Hörfunk und Kategorie:Englische Phrase: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hörfunk''' bzw. '''Radio''' ist ein [[Medium (Kommunikation)|Medium]] zur Verbreitung von Information und Unterhaltung in Form von Tönen wie Musik und Sprache. Entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, ist es das älteste der [[Elektronische Medien|elektronischen]] [[Massenmedien]].
[[Kategorie:Philosophie|403]]
 
[[Kategorie:Englische Phrase|!]]
Hörfunk kann mit einem traditionellen [[Radio]]gerät empfangen werden sowie mit anderen Geräten der [[Unterhaltungselektronik|Unterhaltungs-]] und Gebrauchselektronik wie [[Stereoanlage]]n, [[Portable Media Player]], [[MP3-Player]] oder [[Smartphone]]s.
[[Kategorie:Aphorismus]]
 
== Geschichtlicher Überblick ==
{{Hauptartikel|Geschichte des Hörfunks|Erfindung des Radios}}
 
Abgesehen von Versuchssendungen in mehreren Staaten der Erde startete der erste regelmäßige Hörfunkbetrieb der Welt in den USA, mit einem Nachrichtensender durch [[Charles Herrold|Charles „Doc“ Herrold]] 1909 in [[San José (Kalifornien)|San José]] sowie mit einem Sender gemischten Programmes 1916 in [[Pittsburgh]] durch [[Frank Conrad]].
 
Einen regelmäßigen Programmbetrieb in deutschsprachigen Staaten gab es zuerst in der Schweiz (Flugplatzsender Lausanne und Sender Bern), dann in Deutschland ([[Funk-Stunde Berlin]]), Österreich ([[Radio Hekaphon]]) und Liechtenstein ([[Radio Liechtenstein]]).
 
== Begriff ==
Am Anfang wurde das Medium mit [[Rundfunk]] bzw. Rundspruch bezeichnet. Als Abgrenzung zum [[Fernsehen]] hieß es schließlich Hörfunk bzw. Tonrundfunk. Einigen Quellen aus den 1920er Jahren zufolge ging der Begriff „Radio“ dem des Rundfunks voraus, kam aber immer wieder in Mode:
{{Zitat | Text= Das für den Rundfunk zuerst und auch heute noch teilweise gebräuchliche Wort ''Radio'' ist offiziell ad acta gelegt worden. Unter Radio ist jegliche drahtlose Betätigung zu verstehen, vor allem auch die in so kurzer Zeit zu gewaltiger Blüte gelangte der [Funk-]Amateure. […] Von dem Internationalen Kongreß wurde es für den Weltverkehr gewählt, um anzudeuten, daß dieser Verkehr die ganze Welt, den ganzen Erdball umfaßt. Da die Rundfunksender mit ihren Darbietungen […] praktisch nur einen beschränkten Kreis als Hörbereich haben, ist hierfür vielleicht der Ausdruck Rundfunk geeigneter als Radio.|ref=<ref>Heinrich Kluth-Nauen: ''Rundfunk für Jedermann''. Peter J. Oestergaard, Berlin 1925 (Signatur Os3228 in der Staatsbibliothek Berlin).</ref>}}
 
== Organisationsformen ==
=== Deutschland ===
Hörfunk besteht in Deutschland aus den Radioprogrammen und weiteren Angeboten:
* der [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen]] [[Rundfunkanstalt]]en nach Länderrecht als Ein- oder Mehrländerdienste (beispielsweise [[Hessischer Rundfunk|hr]], [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|RBB]], [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]])
* des [[Deutschlandradio]]s, der öffentlich-rechtlichen Körperschaft für den nationalen Hörfunk (bundesweiter Empfang über [[Live-Streaming]], [[Digital Audio Broadcasting in Deutschland|Digitalradio]] (DAB+) und [[DVB-S]] möglich)
* der [[Deutsche Welle|Deutschen Welle]], einer Rundfunkanstalt nach Bundesrecht als [[Auslandsrundfunk|Auslandsradio]]
* der [[Privater Rundfunk|privater Programmanbieter]] nach Länderrecht ([[Privatradio]]s)
* zur Versorgung der Angehörigen ausländischer oder internationaler Streitkräfte (früher der alliierten Streitkräfte) ([[American Forces Network|AFN]], [[British Forces Broadcasting Service|BFBS]], [[Radio Forces Françaises de Berlin|FFB]])
* der von Deutschland aus sendenden [[Auslandsrundfunk]]dienste der USA und Russlands ([[Voice of America]], [[Stimme Russlands]], [[Radio Free Europe|Radio Free Europe/Radio Liberty]])
* [[Nichtkommerzieller Lokalfunk|nichtkommerzieller Lokalsender]] ([[Freies Radio|freie Radios]]/[[Offener Kanal|offene Kanäle]]/[[Veranstaltungsradio]]) nach Länderrecht
* im Inland nicht zugelassener oder illegaler [[Piratensender]].
 
Daneben kann Hörfunk auf [[Langwelle|Lang-]], [[Mittelwelle|Mittel-]] und [[Kurzwelle]] sowie im grenznahen Gebiet auf [[Ultrakurzwelle]] von ausländischen Sendestandorten, empfangen werden.
 
