Herrschaftsgebiete der Hierarchien und Intentionalität: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:GA110 103.gif|thumb|500px|Die Planetensphären als Herrschaftsgebiete der geistigen Hierarchien ([[GA 110]], S 103)]]
'''Intentionalität''' (von [[Latein|lat.]] ''intentio'') bedeutet im [[Philosophie|philosophischen]] Sinn seit der [[Scholastik]] die gezielte Ausrichtung des [[Bewusstsein]]s auf ein [[Objekt]] bzw. auf dessen [[mental]]e Repräsentation als innere [[Vorstellung]]. Der von [[Rudolf Steiner]] sehr geschätzte und öfters erwähnte deutsche [[Philosoph]] und [[Psychologe]] [[Franz Brentano]] (1838-1917) sah in dem [[Begriff]] der ''Intentionalität des Bewusstseins'', den er in seiner ''Psychologie vom empirischen Standpunkte'' 1874 im Rückgriff auf die Scholastik wieder eingeführt hatte, das ''[[Definition|definierende]]'' Merkmal des Mentalen überhaupt, das sich dadurch grundlegend vom [[Materiell]]en unterscheide. Sein Schüler [[Edmund Husserl]] (1859-1938) machte die Intentionalität zu einem tragenden Bestandteil seiner [[Phänomenologie]]<ref>Der Intentionalitätsbegriff Husserls unterliegt einer Wandlung, ist ein anderer in seiner Spätphilosophie als in den frühen Arbeiten, und unterscheidet sich von Anfang an von demjenigen Brentanos. Vgl. Hubert Hohl: Lebenswelt und Geschichte. Grundzüge der Spätphilosophie E. Husserls, Alber: Freiburg 1962, S. 11- 14.</ref>. Tatsächlich ist die intentionale Ausrichtung und die damit verbundene willkürliche Lenkung der [[Aufmerksamkeit]] durch das [[Ich]] ''die'' charakteristische Eigenschaft des [[Ich-Bewusstsein]]s, das sich dadurch auch deutlich vom [[traum]]artigen Bewusstsein der [[Tier]]e unterscheidet.
<!-- [[Bild:GA_110_05_01.gif|thumb|300px|Die Herrschaftsgebiete der höheren Hierarchien]] -->
Die [[Raum|räumlichen]] '''Herrschaftsgebiete der Hierarchien''' von den [[Engel]]n bis hinauf zu den [[Throne]]n sind die [[Planetensphären]] in aufsteigender Folge, wenn man der Betrachtung das [[geozentrisch]]e [[Ptolemäisches System|Ptolemäische System]] zugrunde legt. Sie überscheiden sich mit den [[Herrschaftsgebiete der Erzengel|Herrschaftsgebieten der Erzengel]], die ebenfalls den Planetensphären zugeordnet sind. Die höchsten Hierarchien, die [[Cherubim]] und [[Seraphim]], haben den ganzen [[Tierkreis]] als Wirkungsfeld. Der [[Mensch]] als zehnte Hierarchie hat während seines irdischen Lebens die [[Erde]] zu seinem Herrschaftsgebiet. Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] durchwandert er, zunächst aufsteigend, dann wieder absteigend, alle Planetensphären bis hinauf zum Tierkreis.  


Im einzelnen ergibt sich folgende Zuordnung, die sich an der [[Okkulte Reihenfolge der Planeten|okkulten Reihenfolge der Planeten]] orientiert, bei der [[Merkur]] und [[Venus]] in ihrer Reihung gegenüber der in der heutigen [[Astronomie]] gegebenen Anordnung vertauscht sind:
== Weblinks ==
* {{Eisler|Intention}}


