Anthroposophie-Kritik und Tigerauge: Unterschied zwischen den Seiten

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Seit ihrem Bestehen hat die [[Anthroposophie]] als "Wissenschaft vom Übersinnlichen" nicht nur eine große Anhängerschaft, sondern auch eine ebenso aktive Gegnerschaft. Dabei sind der Streitpunkt meist die nach dem heutigen Naturwissenschaftsbegriff nicht belegbaren Lehren Steiners. Gedanklich nachvollziehen könne die Anthroposophie jeder Mensch, der sie vorurteilsfrei prüft, behauptet Steiner. Um eigene [[Übersinnliche Welt|übersinnliche]] Erkenntnisse zu erlangen, muss, folgt man [[Rudolf Steiner|Steiner]], allerdings das persönliche spirituelle Erkenntnisvermögen entwickelt werden. Der Aufforderung, sich auf die Anthroposophie denkend einzulassen oder gar das persönliche Erkenntnisvermögen durch [[Meditation]] weiterzuentwickeln, um sie zu verstehen, wird derjenige nicht folgen, der Übersinnliches ohne Belege im naturwissenschaftlichen Sinn von vornherein nicht gelten lassen will. In der heutigen Zeit ist eine solche Forderung für viele wissenschaftlich vorgeschulte und skeptisch beziehungsweise materialistisch eingestellte Menschen allerdings eine Zumutung und sie kommen ihr in der Regel nicht nach.
[[File:Quartz - Tigers-Eye - raw stone from Southafrica.jpg | Tigerauge, Rohstein]]
[File:Bębnówka tygrysie oko .jpg | Tigerauge, verschiedene Trommelsteine]


Anthroposophie-Kritik wird erfahrungsgemäss auf folgenden Gebieten vollzogen:


*"[[Wissenschaft]]s"-Begriff
*[[Christentum]]
*[[Rassismus]]
*[[Antisemitismus]]
*[[Nationalsozialismus]]
*[[Waldorfpädagogik]]
*[[Sektenvorwurf]]


'''Siehe zu diesem Thema auch [[FAQ-Vorwürfe]]'''
'''Tigerauge''' ist eine mikrokristalline, goldbraun bis goldgelb gestreifte [[Wikipedia:Varietät (Mineralogie)|Varietät]] des [[Mineral]]s [[Quarz]]. Er wird ausschließlich als [[Wikipedia:Schmuckstein|Schmuckstein]] verwendet, der im [[Wikipedia:Schliff (Schmuckstein)#Glattschliff|Glattschliff]] verarbeitet einen wogenden Schimmer, [[Wikipedia:Chatoyance|Chatoyance]] oder „Katzenaugeneffekt“ genannt, zeigt.


== Bildung und Fundorte ==
Das Tigerauge geht aus dem [[Wikipedia:Falkenauge|Falkenauge]] hervor, einer durch Einlagerung von parallelfaserigem [[Wikipedia:Krokydolith|Krokydolith]]- oder ähnlich ausgebildeten [[Hornblende]]n bläulichen Quarzvarietät. Durch [[Wikipedia:Pseudomorphose|Pseudomorphose]] von Quarz nach Krokydolith mit zusätzlicher Einlagerung von [[Eisen]] entsteht Tigerauge. Die parallele Ausrichtung der Kristallfasern sorgt auch für den bekannten Lichteffekt der Chatoyance. Aufgrund der besonderen Bildungsbedingungen finden sich zudem oft Falkenauge und Tigerauge nebeneinander bzw. miteinander verwachsen am selben Fundort.


===Anthroposophie als Geheim-Wissenschaft===
Als Kluftfüllung in Quarz-Gestein, wobei die Fasern des Tigerauges senkrecht zur Kluftbegrenzung stehen, finden sich Tigeraugen vorwiegend in Südafrika und Westaustralien, daneben auch in China, Indien, Kanada, Myanmar, Namibia, Ukraine und den Vereinigten Staaten (USA).
Die Anthroposophie fußt auf Rudolf Steiners Werk. Er wird als ihr Begründer und bis heute maßgeblicher [[Esoterik|Esoteriker]] verstanden. Der Begriff '''Geheimwissenschaft''' ist eine von Steiner verwendete Bezeichnung für seine eigene Lehre der Dinge, deren [[Erkenntnis]] über das bloße [[Verstand]]esdenken hinausgeht, also die "Wissenschaft vom Übersinnlichen". ''Geheim'' weil die Dinge für das normale Auge versteckt seien. An H. Blavatskys ''Secret Doctrine'' [[Geheimlehre]] anknüpfend, stelle diese Geheimwissenschaft einen Kern seiner Werke aus der frühen theosophischen Phase (1902-10) dar. Anthroposophen gehen davon aus, dass [[Positivismus|positivistisch]] und [[Materialismus|materialistisch]] geprägte Betrachter diese Komplexität nur bedingt wahrnehmen können. Ebenfalls erschwert auch die kritische Binnenbetrachtung von Steiners Lehren und seiner Werke durch Anthroposophen eine durchgängige Auslegung seiner Lehre. Kritikern wird oft entgegnet, Steiners Werke seien von der Kritik selbst nicht hinreichend verstanden oder der Beurteiler verfüge nicht über die erforderlichen Urteilsgrundlagen.


