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imported>Joachim Stiller |
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| Ein '''Alphabet''' ([[lat.]] ''{{lang|la|alphabetum}}'', von {{ELSalt|ἀλφάβητος}} ''alphábētos'') umfasst sämtliche [[Buchstabe]]n einer oder mehrerer [[Sprache]]n in geordneter Reihenfolge. Die Bezeichnung leitet sich von den ersten beiden Buchstaben des [[Wikipedia:Griechisches Alphabet|griechischen Alphabets]] - ([[Wikipedia:Alpha|Alpha]] – α, [[Wikipedia:Beta|Beta]] – β) - ab.
| | == Die folgenden Artikel müssen neu angelegt werden == |
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| == Alphabet und Menschenweisheit ==
| | [[Bekenntnis]] |
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| {{GZ|Wenn einer nur das Alphabet kann, nimmt er das Buch in
| | ... |
| die Hand und sagt vielleicht: Mir ist alles klar, was in dem Buche
| |
| steht: da steht A, B, C, nur verschieden eingereiht; ich weiß alles,
| |
| was in dem Buche steht. - Aber alles, was da wirklich innerlich dem
| |
| Sinne nach drinnensteht, das kann er nicht lesen, das weiß er nicht.
| |
| Sie sehen, man muß lesen lernen mit dem, was die Buchstaben sind;
| |
| man muß wirklich in seinem Kopf und in seinem Geist die Buchstaben
| |
| so durcheinanderwürfeln können, daß Sinn daraus entsteht.
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| Und so haben die alten Juden lernen müssen die zehn Sephiroth; die
| |
| waren für sie Buchstaben. Sie werden sagen: Ja, das sind Worte. -
| |
| Früher aber wurden die Buchstaben auch mit Worten bezeichnet!
| |
| Das ist nur von den Menschen, als die Buchstaben nach Europa gekommen
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| sind, in Griechenland verloren worden.
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| Nicht wahr, als der Übergang von der griechischen zur römischen
| |
| Kultur war, da geschah etwas sehr Bedeutsames. Die Griechen
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| nannten ihr A nicht A, sondern Alpha, und Alpha heißt eigentlich:
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| der geistige Mensch; und sie nannten ihr B nicht B, sondern Beta,
| |
| das ist so etwas wie ein Haus. Und so hatte jeder Buchstabe einen
| |
| Namen. Und der Grieche hätte sich gar nicht vorstellen können,
| |
| daß der Buchstabe etwas anderes ist, als was man mit einem Namen
| |
| bezeichnet. Dann erst, als der Übergang von der griechischen Kultur
| |
| zu der römischen geschah, da sagte man nicht mehr Alpha, Beta,
| |
| Gamma, Delta und so weiter, da bezeichnete man die Buchstaben
| |
| nicht mehr mit ihren Namen, wo jeder Name darauf hinwies, was
| |
| ein solcher Buchstabe bedeutet, sondern da sagte man: A, B, C, D
| |
| und so weiter, da wurde das Ganze abstrakt. Gerade als das Griechentum
| |
| untergegangen ist, in das Römertum eingegangen ist, entstand
| |
| die große Kulturdiarrhöe in Europa. Da verlor man in einer
| |
| riesigen Diarrhöe das Geistige auf diesem Weg vom Griechentum
| |
| zum Römertum.
