Paradies und Interaktion: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Lucas Cranach d. Ä. 035.jpg|thumb|right|300px|[[Wikipedia:Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach der Ältere]]: ''Der Garten Eden'' (1530)]]
'''Interaktion''' (wohl von {{laS|''inter''}} ‚zwischen‘ und ''{{lang|la|actio}}'' ‚Tätigkeit‘, ‚Handlung‘) bezeichnet das wechselseitige aufeinander Einwirken von [[Akteur]]en oder [[System]]en und ist eng verknüpft mit den übergeordneten Begriffen [[Kommunikation]], [[Handeln]] und [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]]. Manchmal werden diese Begriffe sogar [[Synonymie|synonym]] verwendet.
[[Bild:Giovanni di Paolo 004.jpg|thumb|300px|Giovanni di Paolo, Vertreibung aus dem Paradies, 15. Jh.]]
Das Wort '''Paradies''' ({{HeS|פרדס}}, ''pardes''; {{ELSalt|παράδεισος}}, ''paradeisos''; vgl. [[w:mittelpersisch|mittelpersisch]] ''garotman'' oder ''garodman'', aus ''Garodemäna'' „Haus der Lobgesänge“<ref>{{EIr|garodman-|Autor=William W. Malandra|Artikelname=garōdmān}}</ref>, das aber mehr dem [[Himmlisches Paradies|himmlischen Paradies]], dem [[Paradiso]] [[Dante]]s entspricht) geht auf die [[avestische Sprache|avestische]] Bezeichnung für ein umgrenztes oder ''eingehegtes Gebiet'', einen herrschaftlichen Park, einen Tier-, Lust- oder Zaubergarten, zurück und wird in der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Überlieferung des [[Tanach]] als '''Garten Eden''' ([[Wikipedia:Sumerisch|Sumerisch]] Guan [[Wikipedia:Eden (Sumer)|Eden]] „Rand der himmlischen Steppe“, {{HeS|גן עדן}} ''Gan Eden'') bezeichnet. Allerdings war damit kein irdischer Garten gemeint, denn im Paradieseszustand lebte der [[Mensch]] noch als [[Wärme]]-[[Luft]]-Mensch im Umkreis der Erde. Erst durch die Folgen des [[Sündenfall]]s wurde er in das [[Wasser|flüssige]] und in das neu gebildete [[Erde (Element)|feste Erdenelement]] herab versetzt. Dennoch haben rein [[irdisch]]e [[Wikipedia:Garten_Eden#Lokalisationsversuche|Lokalisationsversuche]] des Paradieses eine lange Tradition. Nach [[Dante Alighieri]]s «[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]» liegt der Garten Eden als «[[Irdisches Paradies]]» auf der Spitze des [[Läuterungsberg]]es, der sich auf der [[Wikipedia:Südhalbkugel|Südhalbkugel]] der [[Erde (Planet)|Erde]] erhebt. Von dort führt erst der Weg in das eigentliche [[überirdisch]]e [[Paradiso]], das sich von der [[Mondsphäre]] durch die [[Planetensphären]] und den [[Tierkreis]] bis zu dem jenseits des [[Kristallhimmel]]s gelegenen [[Empyreum]] erstreckt.


== Die Bildung des physisch-ätherischen Menschen ==
== Begriff ==
[[Datei:Folio 25v - The Garden of Eden.jpg|300px|miniatur|hochkant|Der Garten Eden im [[Wikipedia:Très Riches Heures|Stundenbuch des Herzogs von Berry]]]]
Laut Fremdwörterbuch (Duden Band 5, 4. Auflage 1982, S. 350f.) handelt es sich um einen in [[Soziologie]] und [[Psychologie]] geläufigen [[Bezeichnung|Terminus]], mit dem „aufeinander bezogenes [[Soziales Handeln|Handeln]] zweier oder mehrerer [[Person]]en“ oder die „Wechselbeziehung zwischen Handlungspartnern“ bezeichnet wird (→ [[soziale Interaktion]]).
Der ''Garten Eden'' wird in der [[Genesis]] in der ''zweiten [[Schöpfung]]sgeschichte'', nachdem das [[Sechstagewerk]] schon vollendet war, im Zusammenhang mit der Erschaffung [[Adam]]s geschildert. Während sich das Sechstagewerk noch ganz in der [[Astralwelt]] abspielt, verlagert sich nun die Entwicklung in die [[Ätherwelt]].


<div style="margin-left:20px">
Der [[Symbolischer Interaktionismus|symbolische Interaktionismus]] ist eine soziologische Theorie, die sich mit der Interaktion zwischen Personen beschäftigt. Sie basiert auf dem Grundgedanken, dass die Bedeutung von sozialen Objekten, Situationen und Beziehungen im symbolisch vermittelten Prozess der Interaktion/Kommunikation hervorgebracht wird - bestehend aus
5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. 7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme.11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold; 12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. 13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. 14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat. 15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. 18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. 19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. 20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. 21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. 22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht. {{Bibel|Gen|2|5-25|LUT}}
* [[Selbstdarstellung]]
</div>
* [[Verhandlung|Verhandeln]] und
* [[Interpretation]] des Gegenübers.


=== Der [[Baum des Lebens]] und der [[Baum der Erkenntnis]] ===
In der [[Systemtheorie]] von [[Niklas Luhmann]] wird unter Interaktion Kommunikation unter Anwesenden verstanden (etwa im Gegensatz zur schriftlichen Kommunikation) ([[Interaktionssystem]]).
[[Bild:Michelangelo_Suendenfall.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Michelangelo|Michelangelo]]: Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies (Deckenfresko in der [[Wikipedia:Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]])]]
Der [[Baum des Lebens]] und der [[Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen]] stehen für das Höhere, das sich mit dem [[Mensch]]en verbinden muss, um seinen [[Ätherleib]] und seinen [[Physischer Leib|physischen Leib]] zu bilden. Der Baum der Erkenntnis ist in der Sprache der [[Elohim]], die diese bereits auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] entwickelt haben, der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en. Mit dem [[Baum des Lebens]] ist der [[Ätherleib]] gemeint {{Lit|{{G|253|60ff}}}}.