Diese Klassifizierung verdeutlicht: die Veranstaltung von Hörfunk in Deutschland findet aufgrund der Rundfunkhoheit der Bundesländer überwiegend nach Landesrecht statt. Dies betrifft sowohl die öffentlich-rechtlichen Anstalten als auch die Privatsender.
 
Die Existenz des Deutschlandradio beruht auf zwei Staatsverträgen zwischen Bund und Ländern. Deutschlandradio hat als Körperschaft zusätzlich Elemente einer Rundfunkanstalt wie Intendant und Verwaltungsgremien. In einem sind Vertreter von Bund, Ländern sowie von ARD und ZDF Mitglied.<ref>Inga Hoff: ''Nationaler Hörfunk, aber wie?'' In: ''Rundfunk nach dem Wendepunkt''. Diplomica, Hamburg, 2011, ISBN 978-3-842-85802-2, S.&nbsp;43&nbsp;ff.</ref>
 
Der [[Rundfunk der DDR]] sowie der Rundfunk in der [[Weimarer Republik]] zum Ende der 1920er Jahre waren ein [[staatlicher Rundfunk]].
 
=== Österreich ===
{{Siehe auch|Geschichte des Hörfunks in Österreich}}
 
Die österreichische Radiolandschaft war einige Jahrzehnte des 20.&nbsp;Jahrhunderts von einer Monopolstellung der [[Radio Verkehrs AG|Radio Verkehrs A.G.]] (RAVAG) und des [[Österreichischer Rundfunk|Österreichischen Rundfunks]] (ORF) gekennzeichnet. Erst Mitte der 1990er Jahre kam es zur Zulassung privater Hörfunkbetreiber. Da auch Österreich ab 1945 zeitweise von alliierten Truppen besetzt wurde, entstanden wie in Deutschland Sender im Auftrag der jeweiligen Besatzungsmächte, z.&nbsp;B. [[Rot-Weiß-Rot (Sender)|Rot-Weiß-Rot]].
 
=== Schweiz ===
{{Siehe auch|Geschichte des Radios in der Schweiz}}
 
Die Organisation des Radios bzw. Rundspruchs ähnelte der in den Nachbarländern Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien im 20.&nbsp;Jahrhundert, sie war wie dort lange geprägt von der Monopolstellung, zwar mit regionaler Diversität, aber letztlich nur eines Anbieters, hier war es die [[SRG SSR|Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft bzw. Société suisse de radiodiffusion et télévision]]. Obwohl der Hörfunk in allen diesen Staaten einschließlich der Schweiz durch Privatinitiativen begann, konnten sich die Anbieter der ersten Stunde nicht durchsetzen.
 
== Produktion von Hörfunksendungen ==
In analogen Studios, wie sie bis in die 1990er Jahre hinein üblich waren, wurde eine große Menge physisches Material bewegt. Bänder und Schallplatten mussten aus dem Archiv beschafft und vorbereitet werden. Aufnahmeleiter und [[Tontechniker]] waren für den störungsfreien Programmablauf zuständig, wobei sie sich am Sendeplan orientierten.
 
Seither erfolgt nicht nur die Programmvorbereitung, sondern auch die Abwicklung nahezu ausschließlich über Computer. Zentrales Instrument ist der digitale Sendeplan, eine spezielle Software, die alle Programmelemente enthält, die während einer Sendung benötigt werden. Der Sendeplan ist mit einer Liste vergleichbar, die eine Vielzahl von [[Audiodatei]]en enthält, die sich in verschiedenen Archiven (Programmordnern auf diversen Festplatten innerhalb des Hausnetzes oder Intranets) befinden. Sie können im Idealfall von jedem beliebigen PC innerhalb des Senders aufgerufen und abgespielt werden. Der digitale Sendeplan listet diese Komponenten chronologisch auf und kann sie entweder vollautomatisch oder per Mausklick abspielen. Musiksammlungen, [[Jingle]]s und diverse Wortbeiträge liegen als Audiodateien auf Festplatten bereit.
 
Der Sendeplan kann dabei vollautomatisch, teilautomatisch oder zur Gänze von Hand programmiert werden. Reine Musikstrecken werden meist automatisch unter Einhaltung spezieller Kriterien erstellt. Der Redakteur gibt z.&nbsp;B. ein, welche Art von [[Musik]] gespielt werden soll und gibt gegebenenfalls die „Rotation“ vor, bei der errechnet wird, nach wie vielen Stücken ein Titel wiederholt werden kann. Die Musiktitel sind mit digitalen [[Metadaten]] (vergleichbar den MP3-Tags) versehen, die bestimmte Kriterien wie Musikstil, Geschwindigkeit oder Zielgruppe vorgeben. Nach diesen Kriterien kann der PC das Musikprogramm selbsttätig generieren, selbstverständlich können jederzeit Musikstücke „von Hand“ eingefügt werden, die flexibel in die Playlist eingebaut werden. Auch Jingles und Wortbeiträge werden in diesem Fall nach vorgegebenen Kriterien automatisch ins Programm eingefügt.
 
