Entscheidungstheorie und Deutsch-Verzeichnis: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „miniatur|hochkant|Deutsch-Verzeichnis 1951 Datei:Deutsch-Verzeichnis 1978.jpg|miniatur|hochkant|Deutsch-Verzeichnis 19…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Entscheidungstheorie''' ist in der angewandten [[Wahrscheinlichkeitstheorie]] ein Zweig zur [[Evaluation]] der Konsequenzen von [[Entscheidung]]en. Die Entscheidungstheorie wird vielfach als [[Betriebswirtschaft|betriebswirtschaftliches]] Instrument benutzt. Zwei bekannte Methoden sind die einfache [[Nutzwertanalyse]] (NWA) und der präzisere [[Analytic Hierarchy Process]] (AHP). In diesen Methoden werden [[Kriterien]] und [[Alternative]]n dargestellt, verglichen und bewertet, um die optimale [[Problemlösen|Lösung]] einer Entscheidung oder [[Problem]]<nowiki />stellung finden zu können.
[[Datei:Deutschverzeichnis 1951.jpeg|miniatur|hochkant|Deutsch-Verzeichnis 1951]]
[[Datei:Deutsch-Verzeichnis 1978.jpg|miniatur|hochkant|Deutsch-Verzeichnis 1978]]
Das '''Deutsch-Verzeichnis''' ist ein thematisches Verzeichnis der Werke des [[Komponist]]en [[Franz Schubert]] in chronologischer Folge, das von dem Musikwissenschaftler [[Otto Erich Deutsch]] (1883–1967) erstellt wurde.


== Teilgebiete ==
Jedem Werk Schuberts ist im Deutsch-Verzeichnis eine '''D-Nummer''' zugeordnet ([[Englische Sprache|englisch]] ''D number'' oder ''Deutsch number''). Bei der Bezeichnung von Schubert-Werken wird die D-Nummer häufig mit angegeben, zum Beispiel:
Es gibt in der Entscheidungstheorie eine Unterscheidung in drei Teilgebiete:
* der [[Liederzyklus]] ''[[Die schöne Müllerin]]'', D 795
# Die '''[[Normative Analyse|normative]]''' Entscheidungstheorie basiert auf der [[Theorie der rationalen Entscheidung|Rational-Choice-Theorie]] und normativen Modellen. Grundlegend hierfür sind [[Axiom]]e (zum Beispiel Axiom der Rationalität des Entscheiders), welche die Menschen bei der Entscheidung beachten sollten. Durch die axiomatische Herangehensweise lassen sich logisch konsistente Ergebnisse herleiten. ⇒(Wie soll entschieden werden?)
* [[Große Sinfonie in C-Dur]], D 944
# Die '''[[Präskription|präskriptive]]''' Entscheidungstheorie versucht, Strategien und Methoden herzuleiten, die Menschen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, indem sie normative Modelle verwendet. Gleichzeitig werden die begrenzten kognitiven Fähigkeiten des Menschen untersucht. Des Weiteren werden insbesondere Probleme behandelt, die bei der Implementierung rationaler Entscheidungsmodelle auftreten.
# Die '''[[Deskription|deskriptive]]''' Entscheidungstheorie untersucht dagegen [[Empirie|empirisch]] die Frage, wie Entscheidungen in der Realität tatsächlich getroffen werden. ⇒(Wie wird entschieden?)


Die praktische Anwendung der präskriptiven Entscheidungstheorie wird ''Entscheidungsanalyse'' genannt. Hierbei werden Methoden und Software entwickelt, die Menschen bei der Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Insbesondere Gesetzgebung und Gesetzesauslegung müssen sich oft an verschiedenen, miteinander konkurrierenden Zielen und Interessen orientieren und zwischen diesen einen Kompromiss anstreben, „der als gerecht erscheint und mit dieser Bedingung den Nutzen optimiert“. Entscheidungsanalysen sollen hierbei „die Vielfalt der Faktoren sichtbar … machen, die in zweckorientierten Entscheidungen eine Rolle spielen. Das erleichtert es, über Zielkonflikte rational zu diskutieren und jene Entscheidungsalternative zu finden, die diese Ziele in optimaler Weise und in optimalem Maße verwirklicht.“<ref>Reinhold Zippelius: ''Juristische Methodenlehre''. 11. Auflage. §&nbsp;10 V</ref>
Da nur ein Bruchteil der Werke Franz Schuberts zu dessen Lebzeiten mit [[Opus (Werk)|Opuszahlen]] veröffentlicht wurde, ist die Angabe dieser Opuszahlen nicht mehr üblich, stattdessen hat sich die Verwendung der D-Nummern allgemein durchgesetzt.


