Erscheinung des Herrn

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Ikone der Taufe Jesu
Die Taufe Jesu im Jordan, Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg, um 1175
Adorazione dei Magi, Fresko in der Cappella degli Scrovegni (Padua) von Giotto di Bondone mit Darstellung eines Komets (um 1305)
El Greco: Anbetung der Heiligen Drei Könige, 1568 Museo Soumaya, Mexiko-Stadt

Epiphánias[1], Epiphanía, Epiphanie (von griech. ἐπιφάνεια epipháneïa, lat. epiphanīa „Erscheinung“) bzw. Epiphániasfest ist der ursprüngliche und heute noch in der evangelischen Kirche gebräuchliche Name eines am 6. Januar begangenen Festes im Christentum; in der aktuellen Ausgabe der Perikopenordnung wird es als „Fest der Erscheinung des Herrn: Epiphanias“ bezeichnet. In Teilen findet auch der Begriff Theophanie (θεοφάνεια „Erscheinen Gottes“) synonym hierzu Verwendung.[2] In der katholischen Kirche wird es als Fest der Erscheinung des Herrn (Sollemnitas in Epiphania Domini), volkstümlich und in vielen Kalendern auch als Dreikönigsfest, Dreikönigstag, Heilige Drei Könige und Heiligedreikönigstag bezeichnet,[3] regional vereinzelt bis heute u. a. auch als Großneujahr, Hohes Neujahr, Hochneujahr oder Oberster bekannt. In Österreich wird dieser Tag auch Weihnachtszwölfer genannt. Diese Bezeichnung leitet sich vermutlich von dem alten Brauchtum ab, das Weihnachtsfest zwölf Tage lang zu begehen, wovon der letzte Tag das Fest der Erscheinung des Herrn war.

Das Fest wird von den Westkirchen der Anbetung des Kindes durch die Weisen aus dem Morgenland zugeordnet, in den Ostkirchen als Tag der Taufe Jesu und Offenbarung der allerheiligsten Dreifaltigkeit begangen. Die Anbetung der Könige, die dem salomonischen Jesuknaben Gold, Weihrauch und Myrrhe als Symbole für die drei Seelenkräfte Denken, Fühlen und Wollen überbringen, ist seit der Spätantike ein beliebtes Motiv der christlichen Kunst. Am Himmel ist zumeist der Stern von Bethlehem zu sehen. Er verkündete den drei Weisen, dass ihr großer Meister Zoroaster („Goldstern“), der sie in einer früheren Inkarnation belehrt hatte, nun in Bethlehem als salomonischer Jesus wiedergeboren worden war. Gelegentlich wird die Szene auch fälschlich mit der Anbetung der Hirten vermischt, die sich aber auf den nathanischen Jesus bezieht.

Kalendertag

Epiphanie und Geburt Christi wurden ursprünglich am 6. Januar in einem Fest gefeiert. In der Armenischen Apostolischen Kirche ist das bis heute noch der Fall, wohingegen das Fest der Geburt Christi in der römischen Staatskirche im Jahre 432 n. Chr. auf den 25. Dezember verlegt wurde.[4] Durch die Kalenderreform von 1582 wurden auch die Feste von orthodoxer und katholischer Kirche gegeneinander verschoben. Der 25. Dezember des julianischen Kalenders fiel lange Zeit auf den 6. Januar und fällt im 20. und 21. Jahrhundert auf den 7. Januar des gregorianischen Kalenders, dennoch feiern die orthodoxen Kirchen Weihnachten am 25. Dezember. Da für die armenischen Christen im Heiligen Land ebenso der julianische Kalender gilt, wird dort Weihnachten zusammen mit dem Fest der Taufe Christi als Epiphanias am julianischen 6. Januar, nach gregorianischem Kalender am 19. Januar begangen.