Die Wortbeiträge unterteilt man grob in Moderation, Jingles, Werbespots und andere Wortbeiträge, zum Beispiel Korrespondentenberichte oder Rubriken. Dazu kommen noch die Nachrichten und Servicebeiträge wie Wetter- oder Verkehrsbericht. Wegen der Aktualität werden [[Nachrichten]], Moderation oder Servicebeiträge erst kurzfristig erstellt oder sogar live eingespielt (z.&nbsp;B. aus dem Nachrichtenstudio). Für diese Beiträge werden im Sendeplan sog. „Platzhalter“ eingebaut, die auf keine konkrete Datei verweisen, sondern später durch zwischenzeitlich angefertigte Programmbestandteile (z.&nbsp;B.: „Beitrag 1“) oder Live-Beiträge ersetzt („aktualisiert“) werden.
 
Die Software kann zu bestimmten Zeiten selbständig das laufende Programm unterbrechen und einen speziellen Audiostream (z.&nbsp;B. Nachrichten) übernehmen oder abgespeicherte [[Zeitansage]]n aufrufen. Anschließend kehrt das Programm zur Musikroutine zurück. Dieses Prinzip findet man häufig in den Nachtprogrammen kleinerer Privatsender oder in Nonstop-Musikschleifen. Viele Programmelemente werden zur Gänze vorproduziert und können jederzeit von der Festplatte abgerufen werden (z. B. Beiträge, [[Radio-Feature|Features]], [[Magazinsendung]]en).
 
Es ist mittlerweile möglich, ganze Sendungen als Aufzeichnung ins laufende Programm einzufügen (''Voice-Tracking''). Diese Methode kommt oftmals bei [[Privatsender]]n zum Einsatz und wird meist aus Kosten- (sämtliche Ansagen werden am Stück produziert und erst später unter die Musik gemixt, obwohl kein Moderator anwesend ist) und Effizienzgründen („saubere“, versprecherfreie Moderation) angewandt. Insbesondere am Wochenende sind kaum noch Funkhäuser besetzt, dank vorher aufgezeichneter Shows, die automatisch in den jeweiligen Sendesystemen laufen.
 
Um Zeit einzusparen, werden bei manchen werbefinanzierten Popsendern gelegentlich Musikstücke ''gepitcht''. Dabei wird die Abspielgeschwindigkeit leicht erhöht, um in einer Sendestunde trotz häufiger Werbeunterbrechungen mehr Musiktitel unterzubringen, oder um die Länge eines Musikstückes den knappen Zeitvorgaben anzupassen.
 
Live-Sendungen kommen mitunter ohne exakten Sendeplan aus; stattdessen wachen Moderatoren und Sendetechniker über die genaue Einhaltung des Zeitplans. Die Zuspielung vorbereiteter Beiträge, die Anwahl oder Vorbereitung der Musiktitel erfolgt nahezu immer am PC. Der Live-[[Moderator (Beruf)|Moderator]] genießt eine große Freiheit beim Arrangieren vorbereiteter und (beispielsweise bei Wunschsendungen) direkt aufgerufener Musiktitel.
 
== Sendeabwicklung ==
Ähnlich wie beim Fernsehen ist der [[Schaltraum]] eines Hörfunksenders das Zentrum der technischen Sendeabwicklung und zugleich Knotenpunkt aller ein- und ausgehenden Tonsignale. Unter einem Tonsignal versteht man in erster Linie das sendefähige Endsignal, das direkt zu den Sendeanlagen weitergeleitet wird, daneben aber auch eingehende Beiträge von Korrespondenten, Außenstudios, Partnerstationen oder Übertragungswagen. Kleinere Stationen übernehmen die Nachrichten und diverse Mantelprogramme (z.&nbsp;B. moderierte Nachtprogramme) häufig von externen Dienstleistern, die Zuführung erfolgt meist über Satellit, in zunehmendem Maße auch online.
 
=== Deutschland ===
Viele kleine Hörfunkstationen im kommerziellen Sektor arbeiten eng zusammen. Sie produzieren viele Beiträge gemeinschaftlich oder übernehmen ganze Sendestrecken von einem gemeinsamen Rahmenprogramm. Diese ''Radiosyndikate'', die nach amerikanischem Vorbild entstanden sind, gibt es unter anderem in Bayern ([[BLR (Unternehmen)|BLR]]) und Nordrhein-Westfalen ([[Radio NRW]]). Sie produzieren als eigenständiger Dienstleister Nachrichten und Wortbeiträge, unterhalten ein eigenes Korrespondentennetz und produzieren ein oder mehrere Mantelprogramme, die von den Lokal- und Spartensendern zu bestimmten Zeiten übernommen werden. Die finanzielle Beteiligung an den Syndikaten richtet sich meist nach der Sendergröße (Marktanteil und Reichweite).
 
Die [[ARD]] betreibt ihren hocheffizienten Programmaustausch innerhalb eines eigenen technischen Netzwerks, des [[ARD-Stern]]s. Der Datenaustausch erfolgt über das [[HYBNET]], ein extrem breitbandiges Intranet, an das sämtliche Rundfunkanstalten der ARD angeschlossen sind. Technischer Knotenpunkt ist das ''ARD-Sendezentrum'' in Frankfurt am Main.
 
