Ernährung des Esoterikers

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Zur Ernährung des Esoterikers sagt Rudolf Steiner:

„Wie soll sich der Esoteriker verhalten gegenüber der Ernährungsfrage? Erstens muß man sich klar sein, daß man auch durch eine besonders gute Ernährungsmethode niemals eine geistige Entwicklung erreichen kann, so daß man sagen kann: Radikal gesprochen ist es ganz gleichgültig, was man für Nahrung gebraucht. Aber praktisch kann man sich eine geistige Entwicklung durch falsche Nahrung erschweren und sogar unmöglich machen.

Der Alkohol war früher - in der atlantischen Zeit - nicht auf Erden; er kam später, um den Menschen zu ihrer Individualisierung zu verhelfen. Er schließt den Menschen von seinen höheren Fähigkeiten ab und macht ihn selbstverschlossen. Daher der Gebrauch des Alkohols in den dionysischen Mysterien. Heute aber hat jeder Mensch in den zivilisierten Ländern diese Stufe schon erreicht, und der Alkohol ist heute nur ein Übel. Durch den Gebrauch verliert man die Fähigkeit, sich anderen anzupassen und sie zu begreifen. Besonders dem Esoteriker schadet der Alkohol, da er alle entwickelten höheren Kräfte verwandelt in Kräfte des persönlichen Ich und dieses immer wieder in sich verschließt und gleichsam durch die beiden entgegengesetzten Strömungen - der höheren und der niederen Ichkräfte - den Astralleib auseinanderreißt. Durch das Kommen des Christus auf die Erde ist dasjenige Prinzip gebracht worden, wodurch ein jeder seine Individualisierung bewußt erreichen kann. Darum sagt der Christus Jesus: Ich bin der wahre Weinstock.

Indem man Alkohol gebraucht, bereitet man einen Nährboden für zahlreiche Scharen geistiger Wesenheiten, so wie ein schlecht gereinigtes Zimmer von selber voller Fliegen gerät.

Das Fleisch, das wir essen, ist durchzogen von dem Astralleibe des Tieres. Das macht, daß unser eigener Astralleib mitarbeiten muß, um es zu verdauen. Dadurch wird er zu viel in Anspruch genommen und kann sich nicht seiner eigentlichen Aufgabe widmen: dem Schaffen von Bildern. Dazu kommt, daß er dann in der Nacht den Ätherleib nicht richtig verlassen kann, sondern gewaltsam von ihm festgehalten wird. So wird er auch an seiner nächtlichen Aufgabe gehindert: dem Wiederherstellen der Lebenskräfte.

Die vegetarische Nahrung, die nur aus physischen und ätherischen Bestandteilen besteht, unterstützt das Schaffen von großen, umfassenden Bildern und gibt daher eine größere Einsicht, die die Sachen besser überschauen läßt, ohne zuviel Erwägen und Abwägen. Es wird auch durch sie die reine Sonnensubstanz in uns verarbeitet. Die größere Anstrengung, welche erforderlich ist, um die pflanzliche Nahrung zu verdauen, erschöpft nicht die Kräfte, sondern ruft im Gegenteil gerade geistige Kräfte auf, so wie es ja immer so ist: je mehr man sich für eine gute Sache abrackert, desto mehr Kräfte bekommt man.

Die vegetarische Ernährung ist ausgezeichnet für Ärzte und Juristen, die dadurch viel eher ihre Patienten beziehungsweise die Geschäfte ihrer Klienten durchschauen werden, aber sie ist nicht das Richtige für Bankiers, Industrielle, Techniker, Handelsleute, kurz für all dasjenige, was mit einer Arbeit des Berechnens im Zusammenhang steht. Man verliert dadurch nämlich die physische Kombinationsfähigkeit. Deshalb sollte der Vegetarismus niemals so allgemein angepriesen werden, wie das oft in der Welt geschieht. Auch ist es möglich, daß man einen solchen Körper durch Vererbung bekommen hat, der den Vegetarismus überhaupt nicht ertragen kann. Dann sollte man eben nicht nach den höheren Übungen streben wollen.

Auch das viele Turnen, Üben, Baden, das so sehr empfohlen wird, ist falsch für den Esoteriker; es zieht ihn hinab, in den Mittelpunkt des Physischen hinein, während er vor allen Dingen danach streben sollte, sich ruhig zu verhalten, nicht zu viel zu laufen, seine Gliedmaßen so wenig wie möglich zu bewegen. (Gewisse Teile des physischen Körpers - Haare, Nägel - sind zwar auch von dem Astralleibe durchzogen, aber dieser wirkt nicht auf sie ein, so daß man sie abschneiden kann, ohne Schmerz zu empfinden. So ist auch die Milch, die die Kuh gibt, nicht von astralischer Substanz durchzogen und hat daher nicht den schädlichen Einfluß wie Fleischnahrung.)“ (Lit.:GA 266a, S. 415ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.