Ein Ziel seiner Geheim- oder Geisteswissenschaft ist nach Steiner die Ausbildung und Förderung der moralischen und geistigen Entwicklung und die Zusammenarbeit von Menschen, die an ihr interessiert sind. Die anthroposophische Schulung wird als moderner und Jedermann zugänglicher Weg zur Entwicklung höherer geistiger Fähigkeiten beschrieben. Ab einer bestimmten Stufe wird seine Lehre von Anthroposophen als Ausdruck eines [[Hellsehen|übersinnlichen Wahrnehmungsvermögens]] verstanden. Eine sog. „Richtigkeit“ seiner übersinnlichen Wahrnehmungen könne ein Schüler Rudolf Steiners demnach mit einem sog. „[[Evidenz]]erlebnis“ feststellen, welches im Zusammenhang mit der Wahrnehmung auftrete. Durch Vergleich mit Aussagen vorgeblich vertrauenswürdiger [[Quelle]]n übersinnlicher Wahrnehmung sei eine Überprüfung ebenfalls möglich. Hierzu nennt Steiner unter anderem die von ihm selbst dokumentierten Schilderungen, insbesondere Beschreibungen der Weltentstehung und -entwicklung bis in früheste Zeiten, Schilderungen von [[Reinkarnation]], [[Karma]] und [[Präexistenz|vorgeburtlicher]] sowie [[Leben nach dem Tod|nachtodlicher]] Vorgänge. Die Beschreibung "höherer [[Wesensglieder]]" des Menschen und ihr Zusammenwirken sowie umfangreiche Ausführungen zur [[Christologie]] seien ebenso zu berücksichtigen wie seine Beschreibungen über geistige Wesenheiten der [[Hierarchienlehre]] und [[Engel]]lehre oder [[Naturgeist]]er. Steiners Geisteswissenschaft wird von einigen Philosophen des 19. Jahrhunderts als ein Produkt der Phantasie, welches einen nicht überprüfbaren Anspruch auf Gültigkeit erhebe, gewertet. (siehe auch [[Universalienstreit]]).
Das größte bekannte Exemplar eines Tigerauges (150&nbsp;kg schwer, 2&nbsp;m lang) befindet sich seit 2008 im Besitz des [[Wikipedia:Mineralogisches Museum der Universität Bonn|Mineralogischen Museums der Universität Bonn]].<ref>[http://www.steinmann.uni-bonn.de/museen/mineralogisches-museum/aktuelles/wertvolles-prachtstueck Mineralogisches Museum der Uni Bonn: ''Wertvolles Prachtstück'']</ref>


== Siehe auch ==


Steiner nennt den von ihm beschriebenen Schulungsweg selbst ''wissenschaftlich'', da dieser, richtig ausgeführt, jederzeit mit wachem [[Bewusstsein]] begleitet werde. Vertreter des seit der Renaissance gültigen [[Wissenschaft]]sbegriffes halten Steiners Behauptung, die Weiterentwickelbarkeit des Erkenntnisvermögens fuße auf der „wissenschaftlichen Erforschung des [[Geist]]igen“, für unhaltbar. Sie sprechen Rudolf Steiner eine [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretisch]] fundierte Wissenschaftlichkeit ab. Kritiker vermeiden dabei nach Ansicht von Anthroposophen seine Auseinandersetzung mit seinem eigenen erkenntniswissenschaftlichen Ansatz, den er als notwendige Voraussetzung seiner Geisteswissenschaft bezeichnete. Rudolf Steiner selbst war es hierdurch nicht gelungen, viele der Geistes- und Naturwissenschaftler seiner Zeit von der Existenz der von ihm beschriebenen Phänomene zu überzeugen.
* {{WikipediaDE|Tigerauge}}