=== Die [[vier Paradiesesströme]] ===
Die Bedeutung der Interaktion für die [[Pädagogik]] liegt vor allem in der sozialisierenden Funktion der Interaktion. Indem der Mensch in sozialen Situationen handelt, entwickelt er sich zum Mitglied [[Soziale Gruppe|sozialer Gruppen]] ([[Handlungskompetenz]]); durch Handeln (Interaktion) gelangt er individuell zu den Fähigkeiten:
[[Datei:Hildesheim Dom Taufe 01.jpg|thumb|200px|upright|Die Bronzetaufe im Hildesheimer Dom, getragen von den 4 personifizierten Paradiesesströmen, die Wasser aus ihren Krügen ausgießen. Nach ihrer Haartracht, Kleidung, Haltung und nach ihrem Lebensalter sind sie deutlich voneinander zu unterscheiden.]]
* [[Rollendistanz]]
Die [[vier Paradiesesströme]], genannt '''Pischon''' ({{HeS|פִּישׁ֑וֹן}}), '''Gihon''' ({{HeS|גִּיח֑וֹן}}, äußerlich meist mit dem [[Wikipedia:Nil|Nil]] identifiziert), '''Hiddekel''' ({{HeS|חִדֶּ֔קֶל}}, meist als [[Wikipedia:Tigris|Tigris]] übersetzt) und '''Perat''' (auch Ph<sup>e</sup>rat, {{HeS|פְרָֽת}}, [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]]), sind ein [[Sinnbild]] für die vier [[astral]]en Grundformen der [[Materie]], für die [[vier Elemente]], aus denen der [[Leib]] des Menschen gebildet wird, der dann mit dem [[Sündenfall]] ganz auf den [[Physische Welt|physischen Plan]] herabsteigt. Zugleich sind die vier Ströme ein Bild für die durch die 4 [[Sphinx]]tiere repräsentierten [[Gruppenseele]]n, aus denen die [[Menschheit]] hervorgegangen ist. Die Gestalt der Sphinx hängt auch eng zusammen mit dem [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüter der Schwelle]]. Dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigt sich die Sphinxgestalt, ähnlich wie etwa auch der [[Kentaur]], im [[Ätherleib]] des Menschen.
* Einfühlung ([[Empathie]], Role-taking)
* [[Ambiguitätstoleranz]] und
* [[Identität]]s&shy;darstellung.
Das hat wiederum Konsequenzen für seine Stellung in sozialen Gefügen. Ohne Aktivität (Interaktion, [[Kommunikation]]) lässt sich eine Sozialisierung ([[Sozialisation]]) nicht denken. Die vornehmste Aufgabe der Eltern/Pädagogen ist es, Kindern diese Interaktionen zu ermöglichen (Eröffnung von Handlungsräumen) – unabhängig von der pädagogischen Orientierung der Bezugspersonen (→ [[Erziehungsstil]]). Mangelnde Interaktion wird (gelegentlich) als problematisch im Sinne von Unterlassung bezeichnet; zu viele Handlungen der Erziehenden gelten dagegen als dirigistisch, dominierend, lenkend und einengend. Unangemessene Handlungen sind z.&nbsp;B. [[Kindesmisshandlung]], [[sexueller Missbrauch]], aber auch (exzessives) [[Strafe]]n.


Eine Zusammenstellung der vier personifizierten Paradiesesflüsse mit den vier Elementen findet sich beispielsweise auf dem [[Wikipedia:Spätromanki|spätromanischen]] (13. Jh.) [[Wikipedia:bronze|bronze]]nen [[Wikipedia:Bronzetaufe (Hildesheimer Dom)|Taufbecken]] des [[Wikipedia:Hildesheimer Dom|Hildesheimer Dom]]s, das besonders reich an Darstellungen ist, die mit der [[Zahl]] [[vier]] zusammenhängen. So finden sich hier auch die vier Jahreszeiten, die vier großen Propheten, die vier Evangelisten und auch die vier [[Kardinaltugenden]]<ref>Paul Gerhard Ficker: ''Der Mitralis des Sicardus'', Dogma, Bremen 2012, S 41 [http://books.google.at/books?id=bHVb0TiIOV4C&pg=PT47]</ref> <ref>[[Wikipedia:Victor Heinrich Elbern|Victor H. Elbern]], ''Dom und Domschatz in Hildesheim'', Königstein i. T. 1979, S. 16f. und 48f.
Interaktion als Begriff suggeriert (vermutlich), dass diese rein und als einzelne vorkommt. Entweder man verhandelt oder man stellt sich selbst dar - das wäre eine falsche Vorstellung. Dagegen muss man davon ausgehen, dass z.&nbsp;B. das Verhandeln in gewisser Weise etwas über die Person des Verhandlungspartners verrät; also stellt sich der Verhandelnde auch selbst dar. Insbesondere gilt das für komplexe Sachverhalte wie Lehren, Erziehungssituationen gestalten usw. Trotzdem bleibt die Frage nach den Erscheinungsformen der Interaktion relevant, wenn man danach fragt, welche Folgen das Handeln des Erziehenden für den Erzogenen hat.
</ref> <ref>Claudia Höhl: ''Das Taufbecken des Wilbernus - Schätze aus dem Dom zu Hildesheim", Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2047-5</ref>.