Viele Radiostationen verwenden bei der Signalaufbereitung [[Soundprozessor]]en. Damit lässt sich z.&nbsp;B. das Sendesignal optimal an den vorgegebenen UKW-Spitzenhub von 75&nbsp;kHz anpassen. Die Radiosender benutzen zur Beeinflussung der Klangdynamik [[Kompressor (Signalverarbeitung)|Kompressoren]], manche Stationen verwenden sie auch zur Kreation typischer „Sounddesigns“. Stark komprimierte Programme klingen oft „gequetscht“ und unnatürlich.
 
Digitale Hörfunksignale werden mit [[Analog-Digital-Umsetzer]]n ''(A/D-Wandler)'' aus dem analogen Audiosignal erzeugt und mit einem der gängigen [[MPEG]]-Verfahren komprimiert. Vor der Weiterverbreitung über Satellit und/oder Kabel bzw. [[Digital Audio Broadcasting in Deutschland|DAB+]]/[[DVB-T]] werden die Einzelsignale mithilfe sog. ''Multiplexer'' mit anderen Signalen (Fernsehprogramme, andere Radioprogramme, Datendienste) zu einem einheitlichen ''Transportstrom'' kombiniert. Die Senderzuführung erfolgt bei den meisten ARD-Programmen und mehreren Privatradios direkt über Satellit.
 
== Übertragungswege ==
Hörfunk wird verbreitet:
* über [[Antennentechnik|Antenne]], s. [[Terrestrische Übertragung]]
* über [[Kabelnetz]]
* über [[Nachrichtensatellit]]en, s. [[Satellitenradio]] (incl. [[DVB-S]])
* über [[Internet]]
** als Live-Stream, s. [[Streaming Audio]]
** als [[Internetradio]]
 
der Hörfunk wird übertragen:
* [[Analogsignal|analog]]
* [[Digitalsignal|digital]], s. [[Digitalradio]]
dabei sollen analoge Verfahren bald durch das digitale Verfahren ersetzt werden (siehe [[Analogabschaltung beim Rundfunk|Analoger „switch-off“]]).
 
Die Verbreitung des Hörfunks mittels [[Amplitudenmodulation|AM]]-Rundfunk hat in Europa durch die Einstellung des Sendebetriebes vieler Sendestationen bereits stark abgenommen.
 
== Frequenzbereiche ==
Zur Verbreitung von [[Terrestrische Übertragung|terrestrischen]] Hörfunkübertragungen werden unterschiedliche Frequenzbereiche verwendet und verschiedene technische Spezifikationen benutzt:
 
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="2" style="margin:auto;"
|- style="background:#ccc;"
! Rundfunk-Band !! Modulationsart !! Wellenlänge !! Frequenz
|- style="background:#ffc;"
| [[Langwellenrundfunk]] (LW)
| [[Amplitudenmodulation]] (AM)
oder [[COFDM]] beim [[Digital Radio Mondiale]] (DRM)
| 2.000–1.000&nbsp;m
| 150–300&nbsp;kHz
|- style="background:#ff9;"
| [[Mittelwellenrundfunk]] (MW)
| Amplitudenmodulation (AM)
oder COFDM beim Digital Radio Mondiale (DRM)
| 600–150&nbsp;m
| 500–2000&nbsp;kHz
|- style="background:#ffc;"
| [[Kurzwellenrundfunk]] (SW/KW)
| Amplitudenmodulation (AM)
oder COFDM beim Digital Radio Mondiale (DRM)
| 120–10&nbsp;m
| 2,5–30&nbsp;MHz (In Teilbereichen)
|- style="background:#ff9;"
| [[UKW-Rundfunk]] (Band II im VHF)
| [[Frequenzmodulation]] (FM)
| ca. 3&nbsp;m
| 87,5–108&nbsp;MHz
|- style="background:#ffc;"
| Band III (im VHF)
| COFDM beim [[Digital Audio Broadcasting|Digital Radio]] (DAB)
| ca. 2&nbsp;m
| 174–230&nbsp;MHz
|- style="background:#ff9;"
| L-Band (im UHF)
| COFDM beim Digital Radio (DAB)
| ca. 10&nbsp;cm
| 1–2,6&nbsp;GHz
|}
 
Rundfunksender des Langwellen- und Mittelwellenbereichs belegen eine Breite von 9&nbsp;kHz (auf dem amerikanischen Kontinent 10&nbsp;kHz), die des Kurzwellenbereichs eine Breite von 10&nbsp;kHz und die des UKW-Bereichs eine Breite von 300&nbsp;kHz.
 
Im Kurzwellenbereich werden auch Rundfunkübertragungen nach dem Verfahren der [[Einseitenbandmodulation]] durchgeführt. Für ihren Empfang benötigt man einen Empfänger mit einem speziellen Demodulator. Es gibt auch AM-kompatible Einseitenbandmodulation. Sie wird aber nicht eingesetzt.
 
Für digitale Hörfunkübertragungen, speziell [[Digital Audio Broadcasting|Digital Radio]] (DAB), werden unter anderem [[Frequenzband|Frequenzbänder]] genutzt, die früher nur für Fernsehübertragung Verwendung fanden. Digital Radio wird heute bereits in vielen Teilen der Welt (u.&nbsp;a. auch in Deutschland, Österreich, Schweiz) parallel neben den bestehenden UKW-Aussendungen betrieben und ist diesen qualitativ überlegen. In Deutschland und Österreich konnte sich DAB nicht durchsetzen, daher wurde es durch [[Digital Audio Broadcasting in Deutschland|DAB+]] ersetzt.
 
