Mathematische Konstante und Größe: Unterschied zwischen den Seiten

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Eine '''mathematische Konstante''' ist eine [[Wohldefiniert|wohldefinierte]], [[reelle Zahl|reelle]], nicht-[[Ganze Zahl|ganzzahlige]] Zahl, die in der [[Mathematik]] von besonderem Interesse ist.<ref>{{MathWorld|title=Constant|id=Constant}}</ref> Anders als [[physikalische Konstante]]n werden mathematische Konstanten unabhängig von jedem physikalischen Maß definiert. Viele spezielle Zahlen haben eine besondere Bedeutung in der Mathematik und treten in vielen unterschiedlichen Kontexten auf. Beispielsweise gibt es auf den reellen oder komplexen Zahlen genau eine [[Differenzierbarkeit|differenzierbare]] Funktion <math>f</math> mit <math>f^\prime = f</math> und <math>f(0) = 1</math>. Folglich ist <math>f(1)</math> eine mathematische Konstante: <math>e</math>. Auf den komplexen Zahlen ist <math>f</math> eine [[Periodizität (Mathematik)|periodische]] Funktion, und ihre Periodenlänge ist eine weitere mathematische Konstante: <math>2 \pi</math>. Mathematische Konstanten lassen sich in vielen Fällen numerisch beliebig genau berechnen. Jedoch gibt es auch einige mathematische Konstanten, für die nur sehr grobe Näherungen bekannt sind, wie zum Beispiel die [[Brunsche Konstante]] <math>B_2 = 1{,}90216058...</math>
'''Größe''' ist ganz allgemein gesprochen das, was ein Mehr oder Weniger zulässt. Sie kann als [[Relation]] (größer, kleiner oder gleich) oder durch Vergleich mit einer gewählten [[Einheit]] auch [[quantitativ]] bestimmt werden. [[Qualitativ]]e Eigenschaften gehören einer anderen [[Kategorie]] an und bleiben dabei unberücksichtigt. Als [[mathematische Größe]] wird sie entsprechend durch eine [[reelle Zahl]] repräsentiert, die das Vielfache einer gegebenen [[Einheit]] ist. Bei einer [[Physikalische Größe|physikalischen Größe]] wird gegebenenfalls zusätzlich noch eine [[Maßeinheit]] angegeben.


Mathematische Konstanten werden in unterschiedlichen Teilgebieten der Mathematik untersucht. Von den meisten mathematischen Konstanten ist trotz großer Anstrengungen ungeklärt, ob sie [[Rationale Zahl|rational]], [[Irrationale Zahl|irrational]]-[[Algebraische Zahl|algebraisch]] oder [[Transzendente_Zahl|transzendent]] sind. Eine besonders einfache Klasse bilden die [[Polylogarithmische Konstante|polylogarithmischen Konstanten]], zu denen die [[Logarithmus|Logarithmen]] und die Werte der [[Riemannsche Zetafunktion|Riemannschen Zetafunktion]] an den positiven ganzzahligen Argumentstellen gehören. Für einen Teil dieser Klasse sind [[BBP-Reihe]]n bekannt.
{{GZ|Gegenstand der
Mathematik ist die Größe, das, was ein Mehr oder Weniger
zulässt. Die Größe ist aber nichts an sich selbst Bestehendes. Es
gibt im weiten Umkreise menschlicher Erfahrung kein Ding, das
nur Größe ist. Neben anderen Merkmalen hat jedes Ding auch
solche, die durch Zahlen zu bestimmen sind. Da die Mathematik
sich mit Größen beschäftigt, hat sie zu ihrem Gegenstande keine
in sich vollendeten Erfahrungsobjekte, sondern nur alles das von
ihnen, was sich messen oder zählen lässt. Sie sondert alles, was
sich der letzten Operation unterwerfen lässt, von den Dingen ab.
So erhält sie eine ganze Welt von Abstraktionen, innerhalb
welcher sie dann arbeitet. Sie hat es nicht mit Dingen zu tun,
sondern nur mit Dingen, insofern sie Größen sind. Sie muss
zugeben, dass sie da nur eine Seite des Wirklichen behandelt,
und dass die letztere noch viele andere Seiten hat, über die sie
keine Macht hat. Die mathematischen Urteile sind keine Urteile,
die wirkliche Objekte voll umfassen, sondern sie haben nur
innerhalb der ideellen Welt von Abstraktionen Gültigkeit, die
wir selbst als eine Seite der Wirklichkeit von der letzteren
begrifflich abgesondert haben. Die Mathematik abstrahiert die
Größe und die Zahl von den Dingen, stellt die ganz ideellen
Bezüge zwischen Größen und Zahlen her und schwebt so in
einer reinen Gedankenwelt. Die Dinge der Wirklichkeit,
insofern sie Größe und Zahl sind, erlauben dann die
Anwendung der mathematischen Wahrheiten. Es ist also ein
entschiedener Irrtum, zu glauben, dass man mit mathematischen
Urteilen die Gesamtnatur erfassen könne. Die Natur ist eben
nicht bloß Quantum; sie ist auch Quale, und die Mathematik hat
es nur mit dem ersteren zu tun.|1|239f|234}}


