Monotheismus und Maria (Mutter Jesu): Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Monotheismus''' ({{ELSalt|μόνος}} ''mónos'' „allein“ und {{lang|el|θεός}} ''theós'' „Gott“) wird die [[Religion|religiöse]] Verehrung eines ''einzigen'' allgegenwärtigen [[Gott]]es bezeichnet. Im Gegensatz geht der [[Polytheismus]] von einer Vielheit von Göttern aus. Zu den monotheistischen Religionen zählen insbesonders das [[Judentum]], das [[Christentum]] und der [[Islam]], aber auch die Religion der [[Wikipedia:Sikh|Sikh]] und [[Wikipedia:Bahai|Bahai]] und der [[Wikipedia:Zoroastrismus|Zoroastrismus]]. Die monotheistischen Religionen traten im Laufe der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-römischen Zeit]] immer mehr in den Vordergrund. Frühe Vorformen des Monotheismus sind aber schon im [[Wikipedia:Altes Ägypten|Alten Ägypten]] bezeugt, namentlich schon im [[Wikipedia:14. Jahrhunder v. Chr.|14. Jahrhunder v. Chr.]] unter der Herrschaft von [[Wikipedia:Pharao|Pharao]] [[Wikipedia:Echnaton|Echnaton]] (Amenophis IV.), der [[Aton]] zum alleinigen Gott erklärte.
[[File:RAFAEL - Madonna Sixtina (Gemäldegalerie Alter Meister, Dresde, 1513-14. Óleo sobre lienzo, 265 x 196 cm).jpg|thumb|300px|[[Raffael]]: ''[[Wikipedia:Sixtinische Madonna|Sixtinische Madonna]], Gemäldegalerie Alte Meister ([[Wikipedia:Dresden|Dresden]])]]
'''Maria''' ({{HeS|מרים}}, [[Wikipedia:Aramäische Sprachen|aram.]] {{lang|arc|ܡܪܝܡ}}, ''Mariam'') ist nach der Überlieferung des [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testaments]] und des [[Koran]]s die Mutter des [[Jesus von Nazareth]]. Wie ihr Mann [[Josef von Nazaret|Josef]] stammte sie aus der Kleinstadt [[Wikipedia:Nazaret|Nazaret]] in [[Wikipedia:Galiläa|Galiläa]].


[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass der Monotheismus zu einer Zeit entstand, als sich die [[Mensch]]en im unmittelbaren Erleben nur mehr bis zu der ihr zugehörigen [[Engel]]wesenheit erheben konnten, während man zur Zeit des Polytheismus noch die Vielfalt der [[Erzengel]]wesenheiten erleben konnte.
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass um die Zeitenwende tatsächlich zwei [[Jesusknaben]] geboren wurden. Die hier gemeinte Maria ist die Mutter des [[Nathanischer Jesusknabe|nathanischen Jesusknaben]], dessen Geburtsgeschichte im [[Lukas-Evangelium]] geschildert wird. Er stammte, wie aus dem Geschlechtsregister des Lukasevangeliums deutlich wird, aus der nathanischen Linie des Hauses [[Wikipedia:David (Israel)|David]]. Die Geschichte des zweiten Jesusknaben, des [[Salomonischer Jesus|salomonischer Jesus]], der aus der salomonischen Linie Davids abstammte, wird im [[Matthäus-Evangelium]] geschildert. Nach Rudolf Steiner hießen auch die Eltern dieses Jesusknaben Josef und Maria, was nicht ungewöhnlich ist, da diese Namen damals in [[Wikipedia:Palästina|Palästina]] weit verbreitet waren.


