Tantra und Haar: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Tantra''' ([[Sanskrit|skrt.]] तन्त्र , n., "Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang", abgeleitet von der [[Sanskrit]]wurzel ''tan'', "ausdehnen") ist eine [[Esoterik|esoterische]] Strömung, die sich ab dem [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]] zunächst innerhalb des [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]] entwickelt hat und später etwa ab dem [[Wikipedia:4. Jahrhundert|4. Jahrhundert]] innerhalb der nördlichen [[Wikipedia:Mahayana|Mahayana]]-Tradition besonders für den [[Wikipedia:Tibet|tibetischen]] [[Buddhismus]] in Form des [[Wikipedia:Vajrayana|Vajrayana]] (''"Diamantfahrzeug"''), auch als [[Wikipedia:Tantrayana|Tantrayana]] (''"Tantrafahrzeug"'') oder [[Wikipedia:Lamaismus|Lamaismus]] bezeichnet, bedeutsam wurde. Seine volle Reife erlangten die Lehren und die Praxis des Tantra frühestens ab dem 7./8. Jahrhundert.
'''Haare''' ([[Latein|lat.]] ''pili, capillus, crinis, coma''; {{HeS|שֵׂעָר|se'ar}}) sind lange Hornfäden, die hauptsächlich aus [[Wikipedia:Keratin|Keratin]] bestehen und als [[Wikipedia:Fell|Fell]] die typische Körperbedeckung der [[Säugetiere]] bilden. [[Wikipedia:Schleimhaut|Schleimhäute]] sind stets unbehaart. Auch die [[mensch]]liche [[Haut]] ist mit wenigen Ausnahmen behaart, allerdings sind die Haare an den meisten Stellen nur sehr dünn und unauffällig. Stark behaart ist beim Menschen nur der [[Geschlechtsorgane|Schambereich]], die [[Wikipedia:Achselhöhle|Achselhöhle]]n, das [[Haupt]] (→ [[Wikipedia:Kopfhaar|Kopfhaar]]) und bei [[Mann|Männern]] auch der Bereich um [[Wikipedia:Kinn|Kinn]], [[Mund]] und [[Wikipedia:Wange|Wange]]en in Form des [[Wikipedia:Barthaar|Barthaar]]s. Nicht behaart sind beim Menschen die [[Hand]]flächen, die Innenseite der [[Wikipedia:Finger|Finger]], die [[Fuß]]sohlen, die [[Wikipedia:Brustwarze|Brustwarze]]n und die [[Lippen]].


== Siehe auch ==
Die Haare wachsen und werden aus [[Licht]], sie sind eine Wirkung der ''verinnerlichten'' [[Sonne]]nkräfte. Die Haare werden daher von innen heraus gestaltet, im Gegensatz zu den [[Feder|Vogelfedern]], die von außen herein gebildet werden.


* {{WikipediaDE|Tantra|}}
<div style="margin-left:20px">
"Die Haare sind nämlich tatsächlich wie Pflanzen, die dem Boden
eingesetzt sind, und ihr Wachstum hängt mit dem Licht zusammen.
Wenn daher das Licht nicht imstande ist, bis in die Haare hinein die
Nahrungssäfte zu ziehen, so bleiben die Haare blond. Wenn einer mehr
materiell ist, so kriegt er schwarze Haare, und die Nahrungssäfte gehen
hinein, vertragen sich dann nicht mit dem Licht. Das haben die Alten
noch gewußt, vor ein paar Jahrhunderten noch, und haben daher die
Mähne des Löwen nicht kräuselig gemacht, sondern strahlend gemacht,
so wie wenn die Sonne die Lichtstrahlen in seinen Kopf hineinsteckte." {{Lit|{{G|348|105|104}}}}
</div>


[[Kategorie:Hinduismus]] [[Kategorie:Buddhismus]]
<div style="margin-left:20px">
"Während wir bei den Säugetieren überall, wohin wir hellseherisch
blicken mögen, ganz besonders mächtig ausgebildet finden den
astralischen Leib, tritt uns hellseherisch in der Vogelwelt als das
Hervorstechendste ganz besonders der Atherleib entgegen. Der
Ätherleib, der von außen herein durch die Kräfte des Weltenraumes
angeregte Atherleib, ist es, der die Federn der Vögel zum Beispiel
zum Ausdruck bringt, die Feder, das Gefieder. Von außen wird das
alles gestaltet, und eine Vogelfeder kann nur dadurch entstehen,
daß die Kräfte, welche von dem Weltenraum auf die Erde herunterwirken
und mitwirken bei der Ausbildung der Vogelfeder, starker
sind als die Kräfte, die aus der Erde kommen. Dasjenige, was der
Feder zugrunde liegt, was man als den Schaft der Feder bezeichnen
kann, unterliegt allerdings gewissen Kräften, die aus der Erde kommen.
Dann aber sind es die Kräfte, die aus dem Weltenraum wirken,
die dasjenige angliedern, was sich an den Schaft der Feder
anfügt und was konstituiert das äußere Gefieder des Vogels. Ganz
anders ist es bei den mit Haaren bedeckten Wesenheiten, Da wirken
bis in die Haare hinein vorzugsweise die Kräfte, die von der
Erde nach auswärts, also in der entgegengesetzten Richtung wirken
als bei der Vogelfeder. Und weil da nur im geringeren Maße die
Kräfte aus dem Weltenraum auf die Haare der Tiere und der Menschen
wirken können, so kann das Haar nicht zur Feder werden,
wenn ich diesen paradoxen Ausdruck gebrauchen darf. Er entspricht
völlig der Wirklichkeit, und man könnte, wenn man die
Paradoxie fortsetzen wollte, sagen: Jede Vogelfeder hat die Tendenz,
ein Haar zu werden, aber sie ist kein Haar, weil die Kräfte
des Weltenraums von allen Seiten auf die Vogelfeder einwirken.
Und jedes Haar hat die Tendenz, eine Feder zu werden, und es
wird das Haar keine Feder aus dem Grunde, weil die Kräfte, welche
von der Erde nach aufwärts wirken, stärker sind als die Kräfte, die
von auswärts hereinwirken." {{Lit|{{G|129|188}}}}
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Es sind vor allem auch [[ahrimanisch]]e Kräfte daran beteiligt, den [[Feder]]n ihre Struktur zu geben und sie mit [[Materie]] zu durchdringen. Wirkten nur die reinen Sonnenkräfte, blieben die Federn rein [[ätherisch]]e Gebilde. Die [[Ahrimanische Richtungskräfte|ahrimanischen Richtungskräfte]] wirken strahlig in Linien und zeigen sich bis hinein in den Bau jeder einzelnen Feder. Die [[Luziferische Richtungskräfte|luziferischen Richtungskräfte]] wirken hingegen in Spiralen und zeigen sich etwa in der Form der Vogeleischale.
 
