Region und Bach: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Region''' bezeichnet in der [[Geographie]] ein Gebiet, das [[Geographischer Raum|geographisch]], politisch, ökonomisch und/oder administrativ eine Einheit bildet.
[[Datei:Zenn-v-vacher-bruecke-n-no.jpg|mini|Zenn bei Atzenhof (Fürth) als langsam fließender Bach]]


== Aspekte und Intentionen ==
Ein '''Bach''' ist ein kleines fließendes [[Natur|natürliches]] [[Gewässer]]. Größere [[Wikipedia:Fließgewässer|Fließgewässer]] bezeichnet man als ''[[Fluss|Flüsse]]''. Eine genaue Abgrenzung ist schwierig und hängt vom Kontext ab. So kann z.&nbsp;B. die [[Wikipedia:Schiffbarkeit|Schiffbarkeit]], der [[Wikipedia:Abfluss|Abfluss]] (weniger als 20&nbsp;m³/s)<ref>Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): ''Lexikon der Geowissenschaften''. Bd. 1. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0299-9, S.&nbsp;179 [http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/bach/1325 (online)].</ref> oder die Breite (weniger als 5&nbsp;m)<ref>[http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/pb/,Lde/3650826_3651464_2304248_2313240?QUERYSTRING=Bach+Breite ''Fließgewässer''.] ''Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum'', Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-Württemberg, abgerufen am 12. März 2016.</ref> als Kriterium herangezogen werden. Auch die durchschnittlich geringere Wassertiefe und der kleinere Gewässerquerschnitt sowie die dadurch bedingten häufigen direkten Wechselbeziehungen zwischen [[Wikipedia:Wasserkörper|Wasserkörper]], [[Wikipedia:Gewässersohle|Gewässersohle]], [[Wikipedia:Ufer|Ufer]] und Ufervegetation grenzen den Charakter des Baches von dem eines Flusses ab.<ref>Richard Pott, Dominique Remy: ''Gewässer des Binnenlandes''. Ulmer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5644-3.</ref>
=== Abgrenzung von Regionen ===
[[Datei:Karte Metropolregionen.svg|miniatur|Nur bei Regionen möglich: Die Schraffierung zeigt, dass es Gebiete gibt, die zwei Regionen gleichzeitig angehören. Die hier als „regionsfrei“ hell dargestellten Gebiete gehören lediglich keiner [[Metropolregion|''Metropol''region]] an, tatsächlich gehört wohl jedes Gebiet mehreren nach unterschiedlichen Kriterien umrissenen Regionen an.]]
[[Datei:Schleswig-Holstein, administrative divisions - de - colored (+historical division).svg|mini|Die Grenze zwischen den beiden Landesteilen (Süd-)Schleswig und Holstein innerhalb des Bundeslandes Schleswig-Holstein]]
Gängig zur Abgrenzung von Regionen sind zwei Kriterien, das ''Homogenitätskriterium'' und das ''Funktionalitätskriterium''.


* Bei ersteren werden Gebietseinheiten zu homogenen Regionen zusammengefasst, welche einander in bestimmten Indikatoren sehr ähnlich sind. Beispiele für solche Indikatoren sind das Einkommensniveau, eine gleiche Geologie, ein ähnliches Klima.
== Grundlegendes ==
* Nach dem Funktionalitätsprinzip werden Gebietseinheiten zusammengefasst, welche miteinander nach bestimmten Indikatoren in besonders enger Verbindung bzw. wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Beispiele für die Abgrenzung solch einer Region sind Verflechtungen wirtschaftlicher Faktoren, ökologischer Systeme oder der Hydrographie.
[[Datei:110114 kelster.JPG|mini|Die Kelster in der Stadt Kelsterbach]]


Beide Abgrenzungsprinzipien unterliegen in der Praxis teilweise aber den Einschränkungen genereller Verfügbarkeit entsprechender Daten, wie amtlicher Statistik oder der Ökologie.
Bäche sind in der [[Wikipedia:Hydrologie|hydrologischen]] Fachsprache kleine Fließgewässer. Es gibt so genannte perennierende Bäche, die ständig Wasser führen, sowie periodische oder episodische Bäche, die nur zeitweise, zyklisch oder unregelmäßig auftreten, wie zum Beispiel die [[Wikipedia:Steingräben|Steingräben]] der [[Wikipedia:Muschelkalk|Muschelkalk]]gebiete in Thüringen oder andere oberirdische [[Wikipedia:Karst|Karst]]&shy;bäche.
Aus diesem Grunde stellt die Gliederung nach dem ''Verwaltungsprinzip'' eine weitere Möglichkeit dar.
Hierbei sind die Regionen administrative Einheiten wie z. B. Länder oder Gemeinden, welche durch spezifische sozi-institutionelle Strukturen geprägt sind, ausgewiesene Schutzgebiete, oder Gültigkeitszonen von Abkommen. Dadurch können auch ''Planungsregionen'' entstehen, deren Abgrenzung sich aus Planzielen ergibt.
Die Verwaltungs- oder Planungsregionen werden oftmals, bei der Regionsabgrenzungen nach dem Homogenitäts- oder Funktionalprinzip, als administrative Einheiten zu Grunde gelegt, da es zuverlässige statistische Daten oft nur auf dieser Basis gibt.


