Tarotblatt und Tauzeichen: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Tauzeichen''' steht wie das eng verwandte [[Taozeichen]] für die alles durchwebenden Kraft des göttlichen [[Tao]], von der man noch auf der alten [[Atlantis]] umfassende Kenntnis hatte. Es die Form des [[Wikipedia:Buchstabe|Buchstabe]]ns [[T]] hat, dessen [[Laut]]wert den Einschlag des [[schöpferisch]]en [[Geist]]es in die (im weitesten Sinn) [[materiell]]e, d.h. geschaffene Welt ausdrückt:


Das '''Tarotblatt''' enthält die [[Wikipedia:Spielkarte|Spielkarte]]n des [[Tarot]].
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"Wir können hier einfügen dasjenige, was der Laut t bedeutet -
Tao, t. Sie wissen vielleicht, daß man dem Tao, t, eine tiefe Ehrfurcht
entgegenbringt, wenn man versteht, was darinnen lebt. Dieses Tao, t,
ist eigentlich das, unter dem man sich vorzustellen hat, daß es darstellt
das Gewichtige, sogar das Schöpferische, dasjenige, was auch
deutend strahlt, aber im besonderen vom Himmel auf die Erde strahlt.
Es ist das wichtige Strahlen. Sagen wir also, dieses t: ''Bedeutsam von oben nach unten strahlen''." {{Lit|{{G|279|65|63}}}}
</div>


== Die Karten der Großen Arcana (auch Trumpfkarten oder Trionfi) ==
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=== 0 / XXII Der Narr ===
"Gehen wir in eine ferne Vergangenheit dieser Erde zurück, da
==== Darstellung ====
waren die Zustände noch ganz andere. Da lebte der Mensch in der
Die Karte zeigt meist einen Jüngling, doch gehen die Darstellungen oft weit auseinander.
Atlantis, einem Nebellande. Die Luft war damals durchsetzt von
Wassermassen und Nebelwolken. Eine Erinnerung daran bestand
bei unseren Vorfahren in den Erzählungen von Niflheim, Nebelheim.
In dieser wassergetränkten Luft lebten unsere Menschenvorfahren.
Sie wurden noch nicht in der Weise über die Welt belehrt
wie wir jetzt. Aber in den Wassern, die die Luft erfüllten,
wohnte die Weisheit selbst. Sie tönte ihnen aus den Wassern entgegen.
Alles, was sie in der Natur um sich hatten, hatte damals für
die Menschen eine vernehmbare Sprache. Im Säuseln der Blätter,
im Rauschen der Bäume, im Rieseln des Baches, im Wehen des
Windes, in dem Rollen des Donners, im Plätschern der Wellen
vernahmen sie einen Laut, der ihnen die Gottesweisheit verkündete.
Aus der ganzen Natur um sie her tönte ihnen ein Laut entgegen.
Dieser Laut war die Weisheit, in den Wassern enthalten,
bezeichnet durch das Tao - T (das Kreuz).


Beim [[Wikipedia:Visconti-Sforza-Trionfikarten|Visconti-Sforza]]-Spiel zeigt die Karte einen jungen, bärtigen Mann mit Doppelkinn und Federn im Haar, er trägt nur Lumpen, und die Hosen (oder Unterhosen?) hängen an seinen Beinen.
In unserer deutschen Sprache gibt es auch ein Wort dafür.
 
Betrachten wir den Tautropfen des Morgens, wie er auf den
Bei [[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]] sieht man einen reich gekleideten Jüngling, der unbeschwert und in den Himmel schauend auf einen Abgrund hin läuft. In der einen Hand trägt er eine kleine weiße Blume, in der anderen einen Stock, an dem ein Bündel hängt.
Blüten sich ansammelt - es ist der Name Tau dieselbe Bezeichnung
 
wie das Wort Tao für das, was die Wasser der Weisheit
Bei [[Aleister Crowley|Crowley]] sieht man einen vor Kraft und Geilheit strotzenden Dionysos, der in der Luft hängt. Er befindet sich in einem angedeuteten Ei.
dem Menschen offenbarten. Das deutsche Wort Tau bedeutet
Symbole, die auf der Karte zu finden sind: Stab des Hermes, Ei, Wein, Krokodil, zwei kleine Kinder, eine dreifaltige Blume, die Sonne als Phallus, einen Kelch, Weintrauben, Geldstücke sowie eine Luzifuge.
dieses. Tau heißt auf lateinisch ros, und das Kreuz heißt crux.
 
