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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-08336-0006, Chemiekombinat Buna, Wärmflaschen.jpg|mini|Chemiker in einem Labor (1950)]]
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[[Datei:Scientist dilutes and transfers samples to a qPCR plate.jpg|mini|Chemiker bei der Vorbereitung von Proben für eine [[QPCR|q-PCR]]-Analyse]]
[[Kategorie:Literarisches Werk|Literarisches Werk Balzac]]
 
[[Kategorie:Balzac]]
Ein '''Chemiker''' ist ein [[Naturwissenschaftler]], der sich mit Themen aus der [[Chemie]] befasst. Die Tätigkeitsbezeichnung Chemiker ist nicht geschützt. Hingegen ist der akademische Grad Diplom-Chemiker (Dipl.-Chem.) staatlich geschützt und setzt ein Hochschulstudium mit erfolgreich bestandenem Diplom voraus. Mit der Abschaffung der Diplomstudiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses ersetzt der Bachelor- bzw. der Master-Grad den Diplom-Grad bei neu erworbenen Abschlüssen als Berufsbezeichnung zunehmend.
 
== Studium zum Chemiker in Deutschland ==
{{Hauptartikel|Chemiestudium}}
In der Bundesrepublik [[Deutschland]] ist an etwa 50 [[Hochschule]]n das [[Studium]] der Chemie möglich. Diplomstudiengänge beginnen mit einem [[Semester|viersemestrigen]] [[Grundstudium]], das mit der nicht berufsqualifizierenden [[Vordiplom]]-Prüfung abgeschlossen wird. An das Grundstudium schließt das [[Hauptstudium]] an. Es folgen die meist mündlichen Diplomprüfungen und die sechs- bis neunmonatige [[Diplomarbeit]]. Das Studium besteht aus [[Vorlesung]]en, [[Seminar]]en und [[Übung]]en, [[Klausur (Prüfung)|Klausuren]] und mündlichen Prüfungen sowie den regelmäßigen lehrveranstaltungsbegleitenden [[Praktikum|Praktika]] an der [[Universität]]. In den Praktika werden handwerkliche Fähigkeiten und das wissenschaftliche, systematische Arbeiten erlernt. Die Leistungsnachweise ([[Bescheinigung|Scheine]]) werden vor allem durch Klausuren, die mündliche Prüfungen und die Testate für bestandene Praktika erbracht.
 
Im Zuge des [[Bologna-Prozess]]es sind die Diplomstudiengänge weitgehend in den sechssemestrigen [[Bachelor]]-Studiengang mit anschließendem, optionalem viersemestrigem [[Master]]-Studium übergegangen. Daneben haben sich mehrere [[Chemieingenieurwesen|Ingenieurstudiengänge]] mit Schwerpunkt Chemie etabliert.
 
== Promotion der Chemiker in Deutschland ==
Nach dem Universitätsabschluss kann nach einer meist mehrjährigen Doktorarbeit die [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum [[Doktor]] der [[Naturwissenschaft]]en (Dr. rer. nat.) erfolgen. Bei technischer Ausrichtung des Promotionsthemas und einer entsprechend absolvierten Universitätsausbildung ist auch der Doktor der [[Ingenieurwissenschaft]]en (Dr.-Ing.) möglich. Die Promotion wird von der Mehrheit der in einem [[Absolvent]]enjahrgang in Deutschland diplomierten Chemiker begonnen.
 
Die Dauer richtet sich vor allem danach, ob der [[Doktorand]] während seiner [[Tätigkeit]] nur seine Promotionsziele verfolgen kann oder durch zusätzliche Verpflichtungen eingebunden wird, wie z. B. die Einbeziehung in das Schreiben von [[Drittmittel]]anträgen für neue Projekte, den Einsatz in der [[Lehren|Lehre]] an der [[Universität]] oder die Übernahme von [[Verwaltung]]saufgaben am [[Lehrstuhl]] des betreuenden [[Professor]]s. Schwer vergleichbar wird die Promotionsdauer auch dadurch, dass ein Teil der Doktoranden die erfolgreichen Aufgabenstellungen von vorherigen Doktoranden nach deren Promotion weiterbearbeitet und dabei Konzept und Aufbau ihrer Vorgänger weiterbenutzt, während ein anderer Teil der Doktoranden absolut neue Themen erstmals zu bearbeiten versucht. Die Bezahlung des Doktoranden erfolgt in der Regel nach dem [[TV-L]] (bei Promotion an [[Hochschule]]n/Universitäten) bzw. nach dem [[Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst|TVöD]] (bei Promotion an Forschungseinrichtungen, z. B. der [[Fraunhofer-Gesellschaft]]) bei – in der Regel – nicht voller wöchentlicher [[Arbeitszeit]] (meist 50 % oder 2/3) oder durch ein [[Stipendium]].
 