<div style="margin-left:20px">
"Beim Menschen schießt, sproßt [[Ahriman]] in
die Beine und von da aus in den ganzen übrigen Organismus herauf.
Beim Vogel sproßt Ahriman in die Federn.
 
Nun, wenn Sie sich den Menschen anschauen, wie er mehr für die
Erde gebaut ist schon seinen Beinen nach, dann werden Sie wiederum
sich sagen können: Warum hat der Mensch keine Federn? - Der Mensch
hat keine Federn, weil er eben nicht als Vogel für die Erde gebaut ist.
Würde der Mensch in der Luft herumfliegen, würde er eben auch
Federn haben, weil dann die ahrimanischen Kräfte von ganz andern
Richtungen her auf ihn wirken würden. So hat er nur diese wenigen
Ansätze des Ahrimanischen, die in den Haaren vorliegen. Das sind die
ahrimanischen Ansätze, die er hat. Sie sind im Kopf am stärksten, was
schon ein Beweis dafür ist, daß der Kopf beim Menschen sehr viel
Ahrimanisches hat, was wir ja auch aus andern Erkenntnissen bereits
geschöpft haben [...]
 
Sie können sich
sagen, der Vogel hat in sich das [[luziferisch]]e Prinzip, welches die Erde
ganz und gar nicht mag, daher sondert sich der Vogel in seinem [[Ei]] solang
als möglich von der Erde ab; dann gelangt er dazu, daß die Erde
möglichst wenig auf ihn wirkt. Seine Beine bleiben verkümmert, und
die die Erde umgebenden Kräfte, die nächsten Kräfte der Erde, die in
dem Wärmemantel die Erde umgeben, die wirken dann auf den Vogel.
Er wird daher diejenige Gestalt bekommen müssen, die er eben hat:
verkümmerte Beine und so weiter. Der Mensch ist an die Erde gebunden
durch die unteren Gliedmaßen; er macht sich frei. Das Säugetier
steht mitten drinnen, steht mit vier Säulen auf der Erde auf: es
wird aus der Erde herausgebildet. Es sind also die aus der Erde direkt
herauswirkenden Kräfte, die vorzugsweise auf das Säugetier wirken." {{Lit|{{G|205|216ff}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Sie sind nicht imstande, wenn ich sage, laß da irgendwo ein einziges
Haar wachsen -, Sie sind nicht imstande, dieses Haar irgendwie
wachsen zu lassen! Aber das Kind ist dazu imstande, indem es die
nötigen Stoffe hintreibt bis zu dem Ort, wo die Haarwurzeln sich eingliedern,
diese Stoffe dem Lichte entgegenzubringen - denn die Haare
wachsen, werden aus Licht.
 
Also das alles geschieht in dem Kinde. Sehen Sie, das alles ist etwas,
wovon die heutige Wissenschaft nicht reden will. Sie macht den Leuten
diese Dinge durchaus unklar. Sie weiß nichts darüber und will nicht
reden davon, daß da das Geistig-Seelische drinnen arbeitet, und daß
das Geistig-Seelische nicht vererbt wird, sondern daß das Geistig-
Seelische eben aus einer geistigen Welt kommt.
 
Nun, ich habe Ihnen das Beispiel von den Haaren erzählt. Sehen Sie,
der Mensch ist ja im allgemeinen während seines normalen Lebens nicht
behaart, sondern nur an gewissen Stellen bleiben die Haare, sonst ist er
unbehaart. Aber der Mensch war einmal auf der Erde auch behaart. Er
hat die Haare verloren. Er war ein ganz behaarter Mensch. Einmal, in
sehr alten Zeiten war der Mensch auch zottelig behaart, ganz zottelig
behaart. Er hat die Haare verloren. Ja, wodurch hat der Mensch die
Haare verloren? Ich will Ihnen darüber keine Theorie geben, denn die
kann man sich ausdenken, aber ich will Sie auf Tatsachen verweisen.
Andere Wesen zum Beispiel, welche auch, wenn sie in der Natur herumgehen,
behaart sind, verlieren die Haare, wenn sie zahm gemacht
werden: das sind die Schweine. Schauen Sie sie an im wilden Zustande:
da haben sie Haare; und wenn sie gezähmt werden, wenn sie also in
solchen Verhältnissen leben, in denen sie ursprünglich nicht gelebt
haben, da verlieren sie die Haare. Der Mensch hat auch ursprünglich
nicht in solchen Verhältnissen gelebt wie heute. Der Mensch ist nämlich
auch wie solch ein gezähmtes Tier. Daß er aber Haare bekommen
hat, unter dem Einfluß von Licht und Wärme Haare bekommen hat,
das zeigt das Kind ja heute noch; denn in den ersten Monaten, wo es
fast nur Kopf ist, da ist der ganze Kindeskeim behaart - im Mutterleib
ist das Kind in den ersten Monaten sogar behaart! Die Haare verliert es
wieder; die gehen weg. Es ist ganz behaart. Geradeso wie ich Ihnen
erklärt habe, daß die Pflanzen im ersten Stadium das Licht und die
Wärme noch vom vorigen Jahr haben, so hat das Kind Licht und
Wärme von der Mutter, so bekommt es das Licht und verliert erst
später die Haare. Also auch daraus können Sie sehen, wie das Geistig-
Seelische am Körper arbeitet." {{Lit|{{G|348|48f|47}}}}
</div>
 