<div style="margin-left:20px">
In der [[Psychologie]] hat [[Alfred Lorenzer]] (1922–2002) die [[Übertragung (Psychoanalyse)|Übertragung]] als Interaktionsform dargestellt, vgl. [[Verstehende Psychologie#Verstehende Psychologie nach Lorenzer (Psychoanalyse)|Verstehende Psychologie]] <ref>Lorenzer, Alfred: ''Über den Gegenstand der Psychoanalyse'' oder: Sprache und Interaktion. Frankfurt 1973</ref><ref name="GIN">Habermas, Jürgen: ''Der Universalitätsanspruch der Hermeneutik (1970).'' In: Zur Logik der Sozialwissenschaften, Suhrkamp Taschenbuch, Wissenschaft 517, Frankfurt <sup>5</sup>1982, Seite 343 ff.</ref>
<div style="margin-left:20px">
"Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem
Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in
seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige
Seele. (Genesis 2, 3-7)
</div>


Jetzt war der Mensch da.
Für die Anwendung des Interaktionsbegriffs im Bereich des Business Consulting hat Fred Kofmann als deren Komponenten die Kommunikation, die Verhandlung und die Koordination unterschieden.<ref>Fred Kofmann : Conscious Business, Boulder 2006.</ref>


<div style="margin-left:20px">
== Interaktionsbegriff in der Informatik ==
Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen
{{Hauptartikel|Kommunikation (Informationstheorie)}}
Morgen, und setzte den Menschen drein, den er gemacht
In der [[Informatik]] ist der Begriff der Interaktion mit dem Begriff der [[Kommunikation]] verwandt.<ref>Quiring, O., Schweiger, W. (2006): ''Interaktivität'' – ten years after. Eine Bestandsaufnahme und ein Analyserahmen. In: Medien und Kommunikationswissenschaft, 54. Jg., S. 5–24.</ref> In der [[kommunikationswissenschaft]]lichen Auseinandersetzung mit dem Interaktionsbegriff wird Interaktion dabei sowohl als Teilmenge von Kommunikation<ref>Jäckel, M. (1995), ''Interaktion''. Soziologische Anmerkungen zu einem Begriff, in: Rundfunk und Fernsehen, 43, S. 463–476.</ref> als auch in umgekehrter Beziehung Kommunikation als Teilmenge von Interaktion<ref>Bucher, H.-J. (2001), ''Wie interaktiv sind die neuen Medien?'' Grundlagen einer Theorie der Rezeption nicht-linearer Medien, in: Bucher, H.-J., Püschel, U. (Hrsg.), Die Zeitung zwischen Print und Digitalisierung. Wiesbaden, S. 139–171.</ref> verwendet.
hatte.  
Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei
Bäume, lustig anzusehen, und gut zu essen, und den Baum
des Lebens mitten im Garten und der Baum der Erkenntnis
des Guten und Bösen. (Genesis 2, 8-9)
</div>


Da wird geschildert der Übergang von den ätherischen Rassen zu
Anders als das Interaktionskonzept der [[Soziologie]] beschreibt Interaktion in der Informatik einseitige Handlungen zwischen Mensch und Computer. Der Begriff der Interaktion wird als Oberbegriff für [[Rückkoppelung|rückkopplungsarme]] Aktivitäten verwendet und bezeichnet einseitige Kommunikationsprozesse, da der Computer nicht als Übertragungsmedium, sondern als Partner der Kommunikation verstanden wird.
den physischen Rassen. Diese werden zusammengefügt von den
vier Seiten, von Ost, West, Süd, Nord, und von den vier Elementen,
die den Fähigkeiten der Geist-Seele entsprechen. Der Baum
des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist
das Sinnbild für das Höhere, das sich mit dem Menschen verbunden
hat.


<div style="margin-left:20px">
Die einseitige Handlung des Nutzers lässt sich in Interpretation, Selektion und Modifikation unterteilen. Interpretation bezieht sich auf einseitig kognitive Vorgänge der Nutzer-System-Interaktion. Die Interaktion ist in diesem Fall ein innerer Dialog, bei dem die Umweltveränderungen vom Rezipienten subjektiv interpretiert werden. Die Begriffe Selektion und Modifikation werden in der [[Mensch-Computer-Interaktion]] sehr häufig verwendet. Während sich Selektion dabei in erster Linie auf die Auswahl vorhandener Alternativen bezieht, handelt es sich bei Modifikation etwa um die aktive Veränderung medialer Angebote.<ref>Goertz, L. (1995), ''Wie interaktiv sind Medien?'' Auf dem Weg zu einer Definition von Interaktivität. Rundfunk und Fernsehen, 43, 477–493.</ref>
Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten,
und teilte sich von dannen in vier Hauptwasser.
Das erste heißt Pison, das fließet um das ganze Land Hevila;
und daselbst findet man Gold.  
Und das Gold des Landes ist köstlich; und da findet man
Bedellion und den Edelstein [[Onyx]]. (Genesis 2, 10-12)
</div>