Geschichte und Inhalte

In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar wurde im hellenistischen Ägypten das Fest des aus der Jungfrau Kore (= Persephone) geborenen Sonnengottes Aion gefeiert, der auch mit Osiris als irdischer Erscheinung des Re gleichgesetzt wurde. Am folgenden Tag, dem 6. Januar, wurde heilbringendes Wasser aus den Fluten des Nil geschöpft.[5] Es wurde mit diesem Fest auf das zur Erde herabsteigende menschheitliche Manas bzw. Geistselbst hingewiesen, das in der lemurischen Zeit gleichsam zerstückelt wurde in den einzelnen Menschenleibern sein Grab fand und erst durch eine Art von allgemeiner Taufe aus dem Wasser heraus wiedergeboren wurde. Später wurde von den Christen auf diesen Tag das Dreikönigsfest bzw. das Epiphaniasfest festgelegt, das an die Jordan-Taufe erinnert.

„Heute möchte ich sprechen über ein Fest, das für die neueren Völker weniger Bedeutung zu haben scheint als das Weihnachtsfest, über das Fest der heiligen drei Könige - das am 6. Januar gefeiert wird - über das Fest der Magier, die aus dem Morgenlande kommen und den eben geborenen Jesus begrüßen. Dieses Fest der Epiphanie wird immer mehr Bedeutung gewinnen, wenn man wiederum die wahre, tatsächliche Symbolik dieses Festes verstehen wird. Wir haben es da mit etwas Wichtigem zu tun. Das können Sie schon daraus ersehen, daß eine sehr ausgebildete Symbolik diesem Feste der drei Magier aus dem Morgenlande zugrunde liegt. Es wurde diese Symbolik - wie alle Mysterien - sehr geheimgehalten bis ins 15. Jahrhundert hinein, und bis dahin hat man auch keine besonderen Andeutungen gemacht. Vom 15. Jahrhundert ab wird aber einiges Licht auf dieses Fest der Magier aus dem Morgenlande geworfen, dadurch daß esoterische Abbildungen erscheinen, welche die heiligen drei Könige darstellen als einen Mohren, einen Bewohner Afrikas - das ist der Kaspar; dann einen Weißen, einen Europäer - das ist der Melchior; und einen entschieden asiatischen König, der die Hautfarbe der Bewohner Indiens hat - das ist der Balthasar. Sie bringen Gold, Weihrauch und Myrrhen dem Jesuskindlein in Bethlehem als ihre Opfergaben dar.

Das sind drei bedeutungsvolle Opfergaben, und das klingt zusammen mit der bedeutungsvollen Symbolik dieses Festes vom 6. Januar. Einiges Licht wirft esoterisch das Datum - esoterisch ist das Fest ein sehr wichtiges -, denn der 6. Januar ist dasselbe Datum, an welchem im alten Ägypten das sogenannte Osirisfest gefeiert wurde, das Fest des wiedergefundenen Osiris. Osiris wird bekanntlich überwunden von seinem Gegner Typhon, er wird von der Isis gesucht und wiedergefunden. Dieses Wiederfinden des Osiris, des Sohnes Gottes, wird dargestellt durch das Fest vom 6. Januar. Das Dreikönigsfest ist dasselbe Fest, nur daß es christlich geworden ist. Dieses Fest finden wir auch bei den Assyrern, den Armeniern und den Phöniziern. Überall ist es da ein Fest, das verknüpft ist mit einer Art von allgemeiner Taufe, wo aus dem Wasser heraus eine Wiedergeburt stattfindet. Das deutet schon den Zusammenhang an mit dem wiedergefundenen Osiris. Was ist überhaupt der verschwundene Osiris? Der verschwundene Osiris stellt uns dar jenen Übergang, der stattfindet zwischen den Zeiten vor der Mitte der lemurischen Rasse und den Zeiten nach der Mitte der lemurischen Rasse. Vor der Mitte der lemurischen Rasse gab es keinen Menschen, der mit Manas begabt war. Erst in der Mitte der lemurischen Zeit senkte sich Manas herab und befruchtete die Menschen. In jedem einzelnen Menschen wird ein Grab geschaffen für das in die Menschheit aufgeteilte Manas (Geistselbst) - für Osiris, der dargestellt wird als zerstückelt. Es ist die manasische Gottheit, die aufgeteilt worden ist und in den Menschen wohnt. Gräber des Osiris heißen die menschlichen Körper in der ägyptischen Geheimsprache. Manas ist so lange nicht befreit, bis die wiedererscheinende Liebe Manas befreien kann.