Bei [[Digital Radio Mondiale]] (DRM) werden die Frequenzbereiche von LW, KW und MW (die bislang amplitudenmoduliert betrieben wurden) verwendet und bei DRM lediglich mit einem [[COFDM]]-modulierten digitalen Signal betrieben. Bisher analog betriebene Sender wechseln zum Teil für bestimmte Stunden des Tages auf die digitale Modulation von DRM, wodurch heute bereits weltweit diverse Programme empfangbar sind. DRM ist jedoch nicht für die Aussendung im Frequenzbereich von UKW spezifiziert oder lizenziert.
 
== Programmlandschaft ==
Die Hörfunk-Programmlandschaft im deutschen Sprachgebiet (2018):
{| class="wikitable"
!colspan="2"| || colspan="7"|{{Sperrsatz|öffentlich-rechtlich}}<ref>für Deutschland: [https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_show_pdf?p_id=28682 Auflistung] (Oktober 2017) nach § 11c Abs. 4 [[Rundfunkstaatsvertrag|RStV]]</ref> || colspan="3"|{{Sperrsatz|privat}}<ref>[[Media-Analyse (Deutschland)|agma]] (Deutschland): {{Webarchiv|url=http://www.radioberatung.de/praxis/media-analyse |wayback=20180325233403 |text=Media Analyse}}; [[RMS Austria]]: [https://www.rms-austria.at/produkte_tarife/senderkarte/Sender/Sender/ Senderkarte]; [[mediapulse]] (Schweiz): {{Webarchiv|url=https://www.mediapulse.ch/de/radio/publikationen/semesterzahlen.html |wayback=20180325233203 |text=Semesterzahlen}}</ref>
|-
! Gebiet || Vorgänger || [[Hörfunkformat#Bekannte Hörfunkformate|AC]] || [[Hörfunkformat#Bekannte Hörfunkformate|CHR]] || Jugend || [[Hörfunkformat#Bekannte Hörfunkformate|DOM]] || Kultur || Wort || sonstige || 1. Anbieter || 2. Anbieter || 3. Anbieter
|- style="vertical-align:top"
| {{DEU|2=nat.}} || [[Deutschlandsender|''Dls.'']] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"| || [[Deutschlandfunk Nova|Dlf Nova]] ||style="background:#EAECF0"| || [[Deutschlandfunk Kultur|Dlf Kultur]] || [[Deutschlandfunk|Dlf]] ||style="background:#EAECF0"| || [[Klassik Radio|KlassikR]] || colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-BE|2=BE}}<br />{{DE-BB|2=BB}} || [[Funk-Stunde Berlin|''Funkstunde'']] || [[Radio Eins|radioeins]] || [[Radio Berlin 88,8|rbb 88,8]] || [[Fritz (Hörfunksender)|Fritz]] || [[Antenne Brandenburg|Ant.Bbg.]] || [[rbbKultur]] || [[Inforadio]] || [[Sorbischer Rundfunk|Sorb.RF]];<br />[[COSMO (Radiosender)|Cosmo]] || [[104.6 RTL]] || [[Berliner Rundfunk 91.4|BR 91.4]] || [[BB Radio]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-SN|2=SN}} || rowspan="3"|[[Mitteldeutsche Rundfunk AG|''Mirag'']] ||rowspan="3" style="background:#EAECF0"| ||rowspan="3"| [[MDR Jump|mdr Jump]] ||rowspan="3"| [[MDR Sputnik|mdr Sputnik]] || [[MDR Sachsen|mdr Sa.]] ||rowspan="3"| [[MDR Kultur|mdr Kultur]];<br />[[MDR Klassik|Klassik]] ||rowspan="3"|[[MDR Aktuell|mdr Aktuell]] ||rowspan="3"| [[Sorbischer Rundfunk|Sorb.RF]];<br />[[MDR Schlagerwelt|Schlagerw.]] || ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Radio PSR|PSR]]; [[R.SA]] || [[Hitradio RTL Sachsen|RTL Sachsen]] || [[Sachsen Funkpaket]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-ST|2=ST}} || [[MDR Sachsen-Anhalt|mdr Sa.-An.]] || ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Radio SAW|r.SAW]];<br />[[Rockland Sachsen-Anhalt|Rockland]] || [[89.0 RTL]];<br />[[Radio Brocken|R.Brocken]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-TH|2=TH}} || [[MDR Thüringen|mdr Th.]] || [[Antenne Thüringen|Ant.Th.]]; [[Radio Top 40|r.top40]] || ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Landeswelle Thüringen|Lw.Th.]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-HH|2=HH}} || rowspan="5"|[[Nordische Rundfunk AG|''Norag'']] ||rowspan="5" style="background:#EAECF0"| || rowspan="4"| [[NDR 2|NDR2]] ||rowspan="4"| [[N-Joy]] || [[NDR 90,3]] ||rowspan="4"| [[NDR Kultur]] ||rowspan="4"| [[NDR Info]] ||rowspan="4"| [[NDR Blue]];<br />[[NDR Plus]] || [[Radio Hamburg|R.HH]] || [[Energy Hamburg]] || [[Alsterradio|alster r.]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-SH|2=SH}} || [[NDR 1 Welle Nord|NDR1 WN]] ||colspan="2"| ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Radio Schleswig-Holstein|R.SH]]; [[Radio Bob|R.Bob]]; [[delta radio|delta r.]