Maria die Alchemistin und Maria die Jüdin: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Maria die Jüdin''' oder '''Maria Prophetissa''' gilt als Begründerin der [[Alchemie]] und war die bedeutendste [[Alchemie|Alchemistin]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]].<ref>Lexikon bedeutender Chemiker.</ref> Die [[Jude|Jüdin]], die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in [[Wikipedia:Alexandria]] (Nordafrika) wirkte und lebte, war zudem [[Erfinder]]in.
 
Auf sie geht der von [[Carl Gustav Jung]] als „Axiom der Maria Prophetissa“ bezeichnete Ausspruch zurück, der in verschiedenen Versionen überliefert ist: „Aus Eins wird Zwei, aus Zwei wird Drei, und das Eine des Dritten ist das Vierte; so werden die zwei eins.“ Oder: „Die Eins wird zur Zwei, die Zwei zur Drei, und aus dem Dritten wird das Eine als Viertes.“ Bei diesem Satz handelt es sich anscheinend um Zahlenspekulationen aus der [[Gnosis|gnostisch]]-[[Neuplatonismus|neuplatonischen]] [[Kosmologie]]. Die zahlreichen Deutungsversuche dieses Satzes inspirierten [[Johann Wolfgang von Goethe]] zum (scheinbar) sinnlosen „[[Hexeneinmaleins]]“ im [[Faust I]].
 
Des Weiteren wird ihr die Erfindung verschiedener Vorrichtungen zum regulierten Erhitzen von Substanzen zugeschrieben, wie das dem [[Wikipedia:Sandbad (Chemie)|Sandbad]] ähnliche Aschenbad, das durch Gärungswärme wirkende „Mistbeet“ ([[Venter equinum]]) und besonders das beheizbare Wasserbecken [[Bain-Marie]], das nach ihr benannt ist. Weitere Erfindungen von ihr sollen die Gerätschaften ''Kerotakis'' ([[Wikipedia:Schnellkochtopf|Schnellkochtopf]]) und der erste [[Destillation|Destillierapparat]] ''Tribikos'' sein; die an der [[Rückflussapparatur]] entstehenden Sulfide tragen auch heute noch die Bezeichnung ''das Schwarz der Maria''.
 
Der aus Ägypten stammende griechisch schreibende [[Zosimus aus Panopolis]] erwähnte sie mehrmals in seinen Werken über Alchemie, identifizierte sie jedoch in einigen seiner überlieferten Textversionen fälschlich mit [[Wikipedia:Mirjam (Prophetin)|Mirjam]], der Schwester des [[Mose]]. Zuweilen wird sie sogar mit [[Wikipedia:Maria Aegyptiaca|Maria Aegyptiaca]] verwechselt.
 
Unter ihrem Namen kursiert der alchemistische Traktat ''Practica in artem alchimicam'', der in dem Sammelwerk ''Artis auriferae libri duo'' (Basel 1572) erhalten ist. Ein weiteres Werk ist das späte ''Excerpta ex interlocutione Mariae profetissae, sororis Moysis et Aaronis''. Eine deutsche Fassung des lateinischen Traktats findet sich in Opus Aureum A. de Villa Nova, 17. Jahrhundert.<ref> [http://digital.slub-dresden.de/ppn277076854 ''Opus aureum.''] Frankfurt am Mayn 1604, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.</ref>
 
== Literatur ==
* ''Maria die Jüdin''. In: ''[[Wikipedia:Lexikon bedeutender Chemiker|Lexikon bedeutender Chemiker]]''. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988 ISBN 3-323-00185-0, S. 290
* Renate Strohmeier: ''Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert.'' Verlag Harri Deutsch, Thun/Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1567-9.
* ''Maria Judaica.'' In: Hans Biedermann: ''Lexikon der magischen Künste.'' Lizenzausgabe der 3. verbesserten und erweiterten Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden 1998, ISBN 3-928127-59-4, S. 293.
* ''Chemical History Tour, Picturing Chemistry from Alchemy to Modern Molecular Science.'' Adele Droblas Greenberg Wiley-Interscience 2000, ISBN 0-471-35408-2.
 