Und roscrux bezeichnet beides dasselbe: das Tao-Zeichen, das
Bei [[Wikipedia:Hermann Haindl|Hermann Haindl]] sieht man einen [[Wikipedia:Hofnarr|Hofnarr]] mit stark androgyner Ausstrahlung und hat in der Darstellung des Gesichts eine ähnliche Unergründlichkeit wie die Mona Lisa. Ein Finger des Narres zeigt auf die Wunde in der Brust eines Schwanes, dessen Hals enorme Überlänge hat und nach oben hin mäandert.
Kreuz, und den Tau auf den Pflanzen. Dies ist die esoterische
 
Bedeutung des exoterischen Zeichens, für das Kreuz mit Rosen
==== Deutung ====
umwunden." {{Lit|{{G|266a|224}}}}
Als 0 symbolisiert der Narr die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das Sorglose ins Leben hineintreten.
</div>
Als XXII symbolisiert er das Aufgehen des „Helden“ ins Nichts.
[[Eliphas Levi]], einer der Begründer des modernen [[Okkultismus]], ordnet den Narren als 0 zwischen den Karten ''Gericht'' (XX) und ''Die Welt'' (XXI) ein und deutet sie als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgerade.
 
==== Entsprechungen ====
* Archetyp: Das Kind
* Symbol: Brust oder Schoß
* der [[Hebräische Schrift|hebräische Buchstabe]] '''ת''' ([[Taw]])
* Zahlenwert 400
 
==== Geschichte ====
Die Karte weist keine Nummerierung bis auf zwei alte Decks auf (z. B. Sola Busca mit „0“ sowie das belgische Tarot mit XXII). Die Karte ist historisch teilweise sowohl der höchste Trumpf als auch eine niedrigwertige Karte.[http://www.tarothermit.com/fool.htm].<!-- In the game of tarot, the Fool has a unique role. Playing the Fool is like momentarily exempting yourself from the rules of the game.
 
==== Interpretation ====
 
In his [[Manual of Cartomancy]], [[Grand Orient]] has a curious suggestion of the office of Mystic Fool, as apart of his process in higher divination; but it might call for more than ordinary gifts to put it into operation. We shall see how the card fares according to the common arts of fortune-telling, and it will be an example, to those who can discern, of the fact, otherwise so evident, that the [[Major Arcana|Trumps Major]] had no place originally in the arts of psychic gambling, when cards are used as the counters and pretexts. Of the circumstances under which this art arose we know, however, very little.
 
The conventional explanations say that the Fool signifies the flesh, the sensitive life, and by a peculiar satire its subsidiary name was at one time the alchemist, as depicting folly at the most insensate stage. -->
 
=== I Der Magier ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man den Magier mit der rechten Hand in den Himmel zeigen und mir der linken auf die Erde. Auf einem Tisch vor ihm liegen die Paraphernalien (Ritualwaffen), welche identisch sind mit den Symbolen der kleinen Arkana.
 
Bei Crowley ist der Magier der griechische Gott Hermes, dessen Arme und Paraphernalien ein Aleph bilden. Symbole der Karte sind: Geflügeltes Ei, Stab des Hermes, Pfeil, Schriftrolle und geflügelte Sonnenscheibe.
 
Bei Haindl sieht man einen zweigesichtigen Mann, der sowohl in den Tag wie auch in die Nacht blickt. Sein „Taggesicht“ ist alt und ruhig, sein „Nachtgesicht“ wirkt jung und unruhig.
 
==== Deutung ====
Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Willen, zeigt einen Menschen, der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen gelegentlich zu ein wenig Überheblichkeit tendiert.
Als Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Materiellem und Geistigem, symbolisiert er den Menschen an sich, welcher aus Geist und Körper besteht.
 
