Meister der Weisheit und Eingeweihter: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Meister der Weisheit''' ist ein Begriff aus der [[Theosophie]]. Die Meister oder [[Mahatma]]s, wie sie [[Helena Petrovna Blavatsky]] unter Rückgriff auf indische Traditionen bezeichnete, repräsentieren laut der Theosophie das, was man im [[Christentum]] als das [[Reich Gottes|Königreich Gottes]] bezeichnet.
Ein '''Eingeweihter''' vermag kraft des [[Schulungsweg]]s, den er gegangen ist, und die dadurch erreichte '''Initiation''' oder '''Einweihung''' ({{ELSalt|ἐποπτεία}}, ''epopteia''<ref name="epopteia"><ref>) die Gesetzmäßigkeiten der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] zu erkennen. Diese Fähigkeit beruht auf der [[Inspiration]], durch die sich die geistige Welt selbst über ihr [[Wesen]] ausspricht. Der Eingeweihte muss dabei die geistigen Welten nicht notwendigerweise wie ein [[Hellseher]] aus eigener Anschaung kennen, muss also nicht notwendig die Fähigkeit zur [[Imagination]] voll ausgebildet haben.  


Die Theosophie beschreibt die Meister der Weisheit als "ältere Brüder" der Menschheit insofern, als sie die nächsthöhere Stufe in der Evolution des Bewusstseins erreicht hätten, die über der der Menschheit liege. Sie repräsentierten damit eine Meta-Ebene des Bewusstseins, die dem heutigen weitgehend materialistisch und akademisch geprägten Denken völlig fremd sei. Verständlicherweise bleibe die Bewusstseinsebene der Meister damit im Denken der meisten Menschen gänzlich unvorstellbar; den Lehren der Theosophie zufolge liegt das Bewusstsein des Menschenreichs in ähnlicher Weise über dem des Tierreichs und dürfe diesem ebenso verborgen bleiben.  
In den alten [[Mysterien]] gabe es eine strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten. Heute kann diese strenge Trennung nicht mehr durchgeführt werden. Jetzt ist es notwendig, dass jedem, der einen bestimmten Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des [[Hellsehen]]s zu erlangen. Der Grund dafür ist, dass in unserer Zeit das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht herzustellen ist, das in alten Zeiten ganz selbstverständlich vorhanden war. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst sehen.


Die Evolution des Bewusstseins endet der Theosophie zufolge nicht mit dem menschlichen Bewusstsein; die nächst höhere Stufe sei die des Geistes, auf der sich die Meister befänden. In ihrem 1920 erschienenen Buch "Briefe über okkulte Meditation" schreibt [[Alice A. Bailey]]: "Ein Meister der Weisheit ist jemand, der die fünfte Einweihung durchgemacht hat. Das bedeutet in Wirklichkeit, dass sein Bewusstsein solch eine Ausdehnung erfahren hat, dass es jetzt auch das fünfte oder geistige Naturreich umfasst. Er hat sich durch die vier niederen Naturreiche hindurchgearbeitet: das Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich und hat durch Meditation und Dienen sein Bewusstseinszentrum so erweitert, dass es jetzt die Ebene des Geistes umfasst."
<div style="margin-left:20px">
"Derjenige nun, der, ohne selbst hellsichtig zu sein, alles
einsieht, was die Geheimwissenschaft zu sagen hat, ist ein
Eingeweihter. Wer aber selbst eintreten kann in diese Welten,
die wir die unsichtbaren nennen, der ist ein Hellseher.
In alten Zeiten, die noch gar nicht so lange hinter uns liegen,
bestand in den Geheimschulen eine strenge Trennung zwischen
Hellsehern und Eingeweihten. Man konnte als Eingeweihter,
ohne Hellseher zu sein, hinaufsteigen zu den
Erkenntnissen der höheren Welten, wenn man nur in richtiger
Weise den Verstand anwendete. Auf der anderen
Seite konnte man Hellseher sein, ohne in besonders hohem
Grade eingeweiht zu sein. Es wird Ihnen schon klar werden,
wie das gemeint ist. Denken Sie sich zwei Menschen,
einen sehr gelehrten Herrn, der alles mögliche weiß, was
die Physik und die Physiologie über das Licht und die Lichterscheinungen
zu sagen haben, jedoch so kurzsichtig ist, daß
er kaum zehn Zentimeter weit sehen kann: er sieht nicht
viel, ist aber eingeweiht in die Gesetze des Lichtwirkens.
So kann jemand eingeweiht sein in die übersinnliche Welt
und schlecht darin sehen. Ein anderer kann ausgezeichnet
in der äußeren sinnlichen Welt sehen, aber so gut wie nichts
wissen von dem, was der gelehrte Herr weiß. So kann es
auch Hellseher geben, vor deren geistigen Augen die geistigen
Welten offen daliegen. Sie können hineinschauen in die
geistige Welt, haben aber keine Wissenschaft, keine Erkenntnis
von derselben. Daher hat man eine lange Zeit
hindurch den Unterschied gemacht zwischen dem Hellseher
und dem Eingeweihten. Um die Fülle des Lebens zu umfangen,
brauchte man oft nicht einen, sondern viele Menschen.
Die einen wurden, um weiterzukommen, nicht hellsichtig
gemacht. Anderen wurden die geistigen Augen und
Ohren geschaffen. Das, was in der Geheimwissenschaft vorhanden
war, ist durch Mitteilung und Gedankenaustausch
zwischen Geheimwissenschaftern und Hellsehern zustande
gekommen.