===Anthroposophie und Christentum===
== Literatur ==
Das [[Christentum]] der Anthroposophie enthält viele [[Gnostizismus|gnostische Elemente]], die teilweise in den [[Apokryphen]] niedergeschrieben sind und damit nicht von den Amtskirchen anerkannt werden. [[Christus]] ist für die Anthroposophie eine der höchsten Gottheiten (siehe [[Hierarchien]]). Er nimmt in der [[Dreifaltigkeit|Trinität]] den Platz des Sohnes ein. Sein Opfer für die Erde sei es gewesen, sich mit den Menschen und ihrem Planeten zu verbinden um ihnen weitere geistige Entwicklung zu ermöglichen. So habe er sich für drei Jahre im Menschen Jesus [[Inkorporation (esoterisch)|inkorporiert]] und in ihm den irdischen Tod erlitten.  
*{{Literatur |Autor=Walter Schumann |Titel=Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke |Auflage=13. überarbeitete und erweiterte |Verlag=BLV Verlags GmbH |Ort=München u. a. |Datum=2002 |ISBN=3-405-16332-3 |Seiten=140, 276, 277 und 282}}
Durch das Opfer dieses hohen Sonnenwesens, sei die geistige Entwicklung des Menschen und der Erde in eine dem "Weltenplan" entsprechende Richtung ermöglicht worden. Die [[Auferstehung]] bezeichnet Steiner als das "Mysterium von Golgatha", welches aber nicht als Auferstehung des Fleisches gewertet, sondern als vollkommene Gestalt des gekreuzigten Wesens gesehen wird. Christus wurde nach der Anthroposophie zum [[Ich]] der neu werdenden Erde. Ihre [[Aura]] verändere sich ständig und betrete dadurch einen Weg der Vergeistigung, bei dem ihr der zukünftige Mensch helfen soll. Die Wiederkunft Christi geschehe stufenweise, als [[ätherisch|ätherischer]], [[astral|astraler]] und [[kosmisch|kosmischer]] Christus. Steiner sah in [[Jesus]] von Nazareth einen hochstehenden [[Juden|jüdischen]] "Eingeweihten", der während der Jordan-Taufe den Christus-Geist in sich aufgenommen habe. ''Siehe auch: [[Christengemeinschaft#Unterschiede zu den Lehren der großen christlichen Kirchen|Christengemeinschaft]]''
*{{Literatur |Autor=Bernhard Bruder |Titel=Geschönte Steine |Verlag=Neue Erde Verlag |Datum=1998 |ISBN=3-89060-025-5 |Seiten=97}}
*{{Literatur |Autor=Jaroslav Bauer, Vladimír Bouska |Titel=Edelsteinführer |Verlag=Verlag Werner Dausien |Ort=Hanau |Datum=1993 |ISBN=3-7684-2206-2 |Seiten=126}}


Die Amtskirchen, deren Glauben auf dem [[Auferstehung|Auferstehungsgedanken]] und der [[Erlösung]] durch [[Sünde|Sündenvergebung]] beruht, distanzieren sich von Steiners Reinkarnationslehre. In der Anthroposophie steht die Erlösung nicht am Ende eines einzigen, sondern am Ende einer Reihe vieler Leben. Erlösung stelle sich ein, wenn sich der Mensch durch viele Verkörperungen hindurch zu dem '''wahren Menschen''', einem Wesen, dass einen eigenen Platz in den himmlischen [[Hierarchien]] einnimmt, entwickelt habe.
== Weblinks ==
{{Commonscat|Tiger's eye|Tigerauge}}
* [[Wikipedia:Mineralatlas:Tigerauge|Mineralienatlas:Tigerauge]] (Wiki)
* [http://www.mindat.org/min-3960.html Mindat – Tiger's Eye] (englisch)


Wiederholt wurde sowohl von Anthroposophen als auch von anthroposophisch orientierten Theologen das Gespräch mit der evangelischen und katholischen [[Kirche]] gesucht.
== Einzelnachweise ==
<references />


===Anthroposophie und [[Rassismus]]===
[[Kategorie:Mineralreich]]
Der [[Rassismus]]-Streit bei der Bewertung der Rudolf-Steiner-Bewegung wird durch eine Anzahl von Zitaten ausgelöst, in denen Rudolf Steiner Menschen-[[Rasse]]gedanken mit seiner Menscheitsentwicklungslehre verbindet. Viele Anthroposophen halten diese Zitate für aus dem Kontext gerissen und überbewertet, zumal diese vornehmlich aus einer Zeit stammen, in der Rassenbezeichnungen wie z.B. "Neger" im deutschsprachigem Raum durchaus gesellschaftsfähig waren. Kritiker monieren ihrer Meinung nach wertende und selektive Äußerungen aus der Zeit vor dem Nationalsozialismus, die von der derzeitigen Anthroposophie nicht hinreichend revidiert würden.
[[Kategorie:Mineral]]
[[Kategorie:Edelstein]]