Funktional lässt sich eine ''regionale Eingrenzung'' immer mit einer [[Motivation|Intention]] verknüpfen, die einen bestimmten Aspekt in den Vordergrund stellt; [[Naturraum|naturräumlich-geographische]], [[Kulturgeschichte|kulturhistorische]], [[Ökologie|ökologische]], [[Soziologie|soziale]] und [[Ökonomie|ökonomische]] Aspekte werden dabei unterschiedlich gewichtet und kombiniert. So werden z.&nbsp;B. ''Wirtschaftsregionen'' primär aus sozio-ökonomischer Perspektive mit dem Ziel definiert, Wertschöpfungspotenziale besser zu nutzen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Kennzeichnend für den Bach sind die [[Wikipedia:Strömungsgeschwindigkeit|Strömungsgeschwindigkeit]] des Wassers, die Temperaturverhältnisse, der Sauerstoffgehalt, die Lichtverhältnisse, die im Bach auftretenden [[Organismus|Organismen]] sowie die [[Wikipedia:Umweltbelastung|Umweltbelastung]] durch Chemikalien. Weiterhin ist charakteristisch für einen Bach, dass sein Wasserspiegel steigt oder sinkt, im Bach enthaltene [[Wikipedia:Substrat (Boden)|Substrate]] sich verlagern und sich der Lauf des Baches mit der Zeit verändern kann.


=== Region, Territorium, Gebiet ===
Die Strömungsgeschwindigkeit wird durch im Bach befindliche Steine, [[Wikipedia:Totholz|Totholz]] und kleinere Inseln, Verengungen, örtliche Vertiefungen oder flachere Bereiche beeinflusst.
[[Territorium|Territorien]] wie ''[[Gemeinde]]n, [[Landkreis]]en, [[Land (Deutschland)|Ländern]], [[Nationalstaat|(National)Staaten]]'' usw. werden allgemein mit bestimmten festgelegten – politischen – Grenzen der [[Verwaltungsgliederung]] assoziiert. Träger der Verwaltung sind dabei die jedem Territorium zugeordneten [[Gebietskörperschaft]]en als [[juristische Person]]en des [[öffentliches Recht|öffentlichen Rechts]]. Jedes kleinere Territorium bildet dabei eine Teilmenge eines und nur eines größeren Territoriums, und es gibt klar definierte, rechtsverbindliche Grenzen zwischen den Territorien. Eine ''Region'' dagegen ist freier (und insbesondere auch weniger scharf eingegrenzt) definierbar. Dabei kann sie sowohl als Gebiet mittlerer Größe innerhalb einer politischen Grenzziehung liegen ''(sektoral-differenzierend)'' als auch diese ''(transnational/kommunal-integrierend)'' überschreiten bzw. auflösen.


Deutlich wird der Unterschied zwischen einer Region und einem Territorium daran, dass Doppelzugehörigkeiten dem Wesen eines Territoriums widersprechen, bei Regionsbegriffen gleicher Definitionsgrundlage aber durchaus vorkommen. Andererseits zeigt die [[historische Geographie]], dass mit Städten, Landkreisen, Ländern und Staaten genauso locker umgegangen wird wie mit Regionen, indem Planer, Politiker und Militärs sie aufheben, größeren Einheiten hinzufügen, umbenennen oder ihre Grenzen verändern. [[Sozialgeographie|Sozialgeographisch]] betrachtet sind [[Nation]]en unscharf vom [[Staat]]en-Konzept überlagert.
In der Gartenbautechnik werden unter gestalterischen Aspekten künstliche Bachläufe angelegt.


Anders verhält es sich in den Naturwissenschaften. Dort, wo Regionssystematiken erstellt werden, wird versucht, eine exklusive Regionszugehörigkeit herzustellen ([[Klassifikation]]en). Um die eindeutige Zuordnung zu betonen, wird hier gerne auf politisch besetzte Bezeichnungen zurückgegriffen (wie [[Florenreich]], [[Klimazone]]). Typisch für naturräumliche Regionen ist aber die Unschärfe der Ränder im Kleinmaßstab, so kann ein Gebiet einer Wasserscheide in zwei hydrographische Einzugsgebiete fallen, oder ein Geotop von zwei beieinanderliegenden geologischen Zonen geprägt sein.
== Begriffe und Namenkunde ==
Die [[Wikipedia:Limnologie|Limnologie]] unterscheidet drei regionale Grundtypen von Bächen, den ''Gebirgsbach'', den ''Mittelgebirgsbach'' und den ''Flachlandbach''. Einen fast nie versiegenden, aus Quellen in Wäldern entstehenden Bach bezeichnet man als ''Waldbach''.


Aufgrund seiner Geschmeidigkeit wird der Begriff heute gerne herangezogen, wenn es um die Planung und Gestaltung neuer Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen geht. Das geht insbesondere vom Konzept des [[Europa der Regionen]] aus ([[EUREGIO]], [[INTERREG]]), oder es wird z.&nbsp;B. von ''Modellregionen'' gesprochen, wenn es um die Initiierung einer ''nachhaltigen Regionalentwicklung'' geht.
''Bach''<ref name="Grimm-Haus">Eintrag [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/wbgui_py?lemid=GB00011 BACH, m. f. rivus, torrens.] In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: ''Deutsches Wörterbuch.'' Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)</ref> bildet sich aus [[Althochdeutsch|ahd.]] ''pah'' [[Plural|Pl.]] ''pechî'', [[Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''bach'' Pl. ''beche''. [[Ortsname]]n auf ''-bach'' sind frühestens der [[hochmittelalter]]lichen Landnahme, wohl zwischen dem 11. und 13.&nbsp;Jahrhundert, zuzuordnen, wesentlich spätere Bildungen sind aber häufig.


In [[Gelände|topografisch]] stark gegliederten Räumen decken sich landschaftliche, kulturelle und politische Regionen meist heute noch (etwa Täler–Talschaften–Gemeindegebiete), und auch die heutige politische Grenzziehung der Staaten folgt vornehmlich [[Orografie|orografisch]]en Linien (Flüsse, Wasserscheiden). In diesem Sinne stellt ein modernes Regionenkonzept einen Oberbegriff über Strukturen in natürlichen und anthropogenen, politischen und kulturellen geografischen Räumen dar.
Der alte Begriff [[Fließ (Gewässername)|Fließ]] (zu ''fließen'', ''Fluss'') ist noch in [[Brandenburg]] und [[Berlin]] gebräuchlich, beispielsweise für das [[Tegeler Fließ]], das [[Pfefferfließ]] und im [[Spreewald]]. In [[Börde]]regionen kennt man Fließe heute aber auch als Gräben, die Regenwasser von Feldern ableiten sollen ([[Drainage (Boden)|Drainage]]). Diese Gewässer trocknen in regenarmen Monaten häufig aus. Zur [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen]] Entsprechung siehe [[Fleet]].