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== Literatur ==
"Hiermit ist das gegenwärtige physische System
* Franz Brentano: ''Psychologie vom empirischen Standpunkt'', 1874
gezeichnet, es ist nur ein Zeitpunkt gewählt, wo, wenn die Erde, der
Merkur und die Venus auf der einen Seite der Sonne stehen, die
anderen Planeten Mars, Jupiter und Saturn auf der anderen Seite
stehen. Das ist hier gezeichnet, weiter gar nichts. Hier ist Erde,
Merkur, Venus, und auf der anderen Seite der Sonne Mars, Jupiter,
Saturn. Also es handelt sich nur um eine Perspektivenänderung.
Dieses System ist durchaus zu denken, aber nur, wenn diese Konstellation
da ist. Sie war tatsächlich da in einer Zeit, in der oberhalb des
Saturn die Zwillinge waren. Da konnte man nun hellseherisch besonders gut beobachten die Herrschaftsverhältnisse der geistigen Hierarchien. Da zeigte sich denn, daß rings um die Erde herum bis zum Mond die Sphäre der Engel ist. Wirklich, wenn man nicht das physische System zugrunde legt, sondern diese eigentümliche Konstellation, dann ist um die Erde der Kreis der Engel bis zum Mond, dann weiter bis zum Merkur der Kreis der Erzengel, dann bis zur Venus der Kreis der Geister der Persönlichkeit, bis zur Sonne zunächst der Kreis der Gewalten oder Exusiai oder Geister der Form; dann kommt der Kreis, wie ich ihn charakterisiert habe gestern, der Virtutes oder Mächte, dann der Kreis der Herrschaften und dann derjenige der Throne (siehe Zeichnung S. 103)." {{lit|{{G|110|102}}}}
</div>


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== Einzelnachweise ==
|[[Seraphim]] und [[Cherubim]]
<references/>
|[[Tierkreis]]
|-
|[[Throne]]
|[[Saturnsphäre]]
|-
|[[Kyriotetes]]
|[[Jupitersphäre]]
|-
|[[Dynameis]]
|[[Marssphäre]]
|-
|[[Exusiai]]
|[[Sonnensphäre]]
|-
|[[Archai]]
|[[Venussphäre]]
|-
|[[Archangeloi]]
|[[Merkursphäre]]
|-
|[[Angeloi]]
|[[Mondensphäre]]
|-
|[[Mensch]]
|[[Erdensphäre]]
|}


==Literatur==
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Scholastik]] [[Kategorie:Phänomenologie]][[Kategorie:Bewusstsein]] [[Kategorie:Intentionalismus]]
#Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1981)
 
{{Vorlage:GA}}
 
==Weblinks==
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/ga/bib_steiner_ga_110_06.htm GA 110: Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt] - Sechster Vortrag
 
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]]

Version vom 15. Juli 2018, 10:34 Uhr

Intentionalität (von lat. intentio) bedeutet im philosophischen Sinn seit der Scholastik die gezielte Ausrichtung des Bewusstseins auf ein Objekt bzw. auf dessen mentale Repräsentation als innere Vorstellung. Der von Rudolf Steiner sehr geschätzte und öfters erwähnte deutsche Philosoph und Psychologe Franz Brentano (1838-1917) sah in dem Begriff der Intentionalität des Bewusstseins, den er in seiner Psychologie vom empirischen Standpunkte 1874 im Rückgriff auf die Scholastik wieder eingeführt hatte, das definierende Merkmal des Mentalen überhaupt, das sich dadurch grundlegend vom Materiellen unterscheide. Sein Schüler Edmund Husserl (1859-1938) machte die Intentionalität zu einem tragenden Bestandteil seiner Phänomenologie[1]. Tatsächlich ist die intentionale Ausrichtung und die damit verbundene willkürliche Lenkung der Aufmerksamkeit durch das Ich die charakteristische Eigenschaft des Ich-Bewusstseins, das sich dadurch auch deutlich vom traumartigen Bewusstsein der Tiere unterscheidet.

Weblinks

Literatur

  • Franz Brentano: Psychologie vom empirischen Standpunkt, 1874

Einzelnachweise

  1. Der Intentionalitätsbegriff Husserls unterliegt einer Wandlung, ist ein anderer in seiner Spätphilosophie als in den frühen Arbeiten, und unterscheidet sich von Anfang an von demjenigen Brentanos. Vgl. Hubert Hohl: Lebenswelt und Geschichte. Grundzüge der Spätphilosophie E. Husserls, Alber: Freiburg 1962, S. 11- 14.