Rudolf Steiner formulierte bereits im Jahre 1900 als Funktionär der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] Rassentheorien, die er unter anderem in seinem Buch ''Aus der [[Akasha-Chronik]]'' veröffentlichte. Diese entsprechen weitgehend der Hierarchisierung von [[Rasse]]n, wie sie auch in der Schriften der [[Helena Blavatsky]] niedergelegt sind. Steiner gliedert die Menschheitsentwicklung in unterschiedliche Zeitepochen, die von je einer "[[Wurzelrasse]]" dominiert waren: der "[[Polarische Zeit|polarischen]] Wurzelrasse", der "[[Hyperboräische Zeit|hyperboräischen]] Wurzelrasse", "[[Lemurische Zeit|Lemuriern]]", "[[Atlantis|Atlantiern]]", der "arischen-" (nicht zu verwechseln mit dem [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Begriff "Arier") oder "nachatlantischen Wurzelrasse", welche die gegenwärtige Entwicklungsphase (seit etwa [[7000 v. Chr.]]) repräsentiert. Wobei der Begriff "Rasse" hier laut Anthroposophen nur im übertragenen Sinne aufgefaßt werden darf, da nur drei der fünf von ihm benannten Wurzelrassen auf der Erde [[inkarnation|verkörpert]] gewesen seien. Statt von Wurzelrassen solle man daher von großen menschheitlichen und erdgeschichtlichen "Entwicklungsepochen" sprechen. Tatsächlich hat Rudolf Steiner diese noch aus der [[Theosophie|Theosophischen Gesellschaft]] stammende Terminologie später kaum mehr benutzt. Seine Anhänger begründen das mit seiner Ablehnung des damals aufkommenden [[Nationalsozialismus]]. Die hierarchische Gliederung der verschiedenen Rassen habe ergeben, dass in der vergangenen Menschheitsentwicklung die weniger entwickelten, die "minderwertigen Rassen" ausstarben um Platz für die höher entwickelten "Wurzelrassen", wie z.B. die "nachatlantische-Wurzelrasse" zu machen. Die Entstehung verschiedener Rassen sei für die Erdenentwicklung nötig gewesen, damit sich Menschenseelen mit bestimmten Aufgaben und Fähigkeiten in bestimmten Kulturen [[inkarnation|inkarnieren]] könnten um dort wichtige Impulse zu ermöglichen oder aufzunehmen.
{{Wikipedia}}
 
Zitat: ''"Der Mensch ist Mensch dadurch, daß (...) dieses Ich sich im Laufe der aufeinanderfolgenden [[Inkarnation]]en weiter entwickelt durch verschiedene Menschengemeinschaften, durch Völker und Zeiträume hindurch, bis die Erde am Ziel ihrer Entwickelung angelangt sein wird"'' (Rudolf Steiner, Das Geheimnis des Todes, Dornach 1999, S. 203)
 
Der Rassenbegriff Steiners ist nach Ansicht seiner Vertreter gegenüber dem des faschistischen Rassismus grundlegend anders motiviert. Während der Rassenbegriff des [[Nationalsozialismus]] aus der materialistischen Evolutionstheorie [[Charles Darwin|Darwins]] abgeleitet ist, verstehe Steiner die "Wurzelrassen" nicht als ethnische Zuordnung, sondern als in große Zeitepochen von mehreren tausend Jahren einzuordnende menschliche Entwicklungsstadien. So sei z.B. die nachatlantische Wurzelrasse zu den Anfängen der nachatlantischen Kulturepochen noch prägend. Steiner sieht für die gegenwärtige fünfte nachatlantische Kulturepoche die leiblichen Rassenunterschiede und insbesondere Höher- und Minderwertigkeiten einzelner Rassen als überwunden an. Er sieht die Bedeutung der Rassen seit Tausenden von Jahren schwinden, da die typischen Eigenschaften bestimmter Rassen immer mehr abnähmen und die zukünftige Menschenmission rassenübergreifend sein würde.
 
Zitat:''"Es ist von einer ganz besonderen Wichtigkeit, daß gerade in unserer Zeit in unbefangner Weise auch gesprochen wird über dasjenige, was wir die Mission der einzelnen [[Volksseele]]n der Menschheit nennen, weil die nächsten Schicksale der Menschheit in einem viel höheren Grade als das bisher der Fall war, die Menschen zu einer gemeinsamen Menschheitsmission zusammenführen werden."'' (Steiner in Kristiania 7. Juni 1910, GA 121, S.13)
 
Sehr nachdrücklich habe Rudolf Steiner immer wieder betont, dass die konstatierbaren Rassemerkmale nichts über das Wesen des individuellen Menschen aussagen:
 
Zitat:''"...ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Mensch ausmachen, sondern in denen er lebt..."'' (GA 121, 4.Vortrag)
 
Das Rassedenken müsse genauso wie die Rassen überwunden werden:
 
Zitat:''"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. (...) Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen."'' (GA 99, München, 5. Juni 1907)
 
