitalter des Michael geziemt. Dem Zeitalter des Michael ziemt
eben das Sonnenhafte, das, was wir in uns aufnehmen durch eine
Spiritualisierung derjenigen Kräfte, die wir innehaben vom Aufwachen
bis zum Einschlafen: der Kräfte unserer Vernunft, unseres Begreifens,
unseres Verstehens. Denn diese unsere Kräfte des Begreifens
und Verstehens, sie wandeln sich um in unserer Seele, wenn
wir dazu nur Geduld genug haben. So wandeln sie sich um, daß aus
dem, was sich uns entpuppt in der Geisteswissenschaft, die Gewißheit
herausspringt: was wir da begreifen, das ist unmittelbar der
Ausdruck der Gedanken der geistigen Welt. Also nicht um ein Zurückziehen
von der ahrimanisch durchsetzten äußeren Welt kann es
sich heute handeln, sondern um ein notwendiges Darinnenstehen in
dieser Welt, aber zugleich um ein sich Starkmachen gegenüber diesen
ahrimanischen Kräften.|157|104ff}}
 
Das von den ahrimanischen Geistern der Finsternis angeregte [[Mechanistisches Denken|mechanistische Denken]] hat durchaus auch eine notwendige positive Aufgabe in unserer Zeit:
 
{{GZ|...in der Offenbarungswelt hat ein
jegliches Ding zwei Seiten, und Sie dürfen nicht deshalb sagen: Weil
das so ist, haben sich die mechanistischen Vorstellungen in die Menschheitsentwickelung
hereingeschlichen als etwas, was man meiden
müsse. - Nein, das wäre durchaus falsch! So gefährlich die mechanistischen
Vorstellungen sind, weil sie gewissen Geistern der Finsternis
Gelegenheit geben, aufzutreten gegen die sich offenbarenden
Geister der Persönlichkeit, so gefährlich diese mechanistischen VorStellungen,
namentlich die mechanistische Ordnung, von der sie genommen
sind, sind, so wohltätig auf der andern Seite ist gerade dieses
Denken, welches sich anlehnt an solche mechanistischen Vorstellungen.
Denn das ist die Aufgabe der neueren Zeit, daß sich unser
Seelenvermögen rüstet mit diesen Vorstellungen, die ja auch im
modernen naturwissenschaftlichen, überhaupt im modernen Denken
leben, daß wir uns durchdringen mit diesen Vorstellungen, aber dann
diese Vorstellungen in den Dienst der neuen Offenbarung der Himmel
stellen. Mit andern Worten, die mechanistischen Vorstellungen haben
die Menschheit gelehrt, in klaren, scharfen Konturen zu denken. So,
wie innerhalb der mechanistischen Vorstellung, ist früher nicht gedacht
worden. Die Vorstellungen älterer Zeiten hatten immer verschwommene
Konturen. Wer die Geistesgeschichte der Zeit verfolgt,
der weiß dieses. Selbst wenn man scharfe Geister wie Plato studiert,
ihre Begriffe haben verschwommene Konturen. In scharfen Gedankenkonturen
zu denken, das hat sich der Mensch erst anerziehen können
dadurch, daß er in die Einseitigkeit verfallen ist, sich mechanistische
Weltvorstellungen zu bilden. Die einseitigen mechanistischen Vorstellungen
sind außerordentlich arm an Weltinhalt; sie enthalten im
Grunde genommen nur das Tote. Aber sie sind ein Erziehungsmittel
außerordentlicher Art; das ist ja auch heute zu merken. Eigentlich
scharf denken können nur diejenigen Menschen heute, welche sich
gewisse naturwissenschaftliche Vorstellungen angeeignet haben. Die
anderen sind versucht, verschwommen zu denken.
 
Nun obliegt aber dieser Erziehung, die sich die Menschheit angeeignet
hat durch scharf konturiertes Denken, sich hinzuwenden
nach der neuen GeistesofFenbarung, und die geistigen Welten nun in
ebensolcher Klarheit aufzufassen, wie man gewohnt worden ist, die
naturwissenschaftliche Welt aufzufassen. Das ist es, was das moderne
intellektualistische Gewissen fordert und ohne das die Menschheit
nicht auskommen wird, ohne das sie ihre wichtigsten Fragen nicht
wird lösen können, die in der Gegenwart und in der nächsten Zukunft
auftreten: Scharfes Denken, herangezogen an den modernsten naturwissenschaftlichen
Vorstellungen, angewendet aber auf die geistige
Welt, die sich neu offenbart. Das ist im Grunde genommen auch die
Konfiguration der anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft.|186|275ff}}
 
Darauf deuten auch die an [[Ahriman]] gerichteten Worte der [[Maria (Mysteriendrama)|Maria]] im 11. Bild von Rudolf Steiners zweitem Mysteriendrama «[[Die Prüfung der Seele]]»:
 