Die anderen Wasser heißen Gehon, Hiddekel und Euphrat. Die
Eine etwas andere Bedeutung hat der Begriff in Bezug auf die Mensch-Computer-Interaktion, also der Gestaltung der [[Benutzerschnittstelle]] zu [[Software|Programmen]] und [[Hardware]]: [[Software-Ergonomie|Ergonomische Software]] bedeutet, dass dem [[Interaktionsdesign]] in Bezug auf Orientierung, Navigation, [[Grafische Benutzeroberfläche|Maskengestaltung]], [[System]]-Reaktionen, Meldungen usw. hohe Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Es gibt eine Norm (EN [[ISO 9241]]), die im Kapitel ''Gestaltung von Benutzerschnittstellen'' Näheres regelt.
vier Gewässer sind die Symbole für die vier Astralformen der
Materie, die zusammenfließen. Das Wasser bedeutet immer das
Astrale in der esoterischen Sprache. In der esoterischen Sprache ist
Gold das Symbol des Geistigen; der Onyx ist das Symbol der
Materie, die am tiefsten heruntergeht. Der Onyx ist das Symbol
dafür, wie sich das Lebendige verwandeln muß, bevor es in das
höhere Prinzip aufgenommen werden kann. Das Lebendige, das
Prana, muß durchgehen durch einen Läuterungszustand; diesen
bezeichnet man als den Onyx-Zustand. Auch in Goethes «Märchen» findet man die Verwandlung des Mopses in einen Onyx." {{Lit|{{G|88|221f}}}}
</div>


Das [[Bedellion]] (auch [[Guggul]] oder ''Falsche Myrrhe'') wird meist als gelblich durchscheinendes Harz mit gummiartiger Struktur aufgefasst ([[Bedolachharz]]) und in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] später auch zur Beschreibung des [[Manna]] benutzt {{Bibel|Num|11|7}}, das nach [[Rudolf Steiner]] [[Manas]] ([[Geistselbst]]) symbolisiert. In vielen [[jüdisch]]en Schriften wird es aber auch als [[Wikipedia:Erz|Erz]] interpretiert. Selbst als Perle oder gar Kristall von möglicherweise leuchtend rötlicher [[Farbe]] wird es gelegentlich beschrieben, wobei allerdings erstarrte Harze manchmal durchaus perlenförmig erscheinen können, wie es etwa von dem englischen Botaniker [[Wikipedia:John Parkinson|John Parkinson]] bereits im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]]s für [[Bdellion]] aus Baktrien beschrieben wurde.
Im Bereich der Gestaltungsdisziplinen geht es um die Planung, Entwicklung und Gestaltung interaktiver Benutzerschnittstellen. Benutzerschnittstellen findet man im Bereich von Hardware und Software.


=== Eva wird aus der Rippe des Adam erschaffen ===
== Interaktionsbegriff in der Statistik ==
[[Datei:Garten eden cranach.jpg|miniatur|hochkant|200px|Sündenfall des Menschen, [[Wikipedia:Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach d. Ä.]] (1530)]]
In der [[Statistik]] findet eine Interaktion statt, wenn zwei (oder mehr) Größen ([[unabhängige Variable]]n; Prädiktoren) eine dritte Größe ([[abhängige Variable]]; Kriterium) voraussagen bzw. beeinflussen. Dieser Einfluss ([[Interaktionseffekt]]) tritt nur dann auf, wenn diese beiden unabhängigen Variablen gemeinsam vorkommen, da die Wirkung der einen unabhängigen Variable von der Ausprägung der anderen abhängt. Die [[Mittelwert]]e der Variablen sind in diesen Fällen nicht addierbar.
Das [[Knochensystem]] ist ein vollkommenes [[physisch]]es Bild der [[Ich-Organisation]] und verleiht dem [[Mensch]]en seine menschliche [[Gestalt]] und macht ihn dadurch zum ''Erdenmenschen''; darum wird [[Eva]] aus der [[Rippe]] ({{HeS|צְלָעֹ|zela}}, ''Rippe, Seite, Rand'') des [[Adam]] erschaffen.  


<div style="margin-left:20px">
== Interaktion in der Improvisation (Musik) ==
"Nun ist der Knochen, wenn er von der Ich-Organisation geformt ist, ein Organ, das von dieser aus ihrem Bereich entlassen wird. Er kommt in einen Zustand, in dem er nicht mehr innerlich ergriffen wird von der Ich-Organisation, sondern nur noch äußerlich. Er ist aus dem Wachstums- und Organisationsbereich herausgeführt und dient noch mechanisch der Ich-Organisation bei Ausführung der Körperbewegungen. Nur ein Rest von innerer Tätigkeit der Ich-Organisation durchsetzt ihn die ganze Lebenszeit hindurch, weil er ja doch auch Organisationsglied innerhalb des Organismus bleiben muss und aus dem Leben nicht herausfallen darf." {{Lit|{{G|27|68}}}}
{{Hauptartikel|Improvisation (Musik)}}
</div>
Indem der Musiker improvisiert, beeinflusst er das Handeln seiner Mitspieler und wird seinerseits wiederum durch die musikalischen Äußerungen seiner Mitmusiker beeinflusst. Dadurch entsteht ein Zusammenwirken der Akteure. Bei einer unvorbereiteten Ad-hoc-Begegnung kann ein besonderer Reiz gerade in der Spontaneität und Wendigkeit erfahrener Improvisationsmusiker liegen, die zu musikalisch sinnvollen Interaktionen führen kann, auch ohne dass zuvor ein bestimmter (z.&nbsp;B. stilistischer) Bezugsrahmen vereinbart wurde. Doch schon bei der zweiten gemeinsamen Improvisation einer gleichen Konstellation von Akteuren beginnt durch die bereits gemeinsam gemachten Erfahrungen, die Ausbildung eines selbstreferenziellen Systems, innerhalb dessen die Musiker von nun an interagieren. Im Verlauf eines solchen Gruppenprozesses steigert sich dann allerdings auch zunehmend der kompositorische Anteil im Verhältnis zum improvisatorischen, sodass es sich bald eher um eine Art gegenwärtiger Kollektiv-Komposition handelt. In Musikgruppen, die über einen längeren Zeitraum auf diese Weise zusammenarbeiten, kann in fortlaufenden, sich zunehmend ausdifferenzierenden Trial-and-Error-Prozessen neben einem gemeinsamen musikalischen Vokabular auch ein „stabiles“ Kommunikationsfeld etabliert werden, in dem die Musiker reflektierend und immer wieder ihre Grenzen auslotend interagieren können. Als „stabil“ gestaltet sich ein solches Kommunikationsfeld aber gerade nicht durch Verfestigung ''einer'' Form, sondern als „Dauerhaftigkeit des Möglichen“ (Niklas Luhmann), als permanent vorhandene Option zu temporären Formbildungen.


