Bhagwan und Makrokosmisches Vaterunser: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Makrokosmische Vaterunser''', das '''umgekehrte Vaterunser''', entstammt dem sog. [[Fünftes Evangelium|Fünften Evangelium]], dem Evangelium der Erkenntnis, über das [[Rudolf Steiner]] eine Reihe von Vorträgen gehalten hat. Das Fünfte Evangelium schildert die in den vier anderen Evangelien nicht beschriebenen Erlebnisse des [[Jesus von Nazareth]] von seinem 12. bis zu seinem 29./30. Lebensjahr. Erstmals wurde das makrokosmische Vaterunser von Rudolf Steiner bei der Grundsteinlegung des [[Erstes Goetheanum|Ersten Goetheanums]] am [[Wikipedia:20. September|20. September]] [[Wikipedia:1913|1913]] gesprochen.
 
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erklingen, welche die Geheimnisse des Makrokosmos ausdrücken. Als
erstes des Fünften Evangeliums soll hier ertönen das makrokosmische
Gegenbild des mikrokosmischen Gebetes, das einstmals verkündet
wurde vom Osten nach dem Westen. So klinge wider als Zeichen
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AUM, Amen!
Es walten die Übel,
Zeugen sich lösender Ichheit,
von andern erschuldete Selbstheitschuld,
Erlebet im täglichen Brote,
In dem nicht waltet der Himmel Wille,
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen,
Ihr Väter in den Himmeln.
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Das Vaterunser war als Gebet der Menschheit gegeben worden. Dem
mikrokosmischen Vaterunser, das verkündet wurde vom Osten nach
dem Westen, tönt nun entgegen das uralte makrokosmische Gebet. So
tönt es wider, wenn es, recht verstanden von Menschenseelen, hinausklingt
in die Weltenweiten und zurückgegeben wird mit den Worten,
die geprägt worden sind aus dem Makrokosmos heraus. Nehmen
wir es mit uns, das makrokosmische Vaterunser, fühlend, daß wir damit
beginnen, das Verständnis zu erringen für das Evangelium der Erkenntnis:
das Fünfte Evangelium." {{Lit|{{G|245|129|125}}}}
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[[Jesus]] hatte das makrokosmische Vaterunser durch die Stimme der [[Bath-Kol]] ({{HeS|בּת קול}}), der ''Tochter der Stimme'', vernommen, die bei den Rabbinern als eine Art göttlicher Stimme galt, welche neben der [[Prophet]]ie den zweiten Rang einnahm, später aber nicht mehr sehr hoch geachtet wurde. Jesus stand damals in seinem 24. Lebensjahr und war an eine heidnische Kultstätte gekommen, die aber längst von den Priestern verlassen worden war. Ringsherum war nur mit seelischen und körperlichen Leiden beladenes Volk. In Jesus glaubten sie den neuen Priester zu erkennen, der ihnen gesandt worden war. Sie drängten ihn zum Opferaltar, wo er wie tot hinfiel. Er fühlte sich entrückt in die [[Sonnensphäre]] und vernahm die verwandelte Stimme der Bath-Kol:
 
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Sphären des Sonnendaseins herausklingend, Worte, wie diese Seele sie
früher durch die Bath-Kol oftmals vernommen hatte. Aber jetzt war
die Bath-Kol verwandelt, zu etwas völlig anderem geworden. Die
Stimme kam ihm auch von ganz anderer Richtung her, und dasjenige,
was Jesus von Nazareth jetzt vernahm, das kann man, wenn man es
in unsere Sprache übersetzt, zusammenfassen in die Worte, die ich
zum ersten Male mitteilen durfte, als wir vor kurzer Zeit den Grundstein
legten für unseren Dornacher Bau.
 
Es gibt ja okkulte Verpflichtungen! Und einer solchen okkulten
Verpflichtung folgend hatte ich damals mitzuteilen, was durch die
verwandelte Stimme der Bath-Kol Jesus von Nazareth vernahm dazumal,
als dies geschah, was ich jetzt eben erzählt habe. Es vernahm
Jesus von Nazareth die Worte:
 
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Amen
Es walten die Übel
Zeugen sich lösender Ichheit
Von andern erschuldete Selbstheitschuld
Erlebet im täglichen Brote
In dem nicht waltet der Himmel Wille
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen
Ihr Väter in den Himmeln.
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Nicht anders als so kann ich in die deutsche Sprache übersetzen
dasjenige, was wie die verwandelte Stimme der Bath-Kol dazumal
von Jesus von Nazareth vernommen worden ist. Nicht anders als so!
Es waren diese Worte, welche die Seele des Jesus von Nazareth zurückbrachte,
als sie aus der Betäubung wieder erwachte, durch die sie
sich entrückt fühlte bei jener eben geschilderten Begebenheit. Und
als Jesus von Nazareth wieder zu sich gekommen war, und die Augen
rings herum richtete auf die Menge der Mühseligen und Beladenen,
die ihn auf den Altar erhoben hatten, da war diese entflohen. Und
als er den hellsichtigen Blick in die Ferne schweifen ließ, konnte
er ihn nur richten auf eine Schar von dämonischen Gestalten, von
dämonischen Wesen, die alle mit diesen Leuten verbunden waren." {{Lit|{{G|148|64f}}}}
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== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
#Rudolf Steiner: ''Anweisungen für eine esoterische Schulung (Sonderausgabe)'', ([[GA 245]]) (1993), ISBN 3-7274-5515-2, [http://bdn-steiner.ru/cat/ga/245.pdf]
 
{{GA}}

Version vom 17. Dezember 2013, 18:03 Uhr

Das Makrokosmische Vaterunser, das umgekehrte Vaterunser, entstammt dem sog. Fünften Evangelium, dem Evangelium der Erkenntnis, über das Rudolf Steiner eine Reihe von Vorträgen gehalten hat. Das Fünfte Evangelium schildert die in den vier anderen Evangelien nicht beschriebenen Erlebnisse des Jesus von Nazareth von seinem 12. bis zu seinem 29./30. Lebensjahr. Erstmals wurde das makrokosmische Vaterunser von Rudolf Steiner bei der Grundsteinlegung des Ersten Goetheanums am 20. September 1913 gesprochen.