Verwirrung um den Begriff gibt es durch das englische Wort ''{{lang|en|region}}'', das viel spezifischer auch auf politische Gebilde angewendet wird, während dem deutschen Wort noch die starke Konnotation zum Begriff ''[[Landschaft]]'', der im Sinne der Geographie nur einen Typus von Region darstellt, anhaftet (wobei das Wort „Landschaft“ selbst ursprünglich institutionell besetzt ist, und erst im Laufe der Neuzeit auf den Begriff ''[[Gegend]]'' übergeht). Italienisch ''{{lang|en|regione}}'' entspricht überhaupt einer Verwaltungsgliederung über dem Begriff ''{{lang|en|provincia}}'' (siehe [[Italien#Politische Gliederung|Italien]]) – daher können sich auch hier durch Übersetzung Missverständnisse ergeben.
{{WikipediaDE|Gewässernamen auf -bach}}


Eine andere sprachliche Verwirrung besteht im Zusammenhang mit der Unterscheidung zwischen „einer Region“ und „regional“. „Eine Region“, „Die Region“ (meist mit Name) ist, wie oben beschrieben, ein bestimmtes Gebiet mit einer absoluten geografischen Lage, "regional" bezeichnet im Gegensatz dazu ein Gebiet mit relativer geografischer Lage, bezogen auf jemand oder etwas.
== Systematik ==
[[Datei:Gewaesserdiagramm.svg|mini|Systematik der Gewässer]]


„Regional“ erfordert daher im Gegensatz zu „eine Region“ nicht die Bestimmung eines absoluten geografischen Ausmaßes, die Festlegung einer absoluten Grenze, sondern eine relative Grenze, bezogen auf einen jeweiligen Standpunkt.
Die [[Hydrologie]] in Verbindung mit der [[Orografie]] untersuchen die Formenvielfalt der Fließgewässer und versuchen, gewisse Grundtypen herauszuarbeiten: Blickt man auf die Gesamtstrecke eines Baches, so lassen sich ein ''Oberlauf'', ein ''Mittellauf'' und ein ''Unterlauf'' unterscheiden. In einem modelltypischen Bachverlauf entsprechen diese Abschnitte den drei Grundformen ''Gebirgs-'', ''Mittelgebirgs-'' und ''Flachlandbach''. Bäche zeigen aber naturgemäß einen vielgestaltigen Verlauf, in Kleinformen von der [[Quelle|Quellstrecke]], über nahezu [[Stillgewässer|stehende]] Abschnitte mit Rückstauzonen und [[Wasserfall|Wasserfällen]] oder [[Sumpf]]abschnitten, Verengungen mit [[Klamm]]charakter oder [[Furt]]en als Flachwasser weit über der Normalbreite, bis hin zu [[Versickerungsstrecke|Versickerungen]], in denen das Gewässer unter die Erde abtaucht und dort weiterfließt oder sich im [[Grundwasser]] verliert.


Erschwert wird die sprachliche Unterscheidung durch die Formulierung „etwas in der Region tun“ diese kann dieselbe Bedeutung haben wie „regional“.
=== Gebirgsbach ===
[[File:Paul Weber Gebirgsbach.jpg|mini|„Gebirgsbach“, Gemälde aus dem 19. Jahrhundert von [[Paul Weber (Maler)|Paul Weber]]]]
In ''Gebirgsbächen'' herrscht wegen des größeren Gefälles eine stärkere Strömung, was für günstige Sauerstoffverhältnisse, aber auch für eine starke [[Erosion (Geologie)|Erosion]] sorgt. Die [[Gewässersohle]] ist sehr steinig. Gebirgsbäche führen viel [[Geschiebe]] mit sich. Die im Gebirgsbach vorkommenden Tiere sind gegen Sauerstoffmangel größtenteils sehr empfindlich. [[Wasserpflanze]]n kommen so gut wie nicht vor.


Die Bedeutungsunterscheidung unterliegt auch einer anhaltenden Bedeutungsverschiebung: „Regionale Einrichtungen“ können sowohl „regional“ sein bezogen auf einen jeweiligen Standpunkt, oder aber auch „Einrichtungen einer Region“.
=== Mittelgebirgsbach ===
In ''Mittelgebirgsbächen'' ist das Gefälle und damit auch die Strömung geringer als in Gebirgsbächen. Neben der Erosion kommt es auch zu einer [[Sedimentation]]. Kleinere Inseln und [[Kies]]bänke entstehen immer wieder neu an verschiedenen Stellen. Die hier entstehenden mannigfaltigen Kleinräume bieten den verschiedenartigsten Wasserlebewesen eine Lebensgrundlage. [[Zeigerart]] ist die [[Bachforelle]].


=== Begriffsfeld der Raum- und Regionsbezeichnungen ===
=== Flachlandbach ===
Das Wort ''Region'' selbst steht [[etymologisch]] zur Wurzel {{laS|''regere''}} ‚leiten, dirigieren‘, und ist ursprünglich stark organisatorisch besetzt,<ref name="Georges 1918">z.&nbsp;B. ''regio.'' In: Karl Ernst Georges: ''Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch.'' Hannover 1918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 2279–2280 ([http://www.zeno.org/nid/20002613298 online, zeno.org]).</ref><!--Grimm führt es nicht, ausführlich https://fr.wiktionary.org/wiki/rego#la--> hat sich aber bedeutungsgewandelt und dabei sogar mit dem Wort ''Territorium'' die Stellung getauscht, das zu ''terra'' ‚Erde, Land‘ steht und primär landschaftlich gedacht war. In den romanischen Sprachen hat ''regio'' seine verwaltungstechnische Bedeutung erhalten ([[Region (Frankreich)|Frankreich]], [[Italienische Regionen|Italien]]).
In ''Flachlandbächen'' ist das Gefälle am geringsten. Das Wasser fließt gemächlich in weiten [[Wikipedia:Mäander (Flussschlinge)|Mäandern]] dahin. Sedimentation und Nährstoffreichtum sind recht groß, so dass die Gewässersohle relativ sandig und mit organischem Material durchsetzt ist. Bei geringer Strömung kommen zahlreiche Wasserpflanzen im Bach vor.