Der Mensch hat [[12]] Rippenpaare, die oberen sieben Rippen sind ''sternale'' ([[Latein|latinisierte]] Form von [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|altgr.]] ''στέρνον'' „Brust, Herz, Gemüt“), die achte bis zehnte asternale und die unteren beiden enden frei in der Muskulatur. In diesem Aufbau spiegel sich die [[Kosmos|kosmischen]] Verhältnisse wider: Die 12 Rippenpaare entsprechen den 12 [[Bild]]ern des [[Tierkreis]]es; die [[7]] sternalen Rippenpaare den [[sieben Planeten]].
== Interaktionsbegriff in der Biologie ==
Funktionsbegriff im [[Ökosystem]]. Wirkung der [[Organismus|Organismen]] aufeinander, auch wechselseitige Beziehungen zwischen Organismen und Stoffen, Prozessen oder zwischen diesen unbelebten Bestandteilen und Wirkungen (→ [[Biotische Umweltfaktoren|Bi-Systeme in einem Ökosystem]], [[Kommunikation (Biologie)]], [[Allelopathie]]).


<div style="margin-left:20px">
== Interaktion in der Rechtswissenschaft ==
"Unsere Tiere, die sich in ihrer Entwicklung auf der Erde befinden,
Interaktion ist kein Rechtsbegriff. Juristische Autoren, die von Interaktion sprechen, verwenden den Begriff regelmäßig in einer seiner sozialwissenschaftlichen Bedeutungen. Beispiel: Das Zusammenwirken aller Beteiligten in einem Gerichtsprozess wird oft als Interaktion bezeichnet.
und auch der Mensch, bilden sich auf der Erde ein Knochensystem
aus. Die Tiere aber, die auf dem Monde ihre Entwicklung
schon zu Ende erreicht haben, die hatten dort kein Knochensystem,
sie haben sich auf der Erde ein Außenskelett gebildet: eine
Kruste oder eine Schale wie zum Beispiel Käfer, Tracheen und so
weiter. Diese kamen vom Monde in die Erdenentwicklung hinein.
Alle Wesen, die wirklich mit der Erdenentwicklung gehen, bilden
ein Innenskelett. Daher wird Eva als aus der Rippe geschaffen
dargestellt." {{Lit|{{G|89|152}}}}
</div>


== Der Garten Eden in der islamischen Tradition ==
== Interaktion in der Physik ==
In der Physik steht Interaktion für die [[Fundamentale Wechselwirkung]] zwischen [[Elementarteilchen]].


Auch im [[Islam]] wird das Paradies als wunderbarer Garten, [[Dschanna]] ({{arS|جنّة}} ''Ǧanna'' = Wunder), geschildert, der hier nach der 56. [[Wikipedia:Sure|Sure]] (al-Wāqiaʿ, الواقعة = ''das unvermeidliche Ereignis'') des [[Koran]] aber ein Ort der [[sinnlich]]en Freuden, also eine [[luziferisch]]e Welt ist. Das Paradies ist durch die Scheidewand ''Barjakh'' von der [[Hölle]] [[Dschahannam]] geschieden. Dieser wunderbare Garten ist von Bächen durchzogen, in denen Wasser, Milch und Honig fließen. Er ist mit den kostbarsten Teppichen und Sesseln ausgestattet und schöne [[Jungfrau]]en, die [[Wikipedia:Huri|Huri]]s<ref>Die Bedeutung der "Huris" ist umstritten. Der Autor C. Luxenberg hält sie für ein Synonym für "Weintrauben", vgl. Christoph Luxenberg: ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'', ein Beitrag zur Entschlüsselung der Koransprache. Das Arabische Buch, Verlag Hans Schiler Berlin 2004, ISBN 3-89930-028-9.</ref>, und junge Knaben servieren die erlesenstene Früchte und Geflügel:
== Interaktion in der Pharmakologie ==
In der [[Pharmakologie]] steht „Interaktionen“ für [[Arzneimittelwechselwirkung]]en, bei denen die Wirkung von einem Arzneistoff durch die gleichzeitige Verabreichung von anderen beeinflusst wird.


<div style="margin-left:20px">
== Interaktion in der Linguistik ==
Und ihr sollt in drei Gattungen (gegliedert) werden (7) : (In) die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen die zur Rechten sein werden? (8) Und (in) die zur Linken - was (wißt ihr) von denen, die zur Linken sein werden? (9) Und (in) die Vordersten - (sie) werden die Vordersten sein. (10) Das sind die, die Allah nahe sein werden (11) in den Gärten der Wonne. (12) (Dies sind) eine große Schar der Früheren (13) und einige wenige der Späteren. (14) Auf Polstern, die mit Gold durchwoben sind, (15) lehnen (sie) auf diesen einander gegenüber. (16) Bedient werden sie von Jünglingen, die nicht altern, (17) mit Bechern und Krügen aus einer fließenden Quelle. (18) Keinen Kopfschmerz werden sie davon bekommen, noch wird ihnen das Bewußtsein schwinden. (19) Und Früchte, die sie sich wünschen, (20) und Fleisch vom Geflügel, das sie begehren, (21) und Huris, (22) wohlbehüteten Perlen gleich, (23) (werden sie erhalten) als Belohnung für das, was sie zu tun pflegten. (24) Sie werden dort weder leeres Gerede noch Anschuldigung der Sünde hören, (25) "nur das Wort: ""Frieden, Frieden!"" (26) "Und die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen, die zur Rechten sein werden? (27) (Sie werden) unter dornlosen Lotusbäumen (sein) (28) und gebüschelten Bananen (29) und endlosem Schatten, (30) bei fließendem Wasser (31) und vielen Früchten, (32) die weder zu Ende gehen, noch für verboten erklärt werden, (33) und auf erhöhten Ruhekissen. (34) Wir haben sie (die Huris) in herrlicher Schöpfung gestaltet (35) und sie zu Jungfrauen gemacht, (36) zu liebevollen Altersgenossinnen (37) derer zur Rechten. (38) {{Koran|56|7|38}}
In der [[Linguistik]] bezeichnet Interaktion die Beeinflussungen des Sprachverhaltens bei zweisprachig aufwachsenden Kindern.
</div>
 