Hier ein Link auf den Artikel:
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0 {{Schriften|001}}


* {{WikipediaDE|Mathematische Konstante}}
{{GA}}


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Wissenschaft]] [[Kategorie:Wissenschaftstheorie]] [[Kategorie:Größe]]
* {{WikipediaDE|Mathematische Konstante}}
* {{WikipediaDE|Liste besonderer Zahlen}}
* {{WikipediaDE|Smarandache-Konstanten}}
 
== Literatur ==
* Steven R. Finch: ''Mathematical constants'', Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-81805-2 (englisch; Finchs Webseite zum Buch mit Errata und Addenda: ''[http://www.people.fas.harvard.edu/~sfinch/ Mathematical Constants]'')
 
== Weblinks ==
* ''[http://pi.lacim.uqam.ca/eng/ Plouffe’s inverter]'' von Simon Plouffe (englisch; Eingabe eines Zahlenwerts und Suche nach der Konstanten)
* ''{{Webarchiv | url=http://veling.nl/anne/templars/constants.html | wayback=20071014044502 | text=Earliest Uses of Symbols for Constants}}'' (Herkunft der Symbole) von Anne Veling, 22. August 1997 (englisch)
* ''[http://numbers.computation.free.fr/Constants/constants.html Numbers, constants and computation]'' von Xavier Gourdon, Pascal Sebah (englisch)
* ''[http://numberworld.org/ numberworld.org]'' von Alexander J. Yee (englisch)
* ''{{Webarchiv | url=http://ja0hxv.calico.jp/pai/estart.html | wayback=20110818191112 | text=PI WORLD of JA0HXV}}'' von Shigeru Kondo (englisch)
 
[[Kategorie:Besondere Zahl|!]]
[[Kategorie:Liste (Mathematik)]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. August 2019, 20:22 Uhr

Größe ist ganz allgemein gesprochen das, was ein Mehr oder Weniger zulässt. Sie kann als Relation (größer, kleiner oder gleich) oder durch Vergleich mit einer gewählten Einheit auch quantitativ bestimmt werden. Qualitative Eigenschaften gehören einer anderen Kategorie an und bleiben dabei unberücksichtigt. Als mathematische Größe wird sie entsprechend durch eine reelle Zahl repräsentiert, die das Vielfache einer gegebenen Einheit ist. Bei einer physikalischen Größe wird gegebenenfalls zusätzlich noch eine Maßeinheit angegeben.

„Gegenstand der Mathematik ist die Größe, das, was ein Mehr oder Weniger zulässt. Die Größe ist aber nichts an sich selbst Bestehendes. Es gibt im weiten Umkreise menschlicher Erfahrung kein Ding, das nur Größe ist. Neben anderen Merkmalen hat jedes Ding auch solche, die durch Zahlen zu bestimmen sind. Da die Mathematik sich mit Größen beschäftigt, hat sie zu ihrem Gegenstande keine in sich vollendeten Erfahrungsobjekte, sondern nur alles das von ihnen, was sich messen oder zählen lässt. Sie sondert alles, was sich der letzten Operation unterwerfen lässt, von den Dingen ab. So erhält sie eine ganze Welt von Abstraktionen, innerhalb welcher sie dann arbeitet. Sie hat es nicht mit Dingen zu tun, sondern nur mit Dingen, insofern sie Größen sind. Sie muss zugeben, dass sie da nur eine Seite des Wirklichen behandelt, und dass die letztere noch viele andere Seiten hat, über die sie keine Macht hat. Die mathematischen Urteile sind keine Urteile, die wirkliche Objekte voll umfassen, sondern sie haben nur innerhalb der ideellen Welt von Abstraktionen Gültigkeit, die wir selbst als eine Seite der Wirklichkeit von der letzteren begrifflich abgesondert haben. Die Mathematik abstrahiert die Größe und die Zahl von den Dingen, stellt die ganz ideellen Bezüge zwischen Größen und Zahlen her und schwebt so in einer reinen Gedankenwelt. Die Dinge der Wirklichkeit, insofern sie Größe und Zahl sind, erlauben dann die Anwendung der mathematischen Wahrheiten. Es ist also ein entschiedener Irrtum, zu glauben, dass man mit mathematischen Urteilen die Gesamtnatur erfassen könne. Die Natur ist eben nicht bloß Quantum; sie ist auch Quale, und die Mathematik hat es nur mit dem ersteren zu tun.“ (Lit.:GA 1, S. 239f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften, GA 1 (1987), ISBN 3-7274-0011-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.