Der Theosophie gemäß haben die Meister der Weisheit bereits alle Erfahrungen in der Menschenwelt und den darunter liegenden Naturreichen lange vor der Mehrheit der Menschen durchlaufen,z.T. in vorangegangenen Entwicklungs- und Zivilisationsabschnitten, und damit ihre Evolutionsreise vollendet bzw. gemeistert. Vom Standpunkt des menschlichen Bewusstseins aus seien sie damit vollendete Wesen; aus diesem Grunde würden sie in der Tradition der Theosophie Meister genannt. Da sie aus der menschlichen Evolution stammten, würden sie die Menschenwelt bis ins letzte Detail kennen und stünden der Menschheit, nur wenn diese es wolle und ihre Existenz akzeptiere, mit all ihrer Erfahrung und ihrem immensen Wissen bei der Lösung aller bekannten Weltprobleme als Ratgeber zur Seite.  
In unserer Zeit kann diese strenge Trennung zwischen
Hellsehern und Eingeweihten gar nicht durchgeführt werden.
Heute ist es notwendig, daß jedem, der einen bestimmten
Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die
Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des Hellsehens
zu erlangen. Der Grund dafür ist, daß in unserer Zeit
das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht
herzustellen ist. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst
sehen. Jener tiefe, hingebungsvolle Glaube, wie er früher
von Mensch zu Mensch geherrscht hat, machte es möglich,
daß es eine besondere Art von Hellsehern gab, von denen
man vernahm, was sie in den höheren Welten wahrnahmen.
Andere ordneten dann systematisch, was diese wahrgenommen
hatten. Heute ist eine Art Harmonie in der Entwickelung
der Fähigkeiten zum Eingeweihten und zum Hellseher
geschaffen. Daher kann ein Drittes, das Adeptentum, heute
sehr stark zurücktreten." {{Lit|{{G|056|26f}}}}
</div>