Bezeichnungen für Regionen ([[Begriff]]lichkeiten wie [[Choronym]]ika, geographische Raum-/Landschaftsnamen) leiten sich ab aus unterschiedlichen Thematiken:<!--jeweils nach Abc, Etyomologie belegt der Zielartikel-->
== Eingriffe des Menschen ==
[[Datei:Waldbach-WJP.jpg|mini|hochkant|Natürliches Bachbett: Muglbach im Oberpfälzer Wald]]


# Administrative und politischen Herrschaftsstrukturen ([[Verwaltungsgliederung]])
Bäche, wie auch andere Gewässer, werden nach ihrem Nutzen beziehungsweise der Gefahren, die von ihnen für den Menschen ausgehen, als „friedlich“ oder als ''[[Wikipedia:Wildbach|Wildbach]]'' bezeichnet, wobei für letztere in bewohntem Gebiet Maßnahmen zum [[Wikipedia:Hochwasserschutz|Hochwasserschutz]] angebracht sind.
#* ''[[Distrikt]]'' zu lat. {{lang|la|''distringere''}} ‚beanspruchen, festnehmen‘
#* ''[[Exklave]], [[Enklave]]'' von französisch ''{{lang|fr|en-/exclaver}}'' zu lat. ''{{lang|la|clavis}}'' ‚Schlüssel‘ (vergl. [[Klause (Engpass)|''Klause'' (Engpass)]] zu ''{{lang|la|claudus}}'' ‚verschlossen‘)
#* ''[[Gebiet]]'' von ''gebieten''
#* ''[[Gegend]]'' (nhd., frühestens mhd., Lehnbildung zu ''contrata regio'' ‚das gegenüberliegende Gebiet‘, analog engl. {{lang|en|''[[country]]''}})
#* ''{{lang|goh|lant}}'': [[Landschaft]], historisch zu ''-schaft'' ‚das Verfasste‘, also verwaltungsmässig, heute vorrangig auf Naturräume beschränkt, ursprüngliche Bedeutung in ''Land'' ‚[[Staat]]‘ , und Raumnamen wie in [[Deutschland]], [[Niederlande]], [[Estland]] usf., [[Holland]], [[Geschichte Vorarlbergs#Land Vorarlberg: Industrialisierung und Erster Weltkrieg (1861 bis 1918)|Ländle]], [[Litschauer Ländchen]]
#* ''provincia'' ‚Zuständigkeitsbereich eines Amtes‘, dann speziell die territoriale Kompetenz: ''[[Provinz]]'' − Eigenname: [[Provence]]
#* ''{{lang|goh|rîhhi}}'' (germ., ahd.): [[Reich (Territorium)|Reich]] ‚das einem Herrscher zustehende Gebiet, einem Herrscher unterstehend‘ − [[Frankreich]], [[Österreich]] (unklare Etymologie vergl. [[Ostarrichi]])
# der Erd- bzw. Geländebeschaffenheit
#* ''Areal'', verwandt mit ''[[Arides Klima|arid]]'' ‚irden, trocken‘ (vergl. ''Territorium'')
#* ''Ecke'' (‚[[Ecke|Eck]]‘) und ''Winkel'' (ahd. ''{{lang|goh|winkil}}'', mhd. ''{{lang|gmh|winkel}}'' ‚das Ein-‘ oder ‚Herausspringende (Gebiet)‘, zu [[Winkel]]) − meist abgelegene Regionen (wie [[Lamer Winkel]], [[Rupertiwinkel]])
#* ''Landschaft, Landstrich'' (siehe ''lant'')
#* ''terra'', lateinisch  ‚Erde, Erdbereich: Land, Gegend‘ (wurzelverwand mit ''{{lang|la|torridus}}'' ‚trocken, dürr‘, dt. ''Durst'', vergl. ''Areal''): ''[[Territorium]]'' (heute politisch besetzt, vergl. aber speziell ''[[Gelände (Kartografie)|Terrain]]'' ‚Geländeabschnitt‘)
<!-- Ab hier gehört noch entBKLt: da sind noch einige dabei, die einen Artikel abgeben-->
#* [[Revier]] (aus dem romanischen/mittellat., vergl. ital. ''{{lang|it|[[Riviera (Küstenabschnitt)|riviera]]}}'', span. ''{{lang|es|ribera}}'', provenzal ''{{lang|und|ribeira}}'', franz. ''{{lang|fr|rivière}}'', zu lat. ''{{lang|la|riparia}}'' ‚Ufergelände, Ufergegend‘)  − [[Italienische Riviera|Riviera (IT)]], [[Bezirk Riviera|Riviera (TS)]]
# in Bezug zur Vermessung und Vermarkung:
#* ''[[Bezirk]]'' (lat. ''{{lang|la|circulus}}'' ‚Kreis‘), vergl. auch lateinisch ''{{lang|la|orbis}}'' in derselben Bedeutung
#* ''{{lang|und|mark}}'' (germ.) ‚das Abgegrenzte‘ (vergl. ''Marke'' ‚Zeichen‘, ''Markierung'') vergl. ''[[Gemarkung]]'' (Flurstücke); ''[[Feldmark]]'' (‚gemeinschaftlich genutztes Land‘): historisch ''{{lang|la|marchia}}'', ''Mark'', insb. [[Mark (Territorium)|Grenzmark]] (mittelalterliche Herrschaft des Grenzgrafen): [[Dänemark]], [[Steiermark]], [[Windische Mark]]
#* ''[[Kanton]]'' (aus dem französischen ''canton'' ‚Ecke, Bezirk‘, dies aus gleichbedeutend italienisch ''cantone'', zu ''canto'' ‚Ecke, Winkel‘, vgl. [[Kante]])
#* ''[[Kreis (Geographie)|Kreis]]'' (ahd. ''{{lang|goh|creiჳ (chreiჳ)}}'', mhd. ''{{lang|gmh|kreiჳ}}''  ‚das Umfeld (eines Mittelpunkts)‘)
#* {{lang|la|''regio''}} lat. ‚Richtung, Grenzlinie, Gegend, Gebiet‘, verwandt zu {{lang|la|''rectus''}} ‚Recht, Verwaltung, Herrschaft‘ (cf. ''{{lang|la|rex}}'' ‚König‘ usf., dt. ''Reich, Recht, rechts, richtig, aufrichten, Regent''); ''Region'' deutsch ab dem 15.&nbsp;Jh.
#* ''[[Sektor (Geographie)|Sektor]]'' (lat. ‚das (heraus) Geschnittene‘, vergl. [[Kreissektor]])
#* ''[[Viertel]]''
# aus einer sonstigen Metaphorik
#* ''[[Zone]]'' (griechisch ‚Gürtel‘)
# unklarer Herkunft ist:
#* ''[[Gau (Region)|Gau]]'' ‚Landstrich‘ (schon ahd.), auch [[Gäulandschaft|Gäu]]