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"Man muß eben den Zusammenhang des
Haarwuchses mit der gesamten Menschheitsentwickelung ins Auge
fassen können. Alles, was am Menschen an Wesenheit vorhanden ist,
kann nur verstanden werden, wenn man es aus dem Geiste heraus zu
begreifen sucht. So sonderbar es für den Menschen klingt: in unseren
Haaren haben wir einen Rest gewisser Strahlungen zu sehen, durch die
vorher Sonnenkraft in den Menschen hineingetragen wurde. Früher
war dies etwas Lebendiges, was die Sonnenkraft in den Menschen
hineintrug. Daher finden Sie dies da, wo man ein Bewußtsein an
tiefere Dinge noch hatte, in gewisser Beziehung noch ausgedrückt:
bei alten Löwenplastiken sieht man oft deutlich, daß der Bildhauer
nicht einfach einen heutigen Löwen mit seiner mehr oder weniger
pudelähnlichen Mähne kopieren wollte. Derjenige, welcher noch die
gute Tradition aus alten Erkenntnissen hatte, stellte den Löwen so dar,
daß man den Eindruck hatte, hier seien die Haare gleichsam wie von
außen in den Körper hineingesteckt, ähnlich wie Sonnenstrahlen, die
hineindringen und in den Haaren gleichsam verhärtet wären. So
konnte sich also der Mensch sagen, daß es vielleicht in alten Zeiten
durchaus noch möglich war, durch das Stehenlassen der Haare Kräfte
in sich aufzunehmen, besonders wenn die Haare frisch und gesund
sind. Aber schon im hebräischen Altertum, bei den [[Nasiräer]]n, hat man
darin kaum noch mehr als ein Symbolum gesehen.
 
Daß man das, was geistig hinter der Sonne liegt, in sich einströmen
ließ, darin bestand wirklich in einer gewissen Beziehung der Fortschritt
der Menschheit. In dem Fortschritt von den alten im Menschen
aufsteigenden hellseherischen Gaben zu dem Kombinieren und Denken
über die Außenwelt war bedingt, daß er immer weniger als ein
behaartes Wesen auftrat. Die Menschen der atlantischen und der ersten
nachatlantischen Zeit hat man sich vorzustellen mit reichem Haarwuchs,
ein Zeichen dafür, daß sie von dem Geisteslicht noch stark
überstrahlt worden sind. Die Wahl wurde getroffen, wie die Bibel
erzählt, zwischen dem unbehaarten Jakob und dem behaarten Esau.
In dem letztern sehen wir einen Menschen, der abstammte von Abraham
und letzte Reste einer alten Menschheitsentwickelung in sich
hatte, die zum Ausdruck kamen in seinem Haarwuchs. Derjenige
Mensch, der solche Eigenschaften hatte, daß er sich in die Welt hinausentwickelte,
war in Jakob dargestellt. Er besaß die Gaben der
Klugheit mit all ihren Schattenseiten; Esau wird von ihm beiseite
geschoben. So wird in Esau wiederum ein Sproß von der Hauptlinie
abgeschoben. Von Esau stammen die Edomiter ab, in welchen sich
noch alte menschliche Erbschaften fortpflanzten.
 
In der Bibel sind tatsächlich alle diese Dinge sehr schön ausgedrückt.
Es sollte nun wieder ein Bewußtsein im Menschen entstehen
von dem, was Geistesleben ist, und auf eine neue Art sollte es
entstehen im Nasiräer, dadurch daß er die langen Haare trug während
seiner Vorbereitungszeit. Im Altertum ist das Verhältnis der Haare
zum Licht des Geistes sogar dadurch ausgedrückt, daß Licht und
Haar mit Ausnahme eines geringfügigen Zeichens durch dasselbe
Wort dargestellt werden. Überhaupt weist die althebräische Sprache
auf die tiefsten Geheimnisse der Menschheit hin. Sie muß als so etwas
wie eine gewaltige Sprachoffenbarung der Weisheit betrachtet werden.
Das war der Sinn der Tatsache, daß die Nasiräer sich lange Haare
wachsen ließen. Heute braucht dies allerdings nicht mehr als Hauptsache
betrachtet zu werden." {{Lit|{{G|117|61ff}}}}
</div>
 
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"Nehmen Sie zum Beispiel im Tierreiche diejenigen Tiere, die behaarte
Haut haben. Nun ja, da können Sie sich denken, daß die behaarte Haut
dazu gut ist, damit die Tiere im Winter nicht frieren und so weiter.
Gewiß, dafür ist sie auch gut. Aber wenn diese Haare in der Haut entstehen
sollen, dann muß das Tier einer ganz besonders starken Sonnenwirkung
zugänglich sein. Die Haare entstehen nicht anders als dadurch,
daß das Tier einer starken Sonnenwirkung zugänglich ist.
Sie könnten nun sagen: Ja, aber die Haare entstehen ja nicht überall
nur da, wo die Sonnenstrahlen Zugang hatten! - Und doch ist es so.
Das geht sogar so weit, daß der Menschenkeim in den ersten Zeiten,
während er im Mutterleibe getragen wird, ja behaart ist. Da können
Sie sagen: Der ist nicht der Sonne ausgesetzt. Diese Haare verliert er
später. Und jeder Mensch, der geboren wird, war in den ersten Wochen
der mütterlichen Schwangerschaft eigentlich ganz behaart. Diese Haare
verliert er. Woher kommt das? Das kommt daher, weil die Mutter die
Sonnenkraft ja aufnimmt und die innerlich wirkt. Die Haare hängen
ganz innig zusammen mit der Sonnenwirkung.
 