Wenn wir Verständnis entgegenbringen dem gegenwärtigen Augenblick, dann wird uns auch das Verständnis dafür aufgehen, daß den vier Evangelien hinzugefügt werden kann ein fünftes. So mögen denn am heutigen Abend zu des Mikrokosmos Geheimnissen hinzu die Worte erklingen, welche die Geheimnisse des Makrokosmos ausdrücken. Als erstes des Fünften Evangeliums soll hier ertönen das makrokosmische Gegenbild des mikrokosmischen Gebetes, das einstmals verkündet wurde vom Osten nach dem Westen. So klinge wider als Zeichen des Verständnisses das makrokosmische Weltengebet, enthalten im Fünften, uralten Evangelium, das verbunden ist mit dem Mond und dem Jupiter, so wie die vier Evangelien verbunden sind mit der Erde:

AUM, Amen!
Es walten die Übel,
Zeugen sich lösender Ichheit,
von andern erschuldete Selbstheitschuld,
Erlebet im täglichen Brote,
In dem nicht waltet der Himmel Wille,
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen,
Ihr Väter in den Himmeln.

Das Vaterunser war als Gebet der Menschheit gegeben worden. Dem mikrokosmischen Vaterunser, das verkündet wurde vom Osten nach dem Westen, tönt nun entgegen das uralte makrokosmische Gebet. So tönt es wider, wenn es, recht verstanden von Menschenseelen, hinausklingt in die Weltenweiten und zurückgegeben wird mit den Worten, die geprägt worden sind aus dem Makrokosmos heraus. Nehmen wir es mit uns, das makrokosmische Vaterunser, fühlend, daß wir damit beginnen, das Verständnis zu erringen für das Evangelium der Erkenntnis: das Fünfte Evangelium." (Lit.: GA 245, S. 129)

Jesus hatte das makrokosmische Vaterunser durch die Stimme der Bath-Kol (hebr. בּת קול), der Tochter der Stimme, vernommen, die bei den Rabbinern als eine Art göttlicher Stimme galt, welche neben der Prophetie den zweiten Rang einnahm, später aber nicht mehr sehr hoch geachtet wurde. Jesus stand damals in seinem 24. Lebensjahr und war an eine heidnische Kultstätte gekommen, die aber längst von den Priestern verlassen worden war. Ringsherum war nur mit seelischen und körperlichen Leiden beladenes Volk. In Jesus glaubten sie den neuen Priester zu erkennen, der ihnen gesandt worden war. Sie drängten ihn zum Opferaltar, wo er wie tot hinfiel. Er fühlte sich entrückt in die Sonnensphäre und vernahm die verwandelte Stimme der Bath-Kol:

"Und jetzt hörte sie, wie aus den Sphären des Sonnendaseins herausklingend, Worte, wie diese Seele sie früher durch die Bath-Kol oftmals vernommen hatte. Aber jetzt war die Bath-Kol verwandelt, zu etwas völlig anderem geworden. Die Stimme kam ihm auch von ganz anderer Richtung her, und dasjenige, was Jesus von Nazareth jetzt vernahm, das kann man, wenn man es in unsere Sprache übersetzt, zusammenfassen in die Worte, die ich zum ersten Male mitteilen durfte, als wir vor kurzer Zeit den Grundstein legten für unseren Dornacher Bau.

Es gibt ja okkulte Verpflichtungen! Und einer solchen okkulten Verpflichtung folgend hatte ich damals mitzuteilen, was durch die verwandelte Stimme der Bath-Kol Jesus von Nazareth vernahm dazumal, als dies geschah, was ich jetzt eben erzählt habe. Es vernahm Jesus von Nazareth die Worte:

Amen
Es walten die Übel
Zeugen sich lösender Ichheit
Von andern erschuldete Selbstheitschuld
Erlebet im täglichen Brote
In dem nicht waltet der Himmel Wille
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen
Ihr Väter in den Himmeln.

Nicht anders als so kann ich in die deutsche Sprache übersetzen dasjenige, was wie die verwandelte Stimme der Bath-Kol dazumal von Jesus von Nazareth vernommen worden ist. Nicht anders als so! Es waren diese Worte, welche die Seele des Jesus von Nazareth zurückbrachte, als sie aus der Betäubung wieder erwachte, durch die sie sich entrückt fühlte bei jener eben geschilderten Begebenheit. Und als Jesus von Nazareth wieder zu sich gekommen war, und die Augen rings herum richtete auf die Menge der Mühseligen und Beladenen, die ihn auf den Altar erhoben hatten, da war diese entflohen. Und als er den hellsichtigen Blick in die Ferne schweifen ließ, konnte er ihn nur richten auf eine Schar von dämonischen Gestalten, von dämonischen Wesen, die alle mit diesen Leuten verbunden waren." (Lit.: GA 148, S. 64f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium, GA 148 (1992), ISBN 3-7274-1480-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Anweisungen für eine esoterische Schulung (Sonderausgabe), (GA 245) (1993), ISBN 3-7274-5515-2, [1]
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.