Säugetiere und Tobias Heß: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Tobias Heß''' oder Hess, (* [[Wikipedia:1558|1558]] in [[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]]; † [[Wikipedia:1614|1614]] in [[Wikipedia:Tübingen|Tübingen]]) war ein deutscher Jurist, [[Theosoph]] und Mediziner in [[Wikipedia:Tübingen|Tübingen]], der sich auch mit [[Theologie]] befasste. Er war eine der zentralen Persönlichkeiten eines Gelehrtenkreises in Tübingen, aus der die [[Rosenkreuzer]]-Bewegung hervorgegangen ist.
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Säugetiere
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| Subtaxa_Rang    = Unterklasse
| Subtaxa          =
* [[Wikipedia:Kloakentiere|Ursäuger]] (Protheria)
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** [[Wikipedia:Beutelsäuger|Beutelsäuger]] (Metatheria)
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Die '''Säugetiere''' (Mammalia) sind eine Klasse der [[Wirbeltiere]]. Zu ihren kennzeichnenden Merkmalen gehören das Säugen des Nachwuchses mit Milch, die in den Milchdrüsen der Weibchen produziert wird, sowie das Fell aus Haaren, das sie in Kombination mit der gleichwarmen Körpertemperatur relativ unabhängig von der Umgebungstemperatur macht. Bis auf wenige Ausnahmen sind Säugetiere lebendgebärend. Säugetiere sind an Land am artenreichsten verbreitet, doch bevölkern sie auch Luft und Wasser. Das Verhaltensspektrum der Säugetiere ist breit und flexibel, einige Gruppen zeigen komplexe soziale Gefüge.
Zu dem Kreis gehörten lutheranische Theologen und Juristen, zum Beispiel [[Christoph Besold]], [[Tobias Adami]], [[Wilhelm Bidembach von Treuenfels]], [[Samuel Hafenreffer]], [[Abraham Hölzel]], [[Thomas Lansius]], [[Wilhelm Schickard]] und [[Johann Valentin Andreae]],<ref>Zu weiteren Mitgliedern auch aus der Zeit nach dem Tod von Hess siehe den Artikel [[Johann Valentin Andreae]]</ref> dem die Verfasserschaft der wichtigsten Schriften der Rosenkreuzer zugeschrieben wird, einer wahrscheinlich fiktiven Geheimgesellschaft, die damals einen Zeitgeist traf und große öffentliche Resonanz fand. Ihr Manifest erschien 1614 in Kassel, zirkulierte aber schon vorher in Manuskriptform. In die Bewegung flossen Ideen aus [[Alchemie]], [[Kabbala]], [[luther]]anischem Reformgeist und christlicher Utopie ein.


2005 wurden weltweit 5416 rezente Arten unterschieden. Sie werden in drei Unterklassen eingeteilt: die eierlegenden [[Wikipedia:Kloakentiere|Ursäuger]] (Protheria), die [[Wikipedia:Beutelsäuger|Beutelsäuger]] (Metatheria) und die [[Wikipedia:Höhere Säugetiere|Höheren Säugetiere]] oder Plazentatiere (Eutheria), zu welchen auch der [[Mensch]] zählt. Diejenige Richtung der [[Wikipedia:Spezielle Zoologie|speziellen Zoologie]], die sich der Erforschung der Säugetiere widmet, wird als [[Wikipedia:Mammalogie|Mammalogie]] bezeichnet.
Hess studierte in [[Wikipedia:Jena|Jena]], [[Wikipedia:Erfurt|Erfurt]], [[Wikipedia:Altdorf bei Nürnberg|Altdorf bei Nürnberg]] und [[Wikipedia:Tübingen|Tübingen]], wo er 1592 zum Dr. jur. promoviert wurde. Er befasste sich mit Medizin, Alchemie und Pharmazie im Rahmen der Schule von [[Paracelsus]] und praktizierte auch als paracelsianischer Arzt (was ihn aber in Konflikt mit den ansässigen Ärzten brachte).