<div style="margin-left:20px">
== Verkündigung der Geburt Jesu ==
"Dann kommt das Zeitalter, in dem die Menschen noch weiter heruntersteigen,
das Zeitalter, in dem schon nach und nach das Ich des
einzelnen Menschen geboren werden soll. Und wir finden, daß die fortgeschrittensten
Nationen verhältnismäßig früh, andere später - die
Ägypter zum Beispiel schon im zweiten Jahrtausend, vorderasiatische
Völker später - zum Monotheismus übergehen, das heißt beginnen,
nicht mehr Erzengel, Archangeloi, sondern Angeloi, jeder seinen Angelos,
zu verehren. Sie steigen herunter von dem höheren Polytheismus
zu dem niedrigeren Monotheismus. Nach dem, was gestern ausgeführt
worden ist, wird Ihnen das nicht mehr fremdartig erscheinen, was ich
jetzt sage, und Sie werden einsehen, daß sich die Menschen von dem
Hochmut werden kurieren müssen, der die ganze Religionswissenschaft
durchtränkt: daß dasjenige, was man gewöhnlich Monotheismus nennt,
herabschauen darf auf den Polytheismus als die untergeordnete Religion." {{Lit|{{G|172|202}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Nach dem Lukas-Evangelium wurde Maria die Geburt Jesus durch den [[Erzengel Gabriel]] verkündigt:
"Wenn wir ins Auge fassen, daß wir, indem wir den Erzengeln gegenüberstehen,
es erst bei den Erzengeln zu tun haben mit Wesenheiten, die
menschliche Zusammenhänge regieren, und bei den Zeitgeistern mit
Wesenheiten, die menschliche Zusammenhänge über lange Zeiträume
hindurch regieren, daß wir es bei den Engeln zu tun haben mit Wesenheiten,
die wesentlich das Leben des einzelnen Menschen regieren, dann
werden wir nicht verkennen, wenn wir das im Auge behalten, daß es
ein verborgener Egoismus ist von den Menschen, unmittelbar zu dem
Gotte sich erheben zu wollen, denn sie wollen sich in Wahrheit - obwohl
sie das nicht zugeben - nur zu ihrem Gotte, zu ihrem eigenen
Engel erheben.


Das hat eine große praktische Bedeutung, das ist von einer großen
{{Zitat|26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
Wichtigkeit, denn es trägt einen gewissen Keim in sich. Es trägt den
27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
Keim in sich, daß die Menschen von dem einen Gotte sprechen, aber
28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
daß es nur eine Phantasterei ist, daß sie von dem einen Gotte sprechen.
29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?
Denn in Wahrheit, indem die Menschen sich dieser Phantasterei hingeben,
30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
spricht jeder von seinem eigenen Gotte, nämlich von seinem
31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Engel. Und die Folge davon muß sein, daß im Laufe der Zeit jeder
32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
Mensch seinen eigenen Gott, nämlich seinen eigenen Engel verehrt. Und
33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
wir sehen schon, wie stark der Drang der Menschen ist, daß jeder seinen
34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
eigenen Gott verehrt. Das Zusammenfinden der Menschen in denjenigen
35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Göttern, die allen gemeinsam sind, ist ein sehr geringes geworden
36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
in der neueren Zeit. Das Pochen eines jeden auf seinen eigenen Gott
37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
hat sich als etwas ganz besonders Hervorstechendes herausgestellt.
38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.|[[Lukas-Evangelium]]|{{BB|Luk|1|26-38}}}}
Das Menschengeschlecht wird atomisiert. Es bleibt gewissermaßen nur
das Wort «Gott» noch übrig, das für die Menschen einer Sprache
gemeinsam lautet, aber unter diesem einen Worte stellt sich jeder etwas
anderes vor, nämlich seinen eigenen Engel. Und er kommt nicht einmal
hinauf bis zu dem Erzengel, welcher menschliche Gemeinschaften
leitet.