== Beispiele für Regionen ==
Das natürliche [[Wikipedia:Flussbett|Bett]] der Bäche in Mitteleuropa ist durch Eingriffe des Menschen meist stark verändert worden. [[Wikipedia|Flussbegradigung|Bachbegradigungen]] und die Einleitung von [[Wikipedia:Schadstoff|Schadstoff]]en haben in [[Wikipedia:Verdichtungsgebiet|Ballungsgebieten]] zu erheblichen Störungen des natürlichen Verlaufs und zu einer Beeinträchtigung der [[Wikipedia:Selbstreinigung|Selbstreinigung]]skraft industrienaher Fließgewässer geführt. Auch durch [[Wikipedia:Pestizid|Pestizid]]einsatz und die [[Wikipedia:Eutrophierung|Überdüngung]] der Felder in Bachnähe durch die vielerorts übliche intensive Landwirtschaft sorgen für erhöhte Schadstoffwerte im Bach.<ref>Eawag: [https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/anhaltend-hohe-pestizidbelastung-in-kleinen-baechen/ ''Anhaltend hohe Pestizidbelastung in kleinen Bächen''] In: ewag.ch, 4. April 2017, abgerufen am 31. Juli 2018.</ref> Die Phosphat- und Nitratzufuhr führt zu einem verstärkten Algenwachstum, die Einleitung von Abwässern zu einer Massenvermehrung von Bakterien.
Die folgende Unterteilung will die Vielfalt an Intentionen für regionale Eingrenzungen anhand dieser Aspekte überschaubar strukturieren und nachvollziehbar machen. Die Einordnung der ''Regionen'' geschieht unter der Annahme, dass der entsprechende Aspekt für die jeweilige Intention die bedeutsamste Rolle spielt; z.&nbsp;B. ''Wirtschaftsregionen'' unter „Ökonomisch definierte Regionen“. Die anderen Aspekte werden ebenso in ihrer Bedeutung erfasst und dienen manchmal als Anker für kritische Reflexionen. So kann die primär ökonomische Intention bei einer ''Wirtschaftsregion'' aus ökologischer und sozialer Perspektive Kritik hervorrufen (Zerstörung von Landschaften, [[Migration (Soziologie)|Migrationsströme]], [[Besiedlungsdichte]] usw.).


=== Wissenschaftlich definierte Regionen ===
== Künstliche Bachläufe ==
==== Naturräumlich-geographische Regionen ====
Das Wort ''Bachlauf'' bezeichnet neben dem Verlauf eines natürlichen Baches auch künstlich angelegte Fließgewässer im [[Gartenbau]]. Bachläufe werden bei der Gartengestaltung häufig in Verbindung mit [[Wikipedia:Teich|Gartenteichen]], mitunter auch ohne Einleitung in ein [[Wikipedia:Stehendes Gewässer|stehendes Gewässer]] hergestellt. Die [[Wikipedia:Wasserförderung|Wasserförderung]] wird durch eine Teichpumpe erzeugt. Der Untergrund des Bachlaufes ist durch [[Wikipedia:Teichfolie|Teichfolie]] abgedichtet, sofern er nicht aus industriell gefertigten Bachlauf-Schalen besteht.
Bei den ''[[Naturraum|Naturräumen]]'' stehen [[Geomorphologie|geomorphologische]], [[Geologie|geologische]], [[Hydrologie|hydrologische]] und [[Bodenkunde|bodenkundliche]] Kriterien im Vordergrund, um zum Teil grenzübergreifende Gebietseinheiten anhand bestimmter Merkmale zu definieren (''[[Physische Geographie]]'' mit ihren Teilfächern). Sie werden zudem in ihrer kulturhistorischen Bedeutung erforscht, also ihre [[Siedlungsgeschichte]] in der ''[[Siedlungsgeographie]]'', ihre verkehrstechnischen Aspekte ''([[Verkehrsgeographie]])'' und bei der Zuordnung von Naturschutz- (s. ''Ökologisch definierte Regionen'') und Tourismuskonzepten ''([[Tourismusgeographie]])'' verwendet.
 