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| Und sehen Sie, da war aber insbesondere das Judentum dann
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| groß. Wenn die ihr Aleph aufschrieben, ihren ersten Buchstaben, so
| |
| meinten sie damit den Menschen. Aleph ist das. Sie wußten: Überall,
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| wo sie diesen Buchstaben für die sinnliche Welt hinstellten, da muß
| |
| das, was sie durch diesen Buchstaben ausdrücken, auf den Menschen
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| passen. Und so hatte auch jeder Buchstabe, der für die Ausdrücke
| |
| der sinnlichen Welt war, einen Namen. Und die Namen jetzt:
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| Kether, Chokmah, Binah, Chesed, Geburah, Tiphereth, Netsah,
| |
| Hod, Jesod, Malkuth, das waren die Namen für die geistigen Buchstaben,
| |
| für das, was man lernen mußte, um in der geistigen Welt zu
| |
| lesen. Und so hatten die Juden ein Alphabet: Aleph, Beth, Gimel
| |
| und so weiter - ein Alphabet, mit dem sie die äußere Welt, die physische
| |
| Welt erfaßten. Aber sie hatten auch das andere Alphabet,
| |
| wo sie nur zehn Buchstaben, zehn Sephiroth hatten, und mit dem
| |
| erfaßten sie die geistige Welt.|353|219f}}
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| {{GGZ|Es ist schon so, daß es nur durch die Geisteswissenschaft heute
| |
| möglich ist, überhaupt einen Aufschluß über diese Dinge zu bekommen.
| |
| Denn kein Mensch sagt Ihnen heute, daß diese zehn Sephiroth
| |
| solche Buchstaben waren für die geistige Welt. Das können Sie sonst
| |
| nirgends hören, das weiß eigentlich heute kein Mensch! So daß man
| |
| sagen kann, die Sache liegt da so, daß die heutige Wissenschaft die
| |
| meisten Sachen, die man schon einmal gewußt hat in der Menschheit,
| |
| nicht mehr weiß, und sie müssen erst wiederum errungen
| |
| werden.
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| Nehmen Sie nur diesen Buchstaben, den ich Ihnen hier aufgemalt
| |
| habe: Aleph {{He|א}}. Was bedeutet denn dieser Aleph für die Sinneswelt?
| |
| Nun, da steht der Mensch. So steht er, seine Kraft aussendend. Das
| |
| ist dieser Strich (Zeichnung). Er hebt die rechte Hand hinauf: das ist
| |
| dieser Strich; er streckt die andere Hand herunter: das ist dieser
| |
| Strich. So daß dieser erste Buchstabe Aleph ausdrückt den Menschen.
| |
| Und jeder Buchstabe drückte - auch noch im Griechischen -
| |
| irgend etwas aus, so wie der erste Buchstabe «den Menschen»
| |
| ausdrückt.
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| Sehen Sie, meine Herren, die Leute haben heute gar kein Gefühl
| |
| mehr dafür, wie die Dinge zusammenhängen. Den ersten Buchstaben
| |
| für den Menschen nannte der Hebräer Aleph, die Griechen Alpha,
| |
| und sie meinten damit das, was sich im Menschen geistig bewegt,
| |
| was hinter dem physischen Menschen geistig ist. Nun haben
| |
| Sie aber auch noch ein altes deutsches Wort. Zunächst wird es dann
| |
| gebraucht, wenn der Mensch besondere Träume hat. Wenn ihn ein
| |
| geistiger Mensch drückt, dann nennt man dies den Alpdruck, den
| |
| Alp. Da sagt man, da komme über den Menschen etwas, was ihn besessen
| |
| macht. Aber dann ist aus Alp Elp entstanden, und dann Elf,
| |
| der Elf, die Elfe - diese geistigen Wesen, die Elfen; der Mensch ist
| |
| nur ein verdichteter Elf. Dieses Wort Elf, das auf Alp zurückführt,
| |
| das kann Sie noch erinnern an Alpha im Griechischen. Sie brauchen
| |
| nur das a wegzulassen, dann haben Sie: Alph - ph ist dasselbe wie
| |
| unser f -, ein Geistiges. Dadurch, daß das f dazugesetzt worden ist,
| |
| sagt man: der Aleph im Menschen, der Alp im Menschen. Wenn Sie
| |
| im Jüdischen, wie es üblich ist, überall die Selbstlaute weglassen, so
| |
| bekommen Sie direkt Alph <nowiki>=</nowiki> Elf für den ersten Buchstaben. Die
| |
| Menschen sprechen aus: Elf für diese geistige Wesenheit. Man redet
| |
| von Elfen. Natürlich sagt man heute: Das sind Wesenheiten, welche
| |
| die Alten erfunden haben aus ihrer Phantasie heraus. Wir glauben
| |
| nicht mehr daran. - Aber die Alten haben gesagt: Ihr braucht ja nur
| |
| auf den Menschen selber hinzuschauen, dann habt ihr den Alph, nur
| |
| daß da der Alph im Körper drinnensteckt und nicht ein feines ätherisches
| |
| Wesen ist, sondern ein dichtes körperliches Wesen ist im
| |
| Menschen. - Aber die Menschen haben ja längst verlernt, überhaupt
| |
| noch den Menschen aufzufassen.|353|223f}}
| |
| | |
| {{GGZ|Die
| |
| Griechen haben nicht ein A, ein Alpha, so gedacht, ohne an den
| |
| Menschen zu denken. Sie wurden gleich an den Menschen erinnert.