Was ist die wiedererscheinende Liebe? Was entstanden war mit der Manasbefruchtung in der Mitte der lemurischen Zeit - etwas vorher und etwas nachher -, das war das Einziehen des Leidenschaftsprinzipes in die Menschheit. Vor dieser Zeit hat es kein eigentliches Leidenschaftsprinzip gegeben. Die Tiere der vorhergehenden Zeiten waren Kaltblüter. Und auch der Mensch selbst war damals noch nicht mit warmem Blute begabt. Die Menschen der Mondenzeit, und entsprechend auch die Menschen der dritten Erden-Runde, kann man insofern mit Fischen vergleichen, als sie die gleiche Wärme mit ihrer Umgebung hatten. Der Geist Gottes brütete über den Wassern, heißt es in der Bibel von dieser Zeit. Das Prinzip der Liebe war noch nicht im Innern der Wesen, sondern draußen als sich offenbarendes irdisches Kama (das heißt irdische Leidenschaft). Das Kama ist die egoistische Liebe. Der erste Bringer der egoismusfreien Liebe ist nun Christus, der in Jesus von Nazareth erscheinen sollte.“ (Lit.: Beiträge 60, S. 4))

Im antiken Griechenland wurde mit den Wörtern theopháneia und epipháneia das Erscheinen einer Gottheit bezeichnet, mit ersterem auch das Vorzeigen aller Götterbilder bei einem Fest in Delphi.[6]

Im antiken römischen Kaiserkult im hellenistischen Osten des Römischen Reiches formte sich ein Feiertag, der die göttliche Erscheinung des Divus als Teil des Zeremoniells beinhaltete.[7] Der Ritus wurde ebenfalls zu Beginn des Januars gefeiert[8] und basierte auf der Epiphanie Iulius Caesars, der beim Überschreiten des Rubikon am 10. Januar 49 v. Chr. vom Volk als Heiland und lebender Gott (wahrscheinlich Divus Iulius) begrüßt und angebetet wurde.[9] Grundsätzlich bedeutete die Epiphanie nichts anderes als der adventus, die Ankunft des römischen Herrschers und „seinen glückverheißenden Einzug in eine Stadt“.[10]

Spätestens im 2. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das christliche Epiphanias- oder Theophaniefest[11], das bis zum 4. Jahrhundert das alte Ritual des Kaiserkultes überlagert hatte.[12] Nach der konstantinischen Wende gingen einige Elemente des vorchristlichen Epiphaniaskultes, sofern sie sich auf Christus übertragen ließen, in die Liturgie ein. Die kaiserlichen Epiphanie-Riten hielten sich in Byzanz bis zum Untergang des oströmischen Reiches, allerdings immer eingeschränkter, da die Stellung der divinisierten Caesaren als römische Staatsgötter gegenüber der Rolle des lebenden Herrschers als Stellvertreter Christi zurückgedrängt wurde. Das ursprüngliche Datum der Epiphanie ist unbekannt. Die älteste sichere Quelle[13] nennt neben dem 20. Mai vor allem den 10. Januar, aber auch den heute gebräuchlichen 6. Tag des neuen Jahres. An diesem Tag, berichtet Clemens von Alexandria, feierte die gnostische Sekte der Basilidianer die Taufe Jesu, durch die nach ihrem Verständnis der Mensch Jesus Sohn Gottes wurde.

Mit „Erscheinung“ ist die menschliche Gegenwart Gottes in der Person Jesu Christi gemeint. Dabei wird der Geburt Jesu mit der Verehrung durch die jüdischen Hirten, der Anbetung der Weisen (MtEU), seines kindlichen Wirkens bis zu seiner Taufe im Jordan (Mt 3,13–17 EU) und seines ersten Wunders bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–11 EU) gedacht. Die abendländische Kirche (Westkirche), welche Jesu Geburt am 25. Dezember (Weihnachten) beging, übernahm später das Epiphanie-Fest, feierte jedoch statt der Geburt die „drei Wunder“ der Anbetung der Könige (auch „Anbetung der Weisen“ genannt), der Taufe Jesu im Jordan und der Hochzeit zu Kana. Das Fest kann als „Königsfest“ bezeichnet werden, da es besonders die Erscheinung der königlichen Macht Jesu Christi und seine Anbetung als König betont. Dieser Gedanke wurde 1925 von Papst Pius XI. zum Thema eines eigenen Festes, des Christkönigsfestes, erhoben.[14]