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-MV|2=MV}} || [[NDR 1 Radio MV|NDR1 MV]] || [[Ostseewelle]] || ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Antenne MV|Ant.MV]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-NI|2=NI}} || [[NDR 1 Niedersachsen|NDR1 Nds.]] || [[radio ffn|r.ffn]] || ''[[RTL Group|RTL]]:'' [[Antenne Niedersachsen|Ant.Nds.]] || [[Radio 21 (Deutschland)|R.21]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-HB|2=HB}} || [[Bremen Vier|Brem.Vier]] || [[Bremen Next|Brem.Next]] || [[Bremen Eins|Brem.Eins]] ||colspan="2"| [[Bremen Zwei|Brem.Zwei]] || [[COSMO (Radiosender)|Cosmo]] ||colspan="2"| ''[[radio ffn|ffn]]:'' [[Energy Bremen]]; [[radio ffn#ffn Mediengruppe|R.Roland]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-NW|2=NW}} || [[Westdeutsche Funkstunde AG|''Wefag'']] ||style="background:#EAECF0"| || [[WDR 2|WDR2]] || [[1 Live|1Live]] || [[WDR 4|WDR4]] || [[WDR 3|WDR3]] || [[WDR 5|WDR5]] || [[COSMO (Radiosender)|Cosmo]];<br />[[KiRaKa]] || [[Radio NRW|r.NRW]] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-HE|2=HE}} || rowspan="2"|[[Hessischer Rundfunk#Geschichte|''Süwrag'']] || [[hr1]] || [[hr3]] || [[You FM]] || [[hr4]] || [[hr2-kultur]] || [[hr-iNFO]] ||style="background:#EAECF0"| || [[Hit Radio FFH|FFH]]; [[planet radio|planet r.]]; [[harmony.fm]] || ''[[Regiocast|RC]]:'' [[Radio Bob|R.Bob]] || ''[[The Radio Group|RG]]:'' [[Antenne Frankfurt|Ant.F]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-RP|2=RP}} || [[SWR1]]RP ||rowspan="2"| [[SWR3]] ||rowspan="2"| [[Dasding]] || [[SWR4]]RP ||rowspan="2"| [[SWR2]] ||rowspan="2"| [[SWR Aktuell#SWR Aktuell im Radio|SWR Aktuell]] ||rowspan="2" style="background:#EAECF0"| || [[RPR1]] || [[bigFM]] || ''[[The Radio Group|RG]]:'' [[Antenne Koblenz|Ant.KO]] u.&nbsp;a.
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-BW|2=BW}} || [[Süddeutscher Rundfunk#Geschichte|''Sürag'']] || [[SWR1]]BW || [[SWR4]]BW || [[Radio Regenbogen|R. Regenbogen]] (MA); [[Antenne 1|Ant.1]] (S); [[Radio 7 (Ulm)|R.7]] (UL) || [[bigFM]] || [[Energy Stuttgart]]
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-SL|2=SL}} || [[Saarländischer Rundfunk#Geschichte|''RS Saarbr.'']] ||colspan="2"| [[SR 1 Europawelle|SR1Ew]] || [[Unserding]] || [[SR 3 Saarlandwelle|SR3Sw]] || [[SR 2 Kulturradio|SR2Kr]] || [[Antenne Saar|Ant.Saar]] ||style="background:#EAECF0"| || [[Radio Salü|R.Salü]] || [[bigFM]] || ''[[The Radio Group|RG]]:'' [[Radio Saarbrücken|R.SB]] u.&nbsp;a.
|- style="vertical-align:top"
| {{DE-BY|2=BY}} || [[Deutsche Stunde in Bayern|''DeStiB'']] ||style="background:#EAECF0"| || [[Bayern 3|Bay.3]] || [[Puls (Jugendkanal)|Puls]] || [[Bayern 1|Bay.1]] || colspan="2"|[[BR-Klassik]];<br />&nbsp;[[Bayern 2|Bay.2]]; [[B5 aktuell]] || [[Bayern plus|Bay.plus]];<br />[[BR Heimat]] || [[Antenne Bayern|Ant.Bay.]] || [[BLR (Unternehmen)|BLR]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{AUT|2=AT}} || [[Radio Verkehrs AG|''Ravag'']] ||style="background:#EAECF0"| || [[Ö3]] || [[FM4]] || [[Ö2]] || [[Österreich 1|Österr.1]] ||style="background:#EAECF0"| ||style="background:#EAECF0"| || ''[[Mediaprint|Mp]]:'' [[KroneHit]] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{CHE|2=CH}} || [[SRG SSR#Geschichte der SRG|''LS Berom.'']] ||style="background:#EAECF0"| || [[Radio SRF 3|SRF3]] || [[Radio SRF Virus|SRF Virus]] || [[Radio SRF 1|SRF1]] || [[Radio SRF 2 Kultur|SRF2 Kultur]] || [[Radio SRF 4 News|SRF4 News]] || [[Radio SRF Musikwelle|Musikwelle]]; [[Swiss Satellite Radio|SSR]] || [[Energy Zürich]] || [[Radio FM1|FM1]] || [[Radio 24]]
|- style="vertical-align:top"
| {{LIE|2=LI}} || [[Radio Liechtenstein#Geschichte|''Lirag'']] || [[Radio Liechtenstein|R.L]] ||colspan="6" style="background:#EAECF0"| || ([[Radio FM1|FM1]]) ||colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{IT-BZ|2=BZ}} ||rowspan="3" style="background:#EAECF0"| || [[Rai Südtirol]] (Vollprog.) ||colspan="6" style="background:#EAECF0"| || ''[[Athesia|Ath.]]:'' [[Südtirol 1|Südtirol1]] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{BE-WLG|2=LG}} || [[Belgischer Rundfunk#Hörfunk|BRF1]] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"| || [[Belgischer Rundfunk#Hörfunk|BRF2]] ||colspan="3" style="background:#EAECF0"| || [[100’5 Das Hitradio|100'5]] || ''[[RTL Group]]:'' [[Radio Contact|R.Contact]] ||style="background:#EAECF0"|
|- style="vertical-align:top"
| {{NAM|2=NA}} || [[NBC Funkhaus Namibia|NBC Fkhs.Nam.]] (Vollprog.) ||colspan="6" style="background:#EAECF0"| || [[Hitradio Namibia|HitR Namibia]] ||colspan="2" style="background:#EAECF0"|
|}
 