== Interaktion in der Soziologie ==
{{Hauptartikel|soziale Interaktion}}
Im weiten Verständnis bezeichnet Interaktion wechselseitiges und aufeinander bezogenes Handeln von [[Akteur]]en. Im engen Verständnis bezeichnet Interaktion in der Soziologie die Kommunikation unter Anwesenden (Face-to-Face-Kommunikation).
 
== Interaktion in der Sozialpsychologie ==
[[Ruth Cohn]] entwickelte das System der [[Themenzentrierte Interaktion|themenzentrierten Interaktion]], das Interaktionsprozesse in Gruppen verstehen und gestalten hilft.
 
== Interaktion in der Pädagogik ==
In [[Erziehung]]s&shy;prozessen lassen sich mindestens zwei bedeutsame Kategorien sozialer Interaktion unterscheiden: die Interaktion zwischen [[Kind]] und Erziehendem<ref>Norbert Kühne: Interaktion als Förderung, in: Norbert Kühne (Hrsg.): Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 7, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2009, ISBN 978-3-427-75415-2
</ref> sowie die Interaktionen zwischen Gleichaltrigen. Beide haben ihre spezifische Bedeutung bei der [[Sozialisation]] des Individuums bzw. bei der psychosozialen Entwicklung. Gleichzeitig heißt Interagieren: Erwerb von [[Kenntnis]]sen und die Aneignung sozial relevanter [[Kompetenz]]en, die in der (sozialen) Interaktion wiederum eine bestimmte Bedeutung oder Wirkung haben bzw. eine wichtige Rolle spielen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Interaktion}}
* [[Paradieses-Imagination]]
* {{WikipediaDE|Zirkuläre Abhängigkeit}}
* {{WikipediaDE|Handlungstheorie (Soziologie)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991) {{Schriften|027}}
* Leon Tsvasman (Hrsg.): ''Das große Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte''. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6.
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 {{Vorträge|88}}
* Gerhard M. Buurman (Hrsg.): ''Total Interaction. Theory and practice of a new paradigm for the design disciplines''. Birkhäuser, Basel, Wien, New York 2005, ISBN 3-7643-7076-9.
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
* Norbert Kühne, Peter Wenzel: ''Praxisbuch Pädagogik. Beobachten Planen Erziehen im Kindergarten''. Stam, Köln 2000, ISBN 3-8237-5857-8.
#Rudolf Steiner: ''Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915'', [[GA 253]] (1989), ISBN 3-7274-2530-X {{Geschichte|253}} {{Vorträge1|142}}
* Norbert Kühne: Interaktion als Förderung, in: Norbert Kühne (Hrsg.): Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 7, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2009, ISBN 978-3-427-75415-2
* Theo Jörgensmann und Rolf Dieter Weyer: ''Kleine Ethik der Improvisation. Vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt''. Neue Organisation Musik, Essen 1991, ISBN 3-924272-99-9.


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Version vom 25. November 2019, 12:58 Uhr

Interaktion (wohl von lat. inter ‚zwischen‘ und actio ‚Tätigkeit‘, ‚Handlung‘) bezeichnet das wechselseitige aufeinander Einwirken von Akteuren oder Systemen und ist eng verknüpft mit den übergeordneten Begriffen Kommunikation, Handeln und Arbeit. Manchmal werden diese Begriffe sogar synonym verwendet.

Begriff

Laut Fremdwörterbuch (Duden Band 5, 4. Auflage 1982, S. 350f.) handelt es sich um einen in Soziologie und Psychologie geläufigen Terminus, mit dem „aufeinander bezogenes Handeln zweier oder mehrerer Personen“ oder die „Wechselbeziehung zwischen Handlungspartnern“ bezeichnet wird (→ soziale Interaktion).

Der symbolische Interaktionismus ist eine soziologische Theorie, die sich mit der Interaktion zwischen Personen beschäftigt. Sie basiert auf dem Grundgedanken, dass die Bedeutung von sozialen Objekten, Situationen und Beziehungen im symbolisch vermittelten Prozess der Interaktion/Kommunikation hervorgebracht wird - bestehend aus

In der Systemtheorie von Niklas Luhmann wird unter Interaktion Kommunikation unter Anwesenden verstanden (etwa im Gegensatz zur schriftlichen Kommunikation) (→ Interaktionssystem).

