Nährstoff und Fett: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Nährstoffe''' bezeichnet man verschiedene organische und anorganische Stoffe, die von [[Lebewesen]] zu deren Lebenserhaltung aufgenommen und im [[Stoffwechsel]] verarbeitet werden. Die Vielfalt und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lebewesen lassen sich dennoch auf wesentliche Nährstoffgruppen zusammenfassen. Dabei dienen vor allem die Art, Herkunft, Verwendung sowie der mengenmäßige Bedarf der Nährstoffe als Grundlage einer Kategorisierung.
#WEITERLEITUNG [[Fette]]
 
Nach einer anderen Definition werden nur energiereiche Stoffe als Nährstoffe bezeichnet, die im [[Organismus]] zu energieärmeren Stoffen abgebaut werden und dabei überwiegend der Energieversorgung des Körpers dienen. Mineralstoffe und Vitamine zählen dann nicht zu den Nährstoffen.<ref>Thews/Mutschler/Vaupel: ''Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen'', Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1999, S. 313.</ref>
 
Auf käuflichen Lebensmittelverpackungen findet sich häufig eine [[Nährwertkennzeichnung|Kennzeichnung]] des [[Nährwert]]s in Form einer [[Nährwerttabelle]]. Ihr spezifischer Energieinhalt wird dort als [[Physiologischer Brennwert|Brennwert]] angegeben.
 
== Pflanzen ==
{{Hauptartikel|Nährstoff (Pflanze)}}
 
In der Bodenkunde und in der agrarwissenschaftlichen Disziplin der [[Pflanzenernährung]] (Phytotrophologie) werden die [[Nährstoff (Pflanze)|Pflanzennährstoffe]] nach den benötigten [[Chemisches Element|chemischen Elementen]] bezeichnet. [[Kohlenstoff]], [[Sauerstoff]] und [[Wasserstoff]] stehen in Form von [[Kohlenstoffdioxid]] und [[Wasser]] praktisch unbegrenzt zur Verfügung, alle anderen Elemente werden vor allem in Form gelöster anorganischer Verbindungen und Ionen als [[Mineralstoff]]e aufgenommen. Diese werden nach dem Gehalt an der [[Trockenmasse]] der Pflanzen oder dem täglichen Bedarf eingeteilt: Makroelemente oder [[Hauptnährelement]]e und Mikroelemente oder [[Spurenelement]]e.
 
== Tiere ==
Bei der tierischen [[Ernährung]], mit dem Spezialfall der [[Ernährung des Menschen]], unterscheidet man zwischen Makronährstoffen ([[Kohlenhydrate]], [[Fette]], [[Proteine]]) und Mikronährstoffen ([[Vitamine]], [[Mineralstoffe]]).
 
Viele Nährstoffe können unter Energieverbrauch aus anderen hergestellt werden, andere müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, diese nennt man [[essenzielle Nährstoffe]].
 
=== Kohlenhydrate ===
{{Hauptartikel|Kohlenhydrate}}
Kohlenhydrate dienen hauptsächlich der schnellen [[Energiestoffwechsel|Energieversorgung]] des tierischen Organismus. Sie gelten nicht als essentiell und können in der [[Gluconeogenese]] synthetisiert werden. Kurzfristig wird Glucose als [[Glykogen]] in der [[Leber]] und im [[Muskelgewebe]] gespeichert. Wenn die Versorgung der Gewebe mit Kohlenhydraten größer ist als ihr Verbrauch, wird der Überschuss in [[Fette|Fett]] umgewandelt und [[Fettgewebe|gespeichert]]. Die Energiefreisetzung erfolgt im Normalfall in der nicht-oxidativen [[Glycolyse]] und im oxidativen [[Citrat-Zyklus]]. Die [[Energiedichte]] von Kohlenhydraten beträgt rund 17,2 [[Joule|kJ]]/g (4,1 kcal/g).
 
Nichtverdauliche Kohlenhydrate erfüllen eine wichtige Funktion als [[Ballaststoffe]].
 
Viele Pflanzen werden gezielt als [[Nutzpflanzen#Kohlenhydrate liefernde Pflanzen|Kohlenhydratquelle]] angebaut. Die in der Ernährung wichtigsten Kohlenhydrate sind:
 
* [[Stärke]] aus allen Arten [[Getreide]] und Getreideprodukten ([[Brot]], [[Nudel (Lebensmittel)|Nudeln]]), [[Kartoffel]]n, [[Bohne]]n
* [[Cellulose]] unter anderem aus [[Gräser]]n, für [[Wiederkäuer]] durch bakteriellen Abbau im [[Pansen]] als [[Futtermittel]] verwertbar, für den Menschen ist sie unverdaulich ([[Ballaststoff]])
* [[Saccharose]] aus [[Zuckerrohr]] und [[Zuckerrübe]]
* [[Fruchtzucker]] aus [[Obst]] und [[Honig]]
* [[Traubenzucker]] aus [[Honig]] und als Bestandteil anderer Zucker
* [[Milchzucker]] aus [[Milch]] und [[Milchprodukte]]n
 
