Ei und Pragmatizismus: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Pragmatizismus''' ({{enS|pragmaticism}}) ist die Bezeichnung, die [[Charles S. Peirce]] für seine Philosophie etwa ab dem Jahr 1905 verwendete.  
Das ''Ei'' dient bei eierlegenden [[Tiere]]n ([[Wikipedia:Ovipar|Ovipar]]e) dem Schutz und der Nahrungsversorgung des heranwachsenden [[Embryo]]s. Gallerthülle oder Schale geschützt. Bei vielen ursprünglichen Meerestiren besteht das Ei nur aus der Eizelle und wird nur durch eine vom Muttertier abgesonderte Gallerthülle oder Schale geschützt. Viele Eier enthalten in gesonderten Bereichen eingelagerte Nährstoffe, die als [[Wikipedia:Dotter|Dotter]] bezeichnet werden. Besonders hoch entwickelt sind die Vogeleier, die aus dem sehr dotterreich Eigelb bestehen, sowie aus den umhüllenden Schichten des Eiklars, zwei dünnen Schalenhäuten und einer porösen Kalkschale.


Das Ei gilt als [[Symbol]] der [[Fruchtbarkeit]]. Im [[okkult]]en Sinn wird die [[Zahl]] [[0]] als „Ei“ gelesen und steht für einen vorangegangenen, abgeschlossenen und bereits völlig vergeistigten Entwicklungszyklus (vgl. auch → [[Eins aus dem Ei]]).
Als Begründer des [[Pragmatismus]] wollte Peirce sich damit von den Inhalten distanzieren, die im Verlaufe der Zeit unter dem Begriff des Pragmatismus subsumiert wurden. Vor allem wendete er sich gegen die [[Relativismus|relativistische]] [[Utilitarismus|Nützlichkeitsphilosophie]], die von vielen Pragmatisten als Grundprinzip der Wahrheit mit dem Pragmatismus gelehrt wurde (Zum Beispiel Wahrheit als „Cash Value“ bei [[William James]]). Die Verwendung als Schlagwort habe dazu geführt, dass der Begriff {{"|''in der undankbarsten Weise missbraucht wurde, die Worte zu erwarten haben, wenn sie in die Krallen von Literaten fallen.''}} (CP 5.414). Ironisch erläuterte Peirce, dass er sich entschlossen habe, {{"|''seinem Kind den Abschiedkuss zu geben und es einer höheren Bestimmung zu überlassen, während er zu dem präzisen Zweck, die ursprüngliche Definition auszudrücken, die Geburt des Wortes 'Pragmatizismus' zur Kenntnis zu nehmen bittet, das abstoßend genug ist, um vor Kidnappern sicher zu sein''}}.<ref>„ugly enough to be safe from kidnappers“, What Pragmaticism is, CP 5.414</ref>


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In einem Brief begründete er die Unterscheidung, dass unter Pragmatismus nunmehr die Philosophie von [[F. C. S. Schiller|Schiller]], James, [[John Dewey|Dewey]], [[Josiah Royce|Royce]] und anderen zu fassen sei. Die von ihm eingeführte Lehre, die ursprüngliche Form des Pragmatismus, solle nun Pragmatizismus heißen. Durch die zusätzliche Silbe werde die Bedeutung genauer gekennzeichnet.<ref>I proposed that the word „pragmatism“ should hereafter be used somewhat loosely to signify affiliation with Schiller, James, Dewey, Royce, and the rest of us, while the particular doctrine which I invented the word to denote, which is your first kind of pragmatism, should be called „pragmaticism“. The extra syllable will indicate the narrower meaning. (Letter to Calderoni, CP 8.205)</ref>
"Geradeso wie der Blinde, der operiert wird, dann
Farben sieht, so sieht das schauende Bewußtsein allerlei anderes.
Und dieses andere, das es in unserem Falle sieht,
macht ihm klar, daß dasjenige, was auch heute noch als Ei
im Huhn entsteht, in der Tat aus Kräften heraus entsteht,
die nicht im Huhne liegen, sondern die aus dem Weltenall
herein in das Huhn ausgeübt werden. Was Huhnleib ist
und das Ei umgibt, gibt wirklich nur den Mutterboden ab.
Die Kräfte, die das Ei gestalten, die kommen aus dem Kosmos,
die kommen von außen herein. Und die Befruchtung
ist sogar - auf solche Einzelheiten kann ich heute nicht eingehen,
aber sie lassen sich ganz genau bestimmen - nur die
Herbeiführung der Möglichkeit, daß an diesem bestimmten
Orte gewisse aus dem Kosmos hereinwirkende Kräfte einen
Anhaltspunkt gewinnen.