==== Entsprechungen ====
* Archetyp: Der Zauberer
* Symbol: Mensch (Adam)
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''א''' ([[Aleph]])
* Zahlenwert: 1
 
=== II Die Hohepriesterin ===
==== Darstellung ====
Die Hohepriesterin trägt eine [[Wikipedia:Tiara|Tiara]] (Papstkrone) sowie eine Halskette mit einem großen [[Kreuz (Symbol)|Kreuz]]. Zu ihren Füßen befindet sich eine [[Mondsichel]]. In ihrer Hand hält sie eine Papierrolle mit der Aufschrift [[Torah|Tora]] <!-- signifying the Greater Law, the Secret Law and the second sense of the Word. -->. Die Rolle wird etwas durch ihren Umhang verdeckt. Sie sitzt zwischen einer schwarzen und einer weißen Säule — 'J' steht für [[Jachin und Boas|Jachin]] und 'B' für [[Jachin und Boas|Boas]] — in einem mystischen Tempel. Der Vorhang des Tempels befindet sich hinter ihr, er enthält eingestickte [[Palmengewächse|Palmen]] und [[Wikipedia:Granatapfel|Granatäpfel]]. <!-- Ihr Gewand ist flowing and gauzy, and the mantle suggests light—a shimmering radiance. -->
 
==== Deutung ====
Die Bedeutung der Karte umfasst [[Intuition]], beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der [[Situation]] und deren [[Vergangenheit]] sowie [[Klugheit]] und [[Wikipedia:Umsicht|Umsicht]].
 
Im weiteren Sinne stellt sie auch die Übermutter dar, d. h. ein helles Abbild derselben.
 
==== Entsprechungen ====
* dem [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ב''' ([[Beth]])
 
=== III Die Herrscherin ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man eine üppige Frau in einem Garten.
 
(In manchen esoterischen Schulen heißt die Karte nicht „Herrscherin“ sondern „Horus“ und hat als Symbol ein Kreuz)
 
==== Deutung ====
Die Karte steht für [[Fruchtbarkeit]], Mütterlichkeit, Natur, Schönheit und Üppigkeit, kann aber auch den reinen [[Hedonismus]] bedeuten.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ג''' ([[Gimel (Hebräisch)|Gimel]])
 
=== IV Der Herrscher ===
==== Darstellung ====
Ein König sitzt auf einem Steinblock und kreuzt seine Beine. In den Händen hält er ein [[Zepter]] und einen [[Reichsapfel]], oft sind noch Widdersymbole vorhanden.
 
==== Deutung ====
Sie symbolisiert den Wunsch nach Macht im persönlichen Nahbereich oder auch die notwendige Akzeptanz, beherrscht zu werden.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ד''' ([[Daleth]])
 
=== V Der Hierophant ===
==== Darstellung ====
Ein Hohepriester mit [[Tiara]] sitzt zwischen zwei Säulen und hält ein Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Schüler erhoben.
 
==== Deutung ====
Der Hierophant repräsentiert den Willen [[Gott]]es und dessen Auslegung auf der Erde.
Im Tarot steht der Hierophant für Fragen nach dem Sinn und die Wahrheitssuche. Der göttliche Aspekt kann als Offenbarung oder auch Erleuchtung gedeutet werden. Im Extrem können die Eigenschaften des Hierophanten bis hin zur Intoleranz oder gar Anmaßung reichen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ה''' ([[He (Hebräisch)|He]])
 
=== VI Die Liebenden (Die Entscheidung) ===
==== Darstellung ====
Sie zeigt einen jungen Mann und eine junge Frau, meistens Seite an Seite, und oft entblößt. Das [[Tarot#Rider-Waite-Tarot|Rider-Waite-Tarot]] stellt sie als [[Adam und Eva]] im [[Garten Eden]] dar. Der [[Baum des Lebens]] erscheint hinter Adam, und der [[Baum der Erkenntnis]] erscheint hinter Eva (mit [[Serpent (Mythologie)|Serpent]]). Die [[Sonne]] scheint direkt über ihren Köpfen. <!-- unter ihnen wird eine Figur gezeigt, die ihre Arme ausstreckt. -->
 
==== Deutung ====
Die Karte repräsentiert [[Relation|Beziehungen]] und [[Option]]en.
 
Die Karte wird mit dem [[Tierkreiszeichen]] Zwillinge assoziiert und wird auch in einigen Decks mit der Karte ''Die Zwillinge'' in Verbindung gebracht. Andere assoziieren die Karte mit [[Luft]], [[Merkur (Planet)|Merkur]] oder dem [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Buchstaben]] <big>'''ז'''</big> ([[Zajin]]).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ו''' ([[Waw (Hebräisch)|Waw]])
 
==== Geschichte ====
Die Karte hat zwei verschiedene Traditionen:
 
# Die italienische Geschichte, in der eine einfache [[Allegorie]] mit [[Liebe]] hergestellt wird.
# Die Marseiller Tradition, die eine [[Permutation]] der Themen „Wahl“ oder „[[Versuchung]]“ darstellen.
 