| |
| Und sie haben nicht ein Beta gehabt, ohne sich an ein Haus zu erinnern,
| |
| worin der Mensch wohnt. Das Alpha ist immer der Mensch.
| |
| Sie stellten sich etwas dem Menschen Ähnliches vor. Und bei Beta,
| |
| da stellten sie sich etwas, was um den Menschen herum ist, vor. Da
| |
| wurde dann das jüdische Beth und das griechische Beta das Umhüllende
| |
| um das Alpha, das noch drinnen ist als geistiges Wesen. So
| |
| würde auch der Körper das Beth, Beta sein, und das Alpha der Geist
| |
| darinnen. Und nun reden wir heute vom «Alphabet» - das heißt
| |
| aber für die Griechen: «der Mensch in seinem Haus», oder auch:
| |
| «der Mensch in seinem Körper», in seiner Umhüllung.
| |
| | |
| Nun, meine Herren, es ist eigentlich furchtbar lustig. Nehmen
| |
| Sie heute ein Lexikon in die Hand, dann lesen Sie nach in dem Alphabet
| |
| die ganze Weisheit, die die Menschheit hat. Wenn einer - Sie
| |
| werden es nicht tun - beim A anfängt und beim Z aufhören würde,
| |
| dann würde er die ganze Weisheit in sich haben. Ja, aber nach was ist
| |
| denn diese Weisheit im Menschen anzuordnen? Nach dem Alphabet,
| |
| nach dem, was man vom Menschen wissen kann. Es ist sehr interessant:
| |
| Die Menschen haben es dazu gebracht, alle Weisheit zu
| |
| verbreiten, weil sie nicht mehr wußten, daß das eigentlich hindeutet
| |
| auf das, was aus dem Alphabet kommt. - Übersetzt man Alphabet,
| |
| so kommt heraus, wenn man es etwas anders ausdrückt: Menschenweisheit,
| |
| Menschenwissen - wiederum mit einem griechischen
| |
| Wort ausgedrückt: Anthroposophie, Menschenweisheit. Und so
| |
| sagt es denn jedes Lexikon. Eigentlich müßte in jedem Lexikon
| |
| Anthroposophie drinnenstehen, denn es ist nur nach dem Alphabet,
| |
| nach der Menschenweisheit, «der Mensch in seinem Körper» angeordnet.