Das, was als Ei im Huhnkörper sich entwickelt, ist aus
Die Kennzeichnung seiner Philosophie mit der [[Pragmatische Maxime|Pragmatischen Maxime]] blieb auch nach dem Namenswechsel unverändert:
dem Kosmos heraus entwickelt, ist ein Abbild des Kosmos.
:: ''Pragmatizismus war ursprünglich in Form der folgenden Maxime beschrieben: Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Bedeutung haben können, Du dem Gegenstand Deines Begriffes zuschreibst. Dann ist Dein Begriff dieser Wirkungen der ganze Umfang Deines Begriffs des Gegenstandes.''<ref>Pragmaticism was originally enounced in the form of a maxim, as follows: Consider what effects that might conceivably have practical bearings you conceive the objects of your conception to have. Then, your conception of those effects is the whole of your conception of the object (Issues of Pragmaticism, CP 5.438).</ref>
Wenn jemand das unvorstellbar findet und kein Analogon
 
finden kann auf anderen Gebieten, so soll er sich doch einmal
== Siehe auch ==
vorstellen, was es bedeuten würde, wenn er die Richtung
* {{WikipediaDE|Pragmatizismue}}
der Magnetnadel bloß aus inneren Kräften der Magnetnadel
herleiten wollte. Das tut er nicht; er leitet sie aus
einer terrestrischen Wirkung ab, also aus Kräften, die mit
der ganzen Erde zu tun haben. In die Magnetnadel herein
wirken Kräfte aus der Umgebung. Hier auf unorganischem
Gebiete kann man mit der bloßen äußeren sinnlichen Wahrnehmung
auf solche Sachen kommen. Daß in das Ei herein
Kräfte wirken, die nicht bloß bei den Voreltern gesucht
werden müssen, sondern draußen im ganzen Kosmos, das
wird eine Errungenschaft sein der geisteswissenschaftlich
befruchteten Naturwissenschaft." {{Lit|{{G|073|130}}}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Peirce, C.S., Collected Papers of Charles Sanders Peirce, Vols. 1–6, Charles Hartshorne and Paul Weiss (eds.), Vols. 7–8, Arthur W. Burks (ed.), Harvard University Press, Cambridge, MA, 1931–1935, 1958. zitiert als CP n.m für Band n, Abschnitt m.


#Rudolf Steiner: ''Die Ergänzung heutiger Wissenschaften durch Anthroposophie'', [[GA 73]] (1987), ISBN 3-7274-0730-1 {{Vorträge|073}}
== Anmerkungen ==
<references/>


{{GA}}
[[Kategorie:Pragmatismus|!]]


[[Kategorie:Tier]] [[Kategorie:Zoologie]] [[Kategorie:Symbol]]
{{Wikipedia}}

Version vom 23. April 2020, 04:10 Uhr

Pragmatizismus (eng. pragmaticism) ist die Bezeichnung, die Charles S. Peirce für seine Philosophie etwa ab dem Jahr 1905 verwendete.

Als Begründer des Pragmatismus wollte Peirce sich damit von den Inhalten distanzieren, die im Verlaufe der Zeit unter dem Begriff des Pragmatismus subsumiert wurden. Vor allem wendete er sich gegen die relativistische Nützlichkeitsphilosophie, die von vielen Pragmatisten als Grundprinzip der Wahrheit mit dem Pragmatismus gelehrt wurde (Zum Beispiel Wahrheit als „Cash Value“ bei William James). Die Verwendung als Schlagwort habe dazu geführt, dass der Begriff „in der undankbarsten Weise missbraucht wurde, die Worte zu erwarten haben, wenn sie in die Krallen von Literaten fallen.“ (CP 5.414). Ironisch erläuterte Peirce, dass er sich entschlossen habe, „seinem Kind den Abschiedkuss zu geben und es einer höheren Bestimmung zu überlassen, während er zu dem präzisen Zweck, die ursprüngliche Definition auszudrücken, die Geburt des Wortes 'Pragmatizismus' zur Kenntnis zu nehmen bittet, das abstoßend genug ist, um vor Kidnappern sicher zu sein“.[1]

In einem Brief begründete er die Unterscheidung, dass unter Pragmatismus nunmehr die Philosophie von Schiller, James, Dewey, Royce und anderen zu fassen sei. Die von ihm eingeführte Lehre, die ursprüngliche Form des Pragmatismus, solle nun Pragmatizismus heißen. Durch die zusätzliche Silbe werde die Bedeutung genauer gekennzeichnet.[2]

Die Kennzeichnung seiner Philosophie mit der Pragmatischen Maxime blieb auch nach dem Namenswechsel unverändert:

Pragmatizismus war ursprünglich in Form der folgenden Maxime beschrieben: Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Bedeutung haben können, Du dem Gegenstand Deines Begriffes zuschreibst. Dann ist Dein Begriff dieser Wirkungen der ganze Umfang Deines Begriffs des Gegenstandes.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Peirce, C.S., Collected Papers of Charles Sanders Peirce, Vols. 1–6, Charles Hartshorne and Paul Weiss (eds.), Vols. 7–8, Arthur W. Burks (ed.), Harvard University Press, Cambridge, MA, 1931–1935, 1958. zitiert als CP n.m für Band n, Abschnitt m.

Anmerkungen

  1. „ugly enough to be safe from kidnappers“, What Pragmaticism is, CP 5.414
  2. I proposed that the word „pragmatism“ should hereafter be used somewhat loosely to signify affiliation with Schiller, James, Dewey, Royce, and the rest of us, while the particular doctrine which I invented the word to denote, which is your first kind of pragmatism, should be called „pragmaticism“. The extra syllable will indicate the narrower meaning. (Letter to Calderoni, CP 8.205)
  3. Pragmaticism was originally enounced in the form of a maxim, as follows: Consider what effects that might conceivably have practical bearings you conceive the objects of your conception to have. Then, your conception of those effects is the whole of your conception of the object (Issues of Pragmaticism, CP 5.438).


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