== Geistige Lehrer ==
Noch höher als der Eingeweihte steht der [[Adept]], der die Kräfte der geistigen Welt nicht nur zu erkennen, sondern auch wirksam zu handhaben versteht.
Im Lauf der Geschichte treten in unterschiedlichen Zeitabschnitten große geistige Lehrer auf, um der Menschheit bestimmte Lehren zu vermitteln. Viele große Weltreligionen postulieren z. B. die Wiederkunft eines großen Weltlehrers am Ende eines bestimmten Zeitraums bzw. Zeitalters; je nach Tradition ist dieser mit einem jeweils anderen Namen versehen (z. B. [[Messias]], [[Vishnu|Kalki-Avatar]], [[Imam Mahdi]], [[Maitreya]]). Historisch belegbar aus heutiger Sicht sind geistige Lehrer wie [[Shankaracarya]], [[Buddha]], [[Mohammed]], [[Konfuzius]] und [[Christus]]. Sie alle haben den Menschen Lehren vermittelt, die als zentrales Thema die wesenhafte Einheit der Welt und die Verwirklichung von richtigen menschlichen Beziehungen umreißen. ''Wenn Menschen aller Glaubensrichtungen zu begreifen beginnen, dass sie ein gemeinsames Vermächtnis verbindet, dass sie Kinder des einen Vaters sind, wird eine neue Ära der Brüderlichkeit und des Friedens einsetzen'', schreibt die englische Autorin und Theosophin [[Alice A. Bailey]] in ihren Büchern (Zitat mit freundlicher Erlaubnis übernommen: [http://www.neue-aspekte.de/Artikel/Zeitlose_Weisheit/zeitlose_weisheit.html Neue Aspekte Verlag])". Dieses gemeinsame Vermächtnis, das der gesamten Menschheit gehört, bezeichnet u. a. die [[Theosophie]] als die sogenannten "Zeitlosen Weisheitslehren", ein Mitschüler der Helena Blavatsky, [[Max Theon]], nannte sie "[[Kosmische Philosophie]]". Alle großen geistigen Lehrer aller Zeitalter seien demzufolge, unabhängig von dem jeweiligen religiösen Zusammenhang, in den sie später und oft ohne ihr Einverständnis gestellt worden seien, Repräsentanten dieser prinzipiell nicht-konfessionellen Lehren der Weisheit. Schlussfolgernd bezeichnet die Theosophie all diese geistigen Lehrer mit dem konfessionell neutralen Begriff Meister der Weisheit.


== Tabuisierung im Westen ==
== Erscheint ein Eingeweihter im nächsten Erdenleben wieder als Eingeweihter? ==
Die Existenz der Meister sei im Westen, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Kulturkreisen wie z. B. in Asien, weitgehend unbekannt und wurde jahrhundertelang tabuisiert. Die Tabuisierung entstand durch die von der Kirche forcierte Trennung der Welt des Geistes in einen religiösen und in einen weltlichen, materialistischen Bereich. Damit ging im Westen der allmähliche Verlust einer ganzheitlichen Betrachtung der Welt und infolge dessen der Menschheit als Einheit einher. Nach Meinung einiger Experten stellt diese Trennung eine geistige Krise dar, die sich heute weltweit auf der sozial/ökonomischen Ebene wider spiegelt. Das gespaltene Weltbild des Westens wird heute in der Öffentlichkeit immer noch als das überlegene dargestellt und nimmt für sich selbst in Anspruch, die sogenannte "zivilisierte Welt" zu repräsentieren.


== Bekanntwerden ihrer Existenz im Westen ==
Das muss nicht immer der Fall sein. Es kommt auch immer wieder vor, dass ein Eingweihter in der nächsten Inkarnation nicht eingeweiht wird, weil er besondere äußere Aufgaben zu verrichten hat, für die er sich zwar die notwendigen Kräfte aus dem früheren Erdenleben mitbringt, für die aber gegenwärtig keine unmittelbare Einweihung notwendig oder sogar hinderlich wäre.
Die Theorie von der Existenz der Meister der Weisheit wurde ab 1875 durch die Bücher von [[Helena Petrovna Blavatsky]], der Gründerin der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]], einem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht. Sie stieß dabei nicht nur auf Zuspruch, sondern vor allem auf erbitterten Widerstand und musste sich Zeit ihres Lebens die schlimmsten Vorwürfe gefallen lassen. Tatsache ist, dass insbesondere durch Blavatsky das evolutionäre Weltbild mit seinen essentiellen Begriffen von [[Karma]] und [[Reinkarnation]], die Vorstellung des Menschen als Seele und des weiteren die Idee einer Existenz von Meistern erstmalig in größerem Ausmaß im Westen publik wurden. Nach ihrem Tod im Jahre 1891 wurde die nächste Stufe der Lehre zwischen 1919 und 1945 durch die Engländerin [[Alice A. Bailey]] verbreitet (Zitat mit freundlicher Erlaubnis übernommen: [http://www.neue-aspekte.de/Artikel/Zeitlose_Weisheit/zeitlose_weisheit.html Neue Aspekte Verlag])". Nach deren Angaben wurde sie zum Schreiben von 19 ihrer insgesamt 24 Bücher durch den [[Djwhal Khul]], "Tibeter" genannt, den sie als einen Meister der Weisheit ansah, durch dauerhaften mentalen telepathischen Kontakt direkt inspiriert und aktiv unterstützt. Die umfangreichen Arbeiten von [[Helena Petrovna Blavatsky]], aber auch von [[Helena Roerich]] und Alice A. Bailey verstehen sich insgesamt als Synthese westlicher und östlicher Philosophien und suchen den Menschen, die Welt und das Göttliche miteinander zu vereinen und den in ihrer Sichtweise verloren gegangenen Kontakt der Menschen mit der Ebene des Geistes wieder herzustellen.