| |
| Es ist also furchtbar lustig: Eigentlich stellt jedes Lexikon ein
| |
| Totengerippe dar, wo in der alphabetisch angeordneten Wissenschaft
| |
| die alte Weisheit verschwunden ist. Es ist alles Fleisch und
| |
| Blut weg, alle Muskeln und alle Nerven sind heruntergefallen. Jetzt
| |
| gehen Sie zum Lexikon; da ist nur noch das tote Gerippe von der
| |
| alten Wissenschaft drinnen. - Jetzt muß wieder eine neue Wissenschaft
| |
| entstehen, die nicht bloß das Totengerippe hat, wie das Lexikon,
| |
| sondern wirklich alles wieder hat vom Menschen, Fleisch und
| |
| Blut und so weiter: das ist die Anthroposophie! Daher möchte man
| |
| am liebsten - trotzdem man sie heute braucht - alle diese Lexika
| |
| zum Teufel schmeißen, weil sie das tote Gerippe sind von einer
| |
| alten Wissenschaft. Neue Wissenschaft muß begründet werden!|353|226f}}
| |
| | |
| {{GZ|Ich habe darauf hingewiesen, wie beim Übergange aus der
| |
| griechischen in die römisch-lateinische Kultur, also im vierten nachatlantischen
| |
| Kulturzeitraum, es deutlich bemerkbar wird, daß die einzelnen
| |
| Laute der Sprache nun nicht mehr Benennungen haben, sondern
| |
| eben einfach, so wie wir es heute gewohnt sind, als Laute bezeichnet
| |
| werden. Im Griechischen haben wir noch die Benennung für den ersten
| |
| Buchstaben des Alphabets; im Lateinischen nur noch A. Beim
| |
| Übergang vom Griechischen zum Lateinischen wird ein in der Sprache
| |
| Lebendes, im eminentesten Sinne Konkretes, in ein Abstraktes verwandelt.|209|107}}
| |
| | |
| {{GGZ|Ich habe auch schon darauf aufmerksam gemacht, wie ein wirkliches
| |
| Verständnis des Alpha - Aleph im Hebräischen - dazu führt, zu erkennen,
| |
| daß man, indem man diesen Buchstaben so benannte, ausdrucken
| |
| wollte: er ist das Sinnbild für den Menschen. Alpha ist eigentlich,
| |
| wenn man es annähernd mit einem heutigen Worte ausdrücken will,
| |
| «der sein Atmen Empfindende». In dieser Benennung liegt direkt die
| |
| Hindeutung auf das Wort des Alten Testamentes: der Erdenmensch
| |
| wurde dadurch geschaffen, daß ihm der lebendige Odem eingehaucht
| |
| wurde. - Das also, was da getan wurde mit dem Atmen, um den Menschen
| |
| zum Erdenmenschen zu machen, das Wesen, das dadurch dem
| |
| Menschen aufgedrückt worden ist, daß er der die Atmung Erlebende,
| |
| Empfindende geworden ist, der die Atmung in sein Bewußtsein Hereinnehmende,
| |
| das sollte mit dem ersten Buchstaben des Alphabets zum
| |
| Ausdrucke kommen.
| |
| | |
| Und das Beta, wenn man es unbefangen betrachtet, gerade auch, wenn
| |
| man das Entsprechende im Hebräischen in Betracht zieht, es stellt sich
| |
| dar als so etwas wie die Umwandung, die Umhüllung, das Haus. So
| |
| daß, wenn man in der heutigen Sprache ausdrücken wollte, was einmal
| |
| empfunden worden ist, als man anfing, Alpha, Beta zu sagen, man
| |
| es etwa ausdrücken würde durch die Worte: Der Mensch in seinem
| |
| Haus. - Und so könnte man das ganze Alphabet durchgehen und
| |
| würde einen Begriff, einen Sinn, eine Wahrheit über den Menschen
| |
| aussprechen, indem man einfach die Benennungen für das Alphabet
| |
| hintereinander sagt. Es würde gewissermaßen ein umfassender Satz
| |
| ausgesprochen, der das Menschengeheimnis zum Ausdrucke bringt. Es
| |
| beginnt dieser Satz also damit, daß man hinweist darauf: der Mensch
| |
| in seinem Haus, in seinem Tempel. Die folgenden Teile des Satzes
| |
| würden dann zum Ausdrucke bringen, wie der Mensch sich darinnen
| |
| verhält, wie sein Verhältnis zum Weltenall ist. Kurz, es würde, was
| |
| man so hintereinander als die Namen des Alphabets aussprechen würde,
| |
| nicht das Abstrakte sein, wie wenn wir heute A, B, C sagen und uns
| |
| dabei eigentlich gar nichts denken können, sondern es würde der Ausdruck
| |
| für das Menschengeheimnis, für die Wurzelung des Menschen
| |
| in der Welt sein.|209|108f}}
| |
| | |
| {{GGZ|Worin besteht nun eigentlich das neuere Leben? Wenn wir von diesem
| |
| neueren Leben zurückblicken auf das alte Leben der Menschheit in
| |
| Urzeiten, so finden wir, daß in dem instinktiven Bewußtsein dieser
| |
| Urzeiten noch das Erleben des Weltzusammenhanges des Menschen
| |
| vorhanden war. Man kann es im Konkreten an dem Alphabet erleben.