Die Bedeutung der Interaktion für die Pädagogik liegt vor allem in der sozialisierenden Funktion der Interaktion. Indem der Mensch in sozialen Situationen handelt, entwickelt er sich zum Mitglied sozialer Gruppen (Handlungskompetenz); durch Handeln (Interaktion) gelangt er individuell zu den Fähigkeiten:

Das hat wiederum Konsequenzen für seine Stellung in sozialen Gefügen. Ohne Aktivität (Interaktion, Kommunikation) lässt sich eine Sozialisierung (Sozialisation) nicht denken. Die vornehmste Aufgabe der Eltern/Pädagogen ist es, Kindern diese Interaktionen zu ermöglichen (Eröffnung von Handlungsräumen) – unabhängig von der pädagogischen Orientierung der Bezugspersonen (→ Erziehungsstil). Mangelnde Interaktion wird (gelegentlich) als problematisch im Sinne von Unterlassung bezeichnet; zu viele Handlungen der Erziehenden gelten dagegen als dirigistisch, dominierend, lenkend und einengend. Unangemessene Handlungen sind z. B. Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch, aber auch (exzessives) Strafen.

Interaktion als Begriff suggeriert (vermutlich), dass diese rein und als einzelne vorkommt. Entweder man verhandelt oder man stellt sich selbst dar - das wäre eine falsche Vorstellung. Dagegen muss man davon ausgehen, dass z. B. das Verhandeln in gewisser Weise etwas über die Person des Verhandlungspartners verrät; also stellt sich der Verhandelnde auch selbst dar. Insbesondere gilt das für komplexe Sachverhalte wie Lehren, Erziehungssituationen gestalten usw. Trotzdem bleibt die Frage nach den Erscheinungsformen der Interaktion relevant, wenn man danach fragt, welche Folgen das Handeln des Erziehenden für den Erzogenen hat.

In der Psychologie hat Alfred Lorenzer (1922–2002) die Übertragung als Interaktionsform dargestellt, vgl. Verstehende Psychologie [1][2]

Für die Anwendung des Interaktionsbegriffs im Bereich des Business Consulting hat Fred Kofmann als deren Komponenten die Kommunikation, die Verhandlung und die Koordination unterschieden.[3]

Interaktionsbegriff in der Informatik

In der Informatik ist der Begriff der Interaktion mit dem Begriff der Kommunikation verwandt.[4] In der kommunikationswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Interaktionsbegriff wird Interaktion dabei sowohl als Teilmenge von Kommunikation[5] als auch in umgekehrter Beziehung Kommunikation als Teilmenge von Interaktion[6] verwendet.

Anders als das Interaktionskonzept der Soziologie beschreibt Interaktion in der Informatik einseitige Handlungen zwischen Mensch und Computer. Der Begriff der Interaktion wird als Oberbegriff für rückkopplungsarme Aktivitäten verwendet und bezeichnet einseitige Kommunikationsprozesse, da der Computer nicht als Übertragungsmedium, sondern als Partner der Kommunikation verstanden wird.

Die einseitige Handlung des Nutzers lässt sich in Interpretation, Selektion und Modifikation unterteilen. Interpretation bezieht sich auf einseitig kognitive Vorgänge der Nutzer-System-Interaktion. Die Interaktion ist in diesem Fall ein innerer Dialog, bei dem die Umweltveränderungen vom Rezipienten subjektiv interpretiert werden. Die Begriffe Selektion und Modifikation werden in der Mensch-Computer-Interaktion sehr häufig verwendet. Während sich Selektion dabei in erster Linie auf die Auswahl vorhandener Alternativen bezieht, handelt es sich bei Modifikation etwa um die aktive Veränderung medialer Angebote.[7]

Eine etwas andere Bedeutung hat der Begriff in Bezug auf die Mensch-Computer-Interaktion, also der Gestaltung der Benutzerschnittstelle zu Programmen und Hardware: Ergonomische Software bedeutet, dass dem Interaktionsdesign in Bezug auf Orientierung, Navigation, Maskengestaltung, System-Reaktionen, Meldungen usw. hohe Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Es gibt eine Norm (EN ISO 9241), die im Kapitel Gestaltung von Benutzerschnittstellen Näheres regelt.

Im Bereich der Gestaltungsdisziplinen geht es um die Planung, Entwicklung und Gestaltung interaktiver Benutzerschnittstellen. Benutzerschnittstellen findet man im Bereich von Hardware und Software.

Interaktionsbegriff in der Statistik

In der Statistik findet eine Interaktion statt, wenn zwei (oder mehr) Größen (unabhängige Variablen; Prädiktoren) eine dritte Größe (abhängige Variable; Kriterium) voraussagen bzw. beeinflussen. Dieser Einfluss (Interaktionseffekt) tritt nur dann auf, wenn diese beiden unabhängigen Variablen gemeinsam vorkommen, da die Wirkung der einen unabhängigen Variable von der Ausprägung der anderen abhängt. Die Mittelwerte der Variablen sind in diesen Fällen nicht addierbar.

Interaktion in der Improvisation (Musik)

Indem der Musiker improvisiert, beeinflusst er das Handeln seiner Mitspieler und wird seinerseits wiederum durch die musikalischen Äußerungen seiner Mitmusiker beeinflusst. Dadurch entsteht ein Zusammenwirken der Akteure. Bei einer unvorbereiteten Ad-hoc-Begegnung kann ein besonderer Reiz gerade in der Spontaneität und Wendigkeit erfahrener Improvisationsmusiker liegen, die zu musikalisch sinnvollen Interaktionen führen kann, auch ohne dass zuvor ein bestimmter (z. B. stilistischer) Bezugsrahmen vereinbart wurde. Doch schon bei der zweiten gemeinsamen Improvisation einer gleichen Konstellation von Akteuren beginnt durch die bereits gemeinsam gemachten Erfahrungen, die Ausbildung eines selbstreferenziellen Systems, innerhalb dessen die Musiker von nun an interagieren. Im Verlauf eines solchen Gruppenprozesses steigert sich dann allerdings auch zunehmend der kompositorische Anteil im Verhältnis zum improvisatorischen, sodass es sich bald eher um eine Art gegenwärtiger Kollektiv-Komposition handelt. In Musikgruppen, die über einen längeren Zeitraum auf diese Weise zusammenarbeiten, kann in fortlaufenden, sich zunehmend ausdifferenzierenden Trial-and-Error-Prozessen neben einem gemeinsamen musikalischen Vokabular auch ein „stabiles“ Kommunikationsfeld etabliert werden, in dem die Musiker reflektierend und immer wieder ihre Grenzen auslotend interagieren können. Als „stabil“ gestaltet sich ein solches Kommunikationsfeld aber gerade nicht durch Verfestigung einer Form, sondern als „Dauerhaftigkeit des Möglichen“ (Niklas Luhmann), als permanent vorhandene Option zu temporären Formbildungen.

