Slawistik und Pragmatizismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Slawistik''' oder '''slawische Philologie''' (auch ''Slavistik'' bzw. ''slavische Philologie'') ist die [[Wissenschaft]] von den [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]] und [[Literatur]]en. Sie gliedert sich also in [[Sprachwissenschaft|Sprach-]] und [[Literaturwissenschaft]], „während [[Geschichtswissenschaft|Historiker]], [[Theologie|Theologen]], [[Archäologie|Archäologen]], [[Kunstgeschichte|Kunsthistoriker]], [[Pädagogik|Pädagogen]], [[Geographie|Geographen]], [[Wirtschaftswissenschaft]]ler, [[Rechtswissenschaft|Juristen]], [[Politikwissenschaft|Politologen]], [[Soziologie|Soziologen]], die sich mit den [[Slawen|slavischen Ländern]] befassen, nicht zur ‚Slavistik‘ im Sinne der deutschen Hochschulsystematik gerechnet werden.“<ref>Wolfgang Kasack. Der Verband der Hochschullehrer für Slavistik an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West): ''Ein Beitrag zur Geschichte der Slavistik 1945–1980.'' In: ''Materialien zur Geschichte der Slavistik in Deutschland.'' Teil 1. Wiesbaden 1982. S.&nbsp;3–9, hier S.&nbsp;3.<!-- Diese Stelle steht so nicht in der leicht gekürzten Internetversion. --></ref> All diese Disziplinen werden mit der Slawistik zur [[Osteuropastudien|Osteuropakunde]] zusammengefasst (so z.&nbsp;B. in der [[Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde|Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde]]).


Innerhalb der Slawistik unterscheidet man zwischen den [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen]], [[Westslawische Sprachen|westslawischen]] und [[Südslawische Sprachen|südslawischen]] Sprachen bzw. Literaturen. Nach den behandelten Sprachen lässt sich die Slawistik weiter gliedern in [[Belorussistik]], [[Bohemistik]], [[Bulgaristik]], Kaschubologie/Pomoranistik, [[Kroatistik]], [[Polonistik]], [[Russistik]], [[Serbistik]], [[Serbokroatistik]], [[Slowakistik]], [[Slowenistik]], [[Sorabistik]] und [[Ukrainistik]]. Außerdem werden für die Erforschung des [[Altkirchenslawisch]]en und des [[Urslawisch]]en bisweilen Ausdrücke wie ''Altslawistik, Paläoslawistik'' oder ''Kirchenslawistik'' gebraucht.
Als Begründer des [[Pragmatismus]] wollte Peirce sich damit von den Inhalten distanzieren, die im Verlaufe der Zeit unter dem Begriff des Pragmatismus subsumiert wurden. Vor allem wendete er sich gegen die [[Relativismus|relativistische]] [[Utilitarismus|Nützlichkeitsphilosophie]], die von vielen Pragmatisten als Grundprinzip der Wahrheit mit dem Pragmatismus gelehrt wurde (Zum Beispiel Wahrheit als „Cash Value“ bei [[William James]]). Die Verwendung als Schlagwort habe dazu geführt, dass der Begriff {{"|''in der undankbarsten Weise missbraucht wurde, die Worte zu erwarten haben, wenn sie in die Krallen von Literaten fallen.''}} (CP 5.414). Ironisch erläuterte Peirce, dass er sich entschlossen habe, {{"|''seinem Kind den Abschiedkuss zu geben und es einer höheren Bestimmung zu überlassen, während er zu dem präzisen Zweck, die ursprüngliche Definition auszudrücken, die Geburt des Wortes 'Pragmatizismus' zur Kenntnis zu nehmen bittet, das abstoßend genug ist, um vor Kidnappern sicher zu sein''}}.<ref>„ugly enough to be safe from kidnappers“, What Pragmaticism is, CP 5.414</ref>


Der Dachverband der weltweiten Slawistik ist das [[Internationales Slawistenkomitee|Internationale Slawistenkomitee]], das fünfjährlich den alle Fachgebiete umfassenden [[Internationaler Slawistenkongress|Internationalen Slawistenkongress]] durchführt. Der deutsche Dachverband ist der [[Deutscher Slavistenverband|Deutsche Slavistenverband]], der dreijährlich den [[Deutscher Slavistentag|Deutschen Slavistentag]] veranstaltet, in Österreich gibt es den [[Österreichischer Slawistenverband|Österreichischen Slawistenverband]] und in der Schweiz die [[Schweizerische Akademische Gesellschaft der Slavisten]].
In einem Brief begründete er die Unterscheidung, dass unter Pragmatismus nunmehr die Philosophie von [[F. C. S. Schiller|Schiller]], James, [[John Dewey|Dewey]], [[Josiah Royce|Royce]] und anderen zu fassen sei. Die von ihm eingeführte Lehre, die ursprüngliche Form des Pragmatismus, solle nun Pragmatizismus heißen. Durch die zusätzliche Silbe werde die Bedeutung genauer gekennzeichnet.<ref>I proposed that the word „pragmatism“ should hereafter be used somewhat loosely to signify affiliation with Schiller, James, Dewey, Royce, and the rest of us, while the particular doctrine which I invented the word to denote, which is your first kind of pragmatism, should be called „pragmaticism“. The extra syllable will indicate the narrower meaning. (Letter to Calderoni, CP 8.205)</ref>