== Mahatma-Briefe ==
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Nach Angaben Blavatskys sind die Meister der Weisheit die Autoren der berühmten Mahatma-Briefe an Helena Petrovna Blavatsky, [[Alfred Percy Sinnett]], [[Allan Octavian Hume]], [[Charles W. Leadbeater]] und andere. Die Originale dieser Briefe sind in der Bibliothek des Britischen Museums in London für jedermann einsehbar. Die deutsche, von Dr. Lauppert besorgte Ausgabe dieser Briefe (siehe Literatur) dokumentiert in wissenschaftlich exakter Weise die teilweise okkulten Umstände der Übermittlung dieser Briefe und die höheren Kräfte der Mahatmas. Sie dienten der persönlichen Belehrung und der Vorbereitung der Gründung der Theosophischen Gesellschaft. Durch die [[Coulomb-Affäre]] und den späteren [[Hodgson Report]] gerieten die Briefe lange Zeit in Verruf, von Blavatsky gefälscht worden zu sein, dies wurde jedoch mittlerweile widerlegt.
"... es kann vorkommen, daß irgendeine
Menschen-Individualität, die in der Vorzeit als geistiger
Schauer sehr hoch gestanden hat, später wieder verkörpert ist und
scheinbar heruntergestiegen ist von ihrer früheren geistigen Höhe.
Die wahre Tatsache ist nur die, daß innerhalb der Menschheitsentwickelung
Dinge zu verrichten sind, wo solche, die schon Initiierte
waren, hineinverkörpert sind als Uninitiierte, um Taten zu verrichten,
für die sie durch die Zeitverhältnisse nötig sind, so daß die Initiation,
die sich für eine oder mehrere Inkarnationen verbirgt, hineinwirken
muß in eine gewisse Arbeitsweise. Da können dann über
solche Individualitäten, wie sie uns da oder dort in ihrem äußeren
Lebenslauf entgegentreten, um selbst ihren Weg zu machen, sehr
leicht Täuschungen entstehen, und man kann sich über sie ganz falsche
Vorstellungen machen. Die werden aber nach und nach im
Laufe des Fortschreitens korrigiert werden müssen. Deshalb bleibt
es doch richtig, daß die Stellung des Menschen zu den Initiierten im
allgemeinen eine solche ist, daß er sie immer mehr und mehr kennenlernt,
je mehr er selbst die Stufen hinaufschreitet, die ihm das
Geisteslicht zugänglich machen. Nur eine merkwürdige Erscheinung
finden wir in der Aufeinanderfolge der Menschheitsepochen.


== Tempellehren ==
Was ich Ihnen eben gesagt habe von dem manchmal beirrenden
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts übermittelten gemäß der theosophischen Lehren  die Meister der Weisheit der Amerikanerin Francia A. LaDue zahlreiche Belehrungen, die unter der Bezeichnung Tempellehren gesammelt, veröffentlicht und in verschiedene Sprachen übersetzt wurden (siehe Literatur). Demzufolge gründete Frau LaDue nach ihren Aussagen auf Grund der Initiative der Meister die Gesellschaft [[Temple of the People]] ([[Tempel der Menschheit]]), die noch heute in Halcyon, Kalifornien besteht. Schwestergesellschaften gibt es in England, Russland und Deutschland.
Wiedererscheinen der Initiierten, so daß man glauben könnte, sie
seien heruntergestiegen von ihrer Höhe, dafür könnte ich Beispiele
anführen, und wahrscheinlich würden Sie im höchsten Grade erstaunt
sein, wenn ich Ihnen sagte, in welcher Weise zum Beispiel
[[Dante]] im 19. Jahrhundert wieder inkarniert war. Aber ich habe hier
nicht die Aufgabe, das, was für mich selbst ein Forschungsergebnis
war und was für mich selber feststeht, jetzt weiter zu besprechen,
sondern die Dinge, die alle kennen, welche im Okkultismus bewandert
sind, beweiskräftig vorzubringen, alles andere zurücktreten zu
lassen und nichts anderes vorzubringen, als was allgemein anerkannt
ist da, wo echter Okkultismus vertreten ist." {{Lit|{{G|138|40f}}}}
</div>