== Zweck und Ziele der Promotion ==
Die abgeschlossene Promotion soll den Nachweis zur selbständigen [[Forschung]]stätigkeit, also der [[Wissenschaft|wissenschaftlichen Erarbeitung]] und [[Wissenschaft|Bearbeitung]] eines Themas erbringen. Das beinhaltet eine weitestgehend individuelle Versuchsplanung, den Versuchsaufbau und die Versuchsdurchführung einschließlich der Ergebnisauswertung bis zur Ergebnispublikation (Dissertationsschrift) mit Einordnung in den [[Wissenschaft|wissenschaftlichen Kontext]].
 
Die Promotion ist erforderlich für Tätigkeiten in der Forschung an Universitäten, in der Industrie oder in Forschungsinstituten wie z. B. der [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]], der [[Max-Planck-Gesellschaft]], der [[Fraunhofer-Gesellschaft]] oder auch der [[Leibniz-Gemeinschaft]].
 
== Auf die Promotion aufbauende Qualifikationen ==
Promovierte Diplom-Chemiker mit dem Berufsziel des [[Hochschullehrer]]s schließen in der Regel eine bis zu sechs Jahren andauernde [[Juniorprofessur]] oder eine [[Habilitation]] an die Promotion an. Eine weitere Möglichkeit zum Erlangen von zusätzlichen Erfahrungen und zur Erweiterung der Publikationsliste bieten [[Postdoc|Post-Doc-Stellen]] im Inland und im Ausland. Sie dienen vor allem dem Sammeln der von den Einstellenden der Industrie gewünschten „[[Ausland]]serfahrung“ und zum „[[Fremdsprache|Sprachkenntnis]]-“ und „Flexibilitätsnachweis.“
 
== Chemiker-Gesellschaften im deutschsprachigen Raum ==
Die [[Gesellschaft Deutscher Chemiker]] (GDCh), die Fachorganisation der Chemiker in Deutschland, hat über 27.000 Mitglieder. Die [[Gesellschaft Österreichischer Chemiker]] (GÖCH) verfügt über etwa 1.900 Mitglieder. Die [[Schweizerische Chemische Gesellschaft]] (SCG) hatte Anfang 2016 2.700 Mitglieder.
 