=== VII Der Wagen ===
==== Darstellung ====
Meist zeigt die Karte einen reich gekleideten und gepanzerten Jüngling, der in einem Wagen sitzt, der aus Stein zu sein scheint. Gezogen wird der Wagen von einer weißen und einer schwarzen [[Sphinx (griechisch)|Sphinx]].
 
==== Deutung ====
Die Karte wird oft als äußere Vollendung gewertet, sie stellt einen Menschen dar, der im Leben sicher verwurzelt ist und so den nötigen Hintergrund hat, um seine Persönlichkeit zu entfalten. Teilt man die große Arkana in drei Siebenerreihen, so kommt der Wagen unter der Mäßigkeit und der Welt zu liegen. Dies deutet man als die drei Ebenen des Menschen, die Karte VII als das Äußere, den Körper (äußere Festigkeit), die XIV. Karte als das Geistige (Gleichmaß, Gleichmut, innere Ruhe) und die XXI. Karte als das Spirituelle / Seelische (Unio Mysica). In dieser Anordnung bedeutet der Wagen auch der vollendete Magier bzw. den vollendeten Weisen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ז''' ([[Zajin]])
 
=== VIII Die Gerechtigkeit ===
==== Darstellung ====
Meist wird eine [[Justitia]] mit verbundenen Augen dargestellt, die in der einen Hand eine Waage, in der anderen ein Schwert hält.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Richterspruch (auch im eigenen Inneren).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ח''' ([[Chet]])
 
=== IX Der Eremit ===
==== Darstellung ====
Ein alter Mann in einem langen Kapuzenmantel steht einsam auf einem Berg und stützt sich auf einen Stock. Er hält eine Laterne.
Bei Haindl sieht man den Eremiten auf einem Berg den Mond preisen, im Hintergrund sieht man das Auge Gottes (Pyramide mit Auge). Er ist umgeben von Käuzen.
 
==== Deutung ====
Die Karte IX simbolisiert die innere Umkehr, die Andacht, aber auch Weltentfremdung, ''innere Emigration''
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ט''' ([[Tet (Buchstabe)|Tet]])
 
=== X Rad des Schicksals ===
==== Darstellung ====
Es ist ein Rad dargestellt in das meist ''TORA'' geschrieben steht. Eine Sphinx sitzt auf dem Rad, eine Schlange und ein Schakal sind auf den Seiten des Rades, die [[Cherub]]im sind in den vier Ecken der Karte abgebildet.
 
Bei Haindl ist oben das Gesicht eines Mannes abgebildet und unten das Gesicht einer Frau. Auf dem Rad sieht man eine Hand, die ein [[Stigmatisation|Stigmata]] trägt, welches die Nabe des Rades bildet. Bilder, die auf der Karte vorhanden sind: ein alter Mann, eine Schildkröte, Fliegenpilze, eine Schlange, ein Einhorn, ein Auge, Blitze und Wassertropfen.
 
Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man ein Rad mit vier Figuren, welche jede ein Spruchband besitzt. Auf den Bändern steht (in Latein): ''Ich herrsche (oben), ich habe geherrscht'' (rechts), ''ich habe kein Reich'' (unten), ''ich werde herrschen'' (links).
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert das Eingebundensein in das Wirken des Lebens, ins Schicksalsrad und zeigt uns, dass keine Situation ewig herrscht.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''י''' ([[Jod (Hebräisch)|Jod]])
 
=== XI Die Kraft ===
==== Darstellung ====
Die Karte zeigt eine Frau mit einem [[Löwe]]n an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen.
 
==== Deutung ====
Sie bedeutet [[Kraft]], [[Stärke (Begriffsklärung)|Stärke]], [[Mut (Tugend)|Mut]], Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, [[Selbstvertrauen]], gute körperliche Konstitution u. a.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''כ''' ([[Kaph]])
 
==== Geschichte ====
Die Karte hieß ursprünglich Fortitude. <!-- Sie begleitet die anderen beiden großen Arkana-Bilder Mäßigkeit and Justice. The meaning of Fortitude was different to the modern interpretation of the card: it meant moderation in our attitudes towards pain and danger; neither avoiding them at all costs, nor actively seeking them out. -->
 
=== XII Der Gehängte ===
==== Darstellung ====
Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der „Galgen“ wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier.
Bei Crowely ist der Gehängte an eine Wand festgenagelt.
Bei Haindl ist das Haar des Gehängten mit dem Boden verwachsen, welcher wie ein weiblicher Körper aussieht.
 