=== Fette ===
{{Hauptartikel|Fette}}
Flüssige fette Öle und feste Fette sind mit einem zu Kohlenhydraten und Proteinen etwa doppelt so hohem [[Physiologischer Brennwert|Brennwert]] von ca. 39&nbsp;kJ/g (9,3&nbsp;kcal/g) ein guter Energielieferant und zusammen mit [[Glykogen]] ein wichtiger Energiespeicher im Körper. Zur Energiegewinnung wird ein Fettmolekül in [[Glycerin]] und drei [[Fettsäure]]n gespalten, letztere werden über die [[β-Oxidation]] weiter abgebaut und in den [[Citratzyklus]] eingefügt. Zweifach [[ungesättigte Fettsäuren]] können vom Körper nicht hergestellt werden und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Die bekanntesten Beispiele sind die [[Omega-3-Fettsäure|Omega-3-]] und [[Omega-6-Fettsäure]]n. Wichtige Quellen für [[Speisefett]]e sind zahlreiche [[Nutzpflanzen#Fett liefernde Pflanzen|Nutzpflanzen]] und Tiere.
 
[[Pflanzenöle]]:
* [[Rapsöl]]
* [[Sonnenblumenöl]]
* [[Leinöl]]
* [[Palmöl]]
* [[Olivenöl]]
* [[Kokospalme#Kokosöl|Kokosöl]]
* [[Erdnussöl]]
 
Tierische Fette:
* [[Tran]] von [[Wale]]n und [[Robben]]
* [[Talg]] von [[Rinder]]n und [[Schafe]]n
* [[Schmalz]] von [[Schweine]]n und [[Gans|Gänsen]]
* [[Butter]] und [[Butterschmalz]]
* [[Fettfische]] wie [[Echte Heringe|Hering]], [[Sardine]] und [[Sardelle]], [[Lachse|Lachs]], [[Makrele]], oder [[Aalartige|Aal]]
 
=== Proteine ===
{{Hauptartikel|Protein}}
Proteine (Eiweiße) werden vor allem im [[Baustoffwechsel]] zu körpereigenen Stoffen umgebaut. Neben [[Strukturprotein]]en wie in [[Muskel]]n sind hier auch [[Enzym]]e zu nennen. Dazu werden die Proteine zuerst in die Grundbausteine, die [[Aminosäure]]n, gespalten und dann zu neuen Proteinen zusammengesetzt, die Effektivität dieses Umbaus wird mit der [[Biologische Wertigkeit|biologischen Wertigkeit]] beschrieben. Viele Aminosäuren können aus anderen [[Aminosäure#Aminos.C3.A4urestoffwechsel|synthetisiert]] werden, andere müssen als [[essentielle Aminosäure]]n mit der Nahrung aufgenommen werden. Proteine werden auch zur Energiegewinnung herangezogen und in den Citratzyklus eingespeist, ein Gramm liefert wie Kohlenhydrate auch etwa 17,2 kJ (4,1 kcal) Energie.
 
Proteine werden aus unterschiedlichsten Lebensmitteln wie [[Nutzpflanzen#Eiweißliefernde Pflanzen|Nutzpflanzen]], Tieren oder [[Milchprodukt]]en bezogen.
 
* [[Fleisch]]
* [[Speisefisch|Fisch]]
* [[Hühnerei|Eier]]
* [[Milchprodukte]]
* [[Hülsenfrüchte]] wie [[Linse (Botanik)|Linsen]], [[Bohne]]n, [[Erbse]]n oder [[Sojabohne]]
* Getreide (Weizen, Roggen, Hafer, Reis, Hirse), Pseudogetreide (Buchweizen, Quinoa, Amaranth)
* [[Kartoffel]]n (lediglich 2 %, dafür sehr viele essentielle Aminosäuren)
* Algen, Sprossen
 
=== Mineralstoffe ===
* [[Mengenelemente]]
* [[Spurenelement]]e
 
=== Vitamine ===
{{Hauptartikel|Vitamin}}
Vitamine sind organische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt, die jedoch der Stoffwechsel nicht bedarfsdeckend synthetisieren kann. Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, sie gehören zu den essentiellen Stoffen. Pflanzen benötigen keine Vitamine, sie können alle für sie notwendigen organischen Stoffe selbst synthetisieren.
 
=== Wasser ===
{{Hauptartikel|Wasser}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Nährstoff}}
* {{WikipediaDE|Nährstoff}}
* {{WikipediaDE|Sekundäre Pflanzenstoffe}}
* {{WikipediaDE|Nahrungsergänzungsmittel}}
* {{WikipediaDE|Nährstoffanreicherung (Lebensmittel)|Nährstoffanreicherung}}
 
== Literatur ==
* Lincoln Taiz, Eduardo Zeiger: ''Physiologie der Pflanzen''. 1. Aufl. 2000. Spektrum Akademischer Verlag. ISBN 3-8274-0537-8
* Roger Eckert: ''Tierphysiologie''. 4. durchgesehene Aufl. 2002. Georg Thieme Verlag. ISBN 3-13-664004-7
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4171097-6}}
 
{{SORTIERUNG:Nahrstoff}}
[[Kategorie:Nährstoff|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 3. September 2017, 15:55 Uhr

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