== Körperbau ==
Er war ein Anhänger des [[Wikipedia:Marbach am Neckar|Marbacher]] Theologen [[Wikipedia:Simon Studion|Simon Studion]], der durch Buchstabenrechnungen (Naometria) zum Bibeltext [[Wikipedia:Chiliasmus|chiliastische]] Offenbarungen über ein in Kürze (1603, 1613 oder 1620) anbrechendes goldenes Zeitalter der Herrschaft Christi herauslas, ähnlich wie bei den Visionen und der Lehre der drei Zeitalter von [[Joachim von Fiore]]. Die utopischen und alchemistischen Ideen von Hess beeindruckten Andreae tief.<ref>Martin Brecht ''Das Aufkommen der neuen Frömmigkeitsbewegung in Deutschland'', in: Martin Brecht, Geschichte des Pietismus, Band 1, Das frühe 17. und 18. Jahrhundert, Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht 1993, S. 154</ref>
Säugetiere zählen zu den [[Wikipedia:Landwirbeltiere|Landwirbeltieren]] (Tetrapoda) innerhalb des Taxons der [[Wirbeltiere]] (Vertebrata) und teilen somit die Merkmale dieser Gruppen, die hier nicht einzeln wiedergegeben werden.


== Siehe auch ==
Andreae widmete ihm zwei Texte, veröffentlichte unter seinem Namen ''Thecla gladii spiritualis'' (Straßburg 1616)<ref>Er nutzte den Namen nach dem Tod seines Freundes, da er darin z.B. Sympathien für [[Kaspar Schwenckfeld]] bekundete und seine Stellung als Theologe nicht gefährden wollte.</ref> und veröffentlichte einen Nachruf (Tobiae Hessi, Viri imcomparabilis, immortalitas. Straßburg: [[Wikipedia:Lazarus Zetzner|Lazarus Zetzner]] 1619).


* {{WikipediaDE|Säugetiere}}
== Literatur ==
*[[Wikipedia:Martin Brecht|Martin Brecht]]: Johann Valentin Andreae. Weg und Programm eines Reformers zwischen Reformation und Moderne. In: Martin Brecht (Hrsg.): Theologen und Theologie an der Universität Tübingen. Beiträge zur Geschichte der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Tübingen, 1977, S. 270–343
*[[Wikipedia:Carlos Gilly|Carlos Gilly]] (Hrsg.): Johann Valentin Andreae. Die Manifeste der Rosenkreuzerbruderschaft 1586–1986, Katalog einer Ausstellung der Bibliotheca Philosophica Hermetica, Hermes 3, Amsterdam 1986,
*Carlos Gilly, F. Niewöhner (Hrsg.): ''Das Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert'', Bibliotheca Philosophica Hermetica, Pimander, Band 7. Pelikaan, Amsterdam, Frommann-Holzboog, Stuttgart 2002.


== Literaturhinweise ==
== Einzelnachweise ==
* Gerhard Storch: ''Mammalia, Säugetiere.'' In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): ''Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere''. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg – Berlin 2004, 712 Seiten, ISBN 3-8274-0307-3, S. 445–471
<references />
* Eckhard Grimmberger: ''Die Säugetiere Deutschlands. Beobachten und Bestimmen.'' Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2014, ISBN 978-3-494-01539-2
* Bernhard Grzimek: ''Grzimeks Tierleben. Enzyklopädie des Tierreichs.'' Bechtermünz, 2001, ISBN 3-8289-1603-1 (Säugetiere in Band 10 bis 13)
* T. S. Kemp: ''The Origin & Evolution of Mammals.'' Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850761-5
* Zhe-Xi Luo, Zofia Kielan-Jaworowska, Richard L. Cifelli: ''In quest for a Phylogeny of Mesozoic mammals''. in: ''Acta Palaeontologica Polonica.'' PAN, Warszawa 47.2002,1, 1–78.
* Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: ''Classification of Mammals. Above the Species Level''. Columbia University Press, New York 2000, ISBN 0-231-11013-8.
* D. E. Wilson, D. M. Reeder: ''Mammal Species of the World''. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=1012397637|VIAF=171744131}}
{{Wiktionary|Säugetier}}
{{Commonscat|Mammalia|Säugetiere (''Mammalia'')}}
* [http://www.departments.bucknell.edu/biology/resources/msw3/ Wilson & Reeder's Mammal Species of the World 3rd edition (MSW3)] (englisch).
* [http://paleocene-mammals.de/index.htm Paleocene mammals of the world] (englisch).