==== Deutung ====
Früher war der Gehängte der Verräter, [[Judas Ischariot|Judas]], der schändliche Mensch. Heute gilt die Karte als Symbol der [[Einweihung]] (ähnlich wie Odin, der sich neun Tage an der Weltenesche [[Yggdrasil]] aufhängt) und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen [[Blickwinkel]] zu betrachten.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ל''' ([[Lamed]])
 
=== XIII Der Tod ===
==== Darstellung ====
Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten.
 
==== Deutung ====
Sie steht symbolisch/archetypisch für einen [[Veränderung|Wechsel]], [[Abschied]] respektive ein [[Ende]], nicht jedoch zwingend den Tod. Die Karte muss also nicht unbedingt etwas Negatives bedeuten (Ende unangenehmer Lebenssituationen; Jedes Ende impliziert meist einen Neubeginn als logische Folge).
Die Karte bedeutet einen abrupten Wandel, ein freiwilliges oder unfreiwilliges Ende, das Werden und Vergehen oder den leiblichen Tod, in jedem Falle ein unabwendbares und endgültiges [[Ereignis]] (Scott Hollander, S. 89).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''מ''' ([[Mem (Hebräisch)|Mem]])
 
=== XIV Die Mäßigkeit ===
==== Darstellung ====
Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert den Fluss von Geschehnissen, gemäßigten [[Energiehaushalt]], [[Geduld]], Gleichklang der [[Energie (Esoterik)|Energien]] und [[Ausgewogenheit]].
 
Im weiteren Sinne bedeutet die Karte eine Einbindung von Elementen in eine Gesamtheit oder die [[Synthese]] von [[Gegensatz|Gegensätzen]].
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''נ''' ([[Nun (Hebräisch)|Nun]])
 
==== Geschichte ====
Sie wurde in älteren italienischen Decks auch mit VI oder VII nummeriert. Im [[Thoth-Tarot]] und deren [[Derivat]]e heißt die Karte ''Kunst''.
 
=== XV Der Teufel ===
==== Darstellung ====
Ein gehörnter und geflügelter Dämon mit Adlerklauen steht auf einem Altar, an dem zwei kleinere Teufel festgebunden sind. In der linken Hand hält er eine [[Fackel]].
 
==== Deutung ====
Der Teufel symbolisiert das Totale und Widerspruchslose, seine Thematik ist die Macht und die Ohnmacht.
Auf dem Weg des Helden symbolisiert sie die Gewissensprüfung.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ס''' ([[Samech]])
 
=== XVI Der Turm ===
==== Darstellung ====
Bei den meisten Darstellungen sieht man einen Blitz in einen Turm einschlagen und zwei Menschen, die aus diesem Turm herausfallen.
Bei Crowely sieht man eine Schlange aus dem Turm wachsen, deren Feuer dann die Wurzel des Turms in Asche legt.
Bei Haindl wird ein Feuerball inmitten eines Turmes gezeigt, bei dem man weder den Grund noch die Spitze sieht.
 
==== Deutung ====
Der Turm symbolisiert das Gefängnis der Gedankenkonstrukte, Weltbilder usw., in das wir Menschen uns selber einspinnen. Der Blitz zeigt an, dass äußere Umstände unser Weltbild oft erschüttern oder gar zerstören, vor allem dann, wenn wir uns zu sehr auf unser Weltbild festlegen (die bekannte [[Metapher]] vom Gefangensein im Elfenbeinturm).
Die beiden Menschen, die vom Turm fallen, symbolisieren zwei unterschiedliche Menschen: Diejenigen, die sich nur auf das Geistige verlassen und diejenigen, die sich nur aufs Materielle stützen.
 
