imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
Zeile 1: |
Zeile 1: |
| Der '''Kongress der Föderation Europäischer Sektionen der Theosophischen Gesellschaft''' wurde zu [[Pfingsten]] vom [[Wikipedia:18. Mai|18.]] - [[Wikipedia:21. Mai|21.Mai]] [[Wikipedia:1907|1907]] in [[Wikipedia:München|München]] in der Tonhalle (Kaim-Säle), Türkenstraße 5 abgehalten und sollte die gemeinsame Arbeit der Mitglieder der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] aus verschiedenen Ländern zu fördern suchen. Nachdem Anfang Juni [[Wikipedia:1906|1906]] auf dem [[Pariser Kongress 1906|Pariser Kongress]] der Entschluss gefasst worden war, den nächsten [[Wikipedia:Kongress|Kongress]] in München zu veranstalten, begannen [[Rudolf Steiner]] und [[Marie Steiner|Marie von Sievers]] gemeinsam mit den Münchner Freunden mit der sorgfältigen Planung der Tagung. Ein Hauptanliegen war von Beginn an die [[Kunst|künstlerisch]]-[[esoterisch]]e Gestaltung der Tagung. Vor allem aber wollte Steiner, die von ihm von Anfang an vertretene [[christlich]]-[[rosenkreuzer]]ische Esoterik in der internationalen Theosophischen Gesellschaft
| | {{Seitenkategorien}} |
| verankern. Das wurde aber, wie sich später zeigte, von den meisten nichtdeutschen [[Theosoph]]en, die viel stärker dem östlichen [[Schulungsweg]] zugeneigt waren, abgelehnt. Rudolf Steiner schreibt dazu in «[[GA 28|Mein Lebensgang]]»:
| | [[Kategorie:Mesopotamische Mythologie]] |
| | | [[Kategorie:Literarisches Werk]] |
| <div style="margin-left:20px">
| | [[Kategorie:Dichtung]] |
| "Die Art des Münchner Wirkens führte dazu, daß der
| | [[Kategorie:Epos]] |
| Theosophische Kongreß, der 1907 von der deutschen
| |
| Sektion der Theosophischen Gesellschaft veranstaltet
| |
| werden sollte, in München stattfand. Diese Kongresse,
| |
| die vorher in London, Amsterdam, Paris abgehalten
| |
| wurden, enthielten Veranstaltungen, die theosophische
| |
| Probleme in Vorträgen oder Diskussionen behandelten.
| |
| Sie waren den gelehrten Kongressen nachgebildet. Auch
| |
| die administrativen Fragen der Theosophischen Gesellschaft
| |
| wurden behandelt.
| |
| | |
| An alledem wurde in München manches modifiziert.
| |
| Den großen Konzertsaal, der für die Tagung dienen sollte,
| |
| ließen wir — die Veranstalter — mit einer Innendekoration
| |
| versehen, die in Form und Farbe künstlerisch die Stimmung
| |
| wiedergeben sollte, die im Inhalt des mündlich
| |
| Verhandelten herrschte. Künstlerische Umgebung und
| |
| spirituelle Betätigung im Räume sollten eine harmonische
| |
| Einheit sein. Ich legte dabei den allergrößten Wert darauf,
| |
| die abstrakte, unkünstlerische Symbolik zu vermeiden
| |
| und die künstlerische Empfindung sprechen zu lassen.
| |
| | |
| In das Programm des Kongresses wurde eine künstlerische
| |
| Darbietung eingefügt. Marie von Sivers hatte
| |
| Schures Rekonstruktion des eleusinischen Dramas schon
| |
| vor langer Zeit übersetzt. Ich richtete es sprachlich für
| |
| eine Aufführung ein. Dieses Drama fügten wir dem Programm
| |
| ein. Eine Anknüpfung an das alte Mysterienwesen,
| |
| wenn auch in noch so schwacher Form, war damit
| |
| gegeben — aber, was die Hauptsache war, der Kongreß
| |
| hatte Künstlerisches in sich. Künstlerisches, das auf
| |
| den Willen hinwies, das spirituelle Leben fortan nicht
| |
| ohne das Künstlerische in der Gesellschaft zu lassen.
| |
| Marie von Sivers, welche die Rolle der Demeter übernommen
| |
| hatte, wies in ihrer Darstellung schon deutlich
| |
| auf die Nuancen hin, die das Dramatische in der Gesellschaft
| |
| erlangen sollte. — Außerdem waren wir in einem
| |
| Zeitpunkt, in dem die deklamatorische und rezitatorische
| |
| Kunst durch Marie von Sivers in dem Herausarbeiten
| |
| aus der inneren Kraft des Wortes an dem entscheidenden
| |
| Punkte angekommen war, von dem aus auf diesem
| |
| Gebiete fruchtbar weitergegangen werden konnte.
| |
| | |
| Ein großer Teil der alten Mitglieder der Theosophischen
| |
| Gesellschaft aus England, Frankreich, namentlich
| |
| aus Holland waren innerlich unzufrieden mit den Erneuerungen,
| |
| die ihnen mit dem Münchner Kongreß gebracht
| |
| worden sind. — Was gut gewesen wäre, zu verstehen,
| |
| was aber damals von den wenigsten ins Auge
| |
| gefaßt wurde, war, daß mit der anthroposophischen
| |
| Strömung etwas von einer ganz andern inneren Haltung
| |
| gegeben war, als sie die bisherige Theosophische Gesellschaft
| |
| hatte. In dieser inneren Haltung lag der wahre
| |
| Grund, warum die anthroposophische Gesellschaft nicht
| |
| als ein Teil der theosophischen weiterbestehen konnte.
| |
| Die meisten legten aber den Hauptwert auf die Absurditäten,
| |
| die im Laufe der Zeit in der Theosophischen Gesellschaft
| |
| sich herausgebildet haben und die zu endlosen
| |
| Zänkereien geführt haben." {{Lit|{{G|028|464f|506f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| ==Literatur==
| |
| | |
| #Rudolf Steiner: ''Mein Lebensgang'', [[GA 28]] (2000), ISBN 3-7274-0280-6; '''Tb 636''', ISBN 978-3-7274-6361-7 {{Schriften|028}}
| |
| | |
| {{GA}}
| |
| | |
| [[Kategorie:Theosophie]] [[Kategorie:Anthroposophie]] | |