Nehmen Sie zum Beispiel den Löwen. Der Löwe, dessen Männchen
diese mächtige Mähne hat, ist ein Tier, das außerordentlich stark der
Sonnenwirkung ausgesetzt ist. Dadurch hat der Löwe auch die Brustorgane,
die unter der Wirkung der Sonne besonders stark werden, stark
ausgebildet, hat kurz ausgebildeten Darm und mächtig ausgebildete
Lungen. Das unterscheidet ihn von unseren Wiederkäuern, die mehr die
Organe des Unterleibes, des Darmes, Magens und so weiter ausgebildet
haben. Die Art und Weise, wie ein Tier behaart, befiedert ist und
so weiter, hängt also vorzugsweise mit der Sonnenwirkung zusammen.
Aber wiederum, wenn die Sonnenwirkung auf ein Wesen sehr groß
ist, dann ist es ja so, daß dieses Wesen die Sonne in sich denken läßt,
in sich wollen läßt: es wird nicht selbständig. Der Mensch hat seine
Selbständigkeit dadurch, daß er eben nicht diesen äußeren Schutz hat,
sondern daß er mehr oder weniger den Einflüssen der irdischen Umgebung ausgesetzt ist. Es ist sogar interessant zu vernehmen, wie das Tier
weniger von der Erde abhängig ist als der Mensch. Das Tier ist großenteils
von außerhalb der Erde hereingebildet. Ich habe Ihnen ja für diese
Dinge überall die Belege angeführt. Aber der Mensch emanzipiert sich
überhaupt von diesen äußeren Natureinflüssen. Und das kommt dadurch,
daß er sozusagen die ungeschützte Haut nach allen Seiten hat
und dadurch seinen eigenen Schutz suchen muß.
 
Sie können schon bei unserer gewöhnlichen [[Kleidung]] sehen, daß sie
eigentlich aus zwei Teilen zusammengesetzt ist. Der eine Teil zeigt sich
uns dadurch, daß wir im Winter einen Winterrock anziehen und uns
gegen die Kälte dabei schützen. Das ist derjenige Teil der Kleidung,
durch den wir Schutz suchen. Aber das ist ja nicht der einzige. Sie können
zum Beispiel besonders bei den Frauen sehen, daß sie nicht bloß
Schutz suchen durch die Kleidung, sondern sie so einrichten, daß sie
schön sein soll; manchmal ist sie zwar greulich, aber sie soll schön
sein. Es kommt ja dabei auf den Geschmack oder Ungeschmack an, aber
jedenfalls soll sie schön sein, sie soll schmücken. Das sind die zwei Aufgaben
der Kleidung: Schutz zu bieten gegen die Außenwelt und zu
schmücken." {{Lit|{{G|352|102f|101}}}}
</div>
 
== Haarfarbe ==
 
Sowohl das [[Geschlecht]] als auch die '''Haarfarbe''' für die irdische [[Inkarnation]] entscheidet sich erst im Bereich der [[Mondsphäre]].
 
{{GZ|Blicken wir von der Erde aus in irgendeiner
Gegend nach dem Vollmond, dann haben wir diejenige Zeit, die sich
die Wesen wählen, um zur Erde herunterzusteigen, die Frauen werden
wollen. Da erst wird das entschieden. Und die Neumondzeit ist diejenige
Zeit, die sich die Wesen wählen, die Männer werden wollen. So
daß also der Mensch durch das Mondentor in das irdische Dasein eintritt.
Aber die Kraft, die der Mann braucht, um in das Erdenleben einzutreten,
wird dann ins Weltenall hinausgeströmt; man geht ihr entgegen,
indem man vom Weltenall hereinkommt, und sie wird vom
Monde ausgestrahlt, wenn er für die Erde Neumond ist. Die Kraft,
welche die Frau braucht, wird ausgestrahlt vom Monde, wenn er Vollmond
ist; da ist seine beleuchtete Seite der Erde zu gerichtet, seine unbeleuchtete
Seite geht ins Weltenall hinaus, und diese Kraft, die der
Mond an seiner unbeleuchteten Seite ins Weltenall hinaussenden kann,
die braucht das Menschenwesen, wenn es Frau werden will.|218|119}}
 
In der Folge wird auch die Entscheidung über die Haarfarbe getroffen:
 