== Hörfunknutzung ==
=== Deutschland ===
Durchschnittlich hören in Deutschland täglich mehr als 54 Millionen Menschen (ab 14 Jahren) Radio. In den Jahren 2000–2010 ist die Radionutzung stabil geblieben. Allerdings ist die Radionutzung der 14- bis 29-Jährigen im gleichen Zeitraum von 79 auf 71,5 % gesunken. Obwohl das Internet die Möglichkeiten der Radionutzung stark erweitert hat, empfängt der überwiegende Teil der Hörer die Programme noch auf konventionellem Weg, über ein stationäres Empfangsgerät oder im Auto. Nur 15 % der jüngeren Generation hört das Radioprogramm per [[Internetradio]] am Computer.<ref>{{Webarchiv|text=Annette Mende: Das Radio in der digitalen Welt. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 |url=http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/fileadmin/Online10/07-08-2010_Mende_Radio.pdf |wayback=20130126023942 }} (PDF; 198&nbsp;kB)</ref>
 
Dennoch scheinen mp3-Player das Radio bislang nicht zu verdrängen.<ref>Johannes Boie: ''Der i-pod und die Folgen. Warum das Radio noch lange nicht tot ist.'' In: ''Süddeutsche Zeitung'', 26. April 2010.</ref>
Die Hörfunknutzung ist trotz der konkurrierenden neuen Medien konstant auf hohem Niveau geblieben. Als Gründe werden unter anderem die Anpassung der Sendeanstalten an das Online-Medium durch Ausstrahlung der Sendungen im Internet und eine parallele Rezipientennutzung des Radios und der neuen Medien angeführt.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Zipper |url=https://www.beyond-print.de/stirbt-das-radio-aus/ |titel=Stirbt das Radio aus? |werk=Beyondprint |datum=2010-03-11 |zugriff=2018-11-20}}</ref>
 
Keine klaren Erkenntnisse gibt es zur Frage, welche publizistische Wirkung dem Hörfunk zukommt und welchen Einfluss es auf die öffentliche Meinungsbildung hat. In einer 2010 veröffentlichten Studie der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien trägt der Hörfunk lediglich zu 15 % zur Meinungsbildung bei.<ref>[http://www.presseportal.de/pm/62483/1580127/blm_bayerische_landeszentrale_fuer_neue_medien Studie der BLM zum Einfluss der Medien auf die Meinungsbildung].</ref> Kritiker werfen der Studie dagegen methodische Mängel vor. Sie würde die Besonderheiten der Hörfunkrezeption nicht berücksichtigen.<ref>Gábor Paál: ''Das Radio, ein zu Unrecht unterschätztes Medium''. ''epd-medien'', 29, 17. April 2010; online unter dem Titel [https://wissenschaft-medien.com/aepfel-birnen-meinungsmacht/ ''Äpfel + Birnen = Meinungsmacht?''] In: ''Wissenschaft und Medien'', 20. März 2010. Abgerufen am 20. November 2018.</ref>
 
Als der Hörfunk am 29.&nbsp;Oktober startete gab es noch keine Hörer. Es wurde die erstmalige Mitteilung gemacht, dass {{"|der Unterhaltuns-Rundfunk mit Verbreitung von Musiksendung auf drahtlostelefonischem Wege beginnt.}} Am Jahresende 1923 waren es in Berlin 467 zahlende Hörer, am 1.&nbsp;Januar 1925 waren es 500.000 und zum Jahresende 1925 war die Millionengrenze erreicht. 1924 entstanden Sender in Leipzig, München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Breslau, Königsberg und Münster mit jeweils eigenen Programmen. Der erste zentrale Sender im Deutschen Reich war ab 1926 die Deutsche Welle. Öffentlich-rechtlichen Charakter erhielt der Rundfunk mit der Dachorganisation RRG, Reichs-Rundfunk-Gesellschaft.<ref>''Auf drahtlostelefonischem Wege''. In: [[VDI nachrichten]], 2. November 2018, Nr. 44, S.&nbsp;3 </ref>
 