== Historisches ==
=== Historische Bezeichnungen für den Chemiker ===
Für diejenigen, die sich mit der ''Chemie'' beschäftigten, die früher auch ''Chymie'' genannt wurde, wurden verschiedene Begriffe nebeneinander und [[synonym]] verwendet: Im 17. Jahrhundert waren das die Bezeichnungen ''Chymicus'', ''Chemicus'', ''Chemiker'' und ''Chemist''.<ref>{{Literatur | Autor=Klara Hechtenberg | Titel=Fremdwörterbuch des siebzehnten Jahrhunderts | Verlag=B. Behr | Ort=Berlin | Jahr=1904 | Seiten=29 | Online=[https://archive.org/stream/fremdwrterbuch00hechuoft#page/28/mode/2up online im Internet Archive] | Zugriff=2016-02-14 | Kommentar=Stichwort Chymici}}</ref> Auch im 18. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Begriffe ''Chymicus'', ''Chymiker'', ''Chymist'', ''Chemicus'' und ''Chemist'' benutzt und in der Regel mit „'''Misch- und Scheidekünstler'''“ erklärt.<ref>{{Literatur | Autor=[[Johann Gottfried Sommer]] | Herausgeber= | Titel=Neuestes wort- und sacherklärendes Verteutschungswörterbuch | TitelErg=aller jener aus fremden Sprachen… Ein höchstnützliches Handbuch | Auflage=2. | Verlag=Johann Gottfried Calve | Ort=Prag | Jahr=1819 | Seiten=92 | Spalten=rechte | Online=[https://books.google.de/books?id=NuVIAAAAcAAJ&pg=PA92 online bei Google Books] | Zugriff=2016-02-14|Kommentar=Stichwort „Chymicus, Chymiker, Chemist“}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=[[Jacob Heinrich Kaltschmidt]] | Titel=Sprachvergleichendes Wörterbuch der deutschen Sprache | TitelErg=worin die hochdeutschen Stammwörter… | Verlag=Hinrichs | Ort=Leipzig | Jahr= 1839 | Seiten=223 | Online=[https://archive.org/stream/sprachvergleich00kaltgoog#page/n239/mode/2up online im Internet Archive] | Zugriff=2016-02-14 | Kommentar=Stichwort „Die Chemie, Chymie“}}</ref> [[Johann Wolfgang von Goethe]] nutzte die Begriffe ''Chemist'', ''Chemiker'' und – seltener – ''Chemicus'';<ref name="Stricker">{{Literatur | Autor=Stefanie Stricker | Herausgeber=Mechthild Habermann, Peter O. Müller, Horst Haider Munske | Titel=Konkurrenzen im Wortbildungssystem um 1800 | TitelErg=Aufgezeigt an der Wortbildung Goethes | Sammelwerk=Historische Wortbildung des Deutschen | WerkErg= | Reihe=Germanistische Linguistik, herausgegeben von Helmut Henne et al. | Band=232 | Verlag=Max Neimeyer Verlag/Walter de Gruyter | Ort=Tübingen | Jahr=2002 | Kapitel=II Wortbildung in historischen Epochen des Deutschen, | Seiten=315–339| Online=[https://books.google.de/books?id=TeEiAAAAQBAJ&pg=PA316 online bei Google Books] | Zugriff=2016-02-14}}</ref> ebenso verwendete [[Johann Bartholomäus Trommsdorff]] abwechselnd ''Chemiker'' oder ''Chemist''/''Chemisten''. Im Laufe des 19. Jahrhunderts setzte sich die Bezeichnung „''Chemiker''“ durch. Das hängt auch damit zusammen, dass sich in vielen analogen Fällen (wie ''Akademiker'' und ''Botaniker'') die Bildungen mit der Endung -''iker'' durchgesetzt haben und dass bei den -''ist''-Bildungen eine Endbetonung vorliegt, während die -''iker''-Form auf der vorletzten Silbe betont wird.<ref name="Stricker" />
 
=== Herausbildung des Chemikerberufs ===
In Deutschland führte [[Johann Bartholomäus Trommsdorff]] nach 1800 einen systematischen Chemieunterricht durch,<ref>{{Literatur | Autor=[[Wilhelm Strube]] | Titel=Der historische Weg der Chemie | TitelErg=Von der Urzeit bis zur wissenschaftlich-technischen Revolution | Verlag=Aulis | Ort=Köln | Jahr=1989| Seiten=243 | ISBN=3-7614-1180-4}}</ref> der sich aber vor allem an Pharmazeuten richtete. 1824 erhielt [[Justus Liebig]] eine Professur in Gießen und bildete dort systematisch Chemiker aus.
 
1877 erschien in Deutschland die erste Ausgabe der [[Chemiker-Zeitung]], 1887 in Österreich die [[Österreichische Chemiker-Zeitung]],<ref>{{Literatur | Autor=[[Wilhelm Strube]] | Titel=Der historische Weg der Chemie | TitelErg=Von der Urzeit bis zur wissenschaftlich-technischen Revolution | Verlag=Aulis | Ort=Köln | Jahr=1989| Seiten=314 | ISBN=3-7614-1180-4}}</ref> was zeigt, dass der Beruf des Chemikers zu diesem Zeitpunkt etabliert war.
 
== Bedeutende Chemiker ==
* [[w:Liste bedeutender Chemiker (chronologisch)|Bedeutende Chemiker chronologisch]] nach Geburtsdatum sortiert
* [[w:Liste bedeutender Chemiker (alphabetisch)|Bedeutende Chemiker alphabetisch]] sortiert
* [[w:Liste bedeutender Chemiker (Kategorien)|Bedeutende Chemiker nach Fachgebieten]] geordnet und alphabetisch sortiert
* [[w:Liste der Nobelpreisträger für Chemie|Liste der Nobelpreisträger für Chemie]]
* [[w:Liste von Chemikerinnen|Liste von Chemikerinnen]]
* Historische Einordnung im Buch: Biographisch-litterarisches Handwörterbuch der wissenschaftlich bedeutenden Chemiker / hrsg. von Carl Schaedler. – Berlin : Friedländer, 1891. [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-15431 Digitalisierte Ausgabe] der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Chemists}}
{{Wiktionary|Chemiker}}
{{Dateikat}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4009836-9}}
 
[[Kategorie:Hochschulberuf]]
[[Kategorie:Chemiker|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 8. April 2020, 00:03 Uhr