Pfirsichblüt und Beth (Hebräisch): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Hebrew_letter_bet.svg.png|thumb|Beth]]
{{Farbmuster|Hot Pink|#FF69B4}}
{{Farbmuster|Rosa|#FCC}}


[[Datei:Umkehrspektrum.jpg|mini|350px|[[Komplementärspektrum]] mit Pfirsichblüt in der Mitte.]]
'''Beth''' (בית) ist der zweite Buchstabe im [[Hebräisches Alphabet|Hebräischen Alphabet]].
[[Datei:PrunusPersica4.jpg|mini|Pfirsichblüten]]
Beth wird im modernen Hebräisch am Silbenanfang nach Konsonant und am Wortanfang als [b] gesprochen (in punktierter Schreibweise mit einem Punkt ([[Dagesch]]) in der Mitte des Buchstabens dargestellt), sonst als [v].
[[Datei:CIExy1931.svg|mini|Die '''Purpurline''' verbindet in der [[Wikipedia:CIE-Normfarbtafel|CIE-Normfarbtafel]] das kurzwellige [[violett]]e mit dem langwelligen [[rot]]en Ende des [[Lichtspektrum]]s.]]
Er hat den [[Hebräische Zahlen|Zahlenwert]] 2.  
[[Datei:Fig18j.JPG|mini|Aus der [[Wikipedia:Purpurschnecke|Purpurschnecke]] ''[[Wikipedia:Hexaplex trunculus|Hexaplex trunculus]]'' gewonnene [[Wikipedia:Purpurküpe|Purpurküpe]].]]
Die [[Wikipedia:Tora|Tora]] beginnt mit dem dem Buchstaben ב.
[[Datei:Tyrian-Purple.svg|mini|rechts|Chemische Strukturformel des [[Purpur (Farbstoff)|Purpurfarbstoffes]].]]


'''Pfirsichblüt''' oder '''Purpur''' ({{ELSalt|Φοίνιξ}}, ''phoínix''<ref>Davon leitet sich auch die Name des legendären Vogels [[Phönix]] und der [[Wikipedia:Phönizier|Phönizier]] ab, die für das kunstvolle Färben von Stoffen mit Hilfe von [[Wikipedia:Purpurschnecke|Purpurschnecken]] ({{ELSalt|πορφύρα}} ''porphyra''; [[lat.]] ''purpura'') berühmt waren. Das Wort ist auch verwandt mit {{ELSalt|φοινός}} ''phoinós'' „blutrot“ und dieses wiederum mit {{polytonisch|φόνος}} ''phónos'' „Mord“ und {{polytonisch|φονεῖν}} ''phoneîn'' „töten“</ref>), von [[Goethe]] auch als das '''reine Rot''' und von [[Rudolf Steiner]] als '''Inkarnat''' oder '''Inkarnatfarbe''' bezeichnet, ist nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] eine der vier [[Bildfarben]] und stellt als solche das ''[[Leben|lebendige]]'' Bild des [[Seele|Seelischen]] dar. Die Inkarnatfarbe ist ein zartes Pfirsichblüt und hat eine starke Tendenz sich zu verflüchtigen. In diesen Bereich fallen auch alle Schattierungen vom zarten '''Rosa''' bis zum kräftigeren '''Rosarot'''. Die Inkarnatfarbe entsteht aus dem ineinander webenden [[Schwarz]] und [[Weiß]], das von [[Rot]] durchschienen wird. Ein helleres Purpur wird auch '''Magenta''' oder '''Fuchsia''' (nach dem synthetischen [[Wikipedia:Anilinfarbstoff|Anilinfarbstoff]] [[Wikipedia:Fuchsin|Fuchsin]]) genannt. Pfirsichblüt ist im regulären [[Farbspektrum]] nicht enthalten, sondern erscheint nur im [[Komplementärspektrum]].
== Geschichte ==


[[Goethe]] schreibt in seiner [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] über die [[Sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe|sinnlich-sittliche Wirkung]] der Purpurfarbe:
Das Beth ist ein [[Konsonant]], der sich aus der stilisierten Darstellung des Grundrisses eines Hauses (beth = Haus) her leitet. Aus diesem aramäischen Buchstaben entwickelte sich das griechische [[Wikipedia:Beta|Beta]], das allerdings durch die Änderung der [[Schreibrichtung]] nach rechts ausgerichtet wurde. Daraus entstand wiederum das lateinische [[B]].