Dem liegt ein gewisser verborgener Egoismus zugrunde, den die
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Christologie]] [[Kategorie:Christus]] [[Kategorie:Jesus]]
Menschen nicht zugeben wollen. Aber es ist etwas Gewichtiges gesagt,
wenn wir uns dies vor Augen halten, denn der Mensch lebt eigentlich
in einer Unwahrheit, wenn er sich nicht gesteht: ich blicke auf zu meinem
Engel - sondern wenn er sich sagt: ich blicke auf zu dem alleinheitlichen
Gotte. - Er lebt in einer nebulosen Vorstellung, das heißt,
in einer innerlichen Täuschung, in einer innerlichen Maja. Und dies hat
wichtige Folgen, denn indem sich der Mensch also dieser innerlichen
Täuschung hingibt, tritt etwas ganz Bestimmtes ein. Denn dadurch, daß
wir uns phantastischen Vorstellungen hingeben, ändern wir nicht die
geistigen Wirklichkeiten, die infolge desjenigen, was wir richtig oder
unrichtig vorstellen, wirklich auch eintreffen. Indem der Mensch eigentlich
nur zu seinem Engel aufblickt, das sich aber nicht gesteht, sondern
glaubt, er blicke zu dem Gotte auf - während er nicht einmal zu einem
Erzengel aufblickt -, betäubt er durch diese unwahre Vorstellung in
einem gewissen Sinne seine Seele. Und diese Betäubung der Seele ist ja
heute allgemein vorhanden. Aber wenn man die Seele betäubt, dann ist
das für unsere heutige Menschheitsentwickelung außerordentlich verhängnisvoll.
Denn durch die Betäubung der Seele wird das Ich heruntergedrückt,
heruntergetrübt, und dann schleichen sich die anderen Mächte,
die nicht in der Seele wirken sollen, in diese Seele ein. Das heißt, es
schleicht sich an die Stelle des Engels, den man zunächst verehren wollte,
den man aber umtauft zu «Gott», der luziferische Angelos ein, und man
kommt allmählich dazu, nicht den Engel zu verehren, sondern den luziferischen
Angelos [...]
 
So müssen wir durchaus einsehen, daß in vieler Beziehung die Antwort
[, die] gegeben werden muß auf die Frage «Wer hat Schuld an dem
Materialismus unserer Zeit?» - [lautet:] Die Religionen haben Schuld,
die religiösen Bekenntnisse, indem sie das Bewußtsein der Menschen trüben
und an die Stelle Gottes einen Engel setzen, für den sich dann substituiert
der luziferische Engel, der ihm entspricht. Und dieser luziferische
Engel wird den Menschen alsbald in den Materialismus hineinführen.
Das ist der geheimnisvolle Zusammenhang zwischen den hochmütigen,
egoistischen Religionsbekenntnissen, welche nichts hören wollen von
dem, was über einem Engel steht, sondern in maßlosem Hochmut sagen,
daß sie von «Gott» sprechen, während sie nur von einem Engel sprechen,
. und von dem noch nicht einmal vollständig. Dieser maßlose Hochmut,
der noch oftmals als Demut angesprochen wird, er ist es, welcher letzten
Endes den Materialismus hat hervorbringen müssen. Wenn wir dies
bedenken, dann sehen wir einen bedeutungsvollen Zusammenhang:
Durch die fälschliche Umdeutung eines Engels zu Gott entsteht in der
Menschenseele der Hang zum Materialismus. Und es liegt ein unbewußter
Egoismus zugrunde, der sich darinnen äußert, daß der Mensch
es verschmäht, aufzusteigen zu der Erkenntnis der geistigen Welt, der
sich auch darinnen äußert, daß der Mensch sozusagen nur aus sich heraus
den Zusammenhang mit seinem Gotte unmittelbar zu finden meint.
Sie sehen in vieles hinein, was in der Gegenwart spielt, wenn Sie dies
ins Auge fassen, was ich Ihnen hiermit angedeutet habe. Es gibt nur ein
einziges Mittel gegen die Mißdeutung Gottes, und das ist die Anerkenntnis
der geistigen Hierarchien. Denn dann weiß man auch, daß die gegenwärtigen
Religionsbekenntnisse nicht höher hinaufsteigen als bis zu
der Hierarchie der Angeloi." {{Lit|{{G|172|180ff}}}}
</div>
 