Durch seine Lage zwischen dem Teufel (XV) und dem Stern (XVII) zeigt der Turm einen Wechsel von Überheblichkeit hin zur [[Demut]].
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ע''' ([[Ajin]])
 
=== XVII Der Stern ===
==== Darstellung ====
Eine nackte Frau gießt aus zwei Krügen Wasser auf den Boden. Sie kniet auf dem Boden, hat aber einen Fuß im Wasser. Über ihr strahlt ein großer Stern, der von sieben kleinen Sternen umgeben ist.
Bei Haindl sieht man eine Frau, die ihre Haare in einer Quelle auswäscht.
Bei Crowley sieht man eine nackte, ätherische Frau, die sich mit dem Wasser des einen Kelches übergießt und aus dem anderen Wasser auf den Boden leert.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert Demut, Schlichtheit und wahre [[Religiosität]], welche nicht frömmelnd ist.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''פ''' ([[Pe]])
 
=== XVIII Der Mond ===
==== Darstellung ====
Meistens ist ein Weg abgebildet, der zwischen zwei Säulen oder Türmen hindurch mäandert, und von einem [[Schakal]] und einem Hund flankiert wird. Ein Hummer krabbelt aus dem Wasser heraus. Der Mond selber sieht man sowohl als Vollmond wie als Mondsichel mit einem Gesicht.
Bei Crowely ist die Karte mit Sinuskurven ausgestaltet.
Bei Haindl sieht man einen Einhornkopf, der scheinbar aus dem Hintergrund gewachsen ist.
 
==== Deutung ====
Der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, der Irrationalität und der unterbewussten Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophische Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und [[gleichnis]]haftes Wissen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''צ''' ([[Tzade|Sade]])
 
=== XIX Die Sonne ===
==== Darstellung ====
Die Karte bildet ein Kind ab, dass auf einem weißen Pferd unter einer personifizierten Sonne reitet. Im Hintergrund sind Sonnenblumen zu sehen.
Klassische Darstellungen zeigen einen Jungen und ein Mädchen, die Hand in Hand vor einer Mauer stehen.
Bei Haindl sieht man eine Sonne und eine Rose und im Hintergrund eine Morgenröte.
Im Visconti-Sforza sieht man einen Jungen, der auf einer Wolke dahinzieht und eine Sonnenmaske in den Händen hält.
 
==== Deutung ====
Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. [[Alchemistisch]] stellt sie den „[[Stein der Weisen]]“ dar.
 
==== Entsprechungen ====
* der [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ק''' ([[Koph]])
 
=== XX Das Gericht ===
==== Darstellung ====
Ein [[Erzengel]] bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestreckten Armen hervor.
 
==== Deutung ====
Sie symbolisiert [[Auferstehung]], Neubeginn, das Hören auf innere und äußere [[Nachricht|Botschaften]], [[Beginn]] einer neuen [[Phase]] oder eine [[Wiederholung|Wiederkehr]]. Außerdem kann das Ende von [[Leiden]]szeiten bevorstehen.
 
==== Entsprechungen ====
* der [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstabe]] '''ר''' ([[Resch]])
 
==== Geschichte ====
In moderneren Spielen heißt die XX. Karte oft auch ''Aeon'', eine Änderung die auf Crowely zurückgeht. Oft stellt das Aeon ein Kind in einer Fruchtblase dar (ähnlich wie das Ende in Stanley Kubricks Film ''2001 Odyssee im Weltraum''). Die Deutung ist grundsätzlich dieselbe, nur ist beim Gericht der Hauptschwerpunkt mehr beim Untergang des Alten, beim Aion aber bei der Geburt des Neuen.
 
=== XXI Die Welt ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man ein nacktes Mädchen, das zwei Stäbe hält, in einem Siegeskranz, umgeben von den Cherubim (bzw. den Symbolen der Evangelisten).
Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man zwei kleine Kinder, die eine Kugel tragen, in der eine Stadt (himmlisches Jerusalem) abgebildet ist.
 
==== Deutung ====
Die Welt steht für Erfolg und das Erreichen des (eines) Ziels.
Im Mystischen stellt sie die Unio Mysica dar, das Eintauchen des einzelnen Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang.
Klassisch in der Tarotdeutung ist die Ansicht, dass der Narr der Weise ist, wie er von den anderen Menschen wahrgenommen wird, die Welt aber, was ihn im Innern ausmacht.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ש''' ([[Sin (Hebräisch)|Schin]])
 