| |
| Wenn der Mensch die ganze Fülle des Göttlichen in einem Ursatze aussprechen
| |
| wollte, so sprach er das Alphabet aus. Wenn er sein eigenes
| |
| Geheimnis, wie er es in den Mysterien lernen konnte, aussprach, dann
| |
| sprach er aus, wie er heruntergestiegen ist durch Saturn oder Jupiter in
| |
| ihrer Konstellation zu Löwe oder Jungfrau, das heißt, wie er heruntergestiegen
| |
| ist durch das A oder das I in ihrer Konstellation zu dem M
| |
| oder zu dem L. Er sprach aus, was er da erlebt hat von der Sphärenmusik,
| |
| und das war sein kosmischer Name. Und man war sich in älteren
| |
| Zeiten durchaus instinktiv bewußt, daß der Mensch sich einen Namen
| |
| mitbrachte durch seinen Herabstieg aus dem Kosmos auf die Erde.|209|116f}}
| |
| | |
| {{GGZ|Was war also, von diesem Gesichtspunkte betrachtet, das Alphabet?
| |
| Es war das, was die Himmel offenbarten durch ihre Fixsterne und die
| |
| über diese Fixsterne sich hinüberbewegenden Planeten. Sprach man das
| |
| Alphabet aus in der ursprünglichen instinktiven Weisheit der Menschen,
| |
| dann sprach man eine Astronomie aus. Alphabet-Aussprechen und
| |
| Astronomielehre war für diese alten Zeiten ein und dasselbe.|206|117}}
| |
| | |
| == Alphabet und Ätherleib ==
| |
| | |
| {{GZ|Wir sprechen nicht
| |
| auf einmal alles dasjenige, was der Sprache zugrunde liegt. Wann
| |
| würden wir es denn sprechen, alles dasjenige, was der Sprache zugrunde liegt? Wir würden es sprechen - so paradox das klingt, es ist
| |
| so -, wenn wir einmal von a b c bis z alle möglichen Laute hintereinander
| |
| ertönen ließen. Stellen Sie sich das einmal vor. Stellen Sie sich
| |
| vor, ein Mensch würde beginnen mit dem a, b und so fort hintereinander,
| |
| ohne abzusetzen natürlich, nur mit dem entsprechenden Atemholen,
| |
| bis zum z, ein Mensch würde das hintereinander lautlich erklingen
| |
| lassen. Alles dasjenige, was wir aussprechen, zeichnet in die
| |
| Luft hinein eine gewisse Form, die man nur nicht sieht, die man aber
| |
| durchaus als vorhanden voraussetzen muß, von der man sich sogar
| |
| denken könnte, daß sie durch wissenschaftliche Mittel ohne die
| |
| menschliche Zeichnung fixiert würde.