== Besonderheiten des Mediums ==
[[Datei:Katrin Degenhardt Sprecherarbeit Deutschlandfunk Regie Maximilian Schönherr.ogg|mini|Beispiel von Regiearbeit im Hörfunkstudio: zwei Sätze in zwei „Stimmungen“]]
 
Galt der Hörfunk früher vor allem als das schnellste Medium, hat er dieses Alleinstellungsmerkmal zum Teil an das Internet abgegeben. Aus einer qualitativen Hörerbefragung der RBB-Medienforschung<ref>[http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/fileadmin/Onlinestudie_2010/07-08-2010_Mende_Radio.pdf Annette Mende: Das Radio in der digitalen Welt. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010, S. 375.] (PDF; 198&nbsp;kB)</ref> geht hervor, dass Hörer dem Radio gegenüber eine starke emotionale Bindung haben. {{"|Es soll emotionalisieren, die Stimmungen im Tagesverlauf managen. Morgens erwartet man, dass Radio munter macht, anregt, positiv auf den Tag einstimmt. Am Tag soll es den Stress minimieren und am Abend emotional entlasten und harmonisieren. Die Jugendlichen beschreiben das Radio als einen ‚Wohlfühlraum‘, als eine Welt ‚die auch Tagträume schafft‘, als ein Medium ‚das mich gut durch den Tag zieht`}}.<ref>ebd., S. 375.</ref>
 
Das Radio ist noch immer der primäre Zugangsweg und Entdeckungsraum für neue Musik. Insbesondere Jugendlichen gilt es als ein Medium, das Raum lässt für Spontanität und Provokation: {{"|Es kann dem Gefühl von Auflehnung und Herausforderung bis hin zu bewusst gesetzten Aktionen Raum geben. Im Vergleich der Medien sind die Spielräume innerhalb der Klammer von ‚Political Correctness‘ für das Radio am größten. Es kann politische Themen bis hin zu Reizthemen freier und mutiger setzen und entsprechend kontrovers debattieren.}} Eine Stärke des Radios ist seine Fähigkeit, sein Publikum mit Themen zu überraschen und auf Dinge neugierig zu machen. Als „Nebenbei-Medium“ bietet es die Möglichkeit, dass {{"|man mit Themen konfrontiert wird, mit denen zu befassen man sich bei einer Zeitungslektüre nie die Zeit nehmen würde}}.<ref>Paal, ebd., S. 7.; [http://wissenschaft-medien.com/radio online-Version]</ref>
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Hörfunk}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hörfunk}}
* {{WikipediaDE|Hörfunk}}
* {{WikipediaDE|Liste der Hörfunksender}}
* {{WikipediaDE|Liste von Hörfunkpreisen}}
 
== Literatur ==
* Frank Böckelmann: ''Hörfunk in Deutschland. Rahmenbedingungen und Wettbewerbssituation. Bestandsaufnahme 2006.'' Hrsg. vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.&nbsp;V. Vistas, Berlin 2006, ISBN 3-89158-441-5.
* Axel Buchholz, Walther von La Roche (Hrsg.): ''Radio-Journalismus. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk.'' 10. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-01772-9.<ref>[http://www.radio-journalismus.de Webauftritt zum Buch Radio-Journalismus mit weiterführenden Informationen]</ref>
* Hans-Jürgen Krug: ''Radio.'' UVK, Konstanz 2010, ISBN 978-3-8252-3333-4.
* Peter Overbeck (Hrsg.): ''Radiojournalismus. Ein Handbuch.'' UVK, Konstanz 2009, ISBN 978-3-89669-573-4 (Handbuch Journalismus).
* Konrad Dussel: ''Deutsche Rundfunkgeschichte. Eine Einführung.'' 2. Auflage. UVK, Konstanz 2004, ISBN 3-8252-2573-9.
* Jürg Häusermann: ''Radio.'' Niemeyer, Tübingen 1998, ISBN 3-484-37106-4.
* Frank Schätzlein: [http://www.frank-schaetzlein.de/biblio/radio-bibliographie.htm ''Radio-Bibliographie.''] Fortlaufende Literaturliste zum Hörfunk. 2003 ff.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Radio|Hörfunk}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Medien/Radio/|Radio}}
* [http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/index.html Senderliste UKW/MW/LW/DRM/DAB]
* [http://www.dra.de/ Deutsches Rundfunkarchiv]
* [http://www.drm-berlin.de/ Deutsches Rundfunkmuseum Berlin]
* [http://www.ard.de/radio/ ARD-Radio]
* [http://www.freie-radios.de/ Bundesverband Freier Radios]
* [http://www.radiopannen.de/ Radiopannen in Tonbeispielen]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4025408-2}}
 
{{SORTIERUNG:Horfunk}}
[[Kategorie:Hörfunk|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Juni 2020, 16:56 Uhr