Sonnenfinsternis

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Im äußeren Sinn kommt eine Sonnenfinsternis dadurch zustande, dass sich der Mond verdunkelnd vor die Sonnenscheibe stellt. Das ist nur bei Neumond möglich, wenn der Mond dabei gerade in einem der beiden Mondknoten steht. Mehr dazu siehe unter Wikipedia:Sonnenfinsternis.

Die Sonnenfinsternis ist zugleich ein reales äußeres Symbol für bedeutsame geistige Vorgänge, die damit verbunden sind. Für den hellsichtigen Blick sind damit ganz spezifische Erlebnisse verbunden:

"Man fühlt während einer Sonnenfinsternis ein Auferstehen der Gruppenseelen der Pflanzen, der Gruppenseelen der Tiere. Wie ein Mattwerden aller physischen Leiblichkeit der Pflanzen und Tiere fühlt man es und wie ein Hellwerden alles dessen, was Gruppenseelenhaftigkeit darstellt." (Lit.: GA 148, S 27)

Primär ist die Sonnenfinsternis ein Bild für die fortschreitende Seelenverdunkelung der Menschen durch das gehirngebundene Mondwissen, das aus vorchristlicher Zeit heraufgekommen ist und heute in den äußeren Intellekt mündet, aus dem die letzten Reste unmittelbarer leibfreier geistiger Wahrnehmung ausgetilgt sind. Die uralte Sonnenweisheit, die die Menschheit einstmals als aus dem Kosmos herabströmend empfunden hat, ist erloschen. Die nordische Mythologie stellt das dar im Bild des Fenriswolfes, der die Sonne verschlingt, denn so wurde bei den nordischen Völkern die mit der äußeren Sonnenfinsternis verbundene Seelendramatik tatsächlich durch das alte astrale Hellsehen erlebt. Eine erneuerte Sonnenweisheit kann nur errungen werden, wenn der Mensch die geistigen Kräfte seines, welches das zentrale Sonnenorgan in ihm ist, rege macht und mit der Christuskraft verbindet. Gerade in der größtmöglichen äußeren Verfinsterung, für die die Sonnenfinsternis das reale Symbol ist, kann das innere Christuslicht am stärksten erwachen.

Nun hat alles, was der Mensch tut, auch eine geistige Rückwirkung auf den Kosmos. Was der Mensch an Willenskräften, an Trieben und Instinkten entwickelt, das strahlt beständig in den Kosmos hinaus. Die Wirkung dieser Willensstrahlen ändert sich bedeutsam, wenn gerade eine Sonnenfinsternis eintritt.

"Wenn eine Sonnenfinsternis da ist, dann geht unter den veränderten Verhältnissen desjenigen Teiles der Erde, auf den die Sonnenfinsternis eine Wirkung hat, doch etwas ganz anderes vor sich, als wenn die Sonnenfinsternis nicht da ist. Wenn wir wissen, daß die Sonnenstrahlen zu uns dringen und die Willensstrahlen der Sonne entgegendringen, so werden wir uns auch vorstellen können, wie eine Sonnenfinsternis auf die Willensstrahlen, die nun geistig sind, einen gewissen Einfluß haben kann. Die Lichtstrahlen hält der Mond auf, das ist ein rein physischer Vorgang. Die Willensstrahlen können durch die physische Materie des Mondes nicht aufgehalten werden. Sie strahlen hinein in das Dunkel, und es ist einmal eine Zeit, wenn auch eine kurze, da, in welcher dasjenige, was auf der Erde willenhaft ist, anders in den Weltenraum hinausströmt, als es hinausströmt, wenn nun keine Sonnenfinsternis ist. Das Physische des Sonnenlichtes verbindet sich sonst immer mit den ausgesandten Willensstrahlen. In diesem Fall gehen die ausgesandten Willensstrahlen in einem Strahlenkegel ungehindert in den Weltenraum hinaus. Die alten Eingeweihten haben gewußt: In einem solchen Falle bewegt sich in den Weltenraum hinaus alles dasjenige, was der Mensch an ungezügeltem Willen, an ungezügelten Instinkten und Trieben in sich hegt. Und die alten Eingeweihten haben ihren Schülern erklärt: Unter gewöhnlichen Verhältnissen wird dasjenige, was der schlechte Wille der Menschen hinausstrahlt in den Weltenraum, von den Sonnenstrahlen in einer gewissen Weise verbrannt, so daß es nur dem Menschen selber schadet, aber nicht im Kosmos Schaden anrichtet. Wenn aber eine Sonnenfinsternis ist, dann ist die Gelegenheit dazu vorhanden, daß die Schlechtigkeit der Erde in allen Weltenhimmeln sich verbreitet. Da haben wir ein physisches Ereignis, das durchaus einen geistigen Inhalt hat." (Lit.: GA 213, S38)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Forschung. Das fünfte Evangelium, GA 148 (1985), Kristiania (Oslo), 2. Oktober 1913
  2. Rudolf Steiner: Menschenfragen und Weltenantworten, GA 213 (1987), Zweiter Vortrag, Dornach, 25. Juni 1922
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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