== Weblinks ==
* [http://blog.uchceu.es/eponimos-cientificos/bano-maria/ Epónimos Científicos – Universidad CEU Cardenal Herrera (Valencia)] (spanisch)
* [http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/patent.html Berühmte Erfinderinnen – Der Vorläufer des Schnellkochtopfes]
* [http://www.rosicrucianis.org/html/bibliothek/historische-schriften-zur-alchemie/die-prophetin-maria.html ''Die Prophetin Maria (Maria Prophetissa).''] In der deutschen Fassung des 17. Jahrhunderts, Dialog mit Aros.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{SORTIERUNG:Maria Die Judin}}
[[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:Alchemist]]
[[Kategorie:Erfinder]]
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
[[Kategorie:Jude (Altertum)]]
[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrtausend]]
[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrtausend]]
[[Kategorie:Frau]]
 
{{Personendaten
|NAME=Maria die Jüdin
|ALTERNATIVNAMEN=Maria Prophetissa
|KURZBESCHREIBUNG=Alchemistin und Erfinderin
|GEBURTSDATUM=zwischen 1. Jahrhundert und 3. Jahrhundert
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|STERBEDATUM=zwischen 1. Jahrhundert und 3. Jahrhundert
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}}
 
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Version vom 10. April 2015, 11:03 Uhr

Künstlerische Darstellung von Michael Maier aus dem Buch Symbola Aurea Mensae Duodecim Nationum (1617)

Maria die Jüdin oder Maria Prophetissa gilt als Begründerin der Alchemie und war die bedeutendste Alchemistin der Antike.[1] Die Jüdin, die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in Wikipedia:Alexandria (Nordafrika) wirkte und lebte, war zudem Erfinderin.

Auf sie geht der von Carl Gustav Jung als „Axiom der Maria Prophetissa“ bezeichnete Ausspruch zurück, der in verschiedenen Versionen überliefert ist: „Aus Eins wird Zwei, aus Zwei wird Drei, und das Eine des Dritten ist das Vierte; so werden die zwei eins.“ Oder: „Die Eins wird zur Zwei, die Zwei zur Drei, und aus dem Dritten wird das Eine als Viertes.“ Bei diesem Satz handelt es sich anscheinend um Zahlenspekulationen aus der gnostisch-neuplatonischen Kosmologie. Die zahlreichen Deutungsversuche dieses Satzes inspirierten Johann Wolfgang von Goethe zum (scheinbar) sinnlosen „Hexeneinmaleins“ im Faust I.

Des Weiteren wird ihr die Erfindung verschiedener Vorrichtungen zum regulierten Erhitzen von Substanzen zugeschrieben, wie das dem Sandbad ähnliche Aschenbad, das durch Gärungswärme wirkende „Mistbeet“ (Venter equinum) und besonders das beheizbare Wasserbecken Bain-Marie, das nach ihr benannt ist. Weitere Erfindungen von ihr sollen die Gerätschaften Kerotakis (Schnellkochtopf) und der erste Destillierapparat Tribikos sein; die an der Rückflussapparatur entstehenden Sulfide tragen auch heute noch die Bezeichnung das Schwarz der Maria.

Der aus Ägypten stammende griechisch schreibende Zosimus aus Panopolis erwähnte sie mehrmals in seinen Werken über Alchemie, identifizierte sie jedoch in einigen seiner überlieferten Textversionen fälschlich mit Mirjam, der Schwester des Mose. Zuweilen wird sie sogar mit Maria Aegyptiaca verwechselt.

Unter ihrem Namen kursiert der alchemistische Traktat Practica in artem alchimicam, der in dem Sammelwerk Artis auriferae libri duo (Basel 1572) erhalten ist. Ein weiteres Werk ist das späte Excerpta ex interlocutione Mariae profetissae, sororis Moysis et Aaronis. Eine deutsche Fassung des lateinischen Traktats findet sich in Opus Aureum A. de Villa Nova, 17. Jahrhundert.[2]

Literatur

  • Maria die Jüdin. In: Lexikon bedeutender Chemiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988 ISBN 3-323-00185-0, S. 290
  • Renate Strohmeier: Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Verlag Harri Deutsch, Thun/Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1567-9.
  • Maria Judaica. In: Hans Biedermann: Lexikon der magischen Künste. Lizenzausgabe der 3. verbesserten und erweiterten Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden 1998, ISBN 3-928127-59-4, S. 293.
  • Chemical History Tour, Picturing Chemistry from Alchemy to Modern Molecular Science. Adele Droblas Greenberg Wiley-Interscience 2000, ISBN 0-471-35408-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon bedeutender Chemiker.
  2. Opus aureum. Frankfurt am Mayn 1604, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.


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