== Agni Yoga (Lebendige Ethik) ==
== Siehe auch ==
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts übermittelten weiterhin gemäß der theosophischen Lehren die Meister der Weisheit der Russin [[Helena Roerich]] den [[Agni Yoga]] (westliche Bezeichnung: [[Lebendige Ethik]]), eine Sammlung von Aufzeichnungen  aus 15 Bänden mit rund 5000 Seiten (siehe Literatur). Sie enthält die Gesamtdarstellung der Philosophie der Mahatmas und eine Vielzahl von Weisungen für das Praktizieren dieser Lehre im täglichen Leben. Es gibt heute zahlreiche Roerich- oder Agni Yoga-Gesellschaften in aller Welt, insbesondere in den Nachfolgestaaten der UdSSR, in den USA, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und England.
*[[Geistesforscher]]


== Anmerkungen ==


<references>


== Literatur ==
<ref name="epopteia">Als ''epopteia'' wurde in den [[Eleusinische Mysterien|Eleusinischen Mysterien]] die letzte Stufe des Einweihungsweges bezeichnet.[http://www.geschichtsnet.kilu.de/mysterien_von_eleusis.php]<ref>
* Agni Yoga (Lebendige Ethik), 15 Bände. [http://www.spirale-verlag.de Spirale Verlag], München, online unter [http://emrism.agni-age.net/german/1AY.htm]
* [[Alice Bailey|Alice A. Bailey]]: ''Die Externalisierung der Hierarchie''. Lucis-Verlag, Genf 
* Helena P. Blavatsky: ''Die Geheimlehre''. Theosophische Verlagsgesellschaft Adyar, Satteldorf 2000; ISBN 3927837598
* [[Curuppumullage Jinarajadasa|C. Jinarajadasa]]: ''Letters from the Masters of the Wisdom''. The Theosophical Press, Adyar 1919 (1. Band), Adyar 1925 (2. Band)
* Aart Jurriaanse: ''Philosophie der Synthese. Eine Einführung in die zeitlosen Weisheitslehren''. Neue Aspekte Verlag, München 2002; ISBN 3-9806579-3-0
* [[Jiddu Krishnamurti]], [[Nilakanta Sri Ram|Sri Ram]]: ''Zu Füßen des Meisters''. Aquamarin Verlag, Grafing 2004; ISBN 3894272589
* Norbert Lauppert (Hrsg.): ''Die Mahatma-Briefe an A.P. Sinnett und A.O. Hume''. Adyar Verlag, Graz 1977-1982; ISBN 3-85005-058-0 (1. Band), 3-927837-27-X (2. Band), 3-927837-28-8 (3. Band)
* [[Charles W. Leadbeater]]: ''Die Meister und der Pfad''. Aquamarin-Verlag, Grafing 2003; ISBN 389427249X
* Manuela Oetinger, Mike Booth, Peter Michel: ''Die Meister der Weisheit. Ihr Wirken in Geschichte und Gegenwart. Einsichten und Erfahrungen über die Arbeit der geistigen Hierarchie''. Aquamarin Verlag, Grafing 2005; ISBN 3-89427-283-X
* Wayne S. Peterson: ''Hinter den Kulissen wird die Welt verändert''. Neue Aspekte Verlag, München 2001; ISBN 3-9806579-2-2
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprung und Ziel des Menschen. Grundbegriffe der Geisteswissenschaft''. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1981; ISBN 3-7274-0532-5
* Tempel der Menschheit (Hrsg.): ''Tempellehren''. Hirthammer Verlag, München 1977
* Dr. Franz Hartmann: ''Die Meister der Weisheit''. Theosophie in Bewegung e.V., Frankfurt am Main, vormals Theosophische Informationsstelle; Schriftenreihe Nr. 03