==== Geologische Regionen ====
[[Datei:World_geologic_provinces.jpg|mini|Die geologischen Provinzen oder Großregionen der Erde]]
In der Geologie findet sich nach Coffin und Eldholm (1992) eine Einteilung in [[geologische Provinz]]en, die [[Schild (Geologie)|Schilde]], [[Kontinentalplatte]]n und -Schilde, [[Orogen]]e und [[Gebirgsland|Bergländer]], [[Becken (Geologie)|Becken]] und [[kontinentale Erdkruste]] sowie [[Large Igneous Province]]s (LIP) umfasst.
 
Daneben finden sich zahlreiche andere Regionalisierungen des [[Tektonik|tektonischen]], [[geophysik]]alischen und [[petrologisch]]en Aufbaus der Erdkruste, etwa durch physikalisch-geologische [[Exploration (Geologie)|Exploration]] des Untergrunds oder die Untersuchung von [[Störungszone]]n oder gesteinskundlichen [[Aufschluss (Geologie)|Aufschlüssen]] an der Erdoberfläche.
 
==== Durch Natur- und Humanwissenschaften definierte Regionen ====
In den [[Naturwissenschaft|Natur-]] und [[Humanwissenschaft]]en gibt es eine historisch gewachsene Kontinuität regionaler Begriffe. Sie dienen als grobe geographische Markierung zur Rekonstruktion bedeutsamer Phasen der Menschheitsgeschichte. So haben sich etwa zur Erforschung der [[Neolithische Revolution|neolithischen Revolution]] Begriffe wie [[Levante]] und [[Fruchtbarer Halbmond]] etabliert.
 
Regionen können auch durch [[soziokulturell]] gewachsene Bindung wie [[Sprachraum|Sprachen]], [[Dialekt]]e oder eine [[regionale Küche]] definiert sein. ''([[Kulturgeographie]])''
 
Ökologische, ökonomische und soziale Perspektiven führen zu ergänzenden Fragestellungen und bilden das gesamte Bedeutungsspektrum der ''Region'' ab. So ist aus ökologischer Sicht der langfristige Einfluss unserer [[kultur]]ellen Schaffensprozesse auf ''[[Landschaft]]'' und ''[[Naturraum]]'' interessant, um [[Nachhaltigkeit|nachhaltige]] Bewirtschaftungsformen entwickeln und bewahren zu können (Bodenbearbeitung, Wasserwirtschaft, Siedlungsbau,&nbsp;…). Wirtschaftshistorisch wird nach Struktur und Umfang alter Währungs- und Handelssysteme gefragt (Geldwesen, Handelswege, Prosperität,&nbsp;…), und Soziologen suchen Hinweise auf politische Strukturen und [[Habitus (Soziologie)|sozialem Habitus]] alter [[Ethnologie|Ethnien]] (politische Ordnung, Sprache, Kleidung, Zusammenleben,&nbsp;…).
 
Weitere Beispiele können aus den obigen naturräumlich-geographischen Regionen gewonnen werden.
 
=== Durch politische Entscheidungen gegründete Regionen ===
==== Verwaltungs- und Planungsregionen ====
Nicht nur Gebietskörperschaften, sondern auch politische Einheiten wie etwa [[Regierungsbezirk]]e sind durch politisches Handeln entstanden. In intakten [[Demokratie]]n wird über [[Gebietsreform]]en durch [[Parlament]]e bzw. durch die stimmberechtigte Bevölkerung in [[Referendum|Referenden]] entschieden. Die innerstaatliche Verwaltungsgliederung ist Untersuchungsgebiet der ''[[Politische Geographie|politischen Geographie]]''.
 
Die [[Europäische Union|EU]] hat, ausgehend von den nationalen Definitionen von Territorien, ein System von ''statistischen Regionen'' entwickelt, die ''[[NUTS]]-Regionen''.
Entwicklungsregionen, wie die des [[LEADER]]-Programms, oder Großverbände wie die [[Alpenkonvention]] sind Zusammenschlüsse von Gemeinden oder Bezirken zu einer Region ohne die Merkmale eines Territoriums. Dezidiert auf stattenübergreifende kommunale Zusammenarbeit ausgerichtet sind die Regionen des [[INTERREG]]-Konzepts.
 
Zusammenschlüsse auf supranationaler Ebene sind Konzepte wie die [[ASEAN]] (Verband Südostasiatischer Nationen) oder [[NAFTA]] (Nordamerikanische Freihandelszone), in denen sich Staaten einer Großregion der Erde zu einem Interessensverbund organisieren.
 
==== Ökonomisch definierte Regionen ====
Im Zuge der weltwirtschaftlichen Herausforderungen werden heute bestimmte ''Wirtschaftsregionen'' definiert. Hierbei untersucht man ''[[Wirtschaftsgeographie|wirtschaftsgeographische]]'' Themen in Kontext anderer geographischer Aspekte.
 
Aus [[Regionalökonomie|regionalökonomischer]] Sicht geht es entweder um die Förderung strukturschwacher ''Randregionen'' oder wirtschaftlicher Problemzonen, etwa über [[Strukturfonds]].
 
Bei letzteren bilden oft [[Agglomeration|Ballungsgebiete]] einen Kern, um den herum ein wirtschaftspolitisch interessantes Umland definiert wird. Die [[Globalisierung#Globalisierung der Wirtschaft|wirtschaftliche Globalisierung]] verstärkt den Druck auf einzelne Länder sich umzustrukturieren.
 
Während die ''[[Europaregion]]en'' eher einer übergeordneten Wirtschaftspolitik zuzuordnen sind, setzt das Konzept ''[[Europa der Regionen]]'' eher auf Eigenständigkeit. Man verspricht sich davon eine effektivere und effizientere regionale Verwaltung mit mehr Sachkompetenz und Bürgernähe, eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Infrastrukturen der Regionen und die Verwirklichung der Grundsätze der [[Subsidiarität]]. Zur Umsetzung eigenständiger [[Regionalentwicklung]] wird auch der Einsatz von [[Regionalwährung]]en erprobt und diskutiert.
 
Weitere bedeutende wirtschaftliche Region sind die ''[[Destination (Tourismus)|Tourismusregion]]en'', die auf gemeinsame Infrastruktur und Vermarktung ausgerichtet sind.
 