<center>
{|
|-
| <poem>Von dir entspringen die Gedankenkräfte,
Die Ursprung zwar der Wissens-Truggebilde,
Doch auch des Wahrheitssinnes Führer sind.
Es gibt nur Ein Gebiet im Geisterland,
In dem das Schwert geschmiedet werden kann,
Vor dessen Anblick du verschwinden mußt.
Es ist das Reich, in dem die Menschenseelen
Sich aus Verstandeskräften Wissen bilden
Und dann zur Geistesweisheit umgestalten.
Und kann ich mir in diesem Augenblicke richtig
Das Wahrheitswort zum Schwerte schmieden,
So wirst du diesen Ort verlassen müssen. {{GZ||14|264f}}</poem>
|}
</center>
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Technik}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Technik}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Technik nach Fachgebiet}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Technisches Fachgebiet}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Methoden, Techniken und Verfahren‎}}
* {{WikipediaDE|Technik}}
* [[Maschinensteuer]]
* [[Dritte Kraft]]
* [[Keely-Motor]]
* [[Strader-Apparat]]
* [[Mechanischer Okkultismus]]
* [[Morgen- und Abendkräfte]]
* [[Mittagskräfte]]
* [[Mitternachtskräfte]]
* [[Universalkräfte]]
* [[Vril-Kraft]]
 
==Literatur==
 
* Andrea Vetter: ''Convivial and Emancipatory Technologies – suitable conceptions for Technology in a Degrowth Society?'', Degrowth conference, Leipzig, September 2014 [https://www.researchgate.net/publication/269332675_Convivial_and_Emancipatory_Technologies_-_suitable_conceptions_for_Technology_in_a_Degrowth_Society researchgate.net]
* Andrea Vetter: ''The Matrix of Convivial Technology – Assessing technologies for degrowth''. in: ''Journal of Cleaner Production'' 197. March 2017 {{DOI|10.1016/j.jclepro.2017.02.195}} [https://www.researchgate.net/publication/314271426_The_Matrix_of_Convivial_Technology_-_Assessing_technologies_for_degrowth researchgate.net]
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0 {{Vorträge|14}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998) {{Schriften|26}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Goetheanumgedanke inmitten der Kulturkrisis der Gegenwart'', [[GA 36]] (1961), ISBN 3-7274-0360-8 {{Vorträge|036}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1987) {{Vorträge|130}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), ISBN 3-7274-1571-1 {{Vorträge|157}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Karma des Berufes des Menschen in Anknüpfung an Goethes Leben'', [[GA 172]] (2002), ISBN 3-7274-1720-X {{Vorträge|172}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse'', [[GA 180]] (1980) {{Vorträge|180}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Perspektiven der Menschheitsentwickelung'', [[GA 204]] (1979) {{Vorträge|204}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (1982) {{Vorträge|227}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kunst im Lichte der Mysterienweisheit'', [[GA 275]] (1990), ISBN 3-7274-2750-7 {{Vorträge|275}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die gesunde Entwicklung des Menschenwesens'', [[GA 303]] (1978) {{Vorträge|303}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die vierte Dimension'', [[GA 324a]] (1995) {{Vorträge|324a}}
 
{{GA}}
 
==Weblinks==
* [http://www.anthroposophie.net/steiner/leitsaetze/bib_steiner_leitsaetze.htm Anthroposophische Leitsätze] - Der gesamte Text online.
#http://anthroposophie.byu.edu/schriften/026.pdf - Der gesamte Text als PDF-Dokument.
* [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Die_modernen_elektronischen_Medien.pdf Wolfgang Peter: ''Die modernen elektronischen Medien und ihre Wirkung auf die kindliche Seele'']
* [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/ENetz.pdf Wolfgang Peter: ''Gefangen im weltweiten elektronischen Netz?'']
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Freie_Intelligenz.pdf Wolfgang Peter: ''Freie Intelligenz oder weltweite maschinelle Vernetzung?'']
* [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Dritte_Kraft.pdf Wolfgang Peter: ''Die dritte Kraft'']
* Wolfgang Peter: ''[http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_05/Europaer_09_2001.pdf#page=30&view=Fit Die dritte Kraft]'', in: ''[[Der Europäer]]'', Jg 05/Heft 9/10, Perseus-Verlag, Basel 2001, S. 30f
* Christoph Podak: ''«... weil sonst das ahrimanische Gegenbild entwickelt wird.» Materialien und Aspekte zum Konzept der «Strader-Technik»'', in: ''Der Europäer'', Jg 07, Perseus-Verlag, Basel 2003, Heft [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_07/Europaer_05_2003.pdf 05], [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_07/Europaer_06_2003.pdf 06], [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_07/Europaer_07_2003.pdf 07], [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_07/Europaer_08_2003.pdf 08], [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_07/Europaer_09_2003.pdf 09]
 
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Version vom 13. Mai 2020, 14:13 Uhr