Das Grundmodell der (normativen) Entscheidungstheorie kann man in einer [[Ergebnismatrix]] darstellen. Hierin enthalten sind das Entscheidungsfeld und das Zielsystem. Das Entscheidungsfeld umfasst:
Das Deutsch-Verzeichnis erschien erstmals 1951 in englischer Sprache. Eine zweite, aktualisierte Auflage erschien 1978 in deutscher Sprache im Rahmen der [[Neue Schubert-Ausgabe|Neuen Schubert-Ausgabe]] im [[Bärenreiter-Verlag]]. Das Deutsch-Verzeichnis ist mit [[Incipit|Notenincipits]] aller Werke und Sätze sowie allen verfügbaren Daten zu Entstehung, Quellen, Ausgaben und Literatur ausgestattet.
* ''Aktionsraum'': Menge möglicher Handlungsalternativen
* ''Zustandsraum'': Menge möglicher [[Umweltzustand|Umweltzustände]]
* ''Ergebnisfunktion'': Zuordnung eines Wertes für die Kombination von Aktion und Zustand.


== Sicherheit und Unsicherheit ==
== Ausgaben ==
Ein häufiges Problem ist, dass der wahre [[Umwelt]]<nowiki />zustand nicht bekannt ist. Hier spricht man von [[Unsicherheit]]. Den Gegensatz bildet eine Situation der [[Sicherheit]], in der der Umweltzustand bekannt ist. Es lässt sich folgende Gliederung vornehmen:
* Otto E. Deutsch: ''Schubert. Thematic Catalogue of all his works in chronological order.'' In collaboration with Donald R. Wakeling. Dent, London 1951.
* {{Literatur | Autor=Otto E. Deutsch | Titel=Franz Schubert. Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge | Verlag=Bärenreiter | Ort=Kassel | Jahr=1978 | ISBN=3-7618-0571-3}}
* Otto Erich Deutsch: ''Franz Schubert. Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge (Der Kleine Deutsch).'' Kleine Ausgabe aufgrund der Neuausgabe in deutscher Sprache bearbeitet von [[Werner Aderhold]], Walther Dürr, Arnold Feil. Bärenreiter, Kassel/dtv, München 1983, ISBN 3-7618-3261-3/ISBN 3-423-03261-8.


* '''[[Entscheidung unter Sicherheit]]''': Die eintretende Situation ist bekannt. (Deterministisches Entscheidungsmodell)
== Weblinks ==
* '''[[Entscheidung unter Unsicherheit]]''': Es ist nicht mit Sicherheit bekannt, welche Umweltsituation <math> s_j </math> eintritt, man unterscheidet dabei weiter in:
{{Wiktionary|Deutsch-Verzeichnis|Deutschverzeichnis}}
** '''[[Entscheidung unter Risiko]]''': Die Wahrscheinlichkeit <math> p_j </math> für die möglicherweise eintretenden Umweltsituationen <math> s_j </math> ist bekannt. (Stochastisches Entscheidungsmodell)
* [http://www.klassika.info/Komponisten/Schubert/ Werkverzeichnis von Franz Schubert] wahlweise sortiert nach Deutsch-Verzeichnis, Opuszahl, Entstehungsjahr, Titel und Musikgattung
** '''[[Entscheidung unter Ungewissheit]]''': Man kennt zwar die möglicherweise eintretenden Umweltsituationen, allerdings nicht deren Eintrittswahrscheinlichkeiten.
* {{Webarchiv|wayback=20131217172123|url=http://www.trovar.com/Deutsch.html|text=Werkverzeichnis (englisch)}}
: Bei einer Entscheidung unter Risiko können über alle möglichen Konsequenzen jeder einzelnen Entscheidung [[Erwartungswert]]e errechnet werden, während das bei einer Entscheidung unter Ungewissheit nicht möglich ist bzw. das Prinzip vom unzureichenden Grund ([[Indifferenzprinzip]]) angewendet wird, welches jeder Option die gleiche Wahrscheinlichkeit zuordnet. Auf der Basis derartiger Wahrscheinlichkeitsbewertungen kann auch unter [[Ungewissheit]] eine Bestimmung des Erwartungswertes vorgenommen werden.


Der (ein- oder mehrstufige) [[Entscheidungsprozess]] mitsamt den verschiedenen Konsequenzen lässt sich grafisch als [[Entscheidungsbaum]] darstellen.
[[Kategorie:Werk von Franz Schubert|!Deutschverzeichnis]]
 
[[Kategorie:Franz Schubert]]
== Abgrenzung ==
Nicht einsetzbar ist die Entscheidungstheorie, wenn ein Entscheidungsträger mit einem rational handelnden Gegenspieler (einem Mitbewerber etwa) konkurriert, welcher ebenfalls die jeweilige [[Rivalität|Konkurrenz]] in seine Entscheidung einfließen lässt. Die Entscheidung kann auch mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung allein nicht mehr abgebildet werden: Das Verhalten des Gegners ist zwar nicht deterministisch, aber nicht zufällig. In einem solchen Fall kommt die [[Spieltheorie]] zum Einsatz.
 
Die Entscheidungstheorie wird neuerdings auch bei der Beurteilung von Investitionen eingesetzt. Unter dem Namen [[Realoption]] wird das Entscheidungsbaumverfahren (bzw. Optionen) dazu verwendet, den Wert von Flexibilität bzgl. Entscheidungen –&nbsp;d.&nbsp;h. die Option (zu einem späteren Zeitpunkt) entscheiden zu können&nbsp;– zu beurteilen.
 