Interaktionsbegriff in der Biologie

Funktionsbegriff im Ökosystem. Wirkung der Organismen aufeinander, auch wechselseitige Beziehungen zwischen Organismen und Stoffen, Prozessen oder zwischen diesen unbelebten Bestandteilen und Wirkungen (→ Bi-Systeme in einem Ökosystem, Kommunikation (Biologie), Allelopathie).

Interaktion in der Rechtswissenschaft

Interaktion ist kein Rechtsbegriff. Juristische Autoren, die von Interaktion sprechen, verwenden den Begriff regelmäßig in einer seiner sozialwissenschaftlichen Bedeutungen. Beispiel: Das Zusammenwirken aller Beteiligten in einem Gerichtsprozess wird oft als Interaktion bezeichnet.

Interaktion in der Physik

In der Physik steht Interaktion für die Fundamentale Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen.

Interaktion in der Pharmakologie

In der Pharmakologie steht „Interaktionen“ für Arzneimittelwechselwirkungen, bei denen die Wirkung von einem Arzneistoff durch die gleichzeitige Verabreichung von anderen beeinflusst wird.

Interaktion in der Linguistik

In der Linguistik bezeichnet Interaktion die Beeinflussungen des Sprachverhaltens bei zweisprachig aufwachsenden Kindern.

Interaktion in der Soziologie

Hauptartikel: soziale Interaktion

Im weiten Verständnis bezeichnet Interaktion wechselseitiges und aufeinander bezogenes Handeln von Akteuren. Im engen Verständnis bezeichnet Interaktion in der Soziologie die Kommunikation unter Anwesenden (Face-to-Face-Kommunikation).

Interaktion in der Sozialpsychologie

Ruth Cohn entwickelte das System der themenzentrierten Interaktion, das Interaktionsprozesse in Gruppen verstehen und gestalten hilft.

Interaktion in der Pädagogik

In Erziehungs­prozessen lassen sich mindestens zwei bedeutsame Kategorien sozialer Interaktion unterscheiden: die Interaktion zwischen Kind und Erziehendem[8] sowie die Interaktionen zwischen Gleichaltrigen. Beide haben ihre spezifische Bedeutung bei der Sozialisation des Individuums bzw. bei der psychosozialen Entwicklung. Gleichzeitig heißt Interagieren: Erwerb von Kenntnissen und die Aneignung sozial relevanter Kompetenzen, die in der (sozialen) Interaktion wiederum eine bestimmte Bedeutung oder Wirkung haben bzw. eine wichtige Rolle spielen.

Siehe auch

Literatur

  • Leon Tsvasman (Hrsg.): Das große Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6.
  • Gerhard M. Buurman (Hrsg.): Total Interaction. Theory and practice of a new paradigm for the design disciplines. Birkhäuser, Basel, Wien, New York 2005, ISBN 3-7643-7076-9.
  • Norbert Kühne, Peter Wenzel: Praxisbuch Pädagogik. Beobachten Planen Erziehen im Kindergarten. Stam, Köln 2000, ISBN 3-8237-5857-8.
  • Norbert Kühne: Interaktion als Förderung, in: Norbert Kühne (Hrsg.): Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 7, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2009, ISBN 978-3-427-75415-2
  • Theo Jörgensmann und Rolf Dieter Weyer: Kleine Ethik der Improvisation. Vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt. Neue Organisation Musik, Essen 1991, ISBN 3-924272-99-9.

Weblinks

 Wiktionary: Interaktion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Lorenzer, Alfred: Über den Gegenstand der Psychoanalyse oder: Sprache und Interaktion. Frankfurt 1973
  2. Habermas, Jürgen: Der Universalitätsanspruch der Hermeneutik (1970). In: Zur Logik der Sozialwissenschaften, Suhrkamp Taschenbuch, Wissenschaft 517, Frankfurt 51982, Seite 343 ff.
  3. Fred Kofmann : Conscious Business, Boulder 2006.
  4. Quiring, O., Schweiger, W. (2006): Interaktivität – ten years after. Eine Bestandsaufnahme und ein Analyserahmen. In: Medien und Kommunikationswissenschaft, 54. Jg., S. 5–24.
  5. Jäckel, M. (1995), Interaktion. Soziologische Anmerkungen zu einem Begriff, in: Rundfunk und Fernsehen, 43, S. 463–476.
  6. Bucher, H.-J. (2001), Wie interaktiv sind die neuen Medien? Grundlagen einer Theorie der Rezeption nicht-linearer Medien, in: Bucher, H.-J., Püschel, U. (Hrsg.), Die Zeitung zwischen Print und Digitalisierung. Wiesbaden, S. 139–171.
  7. Goertz, L. (1995), Wie interaktiv sind Medien? Auf dem Weg zu einer Definition von Interaktivität. Rundfunk und Fernsehen, 43, 477–493.
  8. Norbert Kühne: Interaktion als Förderung, in: Norbert Kühne (Hrsg.): Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 7, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2009, ISBN 978-3-427-75415-2


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