| |
| | |
| Wenn wir ein Wort aussprechen: Baum, Sonne - immer führen wir
| |
| eine ganz bestimmte Luftform aus. Wenn wir das aussprechen von
| |
| a bis z, würden wir eine sehr komplizierte Luftform bilden. Fragen
| |
| wir uns einmal, wenn wirklich ein Mensch das zustande brächte, was
| |
| da entstünde. Es müßte in einer gewissen Zeit geschehen - wir werden
| |
| schon im Laufe der Vorträge noch hören, warum -, so daß, wenn
| |
| wir beim z angekommen sind, nicht schon das erste vollständig wiederum
| |
| auseinandergeflossen ist, daß also das a in seiner Form plastisch
| |
| noch bleibt, wenn wir beim z angekommen sind. Wenn wir
| |
| tatsächlich vom a bis zum z gehen könnten in der Lautformulierung,
| |
| wenn wir dies so zuwege brächten, daß das a stehenbleiben würde bis
| |
| zum z, und das Ganze würde sich in der Luft abbilden, was wäre
| |
| denn das? Was wäre das für eine Form?
| |
| | |
| Das wäre die Form des menschlichen ätherischen Leibes. Der
| |
| menschliche ätherische Leib würde auf diese Weise zustande kommen.
| |
| Der menschliche ätherische Leib stünde vor Ihnen, wenn Sie
| |
| einmal das ganze Alphabet - man müßte es erst richtigstellen, heute
| |
| ist es nicht ganz richtig so, wie es gewöhnlich aufgestellt wird, aber
| |
| es kommt ja auf das Prinzip jetzt an -, wenn Sie einmal lautlich das
| |
| Alphabet von a angefangen bis zum z hinstellen würden, der Mensch
| |
| stünde vor Ihnen.
| |
| | |
| Was ist da eigentlich geschehen? Der Mensch als Ätherleib ist ja
| |
| immer da. Sie tragen ihn immer in sich. Was tun Sie also, indem Sie
| |
| sprechen, das Alphabet aussprechen? Sie versenken sich gewissermaßen in die Form Ihres Ätherleibes und teilen sie der Luft mit. Sie
| |
| bilden in der Luft ein Abbild Ihres Ätherleibes. Wenn wir ein einzelnes
| |
| Wort sprechen, das nicht alle Laute hat selbstverständlich, was
| |
| geschieht dann? Stellen wir uns vor, der Mensch steht vor uns. Da
| |
| steht er als physischer Leib, als Ätherleib, Astralleib, Ich. Er spricht
| |
| irgendein Wort. Man sieht, er versenkt sich mit dem Bewußtsein in
| |
| seinen Ätherleib. Ein Stück dieses Ätherleibes bildet er in der Luft
| |
| ab, so wie wenn Sie sich vor den physischen Leib stellen würden und
| |
| meinetwillen eine Hand abbilden würden, so daß die Hand in der Luft
| |
| zu sehen wäre. Nun, der Ätherleib hat nicht diese Formen, die der
| |
| physische Leib hat, aber die Formen des Ätherleibes bilden sich in
| |
| der Luft ab. Wir schauen, wenn wir dies richtig verstehen, gerade in
| |
| die wunderbarste Metamorphose der menschlichen Gestalt, der Entwickelung
| |
| hinein. Denn, was ist dieser Ätherleib? Er ist dasjenige,
| |
| was die Kräfte des Wachstums, die Kräfte, die in Betracht kommen,
| |
| um die Ernährung zu besorgen, aber auch die Kräfte, die in Betracht
| |
| kommen, um das Gedächtnis in die Wege zu leiten, was das alles enthält.
| |
| Das alles teilen wir der Luftgestaltung mit, indem wir sprechen.