== Weblinks ==
</references>
* [http://www.theosociety.org/pasadena/mahatma/ml-con.htm Die Mahatma Letters an A.P. Sinnett] (englisch)
* [http://www.templeofthepeople.org Temple of the Poeple] (englisch)
* [http://www.tempeldermenschheit.de Tempel der Menschheit]
* [http://www.lebendige-ethik-schule.de Schule für Lebendige Ethik (Agni Yoga)]
* [http://www.theosophische-informationsstelle.de Die Anforderung und die Zusendung der Artikel der Schriftenreihe per E-Mail ist kostenfrei


== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis der Seele und des Geistes'', [[GA 56]] (1985), 10. Oktober 1907, Berlin
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen, ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt.'', [[GA 98]] (1996), 5. November 1907, Wien
#Rudolf Steiner: ''Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel'', [[GA 138]] (1986), ISBN 3-7274-1380-8 {{Vorträge|138}}


[[Kategorie:Theosophie]]
{{GA}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]]

Version vom 12. Juni 2014, 19:45 Uhr

Ein Eingeweihter vermag kraft des Schulungswegs, den er gegangen ist, und die dadurch erreichte Initiation oder Einweihung (griech. ἐποπτεία, epopteia<ref name="epopteia"><ref>) die Gesetzmäßigkeiten der geistigen Welt zu erkennen. Diese Fähigkeit beruht auf der Inspiration, durch die sich die geistige Welt selbst über ihr Wesen ausspricht. Der Eingeweihte muss dabei die geistigen Welten nicht notwendigerweise wie ein Hellseher aus eigener Anschaung kennen, muss also nicht notwendig die Fähigkeit zur Imagination voll ausgebildet haben.

In den alten Mysterien gabe es eine strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten. Heute kann diese strenge Trennung nicht mehr durchgeführt werden. Jetzt ist es notwendig, dass jedem, der einen bestimmten Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des Hellsehens zu erlangen. Der Grund dafür ist, dass in unserer Zeit das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht herzustellen ist, das in alten Zeiten ganz selbstverständlich vorhanden war. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst sehen.

"Derjenige nun, der, ohne selbst hellsichtig zu sein, alles einsieht, was die Geheimwissenschaft zu sagen hat, ist ein Eingeweihter. Wer aber selbst eintreten kann in diese Welten, die wir die unsichtbaren nennen, der ist ein Hellseher. In alten Zeiten, die noch gar nicht so lange hinter uns liegen, bestand in den Geheimschulen eine strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten. Man konnte als Eingeweihter, ohne Hellseher zu sein, hinaufsteigen zu den Erkenntnissen der höheren Welten, wenn man nur in richtiger Weise den Verstand anwendete. Auf der anderen Seite konnte man Hellseher sein, ohne in besonders hohem Grade eingeweiht zu sein. Es wird Ihnen schon klar werden, wie das gemeint ist. Denken Sie sich zwei Menschen, einen sehr gelehrten Herrn, der alles mögliche weiß, was die Physik und die Physiologie über das Licht und die Lichterscheinungen zu sagen haben, jedoch so kurzsichtig ist, daß er kaum zehn Zentimeter weit sehen kann: er sieht nicht viel, ist aber eingeweiht in die Gesetze des Lichtwirkens. So kann jemand eingeweiht sein in die übersinnliche Welt und schlecht darin sehen. Ein anderer kann ausgezeichnet in der äußeren sinnlichen Welt sehen, aber so gut wie nichts wissen von dem, was der gelehrte Herr weiß. So kann es auch Hellseher geben, vor deren geistigen Augen die geistigen Welten offen daliegen. Sie können hineinschauen in die geistige Welt, haben aber keine Wissenschaft, keine Erkenntnis von derselben. Daher hat man eine lange Zeit hindurch den Unterschied gemacht zwischen dem Hellseher und dem Eingeweihten. Um die Fülle des Lebens zu umfangen, brauchte man oft nicht einen, sondern viele Menschen. Die einen wurden, um weiterzukommen, nicht hellsichtig gemacht. Anderen wurden die geistigen Augen und Ohren geschaffen. Das, was in der Geheimwissenschaft vorhanden war, ist durch Mitteilung und Gedankenaustausch zwischen Geheimwissenschaftern und Hellsehern zustande gekommen.