{{LZ|796. Die Wirkung dieser Farbe ist so einzig wie
Beth bildet die Umhüllung, die äußere Begrenzung des Menschen. Beth ist dadurch auch die Grundlage für das [[Begreifen]], für die [[Seelenfähigkeit]] des [[Denken]]s. Nach [[Kabbala|kabbalistischer]] Deutung zählt Beth zu den [[Hebräisches Alphabet#Sieben Doppelte|7 doppelten Konsonanten]], die hart oder weich gesprochen werden können und den [[Planetensphären]] zugeordnet werden; Beth entspricht nach den meisten Überlieferungen<ref>Verschiedene Textausgaben des [[Sefer Jetzira]] geben für die Planeten unterschiedliche Zuordnungen. Alle frühen Ausgaben, die Kurzfassung (ausgenommen das erste Manuskript, das keine explizite Zuordnung erwähnt), die Langfassung und auch die Saadia-Ausgabe geben übereinstimmend die [[geozentrisch]]e [[okkulte Reihenfolge der Planeten]]: Saturn (hebr. ‏שַׁבְּתַאי‎, Shabatai), Jupiter (hebr. ‏צֶדֶק‎, Tsedeq), Mars (hebr. ‏מַאְדִּים‎, Meadim), Sonne (hebr. ‏חמה‎, Chamah; auch Zorn; abgeleitet von: חַם, heiß), Venus (hebr. ‏נֹגַהּ‎, Nogah), Merkur (hebr. ‏כוכב‎, Kawkab; auch Gestirn), Mond (hebr. ‏לבֿנה‎, Lavanah). Die Gra-Version gibt, wie der [[Sohar]], die davon abweichende Reihung: Mond, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Saturn, Jupiter. Die Fassung des [[Golden Dawn]] reiht: Merkur, Mond, Venus, Jupiter, Mars, Sonne, Saturn.</ref> der [[Saturnsphäre]], die die Hülle unseres [[Planetensystem]]s bildet.
ihre Natur. Sie gibt einen Eindruck sowohl von Ernst
und Würde als von Huld und Anmut. Jenes leistet sie
in ihrem dunklen verdichteten, dieses in ihrem hellen
verdünnten Zustande. Und so kann sich die Würde
des Alters und die Liebenswürdigkeit der Jugend in
eine Farbe kleiden.|Goethe: ''Zur Farbenlehre'', § 796}}


{{GZ|Nehmen wir diese Farbe hier, das Pfirsichblüt. Genauer will ich lieber
== Beispiele ==
sprechen von der Farbe des menschlichen Inkarnates, das ja natürlich
bei den verschiedenen Menschen nicht ganz gleich ist, aber wir kommen
da zu einer Farbe, die ich eigentlich im Grunde meine, wenn ich von
Pfirsichblüt spreche ... [Lücke ich Text]. Pfirsichblüt: also menschliches
Inkarnat, menschliche Hautfarbe. Wir wollen einmal versuchen, auf das
Wesen dieser menschlichen Hautfarbe zu kommen. Man sieht ja diese
menschliche Hautfarbe gewöhnlich nur von außen. Man sieht den Menschen an, und dann sieht man diese menschliche Hautfarbe von außen.
Aber es fragt sich, ob auch ein Bewußtsein von dieser menschlichen
Hautfarbe als ein Erkennen von innen, so ähnlich, wie wir das bei dem
Grün der Pflanze getan haben, erlangt werden kann. Nun, das kann
allerdings auf die folgende Weise erlangt werden.
Wenn der Mensch wirklich richtig versucht, sich vorzustellen, daß
er innerlich durchseelt ist und dieses sein Durchseeltsein übergehend
denkt in seine physisch-leibliche Gestaltung, so kann er sich vorstellen,
daß das, was ihn durchseelt, sich in irgendeiner Weise in die Gestaltung
hinein ergießt. Er lebt sich aus, indem er sein Seelisches hineinergießt
in seine Gestalt, in dem Inkarnat. Was damit gesagt ist, können Sie sich
am besten vielleicht dadurch vor die Seele führen, daß Sie sich einmal
Menschen anschauen, bei denen das Seelische aus der Haut, aus der
äußeren Gestalt etwas zurücktritt, bei denen das Seelische nicht, sagen
wir, durchseelt die Gestalt. Wie werden denn diese Menschen? Die wer-
den grün! Leben ist in ihnen, aber sie werden grün. Sie sprechen von
grünen Menschen, und Sie können dieses eigentümliche Grün im Teint,
wenn die Seele sich zurückzieht, sehr gut wahrnehmen. Dagegen werden
Sie, je mehr der Mensch diese besondere Nuance des Rötlichen annimmt,
das Erleben dieser Nuance in ihm merken. Beobachten Sie nur einmal
Temperament, Humor bei grünen Menschen und bei denjenigen, die
ein wirklich frisches Inkarnat haben, so werden Sie sehen, da erlebt sich
die Seele in dem Inkarnat. Was da nach außen strahlt in dem Inkarnat,
das ist nichts anderes als der sich als Seele in sich erlebende Mensch. Und
wir können sagen: Was wir da im Inkarnat als Farbe vor uns haben, es
ist das Bild der Seele, richtig das Bild der Seele. Aber gehen Sie [noch so]
weit in der Welt herum, [Sie werden finden]: für dasjenige, was als
menschliches Inkarnat auftritt, müssen wir das Pfirsichblüt wählen.
Sonst finden wir es ja eigentlich nicht an äußeren Gegenständen. Wir
können es ja auch nur durch alle möglichen Kunstgriffe in der Malerei
erreichen; [denn] dasjenige, was da als menschliches Inkarnat auftritt,
ist schon Bild des Seelischen, aber es ist, daran kann ja gar kein Zweifel
sein, nicht selber seelisch. Es ist das lebendige Bild der Seele. Die Seele,
die sich erlebt, erlebt sich im Inkarnat. Es ist nicht tot, wie das Grün der
Pflanze, denn wenn der Mensch die Seele zurückzieht, so wird er grün:
dann kommt er bis zum Toten. Aber ich habe in dem Inkarnat das
Lebendige. Also:


