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(Die Fünf-Elemente-Lehre des Wikipedia:Daoismus Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:5-Elemente.jpg)
 
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[[Datei:Goethes Farbenkreis.jpg|thumb|right|200px|Farbenkreis, Zeichnung von [[Johann Wolfgang von Goethe]].]]
Die [[Fünf-Elemente-Lehre]] des [[Wikipedia:Daoismus|Daoismus]]


'''Visualisierung''' ist eine grundlegende und in [[spirituell]]en Zusammenhängen weit verbreitete [[Meditation]]stechnik. Meist wird dabei von einer einfachen, oft [[symbol]]haften [[sinnlich]]en Vorlage ausgegangen, die dann [[wille]]ntlich mit hoher [[Konzentration]] als [[Vorstellung]]sbild in rein innerlicher [[Anschauung]] festgehalten wird. Erfolgreich wird die Meditation allerdings nur sein, wenn sie durch eine entsprechend gepflegte [[geist]]ige [[Gesinnung]] lange vorbereitet wurde. Durch fortgesetzte Übung transformiert sich die innere Vorstellung dann gegebenenfalls plötzlich und unwillkürlich selbsttätig zur echten [[Imagination]], mit der das reale [[Erleben]] der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] beginnt.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:5-Elemente.jpg
 
== Meditationsobjekte ==
 
[[Datei:Rosenkreuzoval.gif|thumb|150px|left|Rosenkreuz mit 7 roten Rosen]]
[[Datei:Caduceus.svg|thumb|200px|[[Caduceus]]]]
 
Gut geeignete Meditationsobjekte sind oft einfache geometrische Formen wie [[Kreuz]], [[Dreieck]], [[Quadrat]], [[Kreis]], [[Pentagramm]], [[Hexagramm]] usw. Auch reine [[Farbmeditation]]en sind möglich, beispielsweise mit [[Goethe]]s [[Farbenkreis]] oder auch durch Versenkung in einzelne [[Farben|Farbqualitäten]] oder Farbkombinationen {{Lit|{{G|291|96ff}}}}.
 
Ein in abendländischen [[okkult]]en Schulen oft verwendetes Meditationssymbol ist der [[Caduceus]], der [[Merkurstab]] mit den beiden [[Schlange]]n. Er ist nach [[Rudolf Steiner]] ein gutes Hilfsmittel, um während der Meditation das Eindringen [[ahriman]]ischer Wesen in in das [[Bewusstsein]] zu verhindern {{Lit|{{G|266a|465}}}}.
 
Das [[Rosenkreuz]], ein Kreuz aus schwarzem, toten Holz, aus dem sieben rote Rosen hervorblühen, ist das zentrale Meditationsobjekt für den [[Rosenkreuzer-Schulungsweg]]. Bei fortgesetzter Meditation über das Symbol des Rosenkreuzes verwandeln sich die [[Farben]] in die Gegenfarben. Das schwarze Holz erhellt sich zum [[Weiß]]en, das von innerlicher [[Liebe]] strahlende [[Rot]] der Rosen wandelt sich zum [[Grün]] des nach außen wirkenden [[Leben]]s {{Lit|{{G|013|229ff}}}}.
 
Echt sind dabei nach [[Rudolf Steiner]] nur solche Symbole, bei denen wir zunächst [[Leid]] empfinden, wenn wir uns in der Meditation in sie versenken:
 
{{GZ|Wenn wir Symbole erleben, so sind nicht die echt und aus
der geistigen Welt stammend, die uns freudig machen, die wir
freudig erleben, sondern nur die, bei denen wir Leid empfinden.
Und mit uns herumtragen müssen wir sie, bis wir ihren Sinn
erfaßt haben. Im Leiden muß das Geistige aus ihnen in uns
geboren werden.|266b|97}}
 
Im [[Hinduismus]] und [[Buddhismus]] werden häufig [[Mandala]]s ([[Sanskrit|skrt.]], n., मण्डल, ''Kreis'') zur [[Meditation]] verwendet. Mandalas sind kreisförmige oder quadratische symbolisches Gebilde mit einem bestimmenden Zentrum. Es kann sowohl abstrakte Formen und [[Wikipedia:Ornament (Bildende Kunst)|Ornamente]] als auch Darstellungen verschiedener [[Buddha]]s, aber auch von [[Tiere]]n und anderem enthalten, ebenso wie alle möglichen Symbole aus [[Religion]], [[Esoterik]] oder [[Psychologie]]. Auch natürliche Motive können als Mandala dienen. Die sogenannten [[Yantra]]s sind demgegenüber rein geometrische Formen, die von den typischen "Mauern" umgeben sind und bestimmte Aspekte des Göttlichen repräsentieren. Yantras können vielfach auch als visueller Ausdruck eines [[Mantra]] betrachtet werden: Das Mantra stellt einen Aspekt des Göttlichen in Form eines [[Laute]]s dar, das Yantra dagegen in Form einer geometrischen Figur.
 