==== Raumordnungs- und entwicklungspolitisch definierte Regionen ====
Eine zunehmend wichtigere Gruppe sind die ''[[Planungsregion]]en'', in denen vielfältigste Aspekte – neben Wirtschaft, aber durchaus zu Förderung derselben – zugrundegelegt werden. Dazu gehören etwa [[Verkehrsverbund|Verkehrsverbünde]] zum Aufbau gemeinsamer Verkehrsinfrastruktur oder das EU-[[LEADER]]-Programm zur Förderung strukturschwacher Gebiete. Auch in Entwicklungsländern werden aus entwicklungspolitischen Gründen Landesteile zu ''[[Entwicklungsregion]]en'' zusammengefasst.
 
==== Ökologisch definierte Regionen ====
Prototyp der Regionen der ökologischen Intention, wissenschaftlich wie politisch, sind die [[Schutzgebiete in Natur- und Umweltschutz]]: Hier werden durch den Gesetzgeber Grenzen definiert, die sich in Folge auch in der Natur – allein durch die unterschiedlichen Kriterien innerhalb und außerhalb des Schutzgebietes – verfestigen. Durch das Konzept der Pufferzone wird dieser Nachteil wieder auszugleichen versucht.
 
Im Zusammenhang mit dem geänderten Ökologiebewusstsein gibt es Bestrebungen und Initiativen zur Gestaltung von ''[[Ökoregion]]en''. Hier stehen viele Aspekte nebeneinander: Ökologische Landwirtschaft, Förderung regionaler Wertschöpfungsketten und des Tourismus, Schaffung einer ausreichenden Beschäftigungsstruktur, Einsatz sanfter Technik, sowie die Bewahrung von Vielfalt und damit Steigerung der Lebensqualität. Dazu gehören die [[Biosphärenreservat]]e der UNESCO und auch die Umsetzung der [[Lokale Agenda 21|lokalen Agendaprogramme]] der EU.
 
Ein weiteres Beispiel ist der Ruf nach ''[[Gentechnikfreie Region|gentechnikfreien Regionen]]'', um die Risiken des Einsatzes gentechnisch veränderten Saatgutes ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Hier wird das Spannungsfeld sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte besonders deutlich; ernährungsphysiologische Fragen und Sorge um biologische Vielfalt stoßen auf wirtschaftspolitische und profitorientierte Interessen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Region}}
* {{WikipediaDE|Bach}}
* {{WikipediaDE|Region}}
* {{WikipediaDE|Gewässernamen auf -bach}}
* {{WikipediaDE|egionalgeschichte}}
* {{WikipediaDE|Regionalgeographie}}
* {{WikipediaDE|Regionalwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Regionalpolitik der Europäischen Union}}
* {{WikipediaDE|Regionalverband}}
* {{WikipediaDE|Regionalverwaltung}}
* {{WikipediaDE|Regiopole}}
* {{WikipediaDE|Subnationale Verwaltungseinheiten}} - zu den politischen Regionen, sortiert nach Staat
* {{WikipediaDE|Regionale Gliederungen}}
 
== Literatur ==
* Bathelt, H.; Glückler, J.: ''Wirtschaftsgeographie''. Stuttgart: 2003
* Wolfgang Krumbein, Hans-Dieter von Frieling, Uwe Kröcher, Detlev Sträter (Hrsg.): ''Kritische Regionalwissenschaft. Gesellschaft, Politik, Raum'', Münster: Westfälisches Dampfboot, 2008
* Maier, G.; Tödtling, F.: ''Regional- und Stadtökonomik, Band 2 Regionalentwicklung und Regionalpolitik'', Wien: 2006
* Schätzl, L.: ''Wirtschaftsgeographie'' (Theorie, Bd. 1), Paderborn: 2003


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 30. August 2018, 07:08 Uhr

Zenn bei Atzenhof (Fürth) als langsam fließender Bach

Ein Bach ist ein kleines fließendes natürliches Gewässer. Größere Fließgewässer bezeichnet man als Flüsse. Eine genaue Abgrenzung ist schwierig und hängt vom Kontext ab. So kann z. B. die Schiffbarkeit, der Abfluss (weniger als 20 m³/s)[1] oder die Breite (weniger als 5 m)[2] als Kriterium herangezogen werden. Auch die durchschnittlich geringere Wassertiefe und der kleinere Gewässerquerschnitt sowie die dadurch bedingten häufigen direkten Wechselbeziehungen zwischen Wasserkörper, Gewässersohle, Ufer und Ufervegetation grenzen den Charakter des Baches von dem eines Flusses ab.[3]

Grundlegendes

Die Kelster in der Stadt Kelsterbach

Bäche sind in der hydrologischen Fachsprache kleine Fließgewässer. Es gibt so genannte perennierende Bäche, die ständig Wasser führen, sowie periodische oder episodische Bäche, die nur zeitweise, zyklisch oder unregelmäßig auftreten, wie zum Beispiel die Steingräben der Muschelkalkgebiete in Thüringen oder andere oberirdische Karst­bäche.

Kennzeichnend für den Bach sind die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, die Temperaturverhältnisse, der Sauerstoffgehalt, die Lichtverhältnisse, die im Bach auftretenden Organismen sowie die Umweltbelastung durch Chemikalien. Weiterhin ist charakteristisch für einen Bach, dass sein Wasserspiegel steigt oder sinkt, im Bach enthaltene Substrate sich verlagern und sich der Lauf des Baches mit der Zeit verändern kann.

Die Strömungsgeschwindigkeit wird durch im Bach befindliche Steine, Totholz und kleinere Inseln, Verengungen, örtliche Vertiefungen oder flachere Bereiche beeinflusst.

In der Gartenbautechnik werden unter gestalterischen Aspekten künstliche Bachläufe angelegt.

