Zenon von Elea: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Zenon von Elea''' ({{ELSalt|Ζήνων}} ''Zḗnōn'', [[Latein|latinisiert]] ''Zeno'', auch ''Zeno der Ältere''; * um [[Wikipedia:490 v. Chr.|490 v. Chr.]] in [[Wikipedia:Elea|Elea]]; † um [[Wikipedia:430 v. Chr.|430 v. Chr.]] vermutlich in Elea oder [[Wikipedia:Syrakus|Syrakus]]) war ein griechischer [[Philosoph]] aus der Zeit der [[Wikipedia:Vorsokratiker|Vorsokratiker]] und ein Freund und Schüler des [[Parmenides]].
'''Zenon von Elea''' ({{ELSalt|Ζήνων}} ''Zḗnōn'', [[Latein|latinisiert]] ''Zeno'', auch ''Zeno der Ältere''; * um [[Wikipedia:490 v. Chr.|490 v. Chr.]] in [[Wikipedia:Elea|Elea]]; † um [[Wikipedia:430 v. Chr.|430 v. Chr.]] vermutlich in Elea oder [[Wikipedia:Syrakus|Syrakus]]) war ein griechischer [[Philosoph]] aus der Zeit der [[Wikipedia:Vorsokratiker|Vorsokratiker]] und ein Freund und Schüler des [[Parmenides]].
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"Zenon
sucht mit dem Gedanken-Erleben in der Art sich auseinanderzusetzen,
daß er auf die Widersprüche hinweist,
welche sich einer Weltbetrachtung ergeben, die in dem
Wandel der Dinge, in dem Werden, in dem Vielen, welches
die äußere Welt zeigt, eine Wahrheit sieht. Von den
Widersprüchen, auf die er verweist, sei nur einer angeführt.
Es könne, meint er, der schnellste Läufer (Achilles)
die Schildkröte nicht erreichen; denn so langsam sie auch
krieche, wenn Achilles den Ort erreicht habe, den sie noch
eben inne hatte, so sei sie ja doch schon etwas weiter. Durch
solche Widersprüche deutet Zenon an, wie ein Vorstellen,
das sich an die Außenwelt halte, nicht mit sich zurecht
komme; er deutet auf die Schwierigkeit hin, welcher der
Gedanke begegnet, wenn er es versucht, die "Wahrheit zu
finden. Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung,
die man die eleatische nennt (Parmemdes und Zenon sind
aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt,
daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens
so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu
einer besonderen Kunst, zur sogenannten Dialektik gestaltet
haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die
Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit
erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden,
was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was
sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit,
das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich
ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr
wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann
in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt
diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen
Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als
Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der
Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche»
Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt:
er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte
ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst
» als eine Notwendigkeit für die Menschenseele,
die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten
will." {{Lit|{{G|018|57f}}}}
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[[Kategorie:Philosoph]] [[Kategorie:Biographie]] [[Kategorie:Mann]]
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Version vom 22. April 2013, 01:05 Uhr

Zenon von Elea (griech. Ζήνων Zḗnōn, latinisiert Zeno, auch Zeno der Ältere; * um 490 v. Chr. in Elea; † um 430 v. Chr. vermutlich in Elea oder Syrakus) war ein griechischer Philosoph aus der Zeit der Vorsokratiker und ein Freund und Schüler des Parmenides.

"Zenon sucht mit dem Gedanken-Erleben in der Art sich auseinanderzusetzen, daß er auf die Widersprüche hinweist, welche sich einer Weltbetrachtung ergeben, die in dem Wandel der Dinge, in dem Werden, in dem Vielen, welches die äußere Welt zeigt, eine Wahrheit sieht. Von den Widersprüchen, auf die er verweist, sei nur einer angeführt. Es könne, meint er, der schnellste Läufer (Achilles) die Schildkröte nicht erreichen; denn so langsam sie auch krieche, wenn Achilles den Ort erreicht habe, den sie noch eben inne hatte, so sei sie ja doch schon etwas weiter. Durch solche Widersprüche deutet Zenon an, wie ein Vorstellen, das sich an die Außenwelt halte, nicht mit sich zurecht komme; er deutet auf die Schwierigkeit hin, welcher der Gedanke begegnet, wenn er es versucht, die "Wahrheit zu finden. Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung, die man die eleatische nennt (Parmemdes und Zenon sind aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt, daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu einer besonderen Kunst, zur sogenannten Dialektik gestaltet haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden, was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit, das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche» Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt: er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst » als eine Notwendigkeit für die Menschenseele, die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten will." (Lit.: GA 018, S. 57f)