Pfirsichblüt stellt dar das lebendige Bild der Seele.|291|30f}}
# בית לחם [[Wikipedia:Betlehem|Betlehem]]: "Haus des Brotes"
# בנימין [[Wikipedia:Benjamin (Name)|Benjamin]]: "Sohn meiner Rechten"
# בעל [[Wikipedia:Baal (Gott)|Baal]]: "Herr", "Besitzer"
# ברוך [[Wikipedia:Baruch|Baruch]], männlicher Vorname: "Gesegneter"
# ברק [[Wikipedia:Barak|Barak]]: "Blitz"
# בר־תלמי ''Bartalmai'', [[Wikipedia:Bartholomäus|Bartholomäus]], [[Wikipedia:Aramäische Sprache|aramäisches]] Lehnwort: "Sohn des Talmai"


{{GZ|Wollen wir das Pfirsichblüt suchen, dann könnten wir das etwa
== Zeichenkodierung ==
auf folgende Weise tun. Denken Sie sich, ich male das Folgende hin:
Ich male hier ein Schwarz, darunter ein Weiß, wieder ein Schwarz,
darunter ein Weiß und würde so fortgehen, Schwarz, Weiß ... Aber
nun denken Sie sich, dieses Schwarze und Weiße wäre nicht ruhig, sondern es bewegte sich ineinander, es wellte ineinander...
Und so wie
ich vorhin von links und rechts habe strahlen lassen Gelb und Blau, so
lassen Sie sich jetzt dieses Gewellte, in dem fortwährend Schwarz und
Weiß ineinanderspielt, das lassen Sie sich bitte durchglänzen, durchstrahlen von Rot. Ich würde es etwa bekommen, wenn ich es jetzt einfach verschmieren würde. Wenn ich die richtige Nuance hätte wählen
können, so würde ich durch dieses Ineinanderwellen von Schwarz und
Weiß, in das ich das Rot hineinglänzen lasse, das Pfirsichblüt bekommen...