| |
| Das Innere des Menschen, also insofern sich dieses Innere des Menschen
| |
| im Ätherleib auslebt, das prägen wir der Luft ein, indem wir
| |
| sprechen. Wenn wir Laute zusammenstellen, entstehen Worte. Wenn
| |
| wir das zusammenstellen vom Anfang des Alphabets bis zum Schluß,
| |
| entsteht ein sehr kompliziertes Wort. Aber dieses Wort enthält alle
| |
| Wortmöglichkeiten. Dieses Wort enthält aber zu gleicher Zeit den
| |
| Menschen in seiner ätherischen Wesenheit. Bevor aber ein physischer
| |
| Mensch auf der Erde war, war der ätherische Mensch da. Denn der
| |
| ätherische Mensch liegt dem physischen Menschen zugrunde. Was ist
| |
| denn aber der ätherische Mensch? Der ätherische Mensch ist das
| |
| Wort, das das ganze Alphabet umfaßt.|279|46ff}}
| |
| | |
| == Ich bin das Alpha und das Omega ==
| |
| | |
| {{GZ|Den Satz «Ich bin das Alpha und das Omega» (Apk. 1, 8)
| |
| versteht man nur, wenn man weiß, daß der Laut A - Alpha - in
| |
| alten Zeiten nicht jener abstrakte, gesonderte, nichtsbedeutende
| |
| Bestandteil des Wortes war, als den wir ihn heute empfinden,
| |
| sondern der Laut war wirklich wert, eine Benennung zu tragen.|346|46}}
| |
| | |
| {{GGZ|Sie wissen, Anthroposophie geht zurück bei der Darstellung
| |
| der Evolution des Irdischen zu den vorirdischen planetarischen
| |
| Daseinsstufen Mond, Sonne, bis zum Saturnzustand, und es wird
| |
| versucht, dasjenige heraufzuholen innerhalb der Betrachtung der
| |
| Weltentwickelung, was mit der Evolution des Menschen zusammenhängt.
| |
| Denn auf dem alten Saturn finden wir den ersten kosmischen
| |
| Menschenkeim, der dann, nach den mannigfaltigsten
| |
| Transformationen durch die Daseinsstufen von Sonne, Mond und
| |
| Erde, der heutige physische Menschenleib geworden ist. Der
| |
| Mensch ist schon auf dem alten Saturn in seiner ersten Keimanlage
| |
| vorhanden.|346|46f}}
| |
| | |
| {{GGZ|Das erste, was der Mensch
| |
| während der alten Saturnentwickelung erhalten hat, war die Empfindung,
| |
| daß er Wärmekörper war, daß er den Umfang dieses
| |
| Wärmekörpers wahrnahm. So daß wir sagen können, schematisch:
| |
| Der Mensch empfand sich auf dem alten Saturn als Wärme, aber
| |
| er empfand nach und nach, nachdem er sich zuerst als eine Art
| |
| Wärmemolluske gefühlt hatte, etwas wie eine Ansammlung von
| |
| Wärme, dann etwas wie eine äußere Haut, eine Wärmehaut, eine
| |
| etwas kältere Umhüllung, als die Wärme in ihm war. Das Innere
| |
| fühlte er etwas wärmer, in mannigfaltiger Differenzierung, außen
| |
| die Wärme von der geringsten Intensität als Wärmehaut.
| |
| Wir sprechen das in unserer Sprache heute aus, aber unsere
| |
| Sprache hat etwas Abstraktes, unsere Sprache zaubert nicht das
| |
| Großartige einer solchen Vorstellung vor unsere Seele, wenn wir
| |
| hineinsehen in die vergangenen Zeitenläufe bis zum alten Saturn
| |
| zurück. Aber diejenigen, die nur ein wenig von dieser Anschauung
| |
| berührt werden, werden wiederum berührt von der heiligen
| |
| Scheu, in der diese Dinge angesehen wurden in den alten Mysterien.
| |
| Noch in den altgriechischen chthonischen Mysterien sprach
| |
| man von diesen Dingen so, daß man in einer gewissen Weise den
| |
| Saturnmenschen kannte, der noch nicht die Wärmehaut hatte, und
| |
| man wußte von diesem Saturnmenschen, daß er als erstes von der
| |
| umgebenden Welt die Wärmehaut angenommen hat, die in ihrer
| |
| Konfiguration die Welt nachahmte. Das war das erste, was der
| |
| Mensch von der Welt angenommen hat.