Im [[Daoismus]], der seine Wurzeln im [[Schamanismus]] und letztlich auf der alten [[Atlantis]] hat, ist die Visualisierung der [[fünf Elemente]]<ref>Mantak Chia : Fusion of the Five Elements: Meditations for Transforming Negative Emotions (Taschenbuch)</ref> und der mystischen Tiere gebräuchlich.
 
== Übergang von der Visualisierung zur eigentlichen Imagination ==
 
Damit sich die eigentliche [[Imagination]] entfalten kann, muss sich das [[Bewusstsein]] vom [[leib]]lichen Werkzeug lösen. Kräfte, die sonst durch den [[Leib]] aufgebraucht werden, müssen ins [[Seelisch]]e gewendet werden. Die Imagination wird dann als innere Seelenbewegung, gleichsam als Seelengeste erlebt.
 
{{GZ|Kein Mensch weiß, wie seine Bewegungen, wie alles, was da wirkt, daß
er ein handelnder Mensch sein kann in der physischen Außenwelt, wie das zustande
kommt und welche Kraft da wirkt. Das merkt erst der Geistesforscher, wenn er zur
sogenannten imaginativen Erkenntnis kommt. Da macht man sich zunächst Bilder,
die dadurch wirken, daß sie stärkere Kräfte aus der Seele heraus schöpfen, als sie
sonst im gewöhnlichen Leben angewendet werden. Woher kommt denn diese Kraft,
die die Bilder des imaginativen Erlebens in der Seele entfesselt? Sie kommt dorther,
wo die Kräfte wirken, die uns zu einem handelnden Menschen in der Welt machen,
die uns unsere Hände und Füße bewegen lassen. Weil das der Fall ist, kommt man nur zur Imagination, wenn man in Ruhe verbleiben kann, wenn man den Willen
seines Leibes zum Stillstand bringen kann, ihn beherrschen kann. Dann merkt
man, wie diese Kraft, die sonst die Muskeln bewegt, heraufströmt in das Seelisch-Geistige und die imaginativen Bilder erbildet. Man vollbringt also eine Umlagerung
der Kräfte. Da unten in den Tiefen des Leiblichen ist also etwas von unserem ureigensten
Wesen, von dem wir im gewöhnlichen Leben nichts spüren. Dadurch, daß
wir das Körperliche ausschalten, dringt der Geist, der sonst in unseren Handlungen
zum Ausdruck kommt, herauf in die Seele und erfüllt diese mit dem, was sie sonst für
das Körperliche verwenden muß. Der Geistesforscher weiß, daß er dasjenige dem
Leibe entrücken muß, was sonst der Leib konsumiert. Für die imaginative Erkenntnis
muß also das Leibliche ausgeschaltet werden.|150|92f}}
 
Genau zu beachten ist dabei, dass das imaginativ „Geschaute“ durchaus unsichtbar, das „Gehörte“ völlig unhörbar ist, da es sich eben nicht um eine [[sinnlich]]e, sondern um eine durch die eigene geistige Tätigkeit aktiv und bewusst hervorgebrachte, aber inhaltlich vollkommen durch sich selbst bestimmte, rein [[übersinnlich]]e Wahrnehmung handelt. Da aber beim irdisch verkörperten Menschen die Leibestätigkeit und insbesondere die Sinnessphäre auch heute noch immer leise mitschwingt, ist es dennoch ganz natürlich und sachgemäß, das imaginativ Erlebte in sinnlichen Ausdrücken zu ''beschreiben''. Man darf aber die in sinnliche Begriffe gefasste Beschreibung oder die Veranschaulichung durch entsprechende [[Wandtafelzeichnungen|Zeichnungen]] nicht mit dem tatsächlich imaginativ „Geschauten“ verwechseln:
 