== Einzelnachweise ==
{{SORTIERUNG:Hes, Tobias}}
<references/>
[[Kategorie:Jurist]]
[[Kategorie:Rosenkreuzer]]
[[Kategorie:Deutscher]]
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[[Kategorie:Mann]]


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Version vom 28. Dezember 2016, 00:34 Uhr

Tobias Heß oder Hess, (* 1558 in Nürnberg; † 1614 in Tübingen) war ein deutscher Jurist, Theosoph und Mediziner in Tübingen, der sich auch mit Theologie befasste. Er war eine der zentralen Persönlichkeiten eines Gelehrtenkreises in Tübingen, aus der die Rosenkreuzer-Bewegung hervorgegangen ist.

Zu dem Kreis gehörten lutheranische Theologen und Juristen, zum Beispiel Christoph Besold, Tobias Adami, Wilhelm Bidembach von Treuenfels, Samuel Hafenreffer, Abraham Hölzel, Thomas Lansius, Wilhelm Schickard und Johann Valentin Andreae,[1] dem die Verfasserschaft der wichtigsten Schriften der Rosenkreuzer zugeschrieben wird, einer wahrscheinlich fiktiven Geheimgesellschaft, die damals einen Zeitgeist traf und große öffentliche Resonanz fand. Ihr Manifest erschien 1614 in Kassel, zirkulierte aber schon vorher in Manuskriptform. In die Bewegung flossen Ideen aus Alchemie, Kabbala, lutheranischem Reformgeist und christlicher Utopie ein.

Hess studierte in Jena, Erfurt, Altdorf bei Nürnberg und Tübingen, wo er 1592 zum Dr. jur. promoviert wurde. Er befasste sich mit Medizin, Alchemie und Pharmazie im Rahmen der Schule von Paracelsus und praktizierte auch als paracelsianischer Arzt (was ihn aber in Konflikt mit den ansässigen Ärzten brachte).

Er war ein Anhänger des Marbacher Theologen Simon Studion, der durch Buchstabenrechnungen (Naometria) zum Bibeltext chiliastische Offenbarungen über ein in Kürze (1603, 1613 oder 1620) anbrechendes goldenes Zeitalter der Herrschaft Christi herauslas, ähnlich wie bei den Visionen und der Lehre der drei Zeitalter von Joachim von Fiore. Die utopischen und alchemistischen Ideen von Hess beeindruckten Andreae tief.[2]

Andreae widmete ihm zwei Texte, veröffentlichte unter seinem Namen Thecla gladii spiritualis (Straßburg 1616)[3] und veröffentlichte einen Nachruf (Tobiae Hessi, Viri imcomparabilis, immortalitas. Straßburg: Lazarus Zetzner 1619).

Literatur

  • Martin Brecht: Johann Valentin Andreae. Weg und Programm eines Reformers zwischen Reformation und Moderne. In: Martin Brecht (Hrsg.): Theologen und Theologie an der Universität Tübingen. Beiträge zur Geschichte der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Tübingen, 1977, S. 270–343
  • Carlos Gilly (Hrsg.): Johann Valentin Andreae. Die Manifeste der Rosenkreuzerbruderschaft 1586–1986, Katalog einer Ausstellung der Bibliotheca Philosophica Hermetica, Hermes 3, Amsterdam 1986,
  • Carlos Gilly, F. Niewöhner (Hrsg.): Das Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert, Bibliotheca Philosophica Hermetica, Pimander, Band 7. Pelikaan, Amsterdam, Frommann-Holzboog, Stuttgart 2002.

Einzelnachweise

  1. Zu weiteren Mitgliedern auch aus der Zeit nach dem Tod von Hess siehe den Artikel Johann Valentin Andreae
  2. Martin Brecht Das Aufkommen der neuen Frömmigkeitsbewegung in Deutschland, in: Martin Brecht, Geschichte des Pietismus, Band 1, Das frühe 17. und 18. Jahrhundert, Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht 1993, S. 154
  3. Er nutzte den Namen nach dem Tod seines Freundes, da er darin z.B. Sympathien für Kaspar Schwenckfeld bekundete und seine Stellung als Theologe nicht gefährden wollte.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Tobias Heß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.