Die geltenden Lese- und Perikopenordnungen in den evangelischen, katholischen und anglikanischen Kirchen beziehen sich mit dem Evangelium (Mt 2,1–12 EU) vor allem auf die Anbetung der Weisen, so dass dieser Festinhalt heute naturgemäß im Vordergrund steht. Die in der katholischen Leseordnung gebotene alttestamentliche Lesung Jes 60,1–6 EU sowie die Epistel Eph 3,2–3a.5–6 EU sind auch in der evangelischen Perikopenordnung in der fünften bzw. zweiten Reihe vorgesehen. Dort kommen als weitere Lesungen Joh 1,15–18 EU (III), Kol 1,24–27 EU (IV) und 2 Kor 4,3–6 EU (VI) hinzu.

Die Taufe im Jordan ist dem folgenden Sonntag – in der römisch-katholischen Kirche als Fest der Taufe des Herrn, im evangelischen Kirchenjahr als 1. Sonntag nach Epiphanias bezeichnet –, die Offenbarung bei der Hochzeit zu Kana dem wiederum darauf folgenden „2. Sonntag nach Epiphanias“ (evangelisch) bzw. dem „2. Sonntag im Jahreskreis“ im Lesejahr C (katholisch) zugeordnet. In vorherigen evangelischen Perikopenordnungen wurde das Evangelium von der Taufe Jesu (Mt 3,13–17 EU) noch an Epiphanias gelesen.[15]

Es wird angenommen, dass die Epiphanie in der Westkirche erst nach der dortigen Einführung des Weihnachtsfestes am Festtag des Sol Invictus, also frühestens im 4. Jahrhundert liturgisch anerkannt wurde.

Traditionelles Eisbaden zu Epiphanias am 19. Januar in Kasan (Russland)

Die Ostkirche feiert seit der Einführung von Weihnachten am 25. Dezember im Kirchenjahr mit Epiphanias nur mehr die „Taufe Jesu“, bei den Slawen verbunden mit einer Segnung des Wassers („Große Wasserweihe“) und häufig einer Prozession zu einem Gewässer. Da ein Teil der Orthodoxie, vor allem in Russland und Serbien, liturgisch am julianischen Kalender festhält, wird Weihnachten in den betroffenen Ländern derzeit am 7. Januar und Epiphanie erst am 19. Januar begangen.