{{GGZ|Aber der Mensch ist ja, bei diesem Herunterkommen
öfter dem Vollmond oder Neumond ausgesetzt, und so kann es
sein, daß der Mensch sich zunächst gewissermaßen einem entscheidenden
Neumond aussetzt, um Mann zu werden, oder einem entscheidenden
Vollmond, um Frau zu werden. Dann aber - es geht ja das Heruntersteigen
nicht so schnell, er bleibt längere Zeit exponiert -, dann
kann er auch irgendwie sich noch entscheiden, wenn er durch den
Neumond als Mann heruntersteigt, trotzdem noch dem kommenden
Vollmonde sich auszusetzen. So daß er also die Entscheidung getroffen
hat, als Mann herabzusteigen: er hat die Neumondkräfte dazu verwendet;
aber er hat noch während seines Abstieges den weiteren Mondengang
zu seiner Verfügung, den Vollmondgang. Da erfüllt er sich
mit den Mondenkräften dann so, daß diese nun nicht auf sein Verhältnis
als Mann oder Weib wirken, sondern vorzugsweise auf seine
Hauptesorganisation und auf das, was mit der Hauptesorganisation
von außen, vom Kosmos her zusammenhängt, wenn gerade die Konstellation
eintritt, von der ich jetzt gesprochen habe. Wenn also der
Mensch die Entscheidung getroffen hat: Ich werde Mann durch eine
Neumondszeit - und dann noch im Weltenall weiterlebt, so daß er noch
nicht ganz durch den Mondeneinfluß durchgegangen ist, sondern noch
der nächsten Vollmondzeit ausgesetzt ist, dann bekommt er durch die
Einwirkung der Mondenkräfte in diesem Zustande zum Beispiel braune
Augen und schwarze Haare. So daß wir sagen können: Durch die Art
und Weise, wie der Mensch an dem Mond vorbeikommt, wird nicht
nur sein Geschlecht bestimmt, sondern seine Haarfarbe und seine
Augenfarbe. Ist der Mensch zum Beispiel als Frau an dem Vollmond
vorbeigegangen und setzt sich nachher noch dem Neumond aus, so
kann er als Frau blaue Augen und blonde Haare bekommen.|218|120f}}
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien'', [[GA 117]] (1986), ISBN 3-7274-1170-8 {{Vorträge|117}}
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
#Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
#Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}
#Rudolf Steiner: ''Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung'', [[GA 352]] (1981), ISBN 3-7274-3520-8 {{Vorträge|352}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Tier]] [[Kategorie:Säugetier]]

Version vom 20. Juni 2017, 15:26 Uhr

Haare (lat. pili, capillus, crinis, coma; hebr. שֵׂעָר se'ar) sind lange Hornfäden, die hauptsächlich aus Keratin bestehen und als Fell die typische Körperbedeckung der Säugetiere bilden. Schleimhäute sind stets unbehaart. Auch die menschliche Haut ist mit wenigen Ausnahmen behaart, allerdings sind die Haare an den meisten Stellen nur sehr dünn und unauffällig. Stark behaart ist beim Menschen nur der Schambereich, die Achselhöhlen, das Haupt (→ Kopfhaar) und bei Männern auch der Bereich um Kinn, Mund und Wangeen in Form des Barthaars. Nicht behaart sind beim Menschen die Handflächen, die Innenseite der Finger, die Fußsohlen, die Brustwarzen und die Lippen.

Die Haare wachsen und werden aus Licht, sie sind eine Wirkung der verinnerlichten Sonnenkräfte. Die Haare werden daher von innen heraus gestaltet, im Gegensatz zu den Vogelfedern, die von außen herein gebildet werden.

"Die Haare sind nämlich tatsächlich wie Pflanzen, die dem Boden eingesetzt sind, und ihr Wachstum hängt mit dem Licht zusammen. Wenn daher das Licht nicht imstande ist, bis in die Haare hinein die Nahrungssäfte zu ziehen, so bleiben die Haare blond. Wenn einer mehr materiell ist, so kriegt er schwarze Haare, und die Nahrungssäfte gehen hinein, vertragen sich dann nicht mit dem Licht. Das haben die Alten noch gewußt, vor ein paar Jahrhunderten noch, und haben daher die Mähne des Löwen nicht kräuselig gemacht, sondern strahlend gemacht, so wie wenn die Sonne die Lichtstrahlen in seinen Kopf hineinsteckte." (Lit.: GA 348, S. 105)

"Während wir bei den Säugetieren überall, wohin wir hellseherisch blicken mögen, ganz besonders mächtig ausgebildet finden den astralischen Leib, tritt uns hellseherisch in der Vogelwelt als das Hervorstechendste ganz besonders der Atherleib entgegen. Der Ätherleib, der von außen herein durch die Kräfte des Weltenraumes angeregte Atherleib, ist es, der die Federn der Vögel zum Beispiel zum Ausdruck bringt, die Feder, das Gefieder. Von außen wird das alles gestaltet, und eine Vogelfeder kann nur dadurch entstehen, daß die Kräfte, welche von dem Weltenraum auf die Erde herunterwirken und mitwirken bei der Ausbildung der Vogelfeder, starker sind als die Kräfte, die aus der Erde kommen. Dasjenige, was der Feder zugrunde liegt, was man als den Schaft der Feder bezeichnen kann, unterliegt allerdings gewissen Kräften, die aus der Erde kommen. Dann aber sind es die Kräfte, die aus dem Weltenraum wirken, die dasjenige angliedern, was sich an den Schaft der Feder anfügt und was konstituiert das äußere Gefieder des Vogels. Ganz anders ist es bei den mit Haaren bedeckten Wesenheiten, Da wirken bis in die Haare hinein vorzugsweise die Kräfte, die von der Erde nach auswärts, also in der entgegengesetzten Richtung wirken als bei der Vogelfeder. Und weil da nur im geringeren Maße die Kräfte aus dem Weltenraum auf die Haare der Tiere und der Menschen wirken können, so kann das Haar nicht zur Feder werden, wenn ich diesen paradoxen Ausdruck gebrauchen darf. Er entspricht völlig der Wirklichkeit, und man könnte, wenn man die Paradoxie fortsetzen wollte, sagen: Jede Vogelfeder hat die Tendenz, ein Haar zu werden, aber sie ist kein Haar, weil die Kräfte des Weltenraums von allen Seiten auf die Vogelfeder einwirken. Und jedes Haar hat die Tendenz, eine Feder zu werden, und es wird das Haar keine Feder aus dem Grunde, weil die Kräfte, welche von der Erde nach aufwärts wirken, stärker sind als die Kräfte, die von auswärts hereinwirken." (Lit.: GA 129, S. 188)

Es sind vor allem auch ahrimanische Kräfte daran beteiligt, den Federn ihre Struktur zu geben und sie mit Materie zu durchdringen. Wirkten nur die reinen Sonnenkräfte, blieben die Federn rein ätherische Gebilde. Die ahrimanischen Richtungskräfte wirken strahlig in Linien und zeigen sich bis hinein in den Bau jeder einzelnen Feder. Die luziferischen Richtungskräfte wirken hingegen in Spiralen und zeigen sich etwa in der Form der Vogeleischale.