Die menschliche Zugehörigkeit bezieht sich bei Steiner nicht nur auf die physische Rasse, sondern auf die Volksseele. Zitat: ''"...es vererbten sich Rassenmerkmale in der atlantischen Zeit und bis herein in unsere nachatlantische Epoche. Wir werden sehen, wie in unsere Zeit die Volksmerkmale das sind, was die Rassencharaktere wieder auseinander bringt, was sie wieder auszulöschen beginnt. (...) Die Rassen sind entstanden und werden einmal vergehen, werden einmal nicht mehr da sein."'' (Vortrag Kristiania 10. Juni 1910; GA 121, S.75/76)
 
Dennoch legte Steiner wert darauf, dass die Rassen, die ja erst in ferner Zukunft aufhören würden zu existieren, um in ihrer Kultur wirken zu können, an ihrem angestammten Platz blieben.:''"Die Negerrasse gehört nicht zu Europa, und es ist natürlich nur ein Unfug, daß sie jetzt in Europa eine so große Rolle spielt."'' (Steiner-Gesamtausgabe Bd. 349, S. 53)<br>
Im Hinblick auf solche Zitate hat die anthroposophische Bewegung heute noch viel Aufklärungsbedarf. Ein erster Schritt in dieser Richtung wurde 1991 vom [[Waldorfschule|Waldorflehrer]] und Verleger Arfst Wagner in seinem Buch "Anthroposophen und der Nationalsozialismus" (''siehe [[#Literatur|Literatur]]'') unternommen. Inzwischen sind zwar andere gefolgt, dennoch gibt es von Seiten der Anthroposophen bis heute keine einhellige Erklärung dazu.
 
In der Diskussion um den Rassenbegriff Rudolf Steiners soll nach Meinung der anthroposophischen Gesellschaft auch berücksichtigt werden, dass Steiner bereits Ende des 19. Jahrhunders als scharfer Kritiker des [[Antisemitismus]] sowie seiner völkischen und alldeutschen Vertreter auftrat. Dies trug ihm die erklärte Feindschaft dieser Gruppen ein (Siehe hierzu bei Ravagli). Sein Denken stimme mit den heutigen Forderungen nach ethnischem Pluralismus überein:<br>
Zitat:"''So wie die Abgründe zwischen den einzelnen Nationen immer mehr und mehr verschwinden, so wie sich die einzelnen Teile der verschiedenen Nationen immer mehr und mehr verstehen, so werden sich auch andere [[Gruppenseele|Gruppenseelenhaftigkeiten]] abstreifen, und immer mehr wird das Individuelle des einzelnen Menschen in den Vordergrund treten. - So können wir sagen, innerhalb der Entwickelung der Menschheit verliert immer mehr und mehr der Begriff, worin sich die Gruppenseelenhaftigkeit am meisten ausdrückt, an Bedeutung, nämlich der Rassenbegriff. Deshalb ist es notwendig, dass diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, dass sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind.''"
 
Rudolf Steiner 1916 in: "Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit - Goethe und die Krisis des 19. Jahrhunderts" (GA 117), S. 151 f
 
===Anthroposophie und [[Antisemitismus]]===
Die Kritik Steiners an dem vom U.S.-Präsidenten Woodrow Wilson initiierten ''Selbstbestimmungsrecht der Völker'' begründet sich auf der Ausgrenzung von Minderheiten innerhalb von ethnisch einheitlichen Nationalstaaten. Diese Kritik war durch Steiners Auseinandersetzung mit der Neuordnung [[Europa]]s und seines Heimatsstaates Österreich geprägt, in dem er - aus einer niederösterreichischen Familie stammend - in der Kranj (heutiges  Kroatien) aufwuchs. So richtet sich Steiner gegen eine Ausgrenzung der Juden als Minderheit innerhalb eines ethnisch einheitlichen Nationalstaates. So wie er ethnische Schranken und nationale Grenzen generell als anachronistisch betrachtete, betrachtete er die Idee des Judentums als ethnische Sondergruppe insbesondere in seiner [[Zionismus|zionistischen]] Spielart als rückschrittlich.
 
Das [[Judentum]] begreift Rudolf Steiner nicht als Rasse, sondern als eine auf religiöser und nationaler Einheit basierende Gemeinschaft, die sich selbst ausgrenzt. Diese habe dadurch eine isolierte [[Kultur]] begründet. Zitat: ''"Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen [[Völker]]lebens, und daß es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte, dessen Folgen nicht ausbleiben konnten."'' (Steiner-Gesamtausgabe Bd. 32, S. 152)
 
Damit war dennoch Steiners deutliche Ablehnung des Antisemitismus verbunden. Zitat: ''"Mit Schaudern erkennt man, was der Antisemitismus in den Gemütern edler Juden angerichtet hat. Der Antisemitismus ist nicht alleine für die Juden eine Gefahr, er ist es auch für die Nichtjuden. Jede unbestimmte Haltung ist von Übel."'' ( Steiner 1901; GA 31,S.409).
 