Das Fest der Erscheinung des Herrn wird in der Liturgie der katholischen Kirche als Hochfest der Erscheinung des Herrn gefeiert. Auch der Kalender der evangelischen Kirche enthält das Fest Epiphanias. Bis 1955 hatte die Epiphanie zudem einen Vigiltag am 5. Januar und eine Oktav, die am 13. Januar endete; von dieser blieb nach ihrer Abschaffung durch Papst Pius XII. noch der ehemalige Oktavtag übrig, an dem bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanische Konzils das Fest der Taufe des Herrn gefeiert wurde. Die Vigilfeier des Festes der Erscheinung hat ein eigenes liturgisches Proprium.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wiktionary: Epiphanie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Epiphanie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Diese in den evangelischen Kirchen gebräuchliche Form ist der Genitiv des griechischen Wortes, den die lateinischen Liturgiebücher des Westens in der Fügung festum Epiphanias (Domini) übernommen hatten, vgl. Artikel in Meyers Konversations-Lexikon.
  2. Zu möglichen Abgrenzungen vgl. Thomas HiekeEpiphanie (AT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., abgerufen am 27. Dezember 2018.
  3. Als „Epiphanias/Heiligedreikönigstag“ wird der kirchliche Feiertag am 6. Januar in § 7 Absatz 1 Buchstabe a des Niedersächsischen Gesetzes über die Feiertage (NFeiertagsG) in der Fassung vom 7. März 1995 (Nds. GVBl. 1995, S. 50), zuletzt geändert durch Gesetz vom 5. Juni 2013 (Nds. GVBl. 2013 S. 131) bezeichnet.
  4. Gott zeigt sich den Menschen: damals, heute und am Ende der Zeiten. Erzbistum München und Freising, 2010, archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 6. Januar 2014.
    Vazken Movsesian: December 25 or January 6: When shall we celebrate Christmas? (pdf; 118 kB) Armenian Church Youth Ministries, 2003, S. 2, abgerufen am 6. Januar 2014.
  5. Epiphanius von Salamis adversus haereses 51
  6. Das Erscheinen der Statue der Göttin Athene und ihre Begrüßung beim Plynteria-Fest in Athen schildert der Dichter Kallimachos am Endes seines Hymnus Auf das Bad der Pallas. (Kallimachos, Εἰς λουτρὰ τῆς Πάλλαδος 137 ff.: „Auftritt Athene jetzt untrüglich. Nehmt in Empfang die Göttin, ihr Mädchen! … Gruß dir, Göttin! …“)
  7. In der antiken römischen Reichsmetaphysik wurde zusätzlich für die Erscheinung des Herrn das Wort „Evangelium“ verwendet, so z. B. wiedergegeben in einem Beschluss der griechischen Bürger der Reichsprovinz Asia: „Die Vorsehung […] hat in Fürsorge und Großmut unser Dasein mit dem höchsten Schmucke gekrönt, da sie Augustus […] uns sandte als Heiland […]. Die Epiphanie des Kaisers [Augustus] hat die Hoffnungen (und Gebete) der Vorzeit überschwenglich erfüllt. […] Für den Kosmos aber begann mit dem Geburtstag des Gottes (Augustus) die Reihe der Evangelienfeste, die ihm zu Ehren gefeiert werden.“ In Ethelbert Stauffer: Jerusalem und Rom im Zeitalter Jesu Christi. Bern 1957; vgl. auch Vespasians Epiphanie und Evangelienfest in Josephus’ Bellum Judaicum 4, 10, 6, 618.
  8. Jedoch nicht ausschließlich, denn jeder divinisierte Kaiser hatte eigene Evangelienfeste und Epiphanieproklamationen, an denen seine Erscheinung gefeiert wurde.
  9. Manfred Clauss: Kaiser und Gott. Stuttgart/Leipzig 1999; vgl. auch die Epiphanie Caesars in Corfinium (Caesar: De Bello Civili. I.21).
  10. „Einleitung“ in Schott: Römisches Messbuch.
    Adventus Caesaris in Aulus Hirtius: De Bello Gallico. (VIII.51).
  11. Griechisch epiphaneia tou kyriou „Erscheinung des Herrn“ (epiphanias ist Genitiv zu epiphaneia); weiterhin: theophania „Erscheinung Gottes“; andere in der Antike gebräuchliche Namen sind: (1) ta epiphania oder he epiphanios, sc. hemera (selten he epiphaneia; aber z. B. in Athanasius: he somatike epiphaneia); theophaneia (lat. dies epiphaniarum, festivitas declarationis, manifestationis, apparitio, acceptio); (2) hemera ton photon (lat. dies luminum, dies lavacri); (3) phagiphania, Bethphania etc.; (4) Festum trium regum u. a., z. B. denho im syro-aramäischen Christentum.
  12. Auch heute sind in einigen christlichen Volkstraditionen noch Reste des Kaiserkultes im Epiphaniasritual zu erkennen wie die Bootsprozession während des zypriotischen [[w:Phota|]] (Fest des Lichtes), die wahrscheinlich die Überschreitung des Rubikon darstellt. Allgemein ist das Wasser – versinnbildlicht auch in der Taufe – ein wichtiges Element des Epiphaniasfestes geblieben. Auch in Westeuropa haben sich Teile des antiken römischen Festes, das in der Ausführung den Saturnalia nicht unähnlich war, im heutigen [[w:Befana|]]-Fest (von Epiphania) in Rom gehalten. Der militärische Charakter der Erscheinung des Herrn aus vorchristlicher Zeit hat sich auch im sizilianischen Epiphaniefest gehalten (Besetzung der Kirche durch Priester in bewaffneter Begleitung).
  13. Clemens: Strom. I, XXI, 145. In: P.G., VIII, 888; vgl. Katholische Enzyklopädie. (1997–2007)
  14. Heinrich von Meurers: Das Königtum Christi. In: Pastor Bonus Bd. 37 (1926), S. 10–38, hier S. 24f.
  15. Evangelisches Gesangbuch für Rheinland und Westfalen, 1930, DNB 573430047, Anhang S. 55.
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