Einen umfassenden Überblick über die Sprachen, ihre Klassifikation, geographische Verbreitung und Sprecherzahlen bietet der Artikel [[Slawische Sprachen]].
Die Kennzeichnung seiner Philosophie mit der [[Pragmatische Maxime|Pragmatischen Maxime]] blieb auch nach dem Namenswechsel unverändert:
:: ''Pragmatizismus war ursprünglich in Form der folgenden Maxime beschrieben: Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Bedeutung haben können, Du dem Gegenstand Deines Begriffes zuschreibst. Dann ist Dein Begriff dieser Wirkungen der ganze Umfang Deines Begriffs des Gegenstandes.''<ref>Pragmaticism was originally enounced in the form of a maxim, as follows: Consider what effects that might conceivably have practical bearings you conceive the objects of your conception to have. Then, your conception of those effects is the whole of your conception of the object (Issues of Pragmaticism, CP 5.438).</ref>


Wichtige Teilgebiete des Studienfaches Slawistik sind neben der Sprachausbildung unter anderem die slawische [[Literaturwissenschaft]] und Sprachwissenschaft ([[Linguistik]]), sowie in neuerer Zeit auch die slawische [[Kulturwissenschaft]].
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Pragmatizismue}}


== Siehe auch ==
== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Slawistik}}
* Peirce, C.S., Collected Papers of Charles Sanders Peirce, Vols. 1–6, Charles Hartshorne and Paul Weiss (eds.), Vols. 7–8, Arthur W. Burks (ed.), Harvard University Press, Cambridge, MA, 1931–1935, 1958. zitiert als CP n.m für Band n, Abschnitt m.


== Einzelnachweise ==
== Anmerkungen ==
<references />
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[[Kategorie:Geisteswissenschaft nach Fachgebiet]]
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[[Kategorie:Geisteswissenschaftliches Fachgebiet]]
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[[Kategorie:Kulturwissenschaftliches Fachgebiet]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 23. April 2020, 04:10 Uhr

Pragmatizismus (eng. pragmaticism) ist die Bezeichnung, die Charles S. Peirce für seine Philosophie etwa ab dem Jahr 1905 verwendete.

Als Begründer des Pragmatismus wollte Peirce sich damit von den Inhalten distanzieren, die im Verlaufe der Zeit unter dem Begriff des Pragmatismus subsumiert wurden. Vor allem wendete er sich gegen die relativistische Nützlichkeitsphilosophie, die von vielen Pragmatisten als Grundprinzip der Wahrheit mit dem Pragmatismus gelehrt wurde (Zum Beispiel Wahrheit als „Cash Value“ bei William James). Die Verwendung als Schlagwort habe dazu geführt, dass der Begriff „in der undankbarsten Weise missbraucht wurde, die Worte zu erwarten haben, wenn sie in die Krallen von Literaten fallen.“ (CP 5.414). Ironisch erläuterte Peirce, dass er sich entschlossen habe, „seinem Kind den Abschiedkuss zu geben und es einer höheren Bestimmung zu überlassen, während er zu dem präzisen Zweck, die ursprüngliche Definition auszudrücken, die Geburt des Wortes 'Pragmatizismus' zur Kenntnis zu nehmen bittet, das abstoßend genug ist, um vor Kidnappern sicher zu sein“.[1]

In einem Brief begründete er die Unterscheidung, dass unter Pragmatismus nunmehr die Philosophie von Schiller, James, Dewey, Royce und anderen zu fassen sei. Die von ihm eingeführte Lehre, die ursprüngliche Form des Pragmatismus, solle nun Pragmatizismus heißen. Durch die zusätzliche Silbe werde die Bedeutung genauer gekennzeichnet.[2]

Die Kennzeichnung seiner Philosophie mit der Pragmatischen Maxime blieb auch nach dem Namenswechsel unverändert:

Pragmatizismus war ursprünglich in Form der folgenden Maxime beschrieben: Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Bedeutung haben können, Du dem Gegenstand Deines Begriffes zuschreibst. Dann ist Dein Begriff dieser Wirkungen der ganze Umfang Deines Begriffs des Gegenstandes.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Peirce, C.S., Collected Papers of Charles Sanders Peirce, Vols. 1–6, Charles Hartshorne and Paul Weiss (eds.), Vols. 7–8, Arthur W. Burks (ed.), Harvard University Press, Cambridge, MA, 1931–1935, 1958. zitiert als CP n.m für Band n, Abschnitt m.

Anmerkungen

  1. „ugly enough to be safe from kidnappers“, What Pragmaticism is, CP 5.414
  2. I proposed that the word „pragmatism“ should hereafter be used somewhat loosely to signify affiliation with Schiller, James, Dewey, Royce, and the rest of us, while the particular doctrine which I invented the word to denote, which is your first kind of pragmatism, should be called „pragmaticism“. The extra syllable will indicate the narrower meaning. (Letter to Calderoni, CP 8.205)
  3. Pragmaticism was originally enounced in the form of a maxim, as follows: Consider what effects that might conceivably have practical bearings you conceive the objects of your conception to have. Then, your conception of those effects is the whole of your conception of the object (Issues of Pragmaticism, CP 5.438).


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