===[[Nationalsozialismus]]===
Bereits 1933 begann durch Pressekampagnen, Vortragsreihen und einem in Darmstadt und Berlin inszenierten Theaterstück die öffentliche Hetze gegen den "''Theosophen, Juden, Freimaurer und Kommunisten Rudolf Steiner''". Dieser habe durch seine Suggestionen unmittelbar bewirkt, daß der Generalfeldmarschall von Moltke die Marneschlacht und als Folge davon den Weltkrieg verlor; selbstverständlich alles im Dienste der Entente-Freimaurerei und des Weltjudentums. Steiner belegte bereits im Jahre 1922 einen der ersten 10 Plätze auf der durch die NSDAP geführten Liste der "zu erschiessenden prominenten Persönlichkeiten" und überlebte mehrere Tötungsversuche.
 
Obwohl manche Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft versuchten, eine ideelle Nähe zum Nationalsozialismus vorzutäuschen, scheiterten alle Anbiederungs- und Gleichschaltungsversuche und die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland wurde am 1. November 1935 "''wegen internationaler Einstellung und enger Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten verboten''". Schon vorher hatten unter der Verbotsangst alle jüdischen Amtsinhaber ihre Ämter in der Landesgesellschaft abgegeben und ein Großteil der jüdischen Mitglieder war aus ihr ausgetreten. Nach dem Verbot bemühten sich einige Anthroposophen um eine Wiederzulassung, die Versuche scheiterten 1939 endgültig, als Rudolf Heß die "''Gleichbehandlung mit ehemaligen Freimaurern''" anordnete. Im gleichen Jahr entschied [[Wikipedia:Adolf Hitler|Adolf Hitler]], nach Bericht von Martin Bormann: "''Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft sind wie Logen-Angehörige zu behandeln; sie sind nach Meinung des Führers oft noch gefährlicher als Logen-Angehörige, weil sie mit ihren Ideen viel mehr Leute anstecken.''"
 
Sechs der acht [[Waldorfschule|Waldorfschulen]] mussten bis 1940 wegen erdrückender Auflagen schliessen, die anderen beiden wurden (1938 Stuttgart und 1941 Dresden) verboten.
 
Von den acht anthroposophischen [[Heilpädagogik|heilpädagogischen]] Heimen, in denen das "lebensunwerte Leben" stattfand, wurden nur drei massiv bedroht, davon zwei geschlossen. Dennoch konnten alle Schutzbefohlenen vor der Deportation gerettet werden. Obwohl die Auswanderländer keine behinderten Kinder einreisen liessen, bot das anthroposophische Heim in der Schweiz "Sonnenhof" vielen jüdischen Behinderten Asyl.
 
Der [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|Biologisch-dynamische Landbau]] wurde 1933 in Thüringen verboten. Das reichsweite Verbot konnte durch das Gewinnen des Gartenarchitekten Alwin Seifert, der für die Frau von Rudolf Heß tätig war, für die Biologisch-dynamische Idee verhindert werden. Durch Heß wurden dann mehrere Verbotsversuche vereitelt. Auch Heinrich Himmler, der Diplom-Landwirt und eigentlich größter Verfolger der Anthroposophie im Nationalsozialismus interessierte sich für den Biologisch-dynamischen Landbau und hielt ihn, sofern er "von der Anthroposophie gereinigt werden könne" für nützlich. Die SS-eigene Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung wurde angewiesen, im organisatorischen Zusammenhang mit dem KZ Dachau gärtnerische Versuchsreihen durchzuführen. Nach dem Englandflug von Rudolf Heß 1941 zerschlug Himmler den ''Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise'' und sorgte dafür, dass der Vorsitzende [[Erhard Bartsch]] ins KZ kam. Dennoch erfolgte kein Verbot für die biologisch-dynamische Technik, da er sie selbst ohne ihre anthroposophischen Elemente weiterführen wollte.
 
Auch nach dem [[Wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] mussten sich Anthroposophen vielfach mit Vereinnahmungsversuchen auseinandersetzen. So wurde der [[Wikipedia:Priester|Priester]] und ehemalige SS-Angehörige [[Werner Georg Haverbeck]] in den 1950er Jahren aus der [[Christengemeinschaft]] ausgeschlossen. Er veröffentlichte später das als revisionistisch-chauvinistisch umstrittene Buch ''Rudolf Steiner als Anwalt für Deutschland''. Der jüngste Fall eines solchen Vereinnahmungsversuches spiegelt sich in einem Rundbrief des NPD-Aktivisten [[Horst Mahler]] wieder. ''Mehr dazu im Artikel [[Waldorfschule#Aktuell|Waldorfschule]]''.
 