{{GZ|Man wird nun finden, daß diejenigen Menschen, welche
übersinnliche Beobachtungen machen können, dasjenige,
was sie schauen, so beschreiben, daß sie sich der
Ausdrücke bedienen, welche den sinnlichen Empfindungen
entlehnt sind. So kann man den elementarischen Leib
eines Wesens der Sinnenwelt, oder ein rein elementarisches
Wesen so beschrieben finden, daß gesagt wird, es offenbare
sich als in sich geschlossener, mannigfaltig gefärbter
Lichtleib. Es blitze in Farben auf, glimmere oder leuchte
und lasse bemerken, daß diese Farben- oder Lichterscheinung
seine Lebensäußerung sei. Wovon der Beobachter da
eigentlich spricht, ist durchaus unsichtbar, und er ist sich
dessen bewußt, daß mit dem, was er wahrnimmt, das
Licht- oder Farbenbild nichts anderes zu tun hat, als etwa
die Schrift, in welcher eine Tatsache mitgeteilt wird, mit
dieser Tatsache selbst. Dennoch hat man nicht etwa bloß
ein Übersinnliches in willkürlicher Art durch sinnliche
Empfindungsvorstellungen ausgedrückt; sondern man hat
während der Beobachtung das Erlebnis wirklich gemacht,
das einem Sinneseindruck ähnlich ist. Es kommt dies davon
her, daß im übersinnlichen Erleben die Befreiung von
dem sinnlichen Leibe keine vollkommene ist. Dieser lebt
mit dem elementarischen Leibe doch noch mit und bringt
das übersinnliche Erlebnis in eine sinnliche Form. Die
Beschreibung, die man so gibt von einer elementarischen
Wesenheit, ist dann tatsächlich so gehalten, daß sie sich
wie eine visionäre, oder phantastische Zusammenstellung
von Sinneseindrücken zeigt. Wenn die Beschreibung so
gegeben wird, dann ist sie trotzdem die wahre Wiedergabe
des Erlebten. Denn man hat geschaut, was man schildert.
Der Fehler, der gemacht werden kann, liegt nicht darin,
daß man das Bild als solches schildert. Es liegt ein Fehler
erst dann vor, wenn man das Bild für die Wirklichkeit
hält, und nicht dasjenige, auf was das Bild, als auf die ihm
entsprechende Wirklichkeit, hindeutet.
 
Ein Mensch, welcher niemals Farben wahrgenommen
hat - ein Blindgeborener - wird, wenn er sich die entsprechende
Fähigkeit erwirbt, elementarische Wesenheiten
nicht so beschreiben, daß er sagt, sie blitzen als Farbenerscheinungen
auf. Er wird sich derjenigen Empfindungsvorstellungen
zum Ausdrucke bedienen, welche ihm gewohnt
sind. Für die Menschen aber, welche sinnlich sehen
können, ist eine Schilderung durchaus geeignet, welche sich
etwa des Ausdruckes bedient, es blitzte eine Farbengestalt
auf. Sie können dadurch sich die Empfindung von dem bilden,
was der Beobachter der elementarischen Welt geschaut
hat. Und das gilt nicht etwa nur für Mitteilungen, welche
ein Hellsichtiger - es sei ein Mensch so genannt, der durch
seinen elementarischen Leib beobachten kann - einem
Nicht-Hellsichtigen macht, sondern auch für die Verständigung
der Hellsichtigen untereinander. In der Sinnenwelt
lebt der Mensch eben in seinem sinnlichen Leib, und dieser
kleidet ihm die übersinnlichen Beobachtungen in Sinnesformen
ein; daher ist innerhalb des menschlichen Erdenlebens
der Ausdruck der übersinnlichen Beobachtungen
durch die von ihnen erzeugten Sinnesbilder denn doch zunächst
eine brauchbare Art der Mitteilung.
 
Es kommt darauf an, daß derjenige, welcher eine solche
Mitteilung empfängt, in seiner Seele ein Erlebnis hat, welches
zu der in Betracht kommenden Tatsache in dem richtigen
Verhältnisse steht. Die sinnlichen Bilder werden nur
mitgeteilt, damit durch sie etwas erlebt wird. So wie sie sich
darbieten, können sie nicht in der Sinnenwelt vorkommen.
Das ist eben ihre Eigentümlichkeit. Und deswegen rufen
sie auch Erlebnisse hervor, die sich auf nichts Sinnliches
beziehen.|16|32ff}}
 
{{GZ|In meiner «[[GA 9|Theosophie]]» finden
Sie, daß man das Seelische in Form einer Art [[Aura]] sieht. Sie
wird in Farben beschrieben. Grobklotzige Menschen, die nicht
weiter eingehen auf die Sachen, sondern selbst Bücher schreiben,
die glauben, daß der Seher die Aura schildert, sie beschreibt,
indem er die Meinung hat, daß da wirklich so ein Nebeldunst
vor ihm ist. Was der Seher vor sich hat, ist ein geistiges Erlebnis.
Wenn er sagt, die Aura ist blau, so sagt er, er hat ein seelisch-geistiges
Erlebnis, das so ist, als wenn er blau sehen würde. Er schildert
überhaupt alles das, was er in der geistigen Welt erlebt und
was analog ist dem, was in der sinnlichen Welt an den Farben
erlebt werden kann.|271|185}}
 
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989) {{Schriften|13}}
*Rudolf Steiner: ''Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen'', [[GA 16]] (2004), ISBN 3-7274-0160-5; zusammen mit [[GA 17]] in '''Tb 602''', ISBN 978-3-7274-6021-0 {{Schriften|016}}
*Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980) {{Vorträge|150}}
*Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
*Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266b]] (1996)
*Rudolf Steiner: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985), ISBN 3-7274-2712-4 {{Vorträge|271}}
*Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991), ISBN 3-7274-2910-0
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Meditation]]

Version vom 18. April 2011, 20:40 Uhr