"Beim Menschen schießt, sproßt Ahriman in die Beine und von da aus in den ganzen übrigen Organismus herauf. Beim Vogel sproßt Ahriman in die Federn.

Nun, wenn Sie sich den Menschen anschauen, wie er mehr für die Erde gebaut ist schon seinen Beinen nach, dann werden Sie wiederum sich sagen können: Warum hat der Mensch keine Federn? - Der Mensch hat keine Federn, weil er eben nicht als Vogel für die Erde gebaut ist. Würde der Mensch in der Luft herumfliegen, würde er eben auch Federn haben, weil dann die ahrimanischen Kräfte von ganz andern Richtungen her auf ihn wirken würden. So hat er nur diese wenigen Ansätze des Ahrimanischen, die in den Haaren vorliegen. Das sind die ahrimanischen Ansätze, die er hat. Sie sind im Kopf am stärksten, was schon ein Beweis dafür ist, daß der Kopf beim Menschen sehr viel Ahrimanisches hat, was wir ja auch aus andern Erkenntnissen bereits geschöpft haben [...]

Sie können sich sagen, der Vogel hat in sich das luziferische Prinzip, welches die Erde ganz und gar nicht mag, daher sondert sich der Vogel in seinem Ei solang als möglich von der Erde ab; dann gelangt er dazu, daß die Erde möglichst wenig auf ihn wirkt. Seine Beine bleiben verkümmert, und die die Erde umgebenden Kräfte, die nächsten Kräfte der Erde, die in dem Wärmemantel die Erde umgeben, die wirken dann auf den Vogel. Er wird daher diejenige Gestalt bekommen müssen, die er eben hat: verkümmerte Beine und so weiter. Der Mensch ist an die Erde gebunden durch die unteren Gliedmaßen; er macht sich frei. Das Säugetier steht mitten drinnen, steht mit vier Säulen auf der Erde auf: es wird aus der Erde herausgebildet. Es sind also die aus der Erde direkt herauswirkenden Kräfte, die vorzugsweise auf das Säugetier wirken." (Lit.: GA 205, S. 216ff)

"Sie sind nicht imstande, wenn ich sage, laß da irgendwo ein einziges Haar wachsen -, Sie sind nicht imstande, dieses Haar irgendwie wachsen zu lassen! Aber das Kind ist dazu imstande, indem es die nötigen Stoffe hintreibt bis zu dem Ort, wo die Haarwurzeln sich eingliedern, diese Stoffe dem Lichte entgegenzubringen - denn die Haare wachsen, werden aus Licht.

Also das alles geschieht in dem Kinde. Sehen Sie, das alles ist etwas, wovon die heutige Wissenschaft nicht reden will. Sie macht den Leuten diese Dinge durchaus unklar. Sie weiß nichts darüber und will nicht reden davon, daß da das Geistig-Seelische drinnen arbeitet, und daß das Geistig-Seelische nicht vererbt wird, sondern daß das Geistig- Seelische eben aus einer geistigen Welt kommt.

Nun, ich habe Ihnen das Beispiel von den Haaren erzählt. Sehen Sie, der Mensch ist ja im allgemeinen während seines normalen Lebens nicht behaart, sondern nur an gewissen Stellen bleiben die Haare, sonst ist er unbehaart. Aber der Mensch war einmal auf der Erde auch behaart. Er hat die Haare verloren. Er war ein ganz behaarter Mensch. Einmal, in sehr alten Zeiten war der Mensch auch zottelig behaart, ganz zottelig behaart. Er hat die Haare verloren. Ja, wodurch hat der Mensch die Haare verloren? Ich will Ihnen darüber keine Theorie geben, denn die kann man sich ausdenken, aber ich will Sie auf Tatsachen verweisen. Andere Wesen zum Beispiel, welche auch, wenn sie in der Natur herumgehen, behaart sind, verlieren die Haare, wenn sie zahm gemacht werden: das sind die Schweine. Schauen Sie sie an im wilden Zustande: da haben sie Haare; und wenn sie gezähmt werden, wenn sie also in solchen Verhältnissen leben, in denen sie ursprünglich nicht gelebt haben, da verlieren sie die Haare. Der Mensch hat auch ursprünglich nicht in solchen Verhältnissen gelebt wie heute. Der Mensch ist nämlich auch wie solch ein gezähmtes Tier. Daß er aber Haare bekommen hat, unter dem Einfluß von Licht und Wärme Haare bekommen hat, das zeigt das Kind ja heute noch; denn in den ersten Monaten, wo es fast nur Kopf ist, da ist der ganze Kindeskeim behaart - im Mutterleib ist das Kind in den ersten Monaten sogar behaart! Die Haare verliert es wieder; die gehen weg. Es ist ganz behaart. Geradeso wie ich Ihnen erklärt habe, daß die Pflanzen im ersten Stadium das Licht und die Wärme noch vom vorigen Jahr haben, so hat das Kind Licht und Wärme von der Mutter, so bekommt es das Licht und verliert erst später die Haare. Also auch daraus können Sie sehen, wie das Geistig- Seelische am Körper arbeitet." (Lit.: GA 348, S. 48f)