| |
| Wie schaute damals seelisch-subjektiv das aus, was der Mensch,
| |
| als er noch ein Wärmemensch war, in sich erlebte? Er erlebte in
| |
| sich reine Verwunderung über die Welt. Wenn es ausgedrückt
| |
| werden soll, was er erlebte, so war es reine Verwunderung. Denn
| |
| man kann die Wärme nicht anders begreifen denn als reine Verwunderung.
| |
| Äußerlich ist es Wärme, innerlich wird es empfunden
| |
| als reine Verwunderung. Bloß weil die Menschen so unendlich
| |
| tolpatschig geworden sind mit ihren Begriffen, sprechen sie von
| |
| der Unerklärbarkeit des «Dinges an sich» wie der alte Kant. Das
| |
| «Ding an sich» der Wärme ist Verwunderung; und der Mensch
| |
| war als Saturnmensch ebensogut Verwunderung, wie er Wärme
| |
| war. Er lebte in Verwunderung, in Staunen über sein eigenes
| |
| Dasein, denn er kam nun erst in dieses Dasein. Das ist Alpha: Der
| |
| in Verwunderung lebende Wärmemensch, der Saturnmensch.
| |
| Und das erste, was der Mensch als Welt, als das Gehäuse der Welt
| |
| empfand, die Haut, das ist Beta, das Haus, dieses Haus des Menschen. Der Mensch in seinem Haus, in seinem Tempel. Und das
| |
| Haus war das erste, was der Mensch von der Welt bekommen hat;
| |
| die Haut - Beta.
| |
| | |
| Und gehen wir so durch das Alphabet, so gehen wir damit
| |
| durch die Welt. Indem der Mensch alles, was Welt ist, nach und
| |
| nach aufnimmt und mit seinem ganzen Wesen vereint, bis er dereinst
| |
| auf dem Vulkan den ganzen Umfang der Welt, dieses ganze
| |
| große All, zu dem er gehört, mit sich vereinigt haben wird, da
| |
| wird er derjenige sein, der er war im Beginn der Saturnentwickelung
| |
| und die ganze Welt. Er wird sein Alpha und Omega, der
| |
| Mensch, und in ihm alles vereinigt, was Welt ist. Mit dem «Ich bin
| |
| das Alpha und das Omega» der Apokalypse des Johannes haben
| |
| wir das bezeichnet, was der Mensch sein wird am Ende der Vulkanzeit.
| |
| Am Ende der Vulkanentwickelung wird auch der Mensch
| |
| sagen dürfen: Ich bin das Alpha und das Omega.|346|48ff}}
| |
| | |
| == Siehe auch ==
| |
| | |
| * {{Wikipedia:Aphabet|Wikipedia:Alphabet}}
| |
| * {{Wikipedia:Hebräisches Aphabet|Wikipedia: Hebräisches Alphabet}}
| |
| * {{Wikipedia:Griechisches Aphabet|Wikipedia: Griechisches Alphabet}}
| |
| * {{Wikipedia:Lateinisches Aphabet|Wikipedia:Lateinisches Alphabet}}
| |
| * {{Wikipedia:Kyrillisches Aphabet|Wikipedia:Kyrillisches Alphabet}}
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| | |
| #Rudolf Steiner: ''Nordische und mitteleuropäische Geistimpulse'', [[GA 209]] (1982), ISBN 3-7274-2090-1 {{Vorträge|209}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Eurythmie als sichtbare Sprache '', [[GA 279]] (1990), ISBN 3-7274-2790-6 {{Vorträge|279}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V (Apokalypse und Priesterwirken)'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker'', [[GA 353]] (1988), ISBN 3-7274-3532-1 {{Vorträge|353}}
| |
| | |
| | |
| {{GA}}
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| | |
| [[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Sprachgestaltung]] [[Kategorie:Alphabet]]
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