Edwin Hubble

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Edwin Hubble

Edwin Powell Hubble (* 20. November 1889 in Marshfield, Missouri; † 28. September 1953 in San Marino, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Astronom. Er klassifizierte die Spiralgalaxien, befasste sich mit der Expansion des Weltalls und entdeckte die Hubble-Konstante der galaktischen Kosmologie, die Rotverschiebung des Sternenlichts bei zunehmender Entfernung („Hubble-Effekt“). Er ist Namensgeber des Hubble-Weltraumteleskops.

Leben

Der Hooker-Spiegel am Mount-Wilson-Observatorium diente Hubble zur Messung der Rotverschiebung der Spektren sich wegbewegender Galaxien.

Hubble studierte Physik und Astronomie in Chicago und beendete dies 1910 mit dem Abschluss als Bachelor of Science. Anschließend verließ er die USA zum Studium der Rechtswissenschaft in Oxford, das er mit dem Master abschloss. Nach drei Jahren kehrte er in die USA zurück. Dort studierte er in Chicago ab 1914 Astronomie und Mathematik und wurde 1917 promoviert.

Als es Vesto Slipher 1912 am Lowell-Observatorium in Flagstaff (Arizona) gelang, erstmals die Radialgeschwindigkeit eines Spiralnebels zu messen, war auch Hubble als Student mit der Relativgeschwindigkeit des Andromedanebels (M31) zum Milchstraßensystem befasst. Am Mount-Wilson-Observatorium konnte er 1923 nachweisen, dass M31 weit außerhalb unserer Galaxis liegt. Die Ergebnisse seiner Beobachtungen und Berechnungen, Cepheids in Spiral Nebulae, legte er zur Jahreswende 1924/25 der Jahrestagung der American Astronomical Society (AAS) vor, auf der sie am 1. Januar 1925 vorgetragen wurden.

Aufgrund der räumlichen Verteilung anderer Galaxien sowie ihrer im Spektrum u. a. von Milton Humason nachgewiesenen Rotverschiebung postulierte der belgische Priester Georges Lemaître im Juni 1927 die Expansion des Weltalls im Einklang mit Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Hubble veröffentlichte zwei Jahre später mit zusätzlichen Daten denselben linearen Zusammenhang zwischen der Rotverschiebung und der Verteilung extragalaktischer Nebel, zog jedoch nicht die physikalische Schlussfolgerung einer Expansion des Weltalls und vermutete ein bisher unentdecktes Naturprinzip hinter der Rotverschiebung. Dennoch wird in der öffentlichen Wahrnehmung diese Entdeckung Lemaîtres häufig Hubble zugeschrieben.

Hubble und Humason entdeckten auf Basis der Arbeiten Sliphers, dass die Spektren verschiedener Galaxien nicht etwa zu gleichen Teilen ins Rote und Blaue verschoben sind, sondern dass es erheblich mehr rotverschobene Spektren gibt. Interpretiert man die Frequenzverschiebung als Dopplereffekt, so lässt sich ableiten, dass sich fast alle beobachteten Galaxien von uns entfernen. Hubble war auch der erste, der einen direkt proportionalen Zusammenhang zwischen Rotverschiebung und Entfernung der Galaxien aufstellte, was bedeuten würde, dass sich diese fernen Weltinseln umso schneller von uns fortbewegen, je weiter sie entfernt sind. Hubble selbst benutzte den Ausdruck „scheinbare Geschwindigkeit“, da er zurückhaltend war in der physikalischen Interpretation der Beobachtungen.

Die Größe, die diese Expansion beschreibt, wird ihm zu Ehren die Hubble-Konstante H genannt. Mit ihrer Hilfe lässt sich das Alter des Universums abschätzen.

Hubble hat auch die Hubble-Sequenz entwickelt, ein morphologisches Ordnungsschema für Galaxien. Am 30. August 1935 entdeckte er den Asteroiden Cincinnati.

Am 28. September 1953 starb Hubble mit 63 Jahren an einem Schlaganfall, während er die Vorbereitungen für mehrere Beobachtungsnächte auf dem Palomar-Observatorium traf.

Literatur

  • Alexander S. Sharov, Igor D. Novikov: Edwin Hubble. Der Mann, der den Urknall entdeckte. Basel, 1994, ISBN 3-7643-5008-3.
  • Harry Nussbaumer: Achtzig Jahre expandierendes Universum. Sterne und Weltraum 46(6), S. 36–44 (2007), ISSN 0039-1263.
  • Edwin Hubble, “Measuring Stars”. In: Kendall Haven, Donna Clark: 100 Most Popular Scientists for Young Adults: Biographical Sketches and Professional Paths, Libraries Unlimited, Englewood 1999, ISBN 978-1-56308-674-8, S. 291–295

Weblinks

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