"Man muß eben den Zusammenhang des Haarwuchses mit der gesamten Menschheitsentwickelung ins Auge fassen können. Alles, was am Menschen an Wesenheit vorhanden ist, kann nur verstanden werden, wenn man es aus dem Geiste heraus zu begreifen sucht. So sonderbar es für den Menschen klingt: in unseren Haaren haben wir einen Rest gewisser Strahlungen zu sehen, durch die vorher Sonnenkraft in den Menschen hineingetragen wurde. Früher war dies etwas Lebendiges, was die Sonnenkraft in den Menschen hineintrug. Daher finden Sie dies da, wo man ein Bewußtsein an tiefere Dinge noch hatte, in gewisser Beziehung noch ausgedrückt: bei alten Löwenplastiken sieht man oft deutlich, daß der Bildhauer nicht einfach einen heutigen Löwen mit seiner mehr oder weniger pudelähnlichen Mähne kopieren wollte. Derjenige, welcher noch die gute Tradition aus alten Erkenntnissen hatte, stellte den Löwen so dar, daß man den Eindruck hatte, hier seien die Haare gleichsam wie von außen in den Körper hineingesteckt, ähnlich wie Sonnenstrahlen, die hineindringen und in den Haaren gleichsam verhärtet wären. So konnte sich also der Mensch sagen, daß es vielleicht in alten Zeiten durchaus noch möglich war, durch das Stehenlassen der Haare Kräfte in sich aufzunehmen, besonders wenn die Haare frisch und gesund sind. Aber schon im hebräischen Altertum, bei den Nasiräern, hat man darin kaum noch mehr als ein Symbolum gesehen.

Daß man das, was geistig hinter der Sonne liegt, in sich einströmen ließ, darin bestand wirklich in einer gewissen Beziehung der Fortschritt der Menschheit. In dem Fortschritt von den alten im Menschen aufsteigenden hellseherischen Gaben zu dem Kombinieren und Denken über die Außenwelt war bedingt, daß er immer weniger als ein behaartes Wesen auftrat. Die Menschen der atlantischen und der ersten nachatlantischen Zeit hat man sich vorzustellen mit reichem Haarwuchs, ein Zeichen dafür, daß sie von dem Geisteslicht noch stark überstrahlt worden sind. Die Wahl wurde getroffen, wie die Bibel erzählt, zwischen dem unbehaarten Jakob und dem behaarten Esau. In dem letztern sehen wir einen Menschen, der abstammte von Abraham und letzte Reste einer alten Menschheitsentwickelung in sich hatte, die zum Ausdruck kamen in seinem Haarwuchs. Derjenige Mensch, der solche Eigenschaften hatte, daß er sich in die Welt hinausentwickelte, war in Jakob dargestellt. Er besaß die Gaben der Klugheit mit all ihren Schattenseiten; Esau wird von ihm beiseite geschoben. So wird in Esau wiederum ein Sproß von der Hauptlinie abgeschoben. Von Esau stammen die Edomiter ab, in welchen sich noch alte menschliche Erbschaften fortpflanzten.

In der Bibel sind tatsächlich alle diese Dinge sehr schön ausgedrückt. Es sollte nun wieder ein Bewußtsein im Menschen entstehen von dem, was Geistesleben ist, und auf eine neue Art sollte es entstehen im Nasiräer, dadurch daß er die langen Haare trug während seiner Vorbereitungszeit. Im Altertum ist das Verhältnis der Haare zum Licht des Geistes sogar dadurch ausgedrückt, daß Licht und Haar mit Ausnahme eines geringfügigen Zeichens durch dasselbe Wort dargestellt werden. Überhaupt weist die althebräische Sprache auf die tiefsten Geheimnisse der Menschheit hin. Sie muß als so etwas wie eine gewaltige Sprachoffenbarung der Weisheit betrachtet werden. Das war der Sinn der Tatsache, daß die Nasiräer sich lange Haare wachsen ließen. Heute braucht dies allerdings nicht mehr als Hauptsache betrachtet zu werden." (Lit.: GA 117, S. 61ff)

"Nehmen Sie zum Beispiel im Tierreiche diejenigen Tiere, die behaarte Haut haben. Nun ja, da können Sie sich denken, daß die behaarte Haut dazu gut ist, damit die Tiere im Winter nicht frieren und so weiter. Gewiß, dafür ist sie auch gut. Aber wenn diese Haare in der Haut entstehen sollen, dann muß das Tier einer ganz besonders starken Sonnenwirkung zugänglich sein. Die Haare entstehen nicht anders als dadurch, daß das Tier einer starken Sonnenwirkung zugänglich ist. Sie könnten nun sagen: Ja, aber die Haare entstehen ja nicht überall nur da, wo die Sonnenstrahlen Zugang hatten! - Und doch ist es so. Das geht sogar so weit, daß der Menschenkeim in den ersten Zeiten, während er im Mutterleibe getragen wird, ja behaart ist. Da können Sie sagen: Der ist nicht der Sonne ausgesetzt. Diese Haare verliert er später. Und jeder Mensch, der geboren wird, war in den ersten Wochen der mütterlichen Schwangerschaft eigentlich ganz behaart. Diese Haare verliert er. Woher kommt das? Das kommt daher, weil die Mutter die Sonnenkraft ja aufnimmt und die innerlich wirkt. Die Haare hängen ganz innig zusammen mit der Sonnenwirkung.