===Ausgrenzung als Sekte===
Die Lehre der Anthroposophie, besonders von [[Reinkarnation]] und [[Karma]], wird von vielen christlichen Kirchen nicht anerkannt - nur die [[Christengemeinschaft]] (deren Priester bei der Gründung Steiner um Rat ersuchten) erkennt die Anthroposophie an. Andere neue religiöse Bewegungen sowie der [[Buddhismus]], der [[Hinduismus]], das sikhistische [[Yoga]] und der [[Wikipedia:Radhasoami|Radhasoami]]-Weg arbeiten ebenfalls mit dem Konzept der Wiederverkörperung und sind weltweit durchaus vertreten.
 
Eine Zuordnung der Anthroposophie als Sekte im Sinne der Schaffung von Sonderwirklichkeiten und sozialer Isolierung ihrer Mitglieder ist nicht festzustellen; das gleiche gilt für manipulierende Mitgliederwerbung oder jugendgefährdende Aktivitäten bzw. finanzielle Ausbeutung der Mitglieder oder das Schaffen persönlicher Abhängigkeiten. Eine gewisse elitäre Grundhaltung, nach der ein Weg der einzig gangbare sei, haftet beinahe allen spirituellen Denkschulen, insbesondere auch der katholischen Amtskirche an. Sektenvorwüfe an die Adresse der anthroposophischen Bewegung stammen zumeist aus den Reihen stark [[Wikipedia:Konfession|konfessionell]] oder [[Wikipedia:Agnostizismus|agnostisch]] geprägter Beobachter.
 
Die Bewegung findet keine Erwähnung in den Sektenberichten der Kirchen bzw. der kommunalen Trägerschaften im Zusammenhang mit gesellschaftlich geächteten Vorgehensweisen. Es gibt keine Berichte über manipulative Mitgliederwerbung oder ähnliches Sektenverhalten (siehe „Abschlussbericht der Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ (http://www.bundestag.de/ftp/exe_arch/13_10950.exe) oder Sektenbericht der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport 2002).
 
 
==Weblinks==
*[http://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/anthro.php Anthroposophie – kritische Reflexionen] Tagung der Humboldt-Universität Berlin zur Anthroposophie und Waldorfpädagogik, Vorträge als downloads
*[http://www.akdh.ch/archiv.html#anthroposophie Sammlung von Artikeln der Schweizer "Aktion Kinder des Holocaust" zum Thema Antisemitismus und Anthroposophie]
* [http://www.antisemitismus.net/deutschland/steiner-7.htm War Rudolf Steiner ein "völkischer Antisemit?] fragt sich Antisemitismus.net
*[http://www.vordenker.de/anthroposophiekritik/anthroposophiekritik.htm Kritische Anmerkungen zur Anthroposophie Rudolf Steiners]
* [http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=3733 Forum: Über Anthroposophie, Homöopathie und andere Sekten] Hinweis: Umstritten, enthält sehr heftige Angriffe u.A. auf die Anthroposophie in oft unsachlichem Stil
* [http://www.anthroposophie-de.com/aktuelles/aktuell.html Was ist wahr an den Rassismus- Antisemitismus und Sektenvorwürfen?] Stellungnahmen zu obigen Links
* [http://www.waldorfschule.info/index.19.53.1.html Rudolf Steiner als aktiver Gegner des Antisemitismus und Rassismus]
*Die [http://www.skeptischeecke.de/Worterbuch/Anthropometrie/Anthroposophie___Rudolf_Steine/anthroposophie___rudolf_steine.html skeptische Ecke] über Anthroposophie
*[http://www.kath-kirche-eisenstadt.at/info/sekten/anthroposophische_gesell.html Artikel] über die Unterschiede zwischen Anthroposophie und katholischer Kirche.
* [http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_hansson.html Ist die Anthroposophie eine Wissenschaft?] Sehr kritische Untersuchung von Sven Ove Hansson, Philosoph am königlichen Institut für Technologie in Stockholm, übersetzt von Marcus Hammerschmitt.
* [http://www.klaus-frisch.de/html/nichtanthroposophie.html Was Anthroposophie nicht ist] Eine Antwort auf Hansson.
*[http://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/anthro.php Arier, Atlantis und Akasha – Eine Tagung sucht nach Rudolf Steiners Rassismus] Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 25.07.2006
*[http://anthroblog.anthroweb.info/2013/der-rassismus-und-sein-doppelganger/#.UZnK3qKeNc3 "Der Rassismus und sein Doppelgänger" - Kritik der antirassistischen Vernunft]
 
==Literatur==
 
=== Anthroposophische Schriften ===
* Wagner, Arfst: ''[http://www.flensburgerhefte.de/titel/fh/fh32.html Anthroposophen und Nationalsozialismus]'', Flensburg 1991, ISBN 3-926841-32-X
* Ravagli, Lorenzo: ''Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie''. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004, ISBN 3-7725-1915-6
* Bader, Hans-Jürgen, Ravagli, Lorenzo: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit''. Anthroposophie und der Rassismusvorwurf, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003
* Bader, Hans-Jürgen, Leist, Manfred, Ravagli, Lorenzo: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit''. Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2002
* Archiati, Pietro: ''Die Überwindung des Rassismus durch die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners'', Verlag am Gotheanum, Dornach 1997
* Swassjan, Karen: ''Aufgearbeitete ANTHROPOSOPHIE. Bilanz einer Geisterfahrt'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2007
* Rahel Uhlenhoff (Hg.): ''Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart'', Berliner Wissenschafts-Vlg., Berlin 2011
 