In unserer Zeit kann diese strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten gar nicht durchgeführt werden. Heute ist es notwendig, daß jedem, der einen bestimmten Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des Hellsehens zu erlangen. Der Grund dafür ist, daß in unserer Zeit das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht herzustellen ist. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst sehen. Jener tiefe, hingebungsvolle Glaube, wie er früher von Mensch zu Mensch geherrscht hat, machte es möglich, daß es eine besondere Art von Hellsehern gab, von denen man vernahm, was sie in den höheren Welten wahrnahmen. Andere ordneten dann systematisch, was diese wahrgenommen hatten. Heute ist eine Art Harmonie in der Entwickelung der Fähigkeiten zum Eingeweihten und zum Hellseher geschaffen. Daher kann ein Drittes, das Adeptentum, heute sehr stark zurücktreten." (Lit.: GA 056, S. 26f)

Noch höher als der Eingeweihte steht der Adept, der die Kräfte der geistigen Welt nicht nur zu erkennen, sondern auch wirksam zu handhaben versteht.

Erscheint ein Eingeweihter im nächsten Erdenleben wieder als Eingeweihter?

Das muss nicht immer der Fall sein. Es kommt auch immer wieder vor, dass ein Eingweihter in der nächsten Inkarnation nicht eingeweiht wird, weil er besondere äußere Aufgaben zu verrichten hat, für die er sich zwar die notwendigen Kräfte aus dem früheren Erdenleben mitbringt, für die aber gegenwärtig keine unmittelbare Einweihung notwendig oder sogar hinderlich wäre.

"... es kann vorkommen, daß irgendeine Menschen-Individualität, die in der Vorzeit als geistiger Schauer sehr hoch gestanden hat, später wieder verkörpert ist und scheinbar heruntergestiegen ist von ihrer früheren geistigen Höhe. Die wahre Tatsache ist nur die, daß innerhalb der Menschheitsentwickelung Dinge zu verrichten sind, wo solche, die schon Initiierte waren, hineinverkörpert sind als Uninitiierte, um Taten zu verrichten, für die sie durch die Zeitverhältnisse nötig sind, so daß die Initiation, die sich für eine oder mehrere Inkarnationen verbirgt, hineinwirken muß in eine gewisse Arbeitsweise. Da können dann über solche Individualitäten, wie sie uns da oder dort in ihrem äußeren Lebenslauf entgegentreten, um selbst ihren Weg zu machen, sehr leicht Täuschungen entstehen, und man kann sich über sie ganz falsche Vorstellungen machen. Die werden aber nach und nach im Laufe des Fortschreitens korrigiert werden müssen. Deshalb bleibt es doch richtig, daß die Stellung des Menschen zu den Initiierten im allgemeinen eine solche ist, daß er sie immer mehr und mehr kennenlernt, je mehr er selbst die Stufen hinaufschreitet, die ihm das Geisteslicht zugänglich machen. Nur eine merkwürdige Erscheinung finden wir in der Aufeinanderfolge der Menschheitsepochen.

Was ich Ihnen eben gesagt habe von dem manchmal beirrenden Wiedererscheinen der Initiierten, so daß man glauben könnte, sie seien heruntergestiegen von ihrer Höhe, dafür könnte ich Beispiele anführen, und wahrscheinlich würden Sie im höchsten Grade erstaunt sein, wenn ich Ihnen sagte, in welcher Weise zum Beispiel Dante im 19. Jahrhundert wieder inkarniert war. Aber ich habe hier nicht die Aufgabe, das, was für mich selbst ein Forschungsergebnis war und was für mich selber feststeht, jetzt weiter zu besprechen, sondern die Dinge, die alle kennen, welche im Okkultismus bewandert sind, beweiskräftig vorzubringen, alles andere zurücktreten zu lassen und nichts anderes vorzubringen, als was allgemein anerkannt ist da, wo echter Okkultismus vertreten ist." (Lit.: GA 138, S. 40f)

Siehe auch

Anmerkungen


Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Erkenntnis der Seele und des Geistes, GA 56 (1985), 10. Oktober 1907, Berlin
  2. Rudolf Steiner: Natur- und Geistwesen, ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt., GA 98 (1996), 5. November 1907, Wien
  3. Rudolf Steiner: Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel, GA 138 (1986), ISBN 3-7274-1380-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.