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Dianoia
Als Dianoia (griech. διάνοια „Denkkraft, Verstand“) bezeichnet Platon das auf die Verstandesseele gegründete, insbesonders auf technisch-mathematische Fragen bezogene diskursive Denken. Die Dianoia steht zwischen der bloßen Doxa (δὀξα), der auf ein allgemeines Fürwahrhalten gegründeten Meinung, und der Noesis (νόησις), der unmittelbaren Ideenschau. Für Aristoteles ist das Dianoetikon, das der Bewusstseinsseele entspricht, das höchste seelische Wesensglied des Menschen und die Grundlage des Intellekts, der durch sein selbsttätiges, selbstbewustes Denken über die bloße Tätigkeit der Verstandes- oder Gemütsseele hinausreicht. Aristoteles unterschied ferner zwischen dem theoretischen Wissen (epistéme) und dem praktischen Können, das Klugheit (phrónesis) und handwerkliche Fähigkeit (téchne) umfasst.
Siehe auch
- Dr. Thomas Blume: „Dianoia“ - Artikel im UTB-Online-Wörterbuch Philosophie
- Dianoia - Artikel in Friedrich Kirchner, Carl Michaëlis: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe (1907)