==== Geschichte ====
Diese Karte heißt in vielen Varianten des [[Tarock]]-Kartendecks '''Mond''' (eine [[Verballhornung]] von franz. ''monde'', Welt), und ist eines der drei [[Trull (Tarock)|Trullstücke]]. In [[Esoterik|esoterischen]] Tarot-Decks wird die Trumpfkarte XVIII als „Der Mond“ bezeichnet und die Karte Nr. XXI korrekt übersetzt als „das Universum“.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Arthur Edward Waite]]: ''Pictorial Key to the Tarot'' (1910)
* Arthur Edward Waite: ''Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst''. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0
== Weblinks ==


{{Commonscat|Tarot cards}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995)
* [http://trionfi.com/0/i/c/ALL-78 Tarotmotive / ikonographische Artikel zu den Karten (englisch)]
#Rudolf Steiner: ''Eurythmie als sichtbare Sprache '', [[GA 279]] (1990)
* [https://www.ewigeweisheit.de/geheimwissen/tarot/geschichte-des-tarot Geschichte des Tarot] Website
* [https://kartenlegen.org/tarot-tageskarte-ziehen/ Die Tarot-Tageskarte] Weibsite


[[Kategorie:Tarot|101]]
{{GA}}
[[Kategorie:Tarotkarte|!]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Taoismus]] [[Kategorie:Atlantis]]

Version vom 7. November 2011, 00:02 Uhr

Das Tauzeichen steht wie das eng verwandte Taozeichen für die alles durchwebenden Kraft des göttlichen Tao, von der man noch auf der alten Atlantis umfassende Kenntnis hatte. Es die Form des Buchstabens T hat, dessen Lautwert den Einschlag des schöpferischen Geistes in die (im weitesten Sinn) materielle, d.h. geschaffene Welt ausdrückt:

"Wir können hier einfügen dasjenige, was der Laut t bedeutet - Tao, t. Sie wissen vielleicht, daß man dem Tao, t, eine tiefe Ehrfurcht entgegenbringt, wenn man versteht, was darinnen lebt. Dieses Tao, t, ist eigentlich das, unter dem man sich vorzustellen hat, daß es darstellt das Gewichtige, sogar das Schöpferische, dasjenige, was auch deutend strahlt, aber im besonderen vom Himmel auf die Erde strahlt. Es ist das wichtige Strahlen. Sagen wir also, dieses t: Bedeutsam von oben nach unten strahlen." (Lit.: GA 279, S. 65)

"Gehen wir in eine ferne Vergangenheit dieser Erde zurück, da waren die Zustände noch ganz andere. Da lebte der Mensch in der Atlantis, einem Nebellande. Die Luft war damals durchsetzt von Wassermassen und Nebelwolken. Eine Erinnerung daran bestand bei unseren Vorfahren in den Erzählungen von Niflheim, Nebelheim. In dieser wassergetränkten Luft lebten unsere Menschenvorfahren. Sie wurden noch nicht in der Weise über die Welt belehrt wie wir jetzt. Aber in den Wassern, die die Luft erfüllten, wohnte die Weisheit selbst. Sie tönte ihnen aus den Wassern entgegen. Alles, was sie in der Natur um sich hatten, hatte damals für die Menschen eine vernehmbare Sprache. Im Säuseln der Blätter, im Rauschen der Bäume, im Rieseln des Baches, im Wehen des Windes, in dem Rollen des Donners, im Plätschern der Wellen vernahmen sie einen Laut, der ihnen die Gottesweisheit verkündete. Aus der ganzen Natur um sie her tönte ihnen ein Laut entgegen. Dieser Laut war die Weisheit, in den Wassern enthalten, bezeichnet durch das Tao - T (das Kreuz).

In unserer deutschen Sprache gibt es auch ein Wort dafür. Betrachten wir den Tautropfen des Morgens, wie er auf den Blüten sich ansammelt - es ist der Name Tau dieselbe Bezeichnung wie das Wort Tao für das, was die Wasser der Weisheit dem Menschen offenbarten. Das deutsche Wort Tau bedeutet dieses. Tau heißt auf lateinisch ros, und das Kreuz heißt crux. Und roscrux bezeichnet beides dasselbe: das Tao-Zeichen, das Kreuz, und den Tau auf den Pflanzen. Dies ist die esoterische Bedeutung des exoterischen Zeichens, für das Kreuz mit Rosen umwunden." (Lit.: GA 266a, S. 224)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909, GA 266a (1995)
  2. Rudolf Steiner: Eurythmie als sichtbare Sprache , GA 279 (1990)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.