Gemeinsame Entscheidungen einer [[Soziale Gruppe|Gruppe]] von [[Individuum|Individuen]] sind Inhalt der [[Sozialwahltheorie]].
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Entscheidungstheorie}}
* {{WikipediaDE|Entscheidungstheorie}}
* {{WikipediaDE|37%-Regel}}
* {{WikipediaDE|Entscheidungsfunktion}}
* {{WikipediaDE|Entscheidungsverfahren}}
* {{WikipediaDE|Entscheidungsmechanismus}}
* {{WikipediaDE|Funktionale Bewertungslehre}}
* {{WikipediaDE|Klassifizierung}}
* {{WikipediaDE|Kybernetik}}
* {{WikipediaDE|Prospect Theory}} (Neue Erwartungstheorie)
* {{WikipediaDE|Statistisches Entscheidungsproblem}}
* {{WikipediaDE|Sicherheitseffekt}}
* {{WikipediaDE|Organisationssoziologie}}
 
== Literatur ==
* Anderson, Sweeney, Williams: ''An Introduction to Management Science.'' 7. Auflage. West Publishing, Minneapolis et al. 1994, ISBN 0-314-02479-4, Kapitel 14.
* Günter Bamberg, Adolf G. Coenenberg: ''Betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre.'' 14. Auflage. Verlag Vahlen, München 2008, ISBN 978-3-8006-3506-1 (Standardlehrbuch)
* Michael Bitz: ''Entscheidungstheorie.'' Vahlen, München 1981, ISBN 3-8006-0789-1.
* Helmut Jungermann, Hans-Rüdiger Pfister, Katrin Fischer: ''Die Psychologie der Entscheidung. Eine Einführung.'' 3. Auflage. Spektrum, Berlin / Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2386-3
* Egbert Kahle: ''Betriebliche Entscheidungen.'' 6. Auflage. Oldenbourg, München/Wien 2001. ISBN 3-486-25633-5 (Standardlehrbuch)
* Helmut Laux: ''Entscheidungstheorie.'' 7. Auflage. Springer, Berlin, 2007, ISBN 978-3-540-71161-2.
* Michael Resnik: ''Choices: An Introduction to Decision Theory.'' Minneapolis / London 1987
* Christoph Schneeweiß: ''Planung 1.'' Springer, Berlin 1991, ISBN 3-540-54000-8.
* F. P. Springer: ''Zur Behandlung von Entscheidungen unter Ungewissheit.'' In: ''Der Betrieb'', 1974, Heft 6, S. 249–251.
* F. P. Springer: ''The Evaluation of Uncertainty in Engineering Calculations by the Use of Non-Distributional Methods.'' Society of Petroleum Engineers of AIME Paper 4817, Dallas 1974
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4138606-1|LCCN=|NDL=|VIAF=}}
 
[[Kategorie:Soziologische Theorie]]
[[Kategorie:Entscheidungstheorie|!]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Handlungstheorie]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 13. Juli 2019, 20:56 Uhr

Deutsch-Verzeichnis 1951
Deutsch-Verzeichnis 1978

Das Deutsch-Verzeichnis ist ein thematisches Verzeichnis der Werke des Komponisten Franz Schubert in chronologischer Folge, das von dem Musikwissenschaftler Otto Erich Deutsch (1883–1967) erstellt wurde.

Jedem Werk Schuberts ist im Deutsch-Verzeichnis eine D-Nummer zugeordnet (englisch D number oder Deutsch number). Bei der Bezeichnung von Schubert-Werken wird die D-Nummer häufig mit angegeben, zum Beispiel:

Da nur ein Bruchteil der Werke Franz Schuberts zu dessen Lebzeiten mit Opuszahlen veröffentlicht wurde, ist die Angabe dieser Opuszahlen nicht mehr üblich, stattdessen hat sich die Verwendung der D-Nummern allgemein durchgesetzt.

Das Deutsch-Verzeichnis erschien erstmals 1951 in englischer Sprache. Eine zweite, aktualisierte Auflage erschien 1978 in deutscher Sprache im Rahmen der Neuen Schubert-Ausgabe im Bärenreiter-Verlag. Das Deutsch-Verzeichnis ist mit Notenincipits aller Werke und Sätze sowie allen verfügbaren Daten zu Entstehung, Quellen, Ausgaben und Literatur ausgestattet.

Ausgaben

  • Otto E. Deutsch: Schubert. Thematic Catalogue of all his works in chronological order. In collaboration with Donald R. Wakeling. Dent, London 1951.
  •  Otto E. Deutsch: Franz Schubert. Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge. Bärenreiter, Kassel 1978, ISBN 3-7618-0571-3.
  • Otto Erich Deutsch: Franz Schubert. Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge (Der Kleine Deutsch). Kleine Ausgabe aufgrund der Neuausgabe in deutscher Sprache bearbeitet von Werner Aderhold, Walther Dürr, Arnold Feil. Bärenreiter, Kassel/dtv, München 1983, ISBN 3-7618-3261-3/ISBN 3-423-03261-8.

Weblinks

 Wiktionary: Deutschverzeichnis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Deutsch-Verzeichnis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.