Nehmen Sie zum Beispiel den Löwen. Der Löwe, dessen Männchen diese mächtige Mähne hat, ist ein Tier, das außerordentlich stark der Sonnenwirkung ausgesetzt ist. Dadurch hat der Löwe auch die Brustorgane, die unter der Wirkung der Sonne besonders stark werden, stark ausgebildet, hat kurz ausgebildeten Darm und mächtig ausgebildete Lungen. Das unterscheidet ihn von unseren Wiederkäuern, die mehr die Organe des Unterleibes, des Darmes, Magens und so weiter ausgebildet haben. Die Art und Weise, wie ein Tier behaart, befiedert ist und so weiter, hängt also vorzugsweise mit der Sonnenwirkung zusammen. Aber wiederum, wenn die Sonnenwirkung auf ein Wesen sehr groß ist, dann ist es ja so, daß dieses Wesen die Sonne in sich denken läßt, in sich wollen läßt: es wird nicht selbständig. Der Mensch hat seine Selbständigkeit dadurch, daß er eben nicht diesen äußeren Schutz hat, sondern daß er mehr oder weniger den Einflüssen der irdischen Umgebung ausgesetzt ist. Es ist sogar interessant zu vernehmen, wie das Tier weniger von der Erde abhängig ist als der Mensch. Das Tier ist großenteils von außerhalb der Erde hereingebildet. Ich habe Ihnen ja für diese Dinge überall die Belege angeführt. Aber der Mensch emanzipiert sich überhaupt von diesen äußeren Natureinflüssen. Und das kommt dadurch, daß er sozusagen die ungeschützte Haut nach allen Seiten hat und dadurch seinen eigenen Schutz suchen muß.

Sie können schon bei unserer gewöhnlichen Kleidung sehen, daß sie eigentlich aus zwei Teilen zusammengesetzt ist. Der eine Teil zeigt sich uns dadurch, daß wir im Winter einen Winterrock anziehen und uns gegen die Kälte dabei schützen. Das ist derjenige Teil der Kleidung, durch den wir Schutz suchen. Aber das ist ja nicht der einzige. Sie können zum Beispiel besonders bei den Frauen sehen, daß sie nicht bloß Schutz suchen durch die Kleidung, sondern sie so einrichten, daß sie schön sein soll; manchmal ist sie zwar greulich, aber sie soll schön sein. Es kommt ja dabei auf den Geschmack oder Ungeschmack an, aber jedenfalls soll sie schön sein, sie soll schmücken. Das sind die zwei Aufgaben der Kleidung: Schutz zu bieten gegen die Außenwelt und zu schmücken." (Lit.: GA 352, S. 102f)

Haarfarbe

Sowohl das Geschlecht als auch die Haarfarbe für die irdische Inkarnation entscheidet sich erst im Bereich der Mondsphäre.

„Blicken wir von der Erde aus in irgendeiner Gegend nach dem Vollmond, dann haben wir diejenige Zeit, die sich die Wesen wählen, um zur Erde herunterzusteigen, die Frauen werden wollen. Da erst wird das entschieden. Und die Neumondzeit ist diejenige Zeit, die sich die Wesen wählen, die Männer werden wollen. So daß also der Mensch durch das Mondentor in das irdische Dasein eintritt. Aber die Kraft, die der Mann braucht, um in das Erdenleben einzutreten, wird dann ins Weltenall hinausgeströmt; man geht ihr entgegen, indem man vom Weltenall hereinkommt, und sie wird vom Monde ausgestrahlt, wenn er für die Erde Neumond ist. Die Kraft, welche die Frau braucht, wird ausgestrahlt vom Monde, wenn er Vollmond ist; da ist seine beleuchtete Seite der Erde zu gerichtet, seine unbeleuchtete Seite geht ins Weltenall hinaus, und diese Kraft, die der Mond an seiner unbeleuchteten Seite ins Weltenall hinaussenden kann, die braucht das Menschenwesen, wenn es Frau werden will.“ (Lit.:GA 218, S. 119)

In der Folge wird auch die Entscheidung über die Haarfarbe getroffen:

„Aber der Mensch ist ja, bei diesem Herunterkommen öfter dem Vollmond oder Neumond ausgesetzt, und so kann es sein, daß der Mensch sich zunächst gewissermaßen einem entscheidenden Neumond aussetzt, um Mann zu werden, oder einem entscheidenden Vollmond, um Frau zu werden. Dann aber - es geht ja das Heruntersteigen nicht so schnell, er bleibt längere Zeit exponiert -, dann kann er auch irgendwie sich noch entscheiden, wenn er durch den Neumond als Mann heruntersteigt, trotzdem noch dem kommenden Vollmonde sich auszusetzen. So daß er also die Entscheidung getroffen hat, als Mann herabzusteigen: er hat die Neumondkräfte dazu verwendet; aber er hat noch während seines Abstieges den weiteren Mondengang zu seiner Verfügung, den Vollmondgang. Da erfüllt er sich mit den Mondenkräften dann so, daß diese nun nicht auf sein Verhältnis als Mann oder Weib wirken, sondern vorzugsweise auf seine Hauptesorganisation und auf das, was mit der Hauptesorganisation von außen, vom Kosmos her zusammenhängt, wenn gerade die Konstellation eintritt, von der ich jetzt gesprochen habe. Wenn also der Mensch die Entscheidung getroffen hat: Ich werde Mann durch eine Neumondszeit - und dann noch im Weltenall weiterlebt, so daß er noch nicht ganz durch den Mondeneinfluß durchgegangen ist, sondern noch der nächsten Vollmondzeit ausgesetzt ist, dann bekommt er durch die Einwirkung der Mondenkräfte in diesem Zustande zum Beispiel braune Augen und schwarze Haare. So daß wir sagen können: Durch die Art und Weise, wie der Mensch an dem Mond vorbeikommt, wird nicht nur sein Geschlecht bestimmt, sondern seine Haarfarbe und seine Augenfarbe. Ist der Mensch zum Beispiel als Frau an dem Vollmond vorbeigegangen und setzt sich nachher noch dem Neumond aus, so kann er als Frau blaue Augen und blonde Haare bekommen.“ (S. 120f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien, GA 117 (1986), ISBN 3-7274-1170-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen, GA 129 (1992), ISBN 3-7274-1290-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil, GA 205 (1987), ISBN 3-7274-2050-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus, GA 218 (1992), ISBN 3-7274-2180-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre, GA 348 (1997), ISBN 3-7274-3480-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung, GA 352 (1981), ISBN 3-7274-3520-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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