Weiters hängt die Begründung des Monotheismus mit der Wahrnehmung der [[Ätherwelt]] zusammen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Monotheismus ist entsprungen der Offenbarung der ätherischen Welt an die Erdenmenschheit." {{Lit|{{G|211|207}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Auf der anderen Seite müssen wir auch darauf hinweisen,
daß ebenso wie die niedrigen Elemente, Erde, Wasser, Luft,
so auch die höheren Elemente, die ätherischen Elemente, Licht, der
chemische Äther, der Lebensäther, gewissermaßen bewohnt sind
von elementarischen Wesenheiten. Nur unterscheiden sich diese elementarischen
Wesenheiten sehr stark von den Elementarwesenheiten
der niederen Elemente. Die Wesenheiten des Lichtes, aber namentlich
die Wesenheiten des Lebens, die streben nun nicht nach der
Vielheit. Am stärksten streben nach der Vielheit eben die Wesenheiten
des erdigen Elementes. Die Wesenheiten der ätherischen Elemente,
die streben nach der Einheit. Man kann sie gar nicht eigentlich so
richtig voneinander unterscheiden. Die Individualitäten sind da nicht
ausgeprägt. Diese Wesenheiten streben das eine in das andere hinein,
sich zu verbinden.
 
Eine ältere Einweihungskraft eben gewisser Eingeweihter oder
Initiierter, von denen dann die tieferen Lehren des Alten Testamentes
herrühren, die hat die Erkenntnis vorzugsweise nach diesen ätherischen
Elementen hingewendet. Und nach diesem Zusammenstreben
der ätherischen Elemente in das eine bildete sich der Eindruck,
der dann im Monotheismus, in dem strengen Monotheismus des
Judentums sich auslebte.
 
Diese Jahve-Religion ist ja zunächst vorzugsweise durch die geistige
Anschauung der Ätherregionen entstanden. Aber in den Atherregionen
leben geistige Wesenheiten, die nun nicht so auseinanderstreben,
viele Individualitäten werden wollen, sondern die ineinander
verschwinden, verwachsen wollen, die zur Einheit sich bilden
wollen." {{Lit|{{G|212|154}}}}
</div>
 
Insofern die Ätherwelt die lebendig hinströmende [[Zeit]] darstellt, hängt der Monotheismus auch mit dem unmittelbaren Miterleben des Zeitstromes zusammen, so wie das Bewusstsein für die [[Trinität]] durch die lebendige Erfassung des dreifältigen [[Raum]]es erwachte.
 
<div style="margin-left:20px">
"Einen ähnlichen Ursprung wie die Dreifaltigkeit des Göttlichen hat
auch die Einheit des Göttlichen. Die hängt zusammen mit dem lebendigen
Erleben der Zeit. Auch die Zeit ist nicht als jenes Abstraktum
von den alten Menschen empfunden worden, als welches wir sie
heute empfinden; nur ging das konkrete Erleben der Zeit noch früher
verloren als das konkrete Erleben des Raumes [...]
 
So ganz und
gar lebendig war es im zweiten nachatlantischen Zeitraum, in der
urpersischen Zeit, wo es natürlich bei den Zarathustra-Schülern ein
Frösteln hervorgerufen hätte, wenn man ihnen davon gesprochen
hätte, daß die Zeit so eine Linie ist, die ganz gleichmäßig von der Vergangenheit
in die Zukunft verläuft.
 