=== Befürwortende oder neutrale Standpunkte ===
* Binder, Andreas: ''Wie christlich ist die Anthroposophie?'' Standortbestimmungen aus der Sicht eines evangelischen Theologen, Stuttgart : Urachhaus, 1989, ISBN 3878386117
* Kniebe, Georg: ''Anthroposophie und christliche Kirchen  - Ein Gespräch?''. Stuttgart : Urachhaus, 1992, ISBN 3878389477
* Hellmich, Achim und Teigeler, Peter (Hrsg.): ''Montessoripädagogik, Freinetpädagogik, Waldorfpädagogik - Konzeption und aktuelle Praxis''. Beltz Verlag, 1999. ISBN 3407252188
* Kriele, Martin: ''Anthroposophie und Kirche. Erfahrungen eines Grenzgängers''. Herder Verlag 1996, ISBN 3451239671
* Gut, Taja: ''Wie hast du's mit der Anthroposophie''. Eine Selbstbefragung, Pforte Vlg., Dornach 2010, ISBN 978-3-85636-218-8
* Gerhard Wehr: ''Esoterisches Christentum''. Aspekte - Impulse - Konsequenzen, Klett Vlg., Stuttgart 1975, ISBN 3-12-908600-5
 
=== Aus kritischer Sicht ===
* Baumann-Bay, Lydie und Andreas: ''Achtung, Anthroposophie! Ein kritischer Insider-Bericht''. Zürich : Kreuz Verlag, 2000, ISBN 3268002552.
* Bierl, Peter: ''Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister : die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik''. Hamburg : Konkret Literatur Verlag, 1999, ISBN 3-89458-171-9
* Wegener, Franz: ''Heinrich Himmler. Deutscher Spiritismus, französischer Okkultismus und der Reichsführer SS''. Gladbeck 2004, ISBN 3931300153 [zu Steiners Finanzierung einer antisemitischen Schrift Heises]
 
{{wikipedia}}
 
[[Kategorie:Kritik]]

Version vom 27. August 2017, 02:06 Uhr

Tigerauge, Rohstein [File:Bębnówka tygrysie oko .jpg | Tigerauge, verschiedene Trommelsteine]


Tigerauge ist eine mikrokristalline, goldbraun bis goldgelb gestreifte Varietät des Minerals Quarz. Er wird ausschließlich als Schmuckstein verwendet, der im Glattschliff verarbeitet einen wogenden Schimmer, Chatoyance oder „Katzenaugeneffekt“ genannt, zeigt.

Bildung und Fundorte

Das Tigerauge geht aus dem Falkenauge hervor, einer durch Einlagerung von parallelfaserigem Krokydolith- oder ähnlich ausgebildeten Hornblenden bläulichen Quarzvarietät. Durch Pseudomorphose von Quarz nach Krokydolith mit zusätzlicher Einlagerung von Eisen entsteht Tigerauge. Die parallele Ausrichtung der Kristallfasern sorgt auch für den bekannten Lichteffekt der Chatoyance. Aufgrund der besonderen Bildungsbedingungen finden sich zudem oft Falkenauge und Tigerauge nebeneinander bzw. miteinander verwachsen am selben Fundort.

Als Kluftfüllung in Quarz-Gestein, wobei die Fasern des Tigerauges senkrecht zur Kluftbegrenzung stehen, finden sich Tigeraugen vorwiegend in Südafrika und Westaustralien, daneben auch in China, Indien, Kanada, Myanmar, Namibia, Ukraine und den Vereinigten Staaten (USA).

Das größte bekannte Exemplar eines Tigerauges (150 kg schwer, 2 m lang) befindet sich seit 2008 im Besitz des Mineralogischen Museums der Universität Bonn.[1]

Siehe auch

Literatur

  •  Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke. 13. überarbeitete und erweiterte Auflage. BLV Verlags GmbH, München u. a. 2002, ISBN 3-405-16332-3, S. 140, 276, 277 und 282.
  •  Bernhard Bruder: Geschönte Steine. Neue Erde Verlag, 1998, ISBN 3-89060-025-5, S. 97.
  •  Jaroslav Bauer, Vladimír Bouska: Edelsteinführer. Verlag Werner Dausien, Hanau 1993, ISBN 3-7684-2206-2, S. 126.

Weblinks

Commons: Tigerauge - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise


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