Chymische Hochzeit und Modellbau in Malsch: Unterschied zwischen den Seiten

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#REDIRECT [[Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459]]
[[Bild:Modellbau_Malsch2.jpg|thumb|Der Innenraum des Modellbaus in [[Wikipedia:Malsch (Landkreis Karlsruhe)|Malsch]].]]
Der '''Modellbau in Malsch''' wurde in den Jahren 1908/09 als Vorentwurf eines späteren [[Goetheanum]]s von dem späteren [[Waldorflehrer]] [[Ernst August Karl Stockmeyer]] gemeinsam mit seinem Vater, dem Maler [[Karl Stockmeyer]], nach den Ideen [[Rudolf Steiner]]s in [[Wikipedia:Malsch (Landkreis Karlsruhe)|Malsch]] im [[Wikipedia:Landkreis Karlsruhe|Landkreis Karlsruhe]] errichtet. Steiner charakterisierte den Bau als ''den ersten Rosenkreuzer-Tempel, der auf der Oberfläche der Erde steht'', d.h. nicht unterirdisch angelegt war.


[[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Rosenkreuzer]]
[[Bild:Modellbau Malsch3.jpg|thumb|left|410px|Ansicht des Innenraums<br>aus "Art Inspired by Rudolf Steiner: An Illustrated Introduction" by John Fletcher]]
Die Anregung für den Modellbau fand E. A. K. Stockmeyer durch den [[Münchner Kongress|Münchner Kongress der theosophischen Gesellschaft]] im Jahre 1907, an dem er noch als Student teilnahm. Der in [[Wikipedia:München|München]] angemietete Saal war mit 7 gemalten Säulen ausgestattet worden, zwischen denen die 7 [[Apokalyptische Siegel|apokalyptischen Siegel]] angebracht waren. Auf die Frage Stockmeyers, wie ein zu diesen Säulenmotiven gehöriger Bau auszusehen hätte, antwortete ihm Rudolf Steiner, er möge sich einen unterirdischen bzw. als [[Wikipedia:Krypta|Krypta]] angelegten Raum mit elliptischem Grundriß vorstellen, der von nur einem Oberlichtfenster erhellt wird. Zwei symmetrisch angeordneten Reihen von je sieben, paarweise gleichen Säulen, sollten die Kuppel in Form eines dreiachsigen [[Wikipedia:Ellipsoid|Ellipsoid]]s tragen, dessen Längsachse von West nach Ost gerichtet ist. Hinter den Säulen sollte es einen oben durch kleinere elliptische Gewölbe überdeckten Umgang geben.
 
Der Boden des nach diesen Angaben errichteten Modellbaus ist abgesenkt, so dass ein sitzender Betrachter den Eindruck eines Raumes in realer Größe erhält. Der Innenraum wurde mit 87 cm hohen [[Planetensäulen]] aus Eichenholz ausgestattet, die das [[Wikipedia:Ellipse|elliptische]] [[Wikipedia:Kuppel|Kuppel]]gewölbe tragen. Der Bau ist so ausgerichtet, dass die Sonne zu [[Wikipedia:Frühling|Frühling]]sbeginn um 9 Uhr morgens die erste nördliche Säule beleuchtet. Die weitere Ausgestaltung des Baus blieb für viele Jahrzehnte unvollendet. Erst in den Jahren 1958 - 1965 wurde der Innenausbau durch den noch von Ernst August Karl Stockmeyer gegründeten ''Modellbauverein Malsch'' [http://maps.google.de/maps?ie=UTF-8&q=Modellbau&near=Malsch&fb=1&cid=48874338,8346805,614267980186164517&li=lmd&z=14&t=m] zu Ende gebracht. Die nun krapprot gefärbte Innenwand des Gebäudes ist mit den 7 [[Planetensiegel]]n versehen. Die von den Säulen getragene indigoblaue Kuppel zeigt die 12 [[Tierkreis]]bilder.
 
Im Stuttgarter Zweiglokal an der Landhausstrasse wurde im Keller ein ähnlich konzipierter, aber größerer Raum gebaut
und ausgemalt, der aber leider zerstört wurde; nur die Säulen sind noch vorhanden.
 