Und wir bekommen [in der Malerei] nicht leicht, sagte ich, die Möglichkeit, überhaupt diese Farbennuance dar-
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5"
zustellen. Denn sehen Sie, man könnte sie eigentlich nur darstellen,
| [[Wikipedia:Unicode|Unicode]] [[Wikipedia:Codepoint|Codepoint]] || U+05d1
wenn man Weiß und Schwarz in Bewegung darstellen könnte und dann
|-
sie durchstrahlen ließe von dem roten Scheine. Man müßte also eigentlich einen Vorgang malen. Dieser Vorgang ist ja auch vorhanden im
| Unicode-Name          || HEBREW LETTER BET
menschlichen Organismus; da ist niemals Ruhe, da ist alles in Bewegung, und dadurch entsteht eben [im Inkarnat] diese Farbe, von der
|-
wir hier sprechen. Diese Farbe aber können wir nur annäherungsweise
| [[Wikipedia:HTML|HTML]]               || &amp;#1489;
erreichen. Daher sind ja die meisten Porträts eigentlich nur Masken,
|-
weil dasjenige, was nun wirklich als das Inkarnat vorhanden ist, im
| [[Wikipedia:ISO 8859-8|ISO 8859-8]]        || 0xe1
Grunde genommen nur durch allerlei Annäherungsversuche versinnlicht
|}
werden kann; aber erreicht werden könnte es ja nur, wenn wir fortwährend ein Auf- und Abwellen von Schwarzem und Weißem hätten,
das durch das Rote durchstrahlt wäre, durchscheint wäre.|291|41f}}


== Literatur ==
== Anmerkungen ==
* Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991)


{{GA}}
<references/>


== Einzelnachweise ==
{{Navigationsleiste Hebräisches Alphabet}}
<references />


{{Hinweis Farbdarstellung}}
[[Kategorie:Hebräisches Schriftzeichen]]


[[Kategorie:Farben]]
{{Wikipedia}}

Version vom 26. Oktober 2011, 22:31 Uhr

Beth

Beth (בית) ist der zweite Buchstabe im Hebräischen Alphabet. Beth wird im modernen Hebräisch am Silbenanfang nach Konsonant und am Wortanfang als [b] gesprochen (in punktierter Schreibweise mit einem Punkt (Dagesch) in der Mitte des Buchstabens dargestellt), sonst als [v]. Er hat den Zahlenwert 2. Die Tora beginnt mit dem dem Buchstaben ב.

Geschichte

Das Beth ist ein Konsonant, der sich aus der stilisierten Darstellung des Grundrisses eines Hauses (beth = Haus) her leitet. Aus diesem aramäischen Buchstaben entwickelte sich das griechische Beta, das allerdings durch die Änderung der Schreibrichtung nach rechts ausgerichtet wurde. Daraus entstand wiederum das lateinische B.

Beth bildet die Umhüllung, die äußere Begrenzung des Menschen. Beth ist dadurch auch die Grundlage für das Begreifen, für die Seelenfähigkeit des Denkens. Nach kabbalistischer Deutung zählt Beth zu den 7 doppelten Konsonanten, die hart oder weich gesprochen werden können und den Planetensphären zugeordnet werden; Beth entspricht nach den meisten Überlieferungen[1] der Saturnsphäre, die die Hülle unseres Planetensystems bildet.

Beispiele

  1. בית לחם Betlehem: "Haus des Brotes"
  2. בנימין Benjamin: "Sohn meiner Rechten"
  3. בעל Baal: "Herr", "Besitzer"
  4. ברוך Baruch, männlicher Vorname: "Gesegneter"
  5. ברק Barak: "Blitz"
  6. בר־תלמי Bartalmai, Bartholomäus, aramäisches Lehnwort: "Sohn des Talmai"

Zeichenkodierung

Unicode Codepoint U+05d1
Unicode-Name HEBREW LETTER BET
HTML &#1489;
ISO 8859-8 0xe1

Anmerkungen

  1. Verschiedene Textausgaben des Sefer Jetzira geben für die Planeten unterschiedliche Zuordnungen. Alle frühen Ausgaben, die Kurzfassung (ausgenommen das erste Manuskript, das keine explizite Zuordnung erwähnt), die Langfassung und auch die Saadia-Ausgabe geben übereinstimmend die geozentrische okkulte Reihenfolge der Planeten: Saturn (hebr. ‏שַׁבְּתַאי‎, Shabatai), Jupiter (hebr. ‏צֶדֶק‎, Tsedeq), Mars (hebr. ‏מַאְדִּים‎, Meadim), Sonne (hebr. ‏חמה‎, Chamah; auch Zorn; abgeleitet von: חַם, heiß), Venus (hebr. ‏נֹגַהּ‎, Nogah), Merkur (hebr. ‏כוכב‎, Kawkab; auch Gestirn), Mond (hebr. ‏לבֿנה‎, Lavanah). Die Gra-Version gibt, wie der Sohar, die davon abweichende Reihung: Mond, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Saturn, Jupiter. Die Fassung des Golden Dawn reiht: Merkur, Mond, Venus, Jupiter, Mars, Sonne, Saturn.


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