Begriffe und Namenkunde

Die Limnologie unterscheidet drei regionale Grundtypen von Bächen, den Gebirgsbach, den Mittelgebirgsbach und den Flachlandbach. Einen fast nie versiegenden, aus Quellen in Wäldern entstehenden Bach bezeichnet man als Waldbach.

Bach[4] bildet sich aus ahd. pah Pl. pechî, mhd. bach Pl. beche. Ortsnamen auf -bach sind frühestens der hochmittelalterlichen Landnahme, wohl zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, zuzuordnen, wesentlich spätere Bildungen sind aber häufig.

Der alte Begriff Fließ (zu fließen, Fluss) ist noch in Brandenburg und Berlin gebräuchlich, beispielsweise für das Tegeler Fließ, das Pfefferfließ und im Spreewald. In Börderegionen kennt man Fließe heute aber auch als Gräben, die Regenwasser von Feldern ableiten sollen (Drainage). Diese Gewässer trocknen in regenarmen Monaten häufig aus. Zur niederdeutschen Entsprechung siehe Fleet.

Gewässernamen auf -bach - Artikel in der deutschen Wikipedia

Systematik

Systematik der Gewässer

Die Hydrologie in Verbindung mit der Orografie untersuchen die Formenvielfalt der Fließgewässer und versuchen, gewisse Grundtypen herauszuarbeiten: Blickt man auf die Gesamtstrecke eines Baches, so lassen sich ein Oberlauf, ein Mittellauf und ein Unterlauf unterscheiden. In einem modelltypischen Bachverlauf entsprechen diese Abschnitte den drei Grundformen Gebirgs-, Mittelgebirgs- und Flachlandbach. Bäche zeigen aber naturgemäß einen vielgestaltigen Verlauf, in Kleinformen von der Quellstrecke, über nahezu stehende Abschnitte mit Rückstauzonen und Wasserfällen oder Sumpfabschnitten, Verengungen mit Klammcharakter oder Furten als Flachwasser weit über der Normalbreite, bis hin zu Versickerungen, in denen das Gewässer unter die Erde abtaucht und dort weiterfließt oder sich im Grundwasser verliert.

Gebirgsbach

„Gebirgsbach“, Gemälde aus dem 19. Jahrhundert von Paul Weber

In Gebirgsbächen herrscht wegen des größeren Gefälles eine stärkere Strömung, was für günstige Sauerstoffverhältnisse, aber auch für eine starke Erosion sorgt. Die Gewässersohle ist sehr steinig. Gebirgsbäche führen viel Geschiebe mit sich. Die im Gebirgsbach vorkommenden Tiere sind gegen Sauerstoffmangel größtenteils sehr empfindlich. Wasserpflanzen kommen so gut wie nicht vor.

Mittelgebirgsbach

In Mittelgebirgsbächen ist das Gefälle und damit auch die Strömung geringer als in Gebirgsbächen. Neben der Erosion kommt es auch zu einer Sedimentation. Kleinere Inseln und Kiesbänke entstehen immer wieder neu an verschiedenen Stellen. Die hier entstehenden mannigfaltigen Kleinräume bieten den verschiedenartigsten Wasserlebewesen eine Lebensgrundlage. Zeigerart ist die Bachforelle.

Flachlandbach

In Flachlandbächen ist das Gefälle am geringsten. Das Wasser fließt gemächlich in weiten Mäandern dahin. Sedimentation und Nährstoffreichtum sind recht groß, so dass die Gewässersohle relativ sandig und mit organischem Material durchsetzt ist. Bei geringer Strömung kommen zahlreiche Wasserpflanzen im Bach vor.

Eingriffe des Menschen

Natürliches Bachbett: Muglbach im Oberpfälzer Wald

Bäche, wie auch andere Gewässer, werden nach ihrem Nutzen beziehungsweise der Gefahren, die von ihnen für den Menschen ausgehen, als „friedlich“ oder als Wildbach bezeichnet, wobei für letztere in bewohntem Gebiet Maßnahmen zum Hochwasserschutz angebracht sind.

Das natürliche Bett der Bäche in Mitteleuropa ist durch Eingriffe des Menschen meist stark verändert worden. Flussbegradigung|Bachbegradigungen und die Einleitung von Schadstoffen haben in Ballungsgebieten zu erheblichen Störungen des natürlichen Verlaufs und zu einer Beeinträchtigung der Selbstreinigungskraft industrienaher Fließgewässer geführt. Auch durch Pestizideinsatz und die Überdüngung der Felder in Bachnähe durch die vielerorts übliche intensive Landwirtschaft sorgen für erhöhte Schadstoffwerte im Bach.[5] Die Phosphat- und Nitratzufuhr führt zu einem verstärkten Algenwachstum, die Einleitung von Abwässern zu einer Massenvermehrung von Bakterien.

Künstliche Bachläufe

Das Wort Bachlauf bezeichnet neben dem Verlauf eines natürlichen Baches auch künstlich angelegte Fließgewässer im Gartenbau. Bachläufe werden bei der Gartengestaltung häufig in Verbindung mit Gartenteichen, mitunter auch ohne Einleitung in ein stehendes Gewässer hergestellt. Die Wasserförderung wird durch eine Teichpumpe erzeugt. Der Untergrund des Bachlaufes ist durch Teichfolie abgedichtet, sofern er nicht aus industriell gefertigten Bachlauf-Schalen besteht.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bach (Gewässer) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Bach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): Lexikon der Geowissenschaften. Bd. 1. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0299-9, S. 179 (online).
  2. Fließgewässer. Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-Württemberg, abgerufen am 12. März 2016.
  3. Richard Pott, Dominique Remy: Gewässer des Binnenlandes. Ulmer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5644-3.
  4. Eintrag BACH, m. f. rivus, torrens. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)
  5. Eawag: Anhaltend hohe Pestizidbelastung in kleinen Bächen In: ewag.ch, 4. April 2017, abgerufen am 31. Juli 2018.


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