Eisenhut (Aconitum)

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Eisenhut

Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum)

Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut
Aconitum
L.

Die Pflanzengattung Eisenhut (Aconitum), auch Sturmhut, Akonit, früher auch Wolfswurz genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Die Bezeichnung Eisenhut leitet sich von der helmartigen Blütenform ab. Der Blauer Eisenhut|Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) wurde 2005 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Beschreibung

Blüte des Blauen Eisenhutes (Aconitum napellus)
Schnitt durch eine reale Blüte des blauen Eisenhuts Aconitum napellus.
Nektarblätter des Blauer Eisenhut|Blauen Eisenhuts im helmförmigen Kronblatt - der Nektar ist nur für langrüsselige Hummelarten zugänglich
Sammelfrüchte mit Balgfrüchten und Samen des Blauen Eisenhutes (Aconitum napellus)

Erscheinungsbild und Blätter

Bei Aconitum-Arten handelt es sich um meist ausdauernde, oder pseudoeinjährige, selten einjährige krautige Pflanzen. Es wird eine Pfahlwurzel oder zwei bis mehrere rübenartig verdickte Wurzeln gebildet. Die Stängel wachsen selbständig aufrecht oder klimmend.

Die manchmal alle in einer grundständigen Rosette angeordneten, meistens wechselständig am Stängel verteilten Laubblätter sind oft in Blattstiel und Blattspreite gegliedert; wobei die obersten Laubblätter oft mehr oder weniger sitzend sind. Die Blattspreiten sind meist handförmig geteilt mit drei bis sieben Blattabschnitten oder selten ungeteilt. Die obersten Blattabschnitte sind schmal-elliptisch oder lanzettlich bis linealisch mit eingeschnittenen sowie gezähnten Blatträndern.

Blütenstände und Blüten

In endständigen und manchmal auch seitenständigen, bis zu 28 Zentimeter langen, einfachen oder meist verzweigten, traubigen oder rispigen Blütenständen stehen über je zwei Deckblätter die gestielten Blüten zusammen; es können 32 oder mehr Teilblütenstände vorhanden sein. Die Tragblätter sind laubblattähnlich.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Charakteristisch sind die fünf blauen, gelben oder weißen kronblattartigen Kelchblätter. Die zwei unteren Kelchblätter sind mit einer Länge von 6 bis 20 Millimetern relativ klein, flach und schmal lanzettlich oder länglich. Die zwei seitlichen Kelchblätter sind fast kreisförmig bis nierenförmig. Das obere 1 bis 5 Zentimeter lange, sichel-, kahn-, helmförmig bis zylindrisch ausgebildete Kelchblatt schließt die zwei Honigblätter ein. Die freien, lang-genagelten, an der Spitze mützenförmigen Honigblätter tragen an ihrem oberen Ende kopfige bis gewundene Sporne, die Nektar enthalten. Die vielen (25 bis 50) fertilen Staubblätter bestehen aus an ihrer Basis verbreiterten Staubfäden und ellipsoid-kugeligen Staubbeuteln. Es sind keine Staminodien vorhanden. Die drei bis fünf, selten bis zu dreizehn freien Fruchtblätter enthalten jeweils zehn bis zwanzig Samenanlagen. Der kurze Griffel ist lange haltbar.

Früchte und Samen

In Sammelfrüchten sitzen mehrere ungestielte Balgfrüchte zusammen. An den länglichen Balgfrüchten sind an den Seiten deutlich erhabene querverlaufende Nerven erkennbar. Am Ende jeder Balgfrucht befindet sich ein gerader 2 bis 3 Millimeter langer Schnabel. Die meist relativ kleinen Samen sind deltaförmig und besitzen meist mit querlaufenden, kleinen, häutigen Lamellen.

Chromosomensätze

Die Chromosomengrundzahl beträgt x =8. Es gibt Arten mit Diploidie und solche mit Polyploidie.

Gesundheitsgefahren

Die Eisenhut-Arten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas, sie enthalten toxische Diterpen-Alkaloide, die sich in allen Pflanzenteilen finden. Im Wesentlichen handelt es sich um die Alkaloide Aconitin, Benzoylnaponin, Hypaconitin, Lycaconitin und Neopellin, und die Aminoalkohole Aconin, Napellin, Neolin und Lycoctonin, die in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisbar sind. Daneben sind in manchen Arten noch Isochinolin-Alkaloide oder Katecholamine enthalten.

Die Giftigkeit ist dabei von der Eisenhutart, den Standortbedingungen sowie den genetischen Faktoren der einzelnen Pflanze abhängig. Das Aconitin wird rasch durch die unverletzte Haut aufgenommen, erst recht gilt dies für die Schleimhäute, so dass Kinder gefährdet sind, wenn sie beispielsweise mit den Blüten spielen. Bei zarthäutigen Personen kann bereits eine Berührung zu Nesselausschlägen führen. Der Verzehr einiger weniger Gramm der Pflanze führt in der Regel zu Herzversagen und Atemstillstand, ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Der Pflanzenname Wolfswurz entstand aus der Verwendung des Eisenhuts als Wolfsgift.

Zur Systematik und Verbreitung siehe auch

Siehe auch

Literatur

Historische Literatur

Weblinks

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