Psychosomatik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. November 2021, 16:49 Uhr

Psychosomatik (von griech. ψυχή psyché für Atem, Hauch und Seele und σῶμα soma für Körper, Leib und Leben) ist eine Richtung der Medizin, die die Auswirkung psychischer (seelischer) Phänomene auf leibliche Prozesse berücksichtigt. Als Leib ist aus anthroposophischer Sicht hier die Verbindung von Ätherleib und physischem Leib anzusehen. Umgekehrt beeinflussen auch somatische (leibliche) Prozesse die psychische Befindlichkeit. In diesem Fall spricht man von Somatopsychologie.

Aus der Sicht Rudolf Steiners liegen die tieferen Ursachen aller Krankheiten, leiblicher wie seelischer, im unrichtigen Zusammenwirken der Wesensglieder des Menschen.

Körperlich-funktionelle Krankheiten entstehen dadurch, dass die Wesensglieder, die mit der Bewusstseinstätigkeit des Menschen zusammenhängen, also der Astralleib und das Ich, zu tief in den physischen Leib eingreifen, denn alles Bewusstsein beruht auf lebenshemmenden Abbauprozessen. Greifen diese beiden höheren Wesensglieder allerdings zu wenig in den Organismus ein, beginnen die Lebenskräfte zu stark zu wuchern, und auch dadurch entsteht Krankheit.

Seelische Erkrankungen beruhen umgekehrt darauf, dass die beiden unteren Wesensglieder zu stark in die höheren hereinwirken. Dieses „Grundgesetz“ der anthroposophischen Medizin beschrieb Rudolf Steiner wie folgt:

„Physische Erkrankungen beruhen auf dem Geistigwerden des physischen Organismus oder seiner Teile; geistige Erkrankungen beruhen auf dem im physischen oder ätherischen Sinn Gestaltetwerden des Astralischen oder der Ich-Organisation oder einer ihrer Teile. - Das ist eine allgemeine Wahrheit, die außerordentlich leitend ist für die menschliche Erkenntnis.“ (Lit.:GA 316, S. 210f)

Der Prozess der Heilung soll das Zusammenwirken der Wesensglieder wieder in richtige Bahnen lenken und dadurch die Gesundung des Organismus bewirken, wobei die eigentlichen Heilkräfte ihren Sitz im Ätherleib haben.

1989 führte Burghard F. Klapp (1945-2016) die integrierte Psychosomatik an der Charité in Berlin ein, die ab 1990 gemeinsam mit Gerhard Danzer (* 1956) bis 2014 zur personalen Medizin[1] weiterentwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein ganzheitliches medizinisch-psychosomatisches Konzept, das gleichermaßen die Person des Patienten wie auch des Arztes und ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander in den Mittelpunkt stellt. Den theoretischen Hintergrund der praktischen Anwendungen bilden philosophische, anthropologische und tiefenpsychologische Erwägungen und eine Heilkunde auf naturwissenschaftlicher Basis. Darüber hinaus spielt auch die Kulturanalyse und -kritik eine wesentliche Rolle.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Nicht zu verwechseln damit ist die personalisierte Medizin, die vor allem auf einer auf die individuelle physiologische Konstitution abgestimmten Pharmakotherapie beruht.