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| Der '''Voluntarismus''' (von [[Latein|lat.]] ''voluntas'', [[Wille]]; auch '''Thelismus'''), die '''Willensphilosophie''', ist eine [[Philosophie|philosophische]] Richtung, die für alle [[sozial]]en und [[Psyche|psychischen]] Vorgänge das Primat des [[Wille]]ns gegenüber der bloßen [[Verstand]]estätigkeit betont. Er wird zum [[Metaphysik|metaphysischen]] Voluntarismus, wenn der Wille darüber hinaus als grundlegender [[Sein]]sfaktor des ganzen, auch außermenschlichen Weltgeschehens angesehen wird. Diesen Standpunkt hat insbesonders [[Wikipedia:Arthur Schopenhauer|Arthur Schopenhauer]] in seinem philosophischen Hauptwerk «[[Wikipedia:Die Welt als Wille und Vorstellung|Die Welt als Wille und Vorstellung]]» vertreten. Eine etwas andere Variante der Willensphilosophie hat der Dichterphilosoph [[Wikipedia:Robert Hamerling|Robert Hamerling]] in seiner «Atomistik des Willens» ausgearbeitet.
| | #WEITERLEITUNG [[Elektronenvolt]] |
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| Nach [[Rudolf Steiner]] ist der Voluntarismus eine der sieben möglichen grundlegenden [[Weltanschauungsstimmungen]]:
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| "Eine dritte Stimmung der Seele, die Weltanschauungen macht,
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| können wir zum Beispiel bei Schopenhauer studieren. Während
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| Hegels Seele, wenn er hinschaut auf die Welt, so gestimmt ist, daß
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| zunächst in dieser Hegel-Seele alles, was in der Welt Begriff ist, als
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| der Logismus sich ergibt, faßt Schopenhauer durch die besondere
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| Stimmung seiner Seele alles das in der Seele auf, was willensartig ist.
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| Für ihn sind die Naturkräfte Wille, die Härte des Steines ist Wille,
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| alles, was Realität ist, ist Wille. Das kommt aus der besonderen Stimmung
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| seiner Seele. Nun kann man eine solche Weltanschauung des
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| Willens, solche Weltanschauungsstimmung des Willens wiederum
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| wie einen Planeten betrachten, der durch alle zwölf Geistes-Tierkreisbilder
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| geht. Ich will diese Weltanschauungsstimmung Voluntarismus
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| nennen. Es ist die dritte Weltanschauungsstimmung. Schopenhauer
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| war Voluntarist, und er war in seiner Seele vorzugsweise so
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| konstituiert, daß er sich aussetzte dem Geistes-Sternbilde des Psychismus.
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| So entstand die eigentümliche Schopenhauersche Willensmetaphysik:
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| Voluntarismus im Geistes-Sternbilde des Psychismus.
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| Nehmen Sie einmal an, es würde jemand Voluntarist sein und
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| besonders hinneigen zu dem Geistes-Sternbilde des Monadismus.
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| Dann würde er nicht wie Schopenhauer so eine Einheitsseele, die
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| eigentlich Wille ist, der Welt zugrunde legen, sondern er würde viele
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| Monaden, die aber Willenswesen sind, der Welt zugrunde legen.
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| Diese Welt des monadologischen Voluntarismus hat in schönster,
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| scharfsinnigster und, ich möchte sagen, innigster Weise der österreichische
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| Dichterphilosoph Hamerling ausgebildet. Wodurch ist die
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| eigentümliche Lehre, die Sie in der «Atomistik des Willens» von
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| Hamerling haben, zustande gekommen? Dadurch, daß seine Seele
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| voluntaristisch gestimmt war und er sich vorzugsweise ausgesetzt hat
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| dem Geistes-Sternbilde des Monadismus. Wenn wir Zeit hätten,
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| könnten wir für jede Seelenstimmung in jedem Sternbilde Beispiele
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| anführen. Sie finden sich in der Welt." {{Lit|{{G|151|53f}}}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Voluntarismus}}
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| * {{Eisler|Voluntarismus}}
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| * {{Kirchner|Voluntarismus}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}} | |
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Philosophie]] | |