== Siehe auch ==
* [[Johannesbau]]
* [[Goetheanum]]
 
== Literatur ==
# Erich Zimmer: ''Der Modellbau von Malsch und das erste Goetheanum. Zum Bauimpuls Rudolf Steiners.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1979, ISBN 3772506941
 
== Weblinks ==
# [http://www.malsch.de/servlet/PB/menu/1266330_l1/index.html Der Modellbau Rudolf Steiners in Malsch]
# [http://www.waldorfcritics.org/active/artgallery/P15-Malsch.html Architectural model room designed by Karl Stockmeyer in Malsch, near Karlsruhe]
 
[[Kategorie:Baukunst]] [[Kategorie:Architektur]]

Version vom 4. Februar 2010, 22:54 Uhr

Der Innenraum des Modellbaus in Malsch.

Der Modellbau in Malsch wurde in den Jahren 1908/09 als Vorentwurf eines späteren Goetheanums von dem späteren Waldorflehrer Ernst August Karl Stockmeyer gemeinsam mit seinem Vater, dem Maler Karl Stockmeyer, nach den Ideen Rudolf Steiners in Malsch im Landkreis Karlsruhe errichtet. Steiner charakterisierte den Bau als den ersten Rosenkreuzer-Tempel, der auf der Oberfläche der Erde steht, d.h. nicht unterirdisch angelegt war.

Ansicht des Innenraums
aus "Art Inspired by Rudolf Steiner: An Illustrated Introduction" by John Fletcher

Die Anregung für den Modellbau fand E. A. K. Stockmeyer durch den Münchner Kongress der theosophischen Gesellschaft im Jahre 1907, an dem er noch als Student teilnahm. Der in München angemietete Saal war mit 7 gemalten Säulen ausgestattet worden, zwischen denen die 7 apokalyptischen Siegel angebracht waren. Auf die Frage Stockmeyers, wie ein zu diesen Säulenmotiven gehöriger Bau auszusehen hätte, antwortete ihm Rudolf Steiner, er möge sich einen unterirdischen bzw. als Krypta angelegten Raum mit elliptischem Grundriß vorstellen, der von nur einem Oberlichtfenster erhellt wird. Zwei symmetrisch angeordneten Reihen von je sieben, paarweise gleichen Säulen, sollten die Kuppel in Form eines dreiachsigen Ellipsoids tragen, dessen Längsachse von West nach Ost gerichtet ist. Hinter den Säulen sollte es einen oben durch kleinere elliptische Gewölbe überdeckten Umgang geben.

Der Boden des nach diesen Angaben errichteten Modellbaus ist abgesenkt, so dass ein sitzender Betrachter den Eindruck eines Raumes in realer Größe erhält. Der Innenraum wurde mit 87 cm hohen Planetensäulen aus Eichenholz ausgestattet, die das elliptische Kuppelgewölbe tragen. Der Bau ist so ausgerichtet, dass die Sonne zu Frühlingsbeginn um 9 Uhr morgens die erste nördliche Säule beleuchtet. Die weitere Ausgestaltung des Baus blieb für viele Jahrzehnte unvollendet. Erst in den Jahren 1958 - 1965 wurde der Innenausbau durch den noch von Ernst August Karl Stockmeyer gegründeten Modellbauverein Malsch [1] zu Ende gebracht. Die nun krapprot gefärbte Innenwand des Gebäudes ist mit den 7 Planetensiegeln versehen. Die von den Säulen getragene indigoblaue Kuppel zeigt die 12 Tierkreisbilder.

Im Stuttgarter Zweiglokal an der Landhausstrasse wurde im Keller ein ähnlich konzipierter, aber größerer Raum gebaut und ausgemalt, der aber leider zerstört wurde; nur die Säulen sind noch vorhanden.

Siehe auch

Literatur

  1. Erich Zimmer: Der Modellbau von Malsch und das erste Goetheanum. Zum Bauimpuls Rudolf Steiners., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1979, ISBN 3772506941

Weblinks

  1. Der Modellbau Rudolf Steiners in Malsch
  2. Architectural model room designed by Karl Stockmeyer in Malsch, near Karlsruhe