Wiederum war in der Gnosis ein mehr schattenhaftes Gefühl vorhanden
- aber kaum, daß es noch zu erkennen ist - von dem Lebendigen
der Zeit, indem man nicht davon sprach, daß da so eine Linie
von der Vergangenheit in die Zukunft verläuft, sondern indem man
von Äonen sprach, von den Schöpfern, die früher da waren und aus
denen die späteren hervorgegangen sind, wo ein Äon an den andern
immer die Impulse der Schöpfung übergeben hat. Gewissermaßen
war die Zeit in der Imagination so vorgestellt, daß in der Hierarchienfolge
das vorhergehende Wesen immer an das nächstfolgende die
Impulse abgab, und das nächstfolgende war gewissermaßen immer
hervorgebracht von dem vorhergehenden, das vorhergehende war das
nächstfolgende umfassend. Man blickte hinauf zum Vorhergehenden
als zu dem Göttlicheren gegenüber dem Nachfolgenden. «Später»
erlebte man als ungöttlicher, «früher» erlebte man als göttlicher.
Dieses Hinblicken auf die Wendung, welche die Entwickelung vom
Göttlichen ins Ungöttliche nimmt, das war im lebendigen Erleben und
Erfahren der Zeit enthalten. Es würde alles auseinanderfallen, wenn
sich nicht zur Einheit weben wollte das Göttliche und das Ungöttliche,
was identisch ist mit unseren heutigen Abstraktionen von Vergangenem
und Zukünftigem.
 
Aber in diesem Bilde der Zeit, zurückblickend und immer Umfassenderes
und Umfassenderes umfassend, bis zum «Alten der Tage», in
dieser Imagination empfand man das Abbild des Einheitsgottes. So
wie der dreigeteilte Raum, der dreifaltige Raum als das Abbild erlebt
worden ist der Dreifaltigkeit des Gottes, so wurde die Zeit empfunden
als das Abbild der Einheitlichkeit des Gottes. Der Grund des Monotheismus
liegt im alten Zeiterleben; der Grund, die Trinität zu empfinden,
liegt in dem alten Raumerleben." {{Lit|{{G|184|153ff}}}}
</div>
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Karma des Berufes des Menschen in Anknüpfung an Goethes Leben'', [[GA 172]] (2002), ISBN 3-7274-1720-X {{Vorträge|172}}
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', [[GA 211]] (1986), ISBN 3-7274-2110-X {{Vorträge|211}}
#Rudolf Steiner: ''Menschliches Seelenleben und Geistesstreben im Zusammenhange mit Welt- und Erdentwickelung'', [[GA 212]] (1998), ISBN 3-7274-2120-7 {{Vorträge|212}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Religion]]

Version vom 3. August 2015, 13:19 Uhr

Raffael: Sixtinische Madonna, Gemäldegalerie Alte Meister (Dresden)

Maria (hebr. מרים, aram. ܡܪܝܡ, Mariam) ist nach der Überlieferung des Neuen Testaments und des Korans die Mutter des Jesus von Nazareth. Wie ihr Mann Josef stammte sie aus der Kleinstadt Nazaret in Galiläa.

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass um die Zeitenwende tatsächlich zwei Jesusknaben geboren wurden. Die hier gemeinte Maria ist die Mutter des nathanischen Jesusknaben, dessen Geburtsgeschichte im Lukas-Evangelium geschildert wird. Er stammte, wie aus dem Geschlechtsregister des Lukasevangeliums deutlich wird, aus der nathanischen Linie des Hauses David. Die Geschichte des zweiten Jesusknaben, des salomonischer Jesus, der aus der salomonischen Linie Davids abstammte, wird im Matthäus-Evangelium geschildert. Nach Rudolf Steiner hießen auch die Eltern dieses Jesusknaben Josef und Maria, was nicht ungewöhnlich ist, da diese Namen damals in Palästina weit verbreitet waren.

Verkündigung der Geburt Jesu

Nach dem Lukas-Evangelium wurde Maria die Geburt Jesus durch den Erzengel Gabriel verkündigt:

„26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. 34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.“

Lukas-